Wiederverkaufswert der röm. Münzen

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

Theo
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Wiederverkaufswert der röm. Münzen

Beitrag von Theo » Sa 07.11.09 16:34

Hallo,

dieses Thema, glaube ich, wurde schon nicht einmal angesprochen. Ich möchte gerne ihre aktuelle Meinung dazu hören. Natürlich will ich keine Münze verkaufen, aber das Leben hat viele Kurven, und manche davon sind recht böse.

Wie sieht es aus mit dem Wierderverkauf von unseren Schätzen?
Natürlich spreche ich nicht von noblen, seltenen Münzen, sondern von Münzen in der Preisklasse bis 200 Euro

Danke

Theo

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Julianus v. Pannonien
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Beitrag von Julianus v. Pannonien » Sa 07.11.09 16:51

Ich denke es kommt immer auf den Sammler an, dem du die Waren anbietest, ein Follissammler wird dir für einen Diocles Follis sicherlich mehr bezahlen als ein Denarensammler ;)
An Händler kannst du die Münzen meisst nicht höher verkaufen als du Sie gekauft hast, da der geschätzte Preis meisstens schon eine rechte Marge des Händlers beinhaltet.
Aber im Privatverkauf je nach interesse des Käufers kann Wiederverkaufswert um einiges Ansteigen. kommt natürlich auch auf den Damaligen Einkaufspreis an ;)

Grüsse
Simon
"VICTORIOSO SEMPER"

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drakenumi1
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Beitrag von drakenumi1 » Sa 07.11.09 16:53

Hallo, Theo,
den Begriff "Wiederverkauf" muß man aber differenzieren:
Was möchtest Du wissen: Wie sich Deine Erwerbungen von anno dunnemals bis heute entwickelt haben, was Du heute dafür möglicherweise erlösen kannst, oder wenn Du heute Münzen kaufst, was Du dafür in einer Reihe von Jahren einmal dafür zu erlösen glaubst? Entwicklungstendenzen für antike Münzen?
Beides recht unmögliche oder spekulative Vorhaben. Da möchte ich lieber keine Aussagen wagen. Du weißt ja: Die Politik, die Weltwirtschaftslage, - wer will da schon den Hellseher spielen?

Beste Grüße von

drakenumi1
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Tequila
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Beitrag von Tequila » Sa 07.11.09 18:02

Meine Meinung:

Wenn Du antike römische Münzen sammelst, ist das ein tolles Hobby.
Zum Thema "Wertsteigerung" oder als Altersvorsorge gibt es bestimmt bessere Möglichkeiten - die allerdings (als Hobby, wohlgemerkt) nicht so
viel Spaß machen.

Gruß Tequila

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quisquam
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Beitrag von quisquam » Sa 07.11.09 18:07

Das sehe ich gernauso wie Tequila. Ich habe fast ausschließlich Münzen im unteren Erhaltungs- und Preissegment und rechne nicht damit mein Geld bei einem eventuellen Verkauf auch nur ansatzweise wieder herauszubekommen. Als Geldanlage taugen sie wohl genausoviel (oder genausowenig) wie Schuhe oder Handtaschen.

Möglicherweise wird es in 10, 20 oder 30 Jahren auch gar keinen (legalen) Markt für solche Stücke mehr geben. Wer weiß schon, was die Zukunft bringt? Ein Händler wird sich vielleicht für wenige, einzelne Stücke interessieren, wollte ich meine Sammlung aber in Gänze verkaufen bleibt mir schon jetzt eigentlich nur eBay, und strenggenommen nicht einmal das, da ich für viele Stücke nicht den geforderten Herkunftsnachweis führen kann.

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

Theo
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Beitrag von Theo » Sa 07.11.09 18:09

Ich meine damit keine Geldanlage um Profit daraus später zu machen, sondern eine Möglichkeit des Wiederverkaufes von Münzen, falls etwas böses passiert, ZB. Geldmangel im Alter, oder schwere Krankheit.

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quisquam
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Beitrag von quisquam » Sa 07.11.09 18:19

Je besser die Münzen und je beliebter die Münztypen bzw. das Sammelgebiet, desto einfacher wird dies möglich sein.

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Beitrag von klausklage » Sa 07.11.09 18:27

Hi Theo,

wenn du auf eBay kaufst und später dort auch wieder verkaufst, solltest Du ungefähr Dein Geld wieder heraus kriegen. Natürlich nur, wenn Dein Angebot gut konzipiert ist (100 % positive Bewertungen, sehr gute Fotos, gute Beschreibung).
Wenn Du beim Händler kaufst/verkaufst, wirst Du ca. 30-50% Verlust machen, die Leute wollen ja schließlich auch von was leben.
Münzensammeln ist halt ein Hobby, keine Geldanlage. Dabei ist es genauso wie mit anderen Hobbys (teure Autos, Reisen, Essen im teuren Restaurant etc): Es macht Spaß, und das Geld ist am Ende weg.

Olaf
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Beitrag von areich » Sa 07.11.09 18:35

Es hängt aber auch sehr stark davon ab, wieviel Du bezahlt hast.
Wenn Du schlecht gekauft hast machst Du mehr Verlust, wenn Du richtig clever warst sogar Gewinn. Aber ich denke, es gibt fast keinen Sammler, der beim Verkauf keinen Verlust machen würde, schließlich ist man Sammler und kein Investor und kauft einfach oft zu überhöhten Preisen, wenn man eine Münze unbedingt haben muss. Es kommt aber auch darauf an, wie schnell der Verkauf gehen muss, je mehr Zeit Du hast, desto mehr Geld bekommst Du auch.

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Beitrag von richard55-47 » Sa 07.11.09 18:42

Römer sind keine Motivmünzen, ein Vergleich hinkt also wie üblich:
Man hatte mir Olympiamünzen aus den Jahren 1984 und 1988 geschenkt. Nach den damaligen Rechnungen Einkaufspreis von 80,00 DM bis 140,00 DM pro Stück. Schau mal bei ebay nach, wie der heutige Preis steht.
Meine Römer befinden sich in den wenigsten Fällen in einem 1A-Zustand. Die meisten sind recht abgelutscht, aber ich bin kein Golddukatenesel und muss dies berücksichtigen. Manchmal bin ich über das hinaus gegangen, was mein Geldbeutel verträgt. Klar ist, dass diese Unterdurchschnittsware schlecht bis gar nicht verkäuflich ist.
Die wenigen Stücke, die qualitativ in eine richtige Sammlung passen, habe ich auch gut bezahlt, werde aber nie diesen Preis wieder erzielen können, es sei denn, jemandem gehen die Pferde genau so durch wie mir.

Es war mir aber immer bewusst, einem Hobby nachzugehen, keiner Geldanlage, so dass ich im Prinzip nie Verluste erleiden kann.
do ut des.

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Beitrag von drakenumi1 » Sa 07.11.09 18:43

Sehen wir es doch mal optimistisch:
Die Briefmarke als volkstümliches und weitverbreitetes Hobby ist tot, sieht man von den kleinen Spezialgebieten der altdeutschen Staaten und die Dt. Kolonien ab. Von der Jugend wird es als höchst suspekt abgelehnt.
Die Antike Münze ist als Sammelobjekt höchst begehrt und weltweit sozusagen im Vormarsch, mindestens in dem Maße, wie Zivilisation und ein geringer Geldüberschuß in den aufstrebenden Staaten fortschreiten. Dieser Markt wird auch künftig gewaltige Mengen an Münzen aufzunehmen in der Lage sein. Außerdem ist die Beschäftigung mit allem Alten (besonders Antiken) allgemein geachtet und wird mit Ehrfurcht und Staunen bedacht. Ich denke, das stabilisiert und steigert die Preise. Trotz der von uns manchmal beobachteten Schwemme von Antiken braucht sich wohl keine Absatzangst breitzumachen bezügl. unserer "Schätze". Das gilt natürlich nur für Ware in ansprechender Sammlerqualität. Haben wir eine gewisse Menge Kapital in unseren Münzen gebunden und auch eine gewisse Lebensaltersschwelle überschritten, kommen solche Fragen nach Wegen und Möglichkeiten des Verkaufs, also auch der erzielbaren Erlöse, ganz von alleine.
Daß Du zunächst bei einem Verkauf mit Einbußen rechnen mußt, versteht sich wohl. Jeder Händler (auch der moderate ebay), will verdienen und davon leben. Aber wenn im Verlaufe der Zeit, wie bisher, die Handelspreise hochklettern, mehr oder weniger schnell, jedenfalls für das Segment von 50....200.- Eu. und höher, sollte dieser Handelsspannenabzug dadurch ausgeglichen werden. Mehr oder weniger.
Wichtig ist alleine die möglichst exzellente Qualität. Sie garantiert fast einen guten Erlös. Dies als Hinweis allen Denjenigen, die sich länger als kenntnismäßig und finanziell erforderlich ist mit Ungereinigten aufhalten, ins Stammbuch geschrieben.

Grüße von

drakenumi1 (60 Jahre Sammlerpraxis haben geprägt !)
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Beitrag von Theo » Sa 07.11.09 19:27

vielen Dank an alle.

Ich habe diese Wochen in einem Münzgeschäft einen alten Mann gesehen, der seine Münzensammlung zum Verkaufen vorbeibrachte. Er sah so traurig aus! Wie ich es mitbekommen habe, seine Frau sei krank und man braucht Geld () Der Mann hat sogar schon sein Auto verkauft und ist die Zeit gekommen ihr Schmuck uns seine Münzen zu verkaufen.. Mein Gott, dieser Herr hat fast geweint. :cry: :cry: :cry:

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Beitrag von Tequila » Sa 07.11.09 20:06

Hallo Theo,

in diesem Fall hoffe ich, du bist in einer besseren, glücklicheren Situation.
Ich - ganz persönlich - freue mich jedenfalls über jede schöne Münze.
Zugegeben: Die meisten meiner Münzen sind 08/15, einige andere widerum etwas seltener (...wenn auch nichts Besonderes).
Trotzdem: Es ist mein persönlicher Tribut an die Antike, und wenn ich die Münzen (hoffentlich nie!) verkaufen muss, ist es natürlich für jeden eine schwere Entscheidung.
Selbst als Anfänger in punkto "Römische Numismatik" habe ich mich in den wenigen Monaten an meine "Kaiser etc." gewöhnt, und:
Meine "Buben" sind mir mehr wert als eine wohlgefällige "EIN-EURO-AUKTION", wen ich mir letztlich davon nur eine Wochenration Dosensuppen kaufen kann.
Daher nochmals meine Meinung: Hobby - JA! Geldanlage - ???

Liebe Grüße Tequila

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Beitrag von areich » Sa 07.11.09 20:23

Wenn Du Deine Münzsammlung als Ganzes verkaufst machst Du natürlich einen Riesenverlust. Ich würde mir einen Händler suchen, der sie für mich (z.B. auf Vcoins) auf Komission verkauft. Das geht relativ schnell, verglichen mit einer Saalauktion und bringt trotzdem gutes Geld (wenn die Münzen es wert sind).

Wenn man natürlich weit ab vom Massengeschmack sammelt sieht es schlechter aus, ein toller Sesterz z.B. wird immer schnell einen Käufer finden.

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Beitrag von mias » So 08.11.09 06:22

Hallo zusammen,

Persoenlich halte ich mich fuer einen typischen Sammler. Ich habe noch nie Muenzen verkauft und werde es auch nie tun, sondern ich moechte meine Sammlung weitervererben oder einer Stiftung vermachen.

Und genau das ist der springende Punkt. Als leidenschaftlicher Sammler wird man seine Muenzen erst zu einem Zeitpunkt verkaufen, wenn eine "boese Kurve des Lebens" einen erfasst. Und genau dann ist Zeit zum geeigneten Vetrieb der Schaetze Mangelware, und es wird schnell nach der "bestmoeglichen" Absatzmoeglichkeit gesucht. Ein Indikator hierfuer ist, dass man neben dem stetigen Preisanstieg roemischer Muenzen der letzten Jahre immer wieder extreme Ausreiser und ein starkes Preisgefaelle beobachten kann.

Naja, bei dem ganzen Preiswirrwarr spricht ja auch so manches dafuer, dass man bei einem halbwegs organisierten Wiederverkauf auch die eine oder andere positive Ueberraschung erleben koennte. Die Frage ist nun, wie organisiert man das hinbekommt, vor allem wenn der Schuh drueckt. Den Muenzhaendler an der naechsten Strassenecke wuerde ich jedenfalls meiden, weil ich stark annehme, dass man da eine erschuetternde Erfahrung machen wird.

Besser man nimmt Verkauf, Marketing, etc. und somit sein eigenes Schicksal ueber z.B. Ebay selbst in die Hand.

Gruss,

Mias

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