1/3 Stater Pferd - Bestimmungshilfe
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Re: 1/3 Stater Pferd - Bestimmungshilfe
Kann es sein, daß das Stück einen Doppelschlag oder eine Stempelverrutschung hat und die Alligatorschnauze daher kommt?
Abgesehen davon schaut natürlich die Vorderseite (ca. 370) im Stil 100 Jahre jünger aus als die Rückseite (ca. 470). Die einzige Stadt, die mir einfiele, wo man noch spät solche Incusa geprägt hat, ist Phokaia; dort kennt aber das Buch von Bodenstedt diesen Typ nicht, außerdem wäre die Münze volle 0,6 Gramm zu schwer - und diese Hekten sind immer sehr genau abgewogen. Ich bin skeptisch, aber gespannt.
Homer
Abgesehen davon schaut natürlich die Vorderseite (ca. 370) im Stil 100 Jahre jünger aus als die Rückseite (ca. 470). Die einzige Stadt, die mir einfiele, wo man noch spät solche Incusa geprägt hat, ist Phokaia; dort kennt aber das Buch von Bodenstedt diesen Typ nicht, außerdem wäre die Münze volle 0,6 Gramm zu schwer - und diese Hekten sind immer sehr genau abgewogen. Ich bin skeptisch, aber gespannt.
Homer
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Re: 1/3 Stater Pferd - Bestimmungshilfe
Hallo zusammen,
wie versprochen möchte ich Euch meine Fotos von dem Stück zeigen. Das Gewicht beträgt 3,19 g und der Durchmesser ist ca. 12,0 - 12,1 mm. Bin auf Eure weiteren Meinungen gespannt.
Vielen Dank.
wie versprochen möchte ich Euch meine Fotos von dem Stück zeigen. Das Gewicht beträgt 3,19 g und der Durchmesser ist ca. 12,0 - 12,1 mm. Bin auf Eure weiteren Meinungen gespannt.
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- Atalaya
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Re: 1/3 Stater Pferd - Bestimmungshilfe
Gute Fotos! Danke. Also beim Kopf ist wirklich irgendwas nicht gut gelaufen beim Prägen. Auch die Hinterläufe werden mir nicht klar. Ein steigendes Pferd müsste doch auf ihnen stehen.
Recht gut gelungen finde ich das Pferdeauge und die Mähne. Die Oberfläche scheint mir insgesamt auch unauffällig. Aber das Gewicht ist eben weiterhin sehr seltsam.
Schöne Pfingsten,
Atalaya
Recht gut gelungen finde ich das Pferdeauge und die Mähne. Die Oberfläche scheint mir insgesamt auch unauffällig. Aber das Gewicht ist eben weiterhin sehr seltsam.
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Re: 1/3 Stater Pferd - Bestimmungshilfe
Gerade die Mähne mit diesen ungleichmäßig und igelartig abstehenden Stacheln finde ich nicht so toll

Ich bleibe also bei meiner Stilkritik von weiter oben


Aber die Bilder sind wirklich gut

Gruß
Altamura
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Re: 1/3 Stater Pferd - Bestimmungshilfe
¯\_(ツ)_/¯ 

