Ein kleines PROBUSplem !!!

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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schnecki
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Ein kleines PROBUSplem !!!

Beitrag von schnecki » Mo 04.08.08 20:48

Hallo Freunde !

Ich habe seit langem wieder mal in meinen älteren Beständen rumgefummelt , als mir wieder mal diese Münze in die Hände gelaufen ist , mit der ich so meine Propleme habe .
Irgendwie sieht die mir zu glatt und zu perfekt auf dem Avers aus und dazu das Revers sieht total Prägegeschwächt aus .
Ich kann mir nicht vorstellen , dass es sich um eine Fälschung handelt , aber ich kann ja auch daneben liegen und die Münze ist doch moderneren Ursprunges !

Was sagt ihr ?!

PROBVS

AV.: IMP C M AVR PROBVS PF AVG
RV.: SOL INVICTO
Durchmesser : 23 mm
Gewicht ca. 4,5 gramm
Prägestätte : kann man nicht genau erkennen !

m.f.g Alex
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andi89
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Beitrag von andi89 » Mo 04.08.08 21:21

Hallo!

Ich bin zwar ganz sicher kein Experte für Probus, aber an dieser Münze kann ich von den Bildern her nichts falsches erkennen. Dass Avers und Revers unterschiedlich stärk ausgeprägt sind ist eine Sache, die eigentlich häufiger vorkommt.
Im Abschnitt lese ich KAΔ, bin mir aber bei dem A nicht ganz sicher. Wäre dann jedenfalls Serdica.

andi89
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Beitrag von Peter43 » Mo 04.08.08 21:54

Andi hat recht. Es ist Probus, RIC V/2, (Serdica) 861; C.681

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

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schnecki
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Beitrag von schnecki » Mo 04.08.08 21:58

Danke andi und Peter ,,, da bin ich ja beruhigt , dass sie echt ist .Ich war mir nur so unsicher , weil die Münze so glatt und geleckt aussieht .


m.f.g Alex
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Beitrag von chinamul » Di 05.08.08 11:18

Vielleicht bin ich ja ein krasser Außenseiter, aber für mich sind solche dunkel patinierten Münzen allemal weit attraktiver als solche mit einem partiellen Silbersud und dunklen Stellen im Wechsel. Ich möchte sogar so weit gehen zu sagen, daß nur ein weitgehend intakter Silbersud, der selten genug anzutreffen ist, wirklich das Aussehen einer Münze verbessert. Darin bin ich mir wohl einig mit @Drakenumi, der sich schon ähnlich geäußert hat. Was allerdings mitunter sehr gut aussehen kann, ist ein letzter Hauch der Versilberung, der das Relief heraushebt.

Gruß

chinamul
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Beitrag von Xanthos » Di 05.08.08 12:05

Das liegt wohl daran, dass eine zu starke (und kontrastintensive) Scheckung der Oberfläche (ob nun bei Silbersud oder auch bei Patina auf Bronzen) die Details "verschluckt". Auch das Fotografieren solcher Münzen ist äusserst schwierig. Als Beispiel dafür einen Caracalla As.
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Beitrag von chinamul » Di 05.08.08 12:40

Das ist ja auch das Wesen der militärischen Tarnung, daß man durch Scheckigkeit die Konturen der Kampfanzüge, Fahrzeuge und Schiffe aufzulösen und zu überlagern versucht. Was allerdings dort erwünscht ist, stört den Münzsammler meist ganz erheblich.

Gruß

chinamul
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Beitrag von drakenumi1 » Di 05.08.08 14:26

@chinamul; Xanthos
Das von Euch Gesagte entspricht völlig meiner Qualitätsphilosophie, wie ich sie über Jahrzehnte mir erarbeitet habe,- ohne vielerlei Zwischenstadien überspungen zu haben. Trotzdem nötigen mir solche völlig unlädierten Reihen wie die von Probus schon noch anerkennendes Murmeln ab, wenn ihnen auch etwas das antike Flair zu fehlen scheint. Interessant, aber wahr, der Vergleich mit der militärischen Objekttarnung!
Damit wir den Herrn Probus nicht aus dem Auge verlieren, anschließend noch ein Stück "mit dem, was ich unter Flair verstehe".
Was die Schwierigkeiten der Fotografierens (richtig: Scannens) dunkler Objekte anbelangt, hier mal der Vergleich zwischen heller und dunkler Unterlage. Man erreicht tatsächlich noch eine ganze Menge mehr . Ich verwendete tiefschwarzes Papier, wie es die Philatelisten unter ihre Marken legen, obwohl es gar nicht mehr schwarz erscheint.

Grüße von

drakenumi1

Sorry, die Vs. ist beim Scannen etwas unscharf geraten, wahrscheinlich hat sich die große schwarze Unterlage etwas bewegt.
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Beitrag von chinamul » Di 05.08.08 15:49

Ich habe es auch mal mit einem schwarzen Hintergrund versucht, allerdings mit meinem Scanner. Dazu habe ich bei geöffnetem Deckel einen tiefschwarzen Velours in etwa 15 cm Höhe beim Scannen über die Münze gehalten. Es läßt sich nicht leugnen: Das Ergebnis hat was!
Vielleicht mache ich das jetzt immer so.

