Jeton, Spielmarke oder??? - Schweden?

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KarlAntonMartini
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Jeton, Spielmarke oder??? - Schweden?

Beitrag von KarlAntonMartini » So 07.05.23 19:55

Hier ein lang schon ungelöstes Rätsel. Nachdem sich in letzter Zeit Schweden hier zum heimlichen Star entwickelt, ist es mir wieder eingefallen. Gekauft vor 25 Jahren oder so mit einem Lot GB habe ich nach langer Suche nichts dazu gefunden. Der britische Experte Cobwright hat dann ohne Näheres "Schweden 18. Jhdt." dazu gesagt. Kupfer, 2,55 g, 22 mm. Ein Porträt, nicht sehr qualitätvoll, dann ein Hermes? Wer hat eine Hausnummer dazu? Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Jeton, Spielmarke oder??? - Schweden?

Beitrag von Chippi » So 07.05.23 20:27

Erinnert schon etwas an die Notdaler.

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Re: Jeton, Spielmarke oder??? - Schweden?

Beitrag von Erdnussbier » So 07.05.23 21:59

Ich denke in die Richtung wird es auch irgendwie gehen.
Das Männlein wird vermutlich Merkur sein.
(Der Hermesstab ist ja auch der Merkurstab).

https://en.numista.com/catalogue/pieces40642.html

Bisher konnte ich aber auch nichts passendes finden.

Grüße Erdnussbier
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Re: Jeton, Spielmarke oder??? - Schweden?

Beitrag von Basti aus Berlin » Fr 12.05.23 20:39

Hallo Leute =)

Habe mich auch mal hingesetzt. Es ist definitiv nichts schwedisches. Ein Typ ist stark damit verbunden. Der wurde ja schon von meinem Erdnusskumpel gezeigt. Mutterland (Finanzministerium) prägte nur 1715-1719 Ersatzmünzen. Sie waren halboffiziell, weil die Kompetenz zwischen Finanzministerium und Prägestätten vermischten. Ursache war der Krieg gegen Russland, wo alle Gebiete verloren gingen.

Zurück zum Thema: Die Daler Silvermynt sollten die riesigen Platten ersetzen. Eine Auflagenzahl von 42 Millionen der zwölf Münzen (21 Typen) versuchte ein Gegengewicht darzustellen. Gerechnet wurde in Gewichten. 750 g alt = 4,5 g neu. Und der Umlauf war Wahnsinn. Neues Maß stellten erst 1 Öre KM und bei der Reform 1830 1/12 Skilling. Die Reformen 1855 und 1872 waren das "endgültige Ende". Gegenwert in der SMU 1872 war dann 1 Öre. Haltet euch mal vor Augen, die lange die Umlauf waren. Habe auch nur sge, s und ss-. Entspricht den Referenzen KM# 361 / Ahlström 222 / Delzanno 273

Wegen der Darstellung im Klassizismus ist es sicher um 1800/1810. Aber wieder ganz nüchtern: Ein Kaiser ergibt bei Schweden kein Sinn. Und die Kombi Inflation/Krieg gegen Rußland auch nicht. Ganz im Gegenteil: Der Zar war ja Kaiser von Rom bzw. Konstantinopel ... alles wirr.
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Re: Jeton, Spielmarke oder??? - Schweden?

Beitrag von Pfennig 47,5 » Sa 13.05.23 21:43

Hallo KAM!
Von der Darstellung aus gesehen ein Token oder Spott Token, da der "Kaiser" klein erscheint, als ob es sich in dem Token verstecken möchte, während der Hermes eher als Harlekin erscheint, der über den "kleinen" Kaiser lacht. (nur mein persönliches empfinden)

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Re: Jeton, Spielmarke oder??? - Schweden?

Beitrag von Basti aus Berlin » Di 23.05.23 08:11

Noch mal Hilfe von Sachverständigen geholt. Der Mann hat mir schon mehrfach geholfen.

Schade nur, dass man im Gegensatz zu Antike bei solchen Themen wenig Ansprechpartner hat.
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Re: Jeton, Spielmarke oder??? - Schweden?

Beitrag von KarlAntonMartini » Di 23.05.23 10:26

Vielen Dank für die Hilfe, dann wäre das Stück ja identifiziert. Aber wenn diese Stücke so häufig sein sollen, wundert mich, daß man es nirgends findet. - Daß über Token und Jetons große Wissenslücken da sind im Verhältnis zu antiken Münzen, erklärt sich schon daraus, daß die antike Münzkunde seit der Renaissance gepflogen wurde und im 18. Jahrhundert akademisch wurde. Der erste Numismatiklehrstuhl wurde 1775 in Wien für Eckhel eingerichtet. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Joseph_Hilarius_Eckhel - Kleine Rätselfrage: welcher Hofrat hatte die Errichtung dieser Lehrkanzel durchgesetzt? - Token und Jetons finden erst im 19. Jahrhundert Beachtung, das Thema wird akademisch kaum bearbeitet und es sind meist aktive Sammler, manchmal auch Händler, die literarisch tätig werden. Der erste Deutsche, der Token und Jetons für katalogwürdig hielt, war der Prager Joseph Neumann mit seinen sechs Bänden über Kupfermünzen. https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Ne ... ismatiker)
Grüße, KarlAntonMartini
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