Die Bibel als historische Quelle

Alles was nichts mit Münzen zu tun hat

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ga77
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Die Bibel als historische Quelle

Beitrag von ga77 » Mo 21.01.13 22:48

Was meinst du mit "je mehr anderswo etwas herauskommt, desto mehr wird Herodot oder die Bibel bestätigt"? Die Bibel ist etwa so bestätigt wie Big Foot.

Vale
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antikpeter
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Die Bibel als historische Quelle

Beitrag von antikpeter » Mi 23.01.13 16:49

Hallo ga77-danke für deinen Beitrag :
Die Bücher des alten Testamentes waren lange Zeit die einzige Quelle für manche historische Vorgänge vor 3000-5000 Jahren . Viele Historiker haben die Hinweise für Geschichten und nicht für Geschichte gehalten .
So ergeht es ja auch Herodot. Neuere Quellen z.B. aus Ägypten und aus Babylon berichten jedoch über die selben Vorgänge . Es sind noch lange nicht alle Ausgrabungen aus z.B. Mari,Ugarit und Persepolis ausgewertet.
Aber das, was ausgewertet ist, zeigt oftmals in beeindruckender Art -manchmal sogar wörtlich- eine Übereinstimmung mit Bibeltexten.
Lit.: Werner Keller ,UND DIE BIBEL HAT DOCH RECHT
Keller ist kein Theologe sondern Forscher und Publizist

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Numis-Student
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Die Bibel als historische Quelle

Beitrag von Numis-Student » Mi 23.01.13 17:53

Ich habe jetzt mal auf beiden Seiten etwas zensiert. Tut mir doch bitte einen Gefallen und unterlasst die Provokationen.

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Die Bibel als historische Quelle

Beitrag von ga77 » Mi 23.01.13 18:21

Wikipedia: "Das Buch wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt und erreichte eine Auflage von mehreren Millionen Exemplaren. Wissenschaftler sind der Ansicht, dass Werner Keller in diesem Buch nicht kritisch genug mit den historischen Quellen umgeht und sich hauptsächlich auf das konzentriert, was sich belegen lässt."
Es gibt halt "Forscher" und Forscher und "Beweise" und Beweise.
Mehr gibts dazu nicht zu sagen.

Valete
Gabriel

PS: Hatte zuvor Numis-Student missverstanden, Beitrag geändert :)
Zuletzt geändert von ga77 am Mi 23.01.13 20:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Homer J. Simpson
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Die Bibel als historische Quelle

Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 23.01.13 18:32

Genau, beim "Philosophie & Religion"-Thread müssen dann aber Waffen am Eingang abgegeben werden.

Ich möchte hier ausdrücklich meinem Mitmoderator den Rücken stärken, er muß hier nicht jedes Kindergartengekreische ("Der hat mein Sandförmchen genommen!" - Nein, du bist doof!" - "Selber doof!" - "Bääh!" - "Das sag' ich jetzt der Tante!" - "Petze!" etc.) stehen lassen. Wir haben leider schon Fälle gehabt, wo solche Dispute um Kaisers Bart die Atmosphäre im Forum sehr vergiftet haben, und es ist dann eine schwere Aufgabe für den Moderator, nicht zuviel und nicht zuwenig zu zensieren.

BITTE: Wenn einer das Gefühl hat, der andere redet Blödsinn, - einfach unkommentiert stehen lassen. Wir haben doch hier ein Publikum mit Niveau, das es merkt, wenn hier jemand "what comes out of the rear end of a male cow", wie es mal jemand im US-Forum geschrieben hat, von sich gibt. Laßt Euch nicht provozieren!

Homer
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Die Bibel als historische Quelle

Beitrag von ischbierra » Mi 23.01.13 19:19

Vielleicht kann NS diese Diskussion abtrennen und nach off-topic verschieben.
Die Bibel ist natürlich eine historische Quelle, die Frage ist nur: wofür? Sie ist weniger Geschichtsbericht als Geschichtsdeutung. Sie ist Quelle dafür, wie Menschen Geschehen interpretierten oder wie sie Geschehen wünschten; zB erzählt das Josuabuch von kriegerischer Einnahme des Landes, inzwischen ist die Wissenschaft sich ziemlich sicher, daß diese sog. Landnahme im wesentlichen friedlich verlief. Auch erzählt sie vieles rückwirkend, was man an verschiedenen Anachronismen verifizieren kann; so wird aus der sog. Erzväterzeit (um 1700 v. Chr.) beispielsweise von Kamelherden berichtet und den bösen Philistern als Nachbarn. Philister gibt es aber erwiesenermaßen erst seit etwa 1200 v. Chr. und Kamele erst nach 1000 v. Chr.
Das schon von Ga genannte Buch von Keller ist durchaus mit einer gewissen Skepsis zu betrachten. Auf den neuen Stand der Erkenntnisse bringt das Buch von Finkelstein und Silbermann "Keine Posaunen vor Jericho" von 2001.
Gruß ischbierra
PS: Danke, Homer

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Re: Immer früher

Beitrag von ga77 » Mi 23.01.13 20:15

Homer J. Simpson hat geschrieben:Genau, beim "Philosophie & Religion"-Thread müssen dann aber Waffen am Eingang abgegeben werden.

Ich möchte hier ausdrücklich meinem Mitmoderator den Rücken stärken, er muß hier nicht jedes Kindergartengekreische ("Der hat mein Sandförmchen genommen!" - Nein, du bist doof!" - "Selber doof!" - "Bääh!" - "Das sag' ich jetzt der Tante!" - "Petze!" etc.) stehen lassen. Wir haben leider schon Fälle gehabt, wo solche Dispute um Kaisers Bart die Atmosphäre im Forum sehr vergiftet haben, und es ist dann eine schwere Aufgabe für den Moderator, nicht zuviel und nicht zuwenig zu zensieren.

BITTE: Wenn einer das Gefühl hat, der andere redet Blödsinn, - einfach unkommentiert stehen lassen. Wir haben doch hier ein Publikum mit Niveau, das es merkt, wenn hier jemand "what comes out of the rear end of a male cow", wie es mal jemand im US-Forum geschrieben hat, von sich gibt. Laßt Euch nicht provozieren!

Homer
Ich stimme dir grundsätzlich zu, aber wenn jemand schreiben würde, dass die Geschichte von Ödipus bewiesen ist, würden sich wohl auch stimmen erheben nehme ich an - und das wäre auch gut so, wir sind schliesslich in einem Forum, in welchem es schlussendlich auch um Geschichte geht.
Man kann natürlich schreiben, was man will, aber auch auf Gegenmeinungen gefasst sein und diese verkraften können, was antikpeter auch macht.

Ein solcher Thread wäre wohl wirklich nicht die beste Idee, das Thema wäre wohl zu brisant :)

Vale
Gabriel

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Re: Die Bibel als historische Quelle

Beitrag von antikpeter » Mi 23.01.13 23:14

Danke Moderator , gleich 2x - bin mit allem einverstanden.
An alle : ich lese gern andere Meinungen , das ist ja auch ein Forum zum diskutieren . Ich habe auch nichts dagegen , wenn mich Jemand widerlegt , finde ich sogar gut.
Deshalb danke für die konstruktiven Beiträge . Sicherlich sollte man seine Meinung nicht nur auf eine Quelle aufbauen , deshalb sind entsprechende Hinweise zu anderen Publikationen auch eine grosse Hilfe.
Es ist schon ein Gewinn hier mitzumachen.

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Re: Die Bibel als historische Quelle

Beitrag von antikpeter » Mi 23.01.13 23:21

hallo ga77, es gibt auch forsche Forscher und weise Beweise - und andersherum.......mbG p

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Re: Die Bibel als historische Quelle

Beitrag von antisto » Do 24.01.13 19:30

Jetzt wissen wir, woher die ältesten Münzen stammen! Steht schon in der Bibel:
In 1. Chronik 29 heißt es von den Zeitgenossen des Königs David (Regierungszeit ca. 1000-960 v.C.):
7 und sie gaben für den Dienst des Hauses Gottes 5 000 Talente Gold und 10 000 Dareiken und 10 000 Talente Silber, 18 000 Talente Erz und 100 000 Talente Eisen.
Also außer Frage: Es sind die Golddareiken.
:wink:
AS
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Re: Die Bibel als historische Quelle

Beitrag von Zwerg » Do 24.01.13 22:11

Spaß beiseite - es ist alles ein Problem der Übersetzung:
Dann fangen wir doch einmal an:
Luther - da waren es die Goldgulden:
und gaben zum Amt im Hause Gottes fünftausend Zentner Gold und zehntausend Goldgulden und zehntausend Zentner Silber, achtzehntausend Zentner Erz und hundertausend Zentner Eisen
Die Volxbibel ist eurofreundlich und kennt die Umrechnung:
7 legten ihre ganze Kohle auf den Tisch. Insgesamt wurden in dieser Veranstaltung für den Bau vom Tempel 5000 Zentner Gold, 10 000 Zentner Silber, 18 000 Zenter Bronze und 100 000 Zentner Eisen, sowie 12 Millionen Euro gespendet.
Die King James Bible bleibt bei den Drachmen
7 And gave for the service of the house of God of gold five thousand talents and ten thousand drams, and of silver ten thousand talents, and of brass eighteen thousand talents, and one hundred thousand talents of iron.
Also ab zu den Quellen (bei Hebräisch muß ich passen)
Die Vulgata spricht von Solidi
dederuntque in opera domus Dei auri talenta quinque milia et solidos decem milia argenti talenta decem milia et aeris talenta decem et octo milia ferri quoque centum milia talentorum
Und hier ist die Septuaginta mit ganz viel Gold
7 καὶ ἔδωκαν εἰς τὰ ἔργα οἴκου κυρίου χρυσίου τάλαντα πεντακισχίλια καὶ χρυσοῦς μυρίους καὶ ἀργυρίου ταλάντων δέκα χιλιάδας καὶ χαλκοῦ τάλαντα μύρια ὀκτακισχίλια καὶ σιδήρου ταλάντων χιλιάδας ἑκατόν
Und ich muß gestehen: "Und die Bibel hat doch recht" hat mich fasziniert, ebenso wie "Götter, Gräber und Gelehrte" - aber da war ich Sextaner

Weitere Übersetzungen gibt es hier (aus einem Wust von Links!)
http://www.bibleserver.com/text/LUT/1.Chronik29

Grüße
Zwerg
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)

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Re: Die Bibel als historische Quelle

Beitrag von ischbierra » Do 24.01.13 23:30

Und hier haben wir den hebräischen Text:
וַֽיִּתְּנ֞וּ לַעֲבֹודַ֣ת בֵּית־הָאֱלֹהִ֗ים זָהָ֞ב כִּכָּרִ֣ים חֲמֵֽשֶׁת־אֲלָפִים֮ וַאֲדַרְכֹנִ֣ים רִבֹּו֒ וְכֶ֗סֶף כִּכָּרִים֙ עֲשֶׂ֣רֶת אֲלָפִ֔ים וּנְחֹ֕שֶׁת רִבֹּ֛ו וּשְׁמֹונַ֥ת אֲלָפִ֖ים כִּכָּרִ֑ים וּבַרְזֶ֖ל מֵֽאָה־אֶ֥לֶף כִּכָּרִֽים
Leider finde ich keine Möglichkeit, daß entsprechende Wort zu markieren. Jetzt beim Schreiben ist es genau über dem Wort "markieren". Dort steht: darekim, der Plural von Dareiken, was bedeutet, im "Urtext" steht tatsächlich Dareiken. Aber antisto hat seinen Beitrag mit einem Smilie versehen, was bedeutet, man solle es nicht so ernst nehmen; warum? weil die Chronikbücher viel jünger sind als die Zeit die sie beschreiben, zu ihrer Zeit Dareiken existierten, aber noch nicht in der Zeit, über die sie berichten. Die Dareiken sind also ein Anachronismus und damit kein Beweis für eine frühe Ansetzung.
Gruß ischbierra

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Re: Die Bibel als historische Quelle

Beitrag von Numis-Student » Fr 25.01.13 00:06

Hallo,
du kannst auf "ändern" klicken, das Wort markieren und dann oben in Fettschrift und/oder unterstrichen ändern.

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: Die Bibel als historische Quelle

Beitrag von antisto » Fr 25.01.13 00:20

Dem (was Ischbierra schreibt) ist nichts hinzuzufügen.
Gruß von Kanzel zu Kanzel,
A.S.
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Re: Die Bibel als historische Quelle

Beitrag von KarlAntonMartini » Fr 25.01.13 00:58

Zwerg hat geschrieben: Die Volxbibel ist eurofreundlich und kennt die Umrechnung:
7 legten ihre ganze Kohle auf den Tisch. Insgesamt wurden in dieser Veranstaltung für den Bau vom Tempel 5000 Zentner Gold, 10 000 Zentner Silber, 18 000 Zenter Bronze und 100 000 Zentner Eisen, sowie 12 Millionen Euro gespendet.
:roll:
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