Gruß

chinamul
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Beitrag von areich » Di 05.08.08 16:04

Ich habe allein durch den geoeffneten Deckel immer einen schwarzen Hintergrund bekommen, auch amm hellichten Tag.

Andreas

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Beitrag von beachcomber » Di 05.08.08 18:39

Vielleicht bin ich ja ein krasser Außenseiter, aber für mich sind solche dunkel patinierten Münzen allemal weit attraktiver als solche mit einem partiellen Silbersud und dunklen Stellen im Wechsel. Ich möchte sogar so weit gehen zu sagen, daß nur ein weitgehend intakter Silbersud, der selten genug anzutreffen ist, wirklich das Aussehen einer Münze verbessert.
nein chinamul, du bist kein krasser aussenseiter!
und weil ich münzen 'mit einem partiellen Silbersud und dunklen Stellen im Wechsel' auch nicht leiden kann, färbe ich solche einfach mit pariser oxyd einheitlich dunkel ein :)
grüsse
frank

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Beitrag von drakenumi1 » Di 05.08.08 19:49



NEIIIIIIIN !!!

Und legst sie dann aber nicht in die eigene Sammlung.?

Für mich ist das ein gewaltiger Frevel. Bitte verbiete Dir das!

Oder willst Du uns nur etwas provozieren?

fragt

drakenumi1
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Beitrag von beachcomber » Di 05.08.08 20:20

hej drakenumi, keep cool! :)
na klar lege ich mir die in die eigene sammlung! wo bitt' schön soll denn da das problem sein ? 8O
ob ich die dunkle tönung nun in ein paar sekunden selber produziere, oder die natur ein paar jahre arbeiten lasse, ist duch im resultat egal.
und da nun mal eine einheitlich dunkle tönung einfach besser aussieht (und erzähl' mir nicht, dass das sammeln antiker münzen nicht auch was mit ästhetik zu tun hat), und ich durch das färben auch nichts an der prägung verändere, halte ich sowas für absolut legitim. :)
grüsse
frank

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Beitrag von harald » Di 05.08.08 20:37

Da bin ich mit Frank voll einer Meinung!

Ich bin auch davon überzeugt, dass viele der Münzen im Handel mit angeblich unberührter Patina einige mehr oder weniger große Eingriffe hinter sich haben und vor allem bei zu starker, das Prägebild überdeckender Patina, diese komplett entfernt und danach mit Pariser Oxid nachgedunkelt wurde.

Wenn ich beim Restaurieren einer Bronze an kleinen Stellen das Metall freilege, oder Silbermünzen nach dem Entfernen der Korrosion unnatürlich neu wirken, greife ich ebenfalls zu Pariser Oxid.

Warum sollte ich Jahre warten, wenn ich das gleiche Ergebnis in ein Paar Minuten erreichen kann?

Grüße
Harald

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Beitrag von drakenumi1 » Di 05.08.08 22:04

O.k., ich werde cool bleiben.
So ganz neu ist das von Euch Vertretene hier im Forum schließlich nicht. Aber so entlarvend offen wohl bisher noch nicht (und nicht von irgend jemandem) vertreten worden. Da finden sich schon auch Meinungen, die in diesem Zusammenhang von "Fälschung" sprechen. Den Begriff der "Patina" für solche Produkte zu verwenden, halte ich sowieso für sinnwidrig. Nun gut, auch der Begriff der "Tönung" ist eingeführt und läßt ahnen, was darunter verstanden werden soll. Ohne Chemiker zu sein, wage ich übrigens zu behaupten, daß solche "Tönungen" nicht das gleiche sind, wie die wesentlich fester haftenden "gewachsenen" Patinen.
Ich glaube auch nicht, daß wir hier im Forum solche Verfahrensweise gesundbeten sollten, wenn auch die Praxis im Hinblick auf den Kommerz hier mit unrühmlichstem Beispiel vorangeht. Was wir bei Auktionen da so alles akzeptieren müssen bzw sollen, vergrämt mich innerlich mehr und mehr. Vor unseren jungen und älteren Neueinsteigern, würde ich, wenn ich's steuern könnte, tatsächlich den Begriff "Kulturfrevel" dafür verwenden, und wenn sich's dann doch nicht vermeiden läßt, wenn Prägungen aus der Tiefe wieder an's Tageslicht geholt werden sollen, auch offen und ehrlich bekennen (in Katalogen usw.). Aber nur wegen des Nichtgefallens einer fleckigen Silbersudoberfläche kann ich einem solchen Umfärbeprozess prinzipiell nicht zustimmen.
Sorry, meine Meinung.

Grüße von

drakenumi1
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