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Re: 1/3 Stater Pferd - Bestimmungshilfe
Vielen Dank für Euro Meinungen und Hilfe. Ich fasse es mal aus meiner Sicht zusammen:
- Stilistisch ist das Stück fraglich. Das Avers passt nicht zum Revers.
- Der Gewichtsstandard ist unbekannt.
- Der Pferdekopf sieht für mich in Ordnung aus. Die Schnabelform kommt vermutlich durch die fehlende Ausprägung des Unterkiefers. Die ursprüngliche Kontur ist zu erkennen.
- Die Mähne wirkt ehrlich gesagt etwas flau, aber erst unter sehr starker Vergrößerung.
- Die Hinterläufe sind für mich auch in Ordnung. Ein Teil von ihnen ist einfach nicht geprägt.
- Was mir gut gefällt ist die scharfe Ausprägung des Inkusa. Zudem scheinen sich auch die Rostspuren des ursprünglichen Stempels abgebildet zu haben. Habe ich bei Fälschungen schon anders wahrgenommen.
Was ich mich frage, ist folgendes: Wenn ich ein derartiges Stück fälschen möchte, dann halte ich mich doch an einen bekannten Gewichtsstandard? Wenn es eine Fälschung ist, müsste es dann nicht noch ein paar weitere Exemplare geben?
Was könnte eigentlich der Buchstabe "O" avers bedeuten, wenn es aus dem makedonischem Raum stammen würde?
PS: Ich persönlich kann es jedoch nicht sagen, ob echt oder falsch. Ich glaube ich sende es einfach mal zu NGC.
- Stilistisch ist das Stück fraglich. Das Avers passt nicht zum Revers.
- Der Gewichtsstandard ist unbekannt.
- Der Pferdekopf sieht für mich in Ordnung aus. Die Schnabelform kommt vermutlich durch die fehlende Ausprägung des Unterkiefers. Die ursprüngliche Kontur ist zu erkennen.
- Die Mähne wirkt ehrlich gesagt etwas flau, aber erst unter sehr starker Vergrößerung.
- Die Hinterläufe sind für mich auch in Ordnung. Ein Teil von ihnen ist einfach nicht geprägt.
- Was mir gut gefällt ist die scharfe Ausprägung des Inkusa. Zudem scheinen sich auch die Rostspuren des ursprünglichen Stempels abgebildet zu haben. Habe ich bei Fälschungen schon anders wahrgenommen.
Was ich mich frage, ist folgendes: Wenn ich ein derartiges Stück fälschen möchte, dann halte ich mich doch an einen bekannten Gewichtsstandard? Wenn es eine Fälschung ist, müsste es dann nicht noch ein paar weitere Exemplare geben?
Was könnte eigentlich der Buchstabe "O" avers bedeuten, wenn es aus dem makedonischem Raum stammen würde?
PS: Ich persönlich kann es jedoch nicht sagen, ob echt oder falsch. Ich glaube ich sende es einfach mal zu NGC.
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Re: 1/3 Stater Pferd - Bestimmungshilfe
Halte ich für eine weise Entscheidung
Grüße
Klaus
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Re: 1/3 Stater Pferd - Bestimmungshilfe
Ich würde vorher das Auktionshaus kontaktiern und die fragen, ob die dir die Kosten für die Echtheitsbewertung erstatten im Falle einer Fälschung.
Und wenn ja von welchen Experten die eine Echtheitseinschätzung akzeptieren.
Die neuen Bilder haben meine Zweifel nur bestärkt
Und wenn ja von welchen Experten die eine Echtheitseinschätzung akzeptieren.
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Re: 1/3 Stater Pferd - Bestimmungshilfe
Kleines Update: Das Stück wurde durch NGC bewertet. Das Auktionshaus hat das Stück nach vorherigen Abstimmung auch aufgrund der NGC Beurteilung zurückgenommen.
Euer Bauchgefühl war richtig. Vielen Dank nochmals an alle für die Hilfe und Einschätzungen.
Euer Bauchgefühl war richtig. Vielen Dank nochmals an alle für die Hilfe und Einschätzungen.
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Re: 1/3 Stater Pferd - Bestimmungshilfe
Das ist gut, dann bleib wenigstens an Dir nicht allzuviel hängen

Das war mehr als nur ein Bauchgefühl

Gruß
Altamura
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Re: 1/3 Stater Pferd - Bestimmungshilfe
Leider kann mir NGC keine weitere Auskunft geben. Hatte in der Vergangenheit auch zu anderen Stücken zwecks Begründungen nachgefragt. Sie wollen keine Auskunft geben, da die Fälschungen damit nicht noch gefährlicher werden. Gleicher Fall bei PCGS. Hier hatte ich sogar mit einem Mitarbeiter telefoniert.
NGC konnte das Stück nicht mal näher identifizieren, sprich die Angabe eines Nominals bzw. einer Beschreibung fehlten gänzlich. Auf dem Aufkleber war lediglich das Gewicht angegeben.
VG
NGC konnte das Stück nicht mal näher identifizieren, sprich die Angabe eines Nominals bzw. einer Beschreibung fehlten gänzlich. Auf dem Aufkleber war lediglich das Gewicht angegeben.
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Re: 1/3 Stater Pferd - Bestimmungshilfe
Das ist ja wie wenn Dir der Arzt sagt, dass Du schwer karnk bist, aber nicht verrät, warum

Irgendwie sieht das nicht nach Kompetenz, sondern mehr nach Aufbau einer Unangreifbarkeit aus

Gruß
Altamura
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Re: 1/3 Stater Pferd - Bestimmungshilfe
Das habe ich aber schon von einigen Profis gehört, daß sie nicht noch den Fälschern Tips geben wollen. Das ist jedenfalls kein neues Argument, und ich kann es schon nachvollziehen.
Homer
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Re: 1/3 Stater Pferd - Bestimmungshilfe
Meines Wissens nach ist das auch bei"unseren" vereidigten Sachverständigen so, dass sie keine genauen Argumente zur Erkennung einer Fälschung herausgeben dürfen.
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: 1/3 Stater Pferd - Bestimmungshilfe
Aber eins, hinter dem man sich wunderbar verstecken kannHomer J. Simpson hat geschrieben: ↑Di 14.09.21 20:28... Das habe ich aber schon von einigen Profis gehört, daß sie nicht noch den Fälschern Tips geben wollen. Das ist jedenfalls kein neues Argument, ...



Haben denn NGC und Konsorten solch einen juristischen Status? Mir kommen die eher wie profitgetriebene Unternehmen vor. (Das ist ja an sich nichts Schlechtes, muss aber entsprechend berücksichtigt werden.)Numis-Student hat geschrieben: ↑Di 14.09.21 20:41... ist das auch bei"unseren" vereidigten Sachverständigen so ...
Gruß
Altamura
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