Hilfe gesucht

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Staufer
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Hilfe gesucht

Beitrag von Staufer » Mo 22.08.22 13:51

Liebe Menschen und Sammler,

ich sehe meine Zwangseinweisung schon vor dem geistigen Auge, wenn ich nur an die letzte Leu-Auktion denke. Noch einmal hält mein Verstand das nicht aus. Ich kann das nicht mehr nachvollziehen!
Dieses Mal besonders schlimm: Die Konstanzer Brakteaten. Nur ein paar gruselige Beispiele:
https://www.leunumismatik.com/en/lot/35/1219/[35,38]
https://www.leunumismatik.com/en/lot/35/1230/[35,38]
https://www.leunumismatik.com/en/lot/35/1228/[35,38]
https://www.leunumismatik.com/en/lot/35/1227/[35,38]
https://www.leunumismatik.com/en/lot/35/1220/[35,38]

Das ist ja nicht ein einzelner Ausreißer, der bei jeder Auktion mal vorkommt. Es gab auch Münzen, die nicht zu teuer wurden. Die Regel war das aber nicht. Und ganz vereinzelt war neben der Schnappatmung sogar ein Schnäppchen möglich:
https://www.leunumismatik.com/en/lot/35/1609/[38,35]


Ja, natürlich. Die Preisfindung ist individuell und Faktoren wie Provenienz, Erhaltung und subjektive Seltenheit werden unterschiedlich geschätzt. Aber wenn ein ähnlich schönes Exemplar bei einem Händler zum Festpreis für 1/5 des Zuschlagpreises erworben werden könnte, dann beginne ich doch zu zweifeln.
Ich weiß nicht, ob es inzwischen eine "Challenge" gibt, nur noch bei Leu&Co zu kaufen, ob Dr. Max Blaschegg (dessen Sammlung versteigert wurde) eine geheime Schatzkarte auf den Rand dieser Konstanzer Brakteaten gezeichnet hat, wovon nur Eingeweihte wussten, ob diese Brakteaten eigentlich getarnte Raumkapseln sind, die ein paar klein dimensionierte Außerirdische verloren hatten, oder ob etwas völlig Abwegiges dahintersteckt.
Ich fürchte fast, wir werden es nie erfahren.

Um aber zu verdeutlichen, wie es inzwischen dadurch um meine geistige Gesundheit bestellt ist und die Sache etwas interessanter zu machen:

Ich fordere jeden, der das liest und bereit ist derartige Mondpreise für Bodenseebrakteaten zu zahlen, zum Duell mit Säbel und Baguette.
Es wird gefochten, bis sich der erste seinen Knöchel oder das Handgelenk verrenkt oder das Brot des anderen touchiert. Der Verlierer verpflichtet sich, für ein halbes Jahr bei Auktionen Zurückhaltung walten zu lassen.

Ich hoffe, auf der Geschlossenen gibt es gutes Internet - obwohl...
Viele Grüße,
Staufer

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Re: Hilfe gesucht

Beitrag von Erdnussbier » Mo 22.08.22 15:20

Hallo!

Ich nutze die Gelegenheit das zu schreiben bevor du dich selbst einweist.

Die zum Himmel schreienden Preise wundern wohl viele von uns, frag mal im Römerforum :roll:
Leider kann ich dir auch nicht sagen wer da plötzlich unbedingt alle Münzen haben muss.
Vielleicht sind wir es ja selbst und es fällt uns gar nicht auf.

Das hier aber klingt interessant:
Staufer hat geschrieben:
Mo 22.08.22 13:51
Ich fordere jeden, der das liest und bereit ist derartige Mondpreise für Bodenseebrakteaten zu zahlen, zum Duell mit Säbel und Baguette.
Es wird gefochten, bis sich der erste seinen Knöchel oder das Handgelenk verrenkt oder das Brot des anderen touchiert. Der Verlierer verpflichtet sich, für ein halbes Jahr bei Auktionen Zurückhaltung walten zu lassen.
Ich wähle ein 4 Wochen altes Zwiebelbaguette (das zwiebelt ganz schön wenn man trifft).

Mit schelmischen Grüßen,
Erdnussbier
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Re: Hilfe gesucht

Beitrag von QVINTVS » Mo 22.08.22 21:36

Grüßt euch,

hier sehe ich neben Provinienz, Erhaltung und Schweiz auch die Inflation. Theoretisch gehört Geld nicht gespart, sondern stets ausgegeben. Gespartes Geld wird dem Wirtschaftskreislauf entzogen und ist verloren.
Angelegtes Geld bringt zur Zeit nix, außer du bekommst mehr als 10 % Rendite. Das wird schwierig. Ich würde mir keine Münzen zu diesen Preisen kaufen, aber mein Budget ist auch "mittel-knapp". Um Streitereien mit meiner Frau zu verhindern bekomme ich Taschengeld, das zu 98 % in Münzen wandert.
Viele Grüße

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Re: Hilfe gesucht

Beitrag von Numis-Student » Mo 22.08.22 21:41

Die Inflation in der Schweiz liegt aber nach wie vor bei knapp über 3%...

Das dürfte also weniger ein Grund sein.
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Hilfe gesucht

Beitrag von QVINTVS » Mo 22.08.22 21:46

Dann weiß ich auch nicht ...
Viele Grüße

QVINTVS

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und wer sie aufzuheben versteht,
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Re: Hilfe gesucht

Beitrag von Rollentöter » Mo 22.08.22 21:56

Numis-Student hat geschrieben:
Mo 22.08.22 21:41
Die Inflation in der Schweiz liegt aber nach wie vor bei knapp über 3%...

Das dürfte also weniger ein Grund sein.
Waren die Bieter Schweizer?
Gruß

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Re: Hilfe gesucht

Beitrag von Numis-Student » Mo 22.08.22 21:58

So wie in jeder Auktion: Das wissen wir natürlich nicht.
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Hilfe gesucht

Beitrag von Dude_199 » Di 23.08.22 10:45

Hallo,

die Preise haben mich teilweise schon etwas verwundert. Auch bei den Breisgauer Pfennigen war der Zuschlag bei einem Lindwurmpfennig bei 460CHF.
Im Allgemeinen denke ich das es derzeit viele Leute gibt die nicht wissen wohin mit dem Geld und hierin eine gewisse Geldanlage sehen. Daneben scheint gerade der Bodensee Bereich sich immer größerer Beliebtheit zu erfreuen. Hier kann natürlich auch die räumliche Nähe noch etwas zu den Preisen beitragen. Daneben waren gerade bei den Augsburger Stücken auch „perfekte“ Erhaltungen dabei. Bei guten Erhaltungen ist der Preis in letzter Zeit fast immer durch die Decke.

Im Gegensatz zu den Augsburger und Konstanzer Stücken fand ich bspw. die meisten Ulmer und teilweise auch die Überlinger recht human.

Andererseits waren auch viele Stücke darunter die unter den Einkaufspreisen von Herrn Blaschegg lagen. Konnte dies feststellen da sich herausgestellt hat das ich ab und an der unterlegene Bieter war.

Ich hoffe aber für das allgemeine sammeln, dass diese Preise eher Ausnahmen bleiben.

Viele Grüße
Dude

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