Inwieweit verwendeten die Germanen Geld?
Moderator: Homer J. Simpson
- kc
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Inwieweit verwendeten die Germanen Geld?
Diese Frage ist mir heute beim Lesen einer Forumsdiskussion aufgekommen.
Soweit mir bekannt ist, war in der germanischen Welt fast ausschließlich der Tauschhandel verbreitet, sodass es kein Geldsystem, wie es bei den Römern üblich war, gab. Römisches Geld war in Germanien allenthalben bekannt und im Besitz von vielen. Soweit es aus Edelmetall bestand, wurde es zur Thesaurierung, zum Ansammeln und Aufbewahren eines Vermögenswertes benutzt, sicher auch zuweilen als Wertäquivalent beim Tauschhandel. Von einer regelrechten Geldwirtschaft kann aber meiner Meinung nach keine Rede sein, geschweige denn von eigener Münzprägung in großem Umfang.
Das könnte eventuell erklären, warum die Germanen in der Münzprägung ungeübt waren und die Imitationen römischer Münzen zu 99% "missraten" aussehen.
Da stelle ich mir (auch euch ) eine weitere Frage: Warum fertigten die Germanen überhaupt solche Nachahmungen von sehr schlechter Qualität an? Ich denke nicht, dass sie damit die Geldentwertung des römischen Geldes vorantreiben oder die Römer wie auch immer betrügen wollten. Denn bei der minderen stilistischen Qualität wären die Imitationen sofort aufgefallen. Könnten die abstrakten Figuren und Kaiserportraits auf den nachgeahmten Münzen nicht Ausdruck einer künstlerischen Inspiration gewesen sein? Vielleicht haben die Germanen in diesen Darstellungen auch ihre Götter gesehen???
Die Römer waren heiß auf Bernstein, Pelz und blondes Frauenhaar germanischer Frauen (habe ich mal gelesen) und vielleicht nahmen die Germanen als Gegenwert für diese Waren auch römische Münzen an. In dieser Hinsicht kann ich mir vorstellen, dass die Römer ihren Tauschpartnern Münzen von niederem materiellen Wert gegeben haben, also z.B. subaerate Geldstücke. Die Germanen hatten ja wohl eine ganz andere Auffassung von materiellen Dingen, sodass ihnen dieser Betrug vielleicht nicht aufgefallen ist. Gleiches würde ich auch für die Limesfalsa annehmen.
Grüße
kc
Soweit mir bekannt ist, war in der germanischen Welt fast ausschließlich der Tauschhandel verbreitet, sodass es kein Geldsystem, wie es bei den Römern üblich war, gab. Römisches Geld war in Germanien allenthalben bekannt und im Besitz von vielen. Soweit es aus Edelmetall bestand, wurde es zur Thesaurierung, zum Ansammeln und Aufbewahren eines Vermögenswertes benutzt, sicher auch zuweilen als Wertäquivalent beim Tauschhandel. Von einer regelrechten Geldwirtschaft kann aber meiner Meinung nach keine Rede sein, geschweige denn von eigener Münzprägung in großem Umfang.
Das könnte eventuell erklären, warum die Germanen in der Münzprägung ungeübt waren und die Imitationen römischer Münzen zu 99% "missraten" aussehen.
Da stelle ich mir (auch euch ) eine weitere Frage: Warum fertigten die Germanen überhaupt solche Nachahmungen von sehr schlechter Qualität an? Ich denke nicht, dass sie damit die Geldentwertung des römischen Geldes vorantreiben oder die Römer wie auch immer betrügen wollten. Denn bei der minderen stilistischen Qualität wären die Imitationen sofort aufgefallen. Könnten die abstrakten Figuren und Kaiserportraits auf den nachgeahmten Münzen nicht Ausdruck einer künstlerischen Inspiration gewesen sein? Vielleicht haben die Germanen in diesen Darstellungen auch ihre Götter gesehen???
Die Römer waren heiß auf Bernstein, Pelz und blondes Frauenhaar germanischer Frauen (habe ich mal gelesen) und vielleicht nahmen die Germanen als Gegenwert für diese Waren auch römische Münzen an. In dieser Hinsicht kann ich mir vorstellen, dass die Römer ihren Tauschpartnern Münzen von niederem materiellen Wert gegeben haben, also z.B. subaerate Geldstücke. Die Germanen hatten ja wohl eine ganz andere Auffassung von materiellen Dingen, sodass ihnen dieser Betrug vielleicht nicht aufgefallen ist. Gleiches würde ich auch für die Limesfalsa annehmen.
Grüße
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- Peter43
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Re: Inwieweit verwendeten die Germanen Geld?
Nur eine Bemerkung: Die Germanen wußten schon Bescheid mit dem römischen Geld. So machte sich ein römischer Schriftsteller (Tacitus?) darüber lustig, daß die Germanen nicht die schönen neuen Denare haben wollten, sondern immer die alten abgegriffenén republikanischen. Aber die Germanen wußten schon warum: die waren nämlich aus besserem Silber!
Und eine andere Einstellung zu materiellen Dingen? So machten sie z.B. regelmäßig Raubzüge über den Rhein nach Gallien, um dort zu plündern, insbesondere Gold- und Silbergegenstände. Ein solcher Hort ist z.B. in Rheinland-Pfalz an einem Altrheinarm gefunden worden. Da waren die großen Silberschalen schon zerhackt, um sie auf die Männer aufzuteilen. Auf deren Schönheit oder Kunstwert kam es ihnen dabei nicht an, sondern nur auf das Gewicht des Edelmetalls.
Jochen
Und eine andere Einstellung zu materiellen Dingen? So machten sie z.B. regelmäßig Raubzüge über den Rhein nach Gallien, um dort zu plündern, insbesondere Gold- und Silbergegenstände. Ein solcher Hort ist z.B. in Rheinland-Pfalz an einem Altrheinarm gefunden worden. Da waren die großen Silberschalen schon zerhackt, um sie auf die Männer aufzuteilen. Auf deren Schönheit oder Kunstwert kam es ihnen dabei nicht an, sondern nur auf das Gewicht des Edelmetalls.
Jochen
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- kc
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Re: Inwieweit verwendeten die Germanen Geld?
Vielen Dank. Ich habe den Beitrag ohne Bezug auf wissenschaftliche oder historische Ausführungen verfasst. Bin auf weitere Beiträge gespannt.
Bevor ich es vergesse: Wie sollen die von dir erwähnten Raubzüge abgelaufen sein? Wieviele Krieger nahmen an solchen Raubzügen teil? Die Stämme sollen sich militärisch nur zusammengeschlossen haben, um sich bei Gefahr wirkungsvoll verteidigen zu können, nicht aber um Angriffe und Plünderungen durchzuführen.
Wer besaß soviel Gold und Silber? Das mussten doch in erster Linie eher einflussreiche Personen gewesen sein, die bestimmt auch Kontakte zum römischen Militär unterhielten oder sogar unter dem Schutz römischer Truppen standen. Somit mussten die Germanen doch mit Gegenwehr rechnen!?
Grüße
kc
Bevor ich es vergesse: Wie sollen die von dir erwähnten Raubzüge abgelaