Probeprägung 25 Pfennig 1908?
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Probeprägung 25 Pfennig 1908?
Liebe Münzexperten,
über den Nachlass meines Vaters bin ich in den Besitz eines kleinen Etuis gekommen, in dem sich zwei 25-Pfennig-Münzen von 1908 (Prägestätte A) befinden (s. Foto).
Eigentlich dachte ich, im Internet recht schnell ein paar Informationen zu diesen Münzen zu bekommen, aber Fehlanzeige: genau diese Prägung taucht nirgendwo auf. Ich frage mich daher, ob es sich evt. um eine Probeprägung handelt?
Kann mir eventuell jemand ein paar Hintergründe zur Geschichte dieser Münzen geben?
Vielen Dank im Voraus und beste Grüße,
Christian
über den Nachlass meines Vaters bin ich in den Besitz eines kleinen Etuis gekommen, in dem sich zwei 25-Pfennig-Münzen von 1908 (Prägestätte A) befinden (s. Foto).
Eigentlich dachte ich, im Internet recht schnell ein paar Informationen zu diesen Münzen zu bekommen, aber Fehlanzeige: genau diese Prägung taucht nirgendwo auf. Ich frage mich daher, ob es sich evt. um eine Probeprägung handelt?
Kann mir eventuell jemand ein paar Hintergründe zur Geschichte dieser Münzen geben?
Vielen Dank im Voraus und beste Grüße,
Christian
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Re: Probeprägung 25 Pfennig 1908?
Hallo Christian,
da hast Du zwei schöne Proben: In diesem Jahr wurden zahlreiche (wenn ich mich recht erinnere: um 400) verschiedene Motivproben eingereicht. Alleine zwischen Februar 2018 und jetzt wurden 100 Exemplare (verschiedene Motive, teils mehrfach oder in verschiedenen Metallen) versteigert.
Freitag abend habe ich den Schaaf wieder griffbereit, dann kann ich evtl. noch etwas mehr sagen.
Schöne Grüße,
MR
da hast Du zwei schöne Proben: In diesem Jahr wurden zahlreiche (wenn ich mich recht erinnere: um 400) verschiedene Motivproben eingereicht. Alleine zwischen Februar 2018 und jetzt wurden 100 Exemplare (verschiedene Motive, teils mehrfach oder in verschiedenen Metallen) versteigert.
Freitag abend habe ich den Schaaf wieder griffbereit, dann kann ich evtl. noch etwas mehr sagen.
Schöne Grüße,
MR
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Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: Probeprägung 25 Pfennig 1908?
Ganz herzlichen Dank für die rasche Antwort! Ich würde mich freuen, gelegentlich noch weitere Details zu erfahren
)
Beste Grüße
Christian

Beste Grüße
Christian
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Re: Probeprägung 25 Pfennig 1908?
Moin,
schöne Stücke, welches du uns da zeigst.
Die Variante ist nicht im Schaaf gelistet.
Sollte es sich tatsächlich um eine offizielle Probe der Münze Berlin handeln, dann dürfte das Stück einen recht hohen Wert haben (wohl 4-stellig).
Die privaten "Proben" / Prägungen tauchen regelmäßig am Markt auf - auch werden immer mal wieder die Prägestempel "hin- und hergeschoben" - wer weiß, was manch Käufer damit anstellt (ich selbst habe von Karl Goetz Dingen Abstand genommen).
Viele Grüße
cc
schöne Stücke, welches du uns da zeigst.
Die Variante ist nicht im Schaaf gelistet.
Sollte es sich tatsächlich um eine offizielle Probe der Münze Berlin handeln, dann dürfte das Stück einen recht hohen Wert haben (wohl 4-stellig).
Die privaten "Proben" / Prägungen tauchen regelmäßig am Markt auf - auch werden immer mal wieder die Prägestempel "hin- und hergeschoben" - wer weiß, was manch Käufer damit anstellt (ich selbst habe von Karl Goetz Dingen Abstand genommen).
Viele Grüße
cc
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Re: Probeprägung 25 Pfennig 1908?
In der Sammlung Beckenbauer ( 7. Künker) war dieses Stück auch nicht. Beide Kataloge beinhalten aber nur eine Auswahl det 456 Entwürfe, die damals eingingen. Die Mehrzahl der damals eingereichten Proben ist demnach nicht ( allgemeinzugänglich ) erfaßt.
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Grüsse, Mynter
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Re: Probeprägung 25 Pfennig 1908?
1907 waren die Deutschen von ihren Muenzen gelangweilt und forderten neue, abwechslungsreiche Motive, - es war die Zeit des Jugendstils, wie man auch schön an der Ornamentik Deiner Probe sieht.
So nahm man die Ausgabe des 25 Pfennigstueck zum Anlass, die geballte Kreativität der deutschen Künstlerschaft zu nutzen und forderte die Abgabe von Entwürfen ein. So gab es die ungeheure Anzahl von über 400 Entwürfen. Proben würde ich die noch nicht nennen, da es sich meistens nicht um offizielle Prägungen handelt, sondern von Ausgaben im Auftrag des Künstlers (die auch gerne gegen Geld hergestellt und verkauft wurden). Letztere Unsitte wurde besonders von Karl Götz als Einnahmequelle genutzt, deine Proben sind aber nicht von Götz
Also ein interessantes Dokument deutscher Geldgeschichte, preislich würde ich das Stück zwischen 500 und 800 EUR verorten
So nahm man die Ausgabe des 25 Pfennigstueck zum Anlass, die geballte Kreativität der deutschen Künstlerschaft zu nutzen und forderte die Abgabe von Entwürfen ein. So gab es die ungeheure Anzahl von über 400 Entwürfen. Proben würde ich die noch nicht nennen, da es sich meistens nicht um offizielle Prägungen handelt, sondern von Ausgaben im Auftrag des Künstlers (die auch gerne gegen Geld hergestellt und verkauft wurden). Letztere Unsitte wurde besonders von Karl Götz als Einnahmequelle genutzt, deine Proben sind aber nicht von Götz

Also ein interessantes Dokument deutscher Geldgeschichte, preislich würde ich das Stück zwischen 500 und 800 EUR verorten
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Re: Probeprägung 25 Pfennig 1908?
Ich bin wirklich überrascht, welche Geschichte sich hinter diesem "Schatz" verbirgt, den mein Vater mir da hinterlassen hat! Hätte nie gedacht, dass es sich dabei um so seltene Stücke handeln könnte.
Zwei Fragen habe ich jetzt aber noch:
- Soll, kann, darf, muss man die Münzen irgendwie reinigen/pflegen/polieren? Oder ist davon abzuraten?
- Wenn ich die Stücke tatsächlich irgenwann mal verkaufen wollen würde (momentan eher kein Thema, da erfreue ich mich lieber dran) - wie müsste ich da vorgehen? Also wie finde ich einen Interessenten?
Viele Grüße und DANKE für so viele tolle Informationen,
Christian

Zwei Fragen habe ich jetzt aber noch:
- Soll, kann, darf, muss man die Münzen irgendwie reinigen/pflegen/polieren? Oder ist davon abzuraten?
- Wenn ich die Stücke tatsächlich irgenwann mal verkaufen wollen würde (momentan eher kein Thema, da erfreue ich mich lieber dran) - wie müsste ich da vorgehen? Also wie finde ich einen Interessenten?
Viele Grüße und DANKE für so viele tolle Informationen,
Christian
- Atalaya
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Re: Probeprägung 25 Pfennig 1908?
Bitte einfach so lassen und NICHT reinigen!
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Et tant pis pour ceux qui s′étonnent // Et que les autres me pardonnent // Mais les enfants ce sont les mêmes // À Paris ou à Göttingen.
Barbara, 1964.
Barbara, 1964.
- Mynter
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Re: Probeprägung 25 Pfennig 1908?
Nicht reinigen, nicht putzen, nicht polieren, nicht damit rumklimpern, nur vorsichtig am Rand anfassen, trocken lagern. Viele Münzerbschaften sind durch falsche Behandlung ruiniert worden.
Und : beschäftige Dich mit dem Stück. Vielleicht gelingt es Dir, mehr darüber in Erfahrung zu bringen. Eventuell sind irgendwo noch Originalunterlagen vorhanden ? Die Entwürfe sollten am 1. Dezember 1908 beim Reichsschatzamt eingegangen sein. Bringe in Erfahrung,wo die Akten heute sein könnten und setze da an. Vielleicht ergibt sich etwas ?
Solltest Du einmal an einen Verkauf denken, gibt es mehrere Möglichkeiten, alle haben Vorteile und Nachteile. eBay, Auktion, Privatverkauf. Verscherbele das Stück jedoch auf keinen Fall in irgendeinem Antiquitätenladen, so etwas gehört schon in den Teil des Handels, den Münzensammler aufsuchen.
Und : beschäftige Dich mit dem Stück. Vielleicht gelingt es Dir, mehr darüber in Erfahrung zu bringen. Eventuell sind irgendwo noch Originalunterlagen vorhanden ? Die Entwürfe sollten am 1. Dezember 1908 beim Reichsschatzamt eingegangen sein. Bringe in Erfahrung,wo die Akten heute sein könnten und setze da an. Vielleicht ergibt sich etwas ?
Solltest Du einmal an einen Verkauf denken, gibt es mehrere Möglichkeiten, alle haben Vorteile und Nachteile. eBay, Auktion, Privatverkauf. Verscherbele das Stück jedoch auf keinen Fall in irgendeinem Antiquitätenladen, so etwas gehört schon in den Teil des Handels, den Münzensammler aufsuchen.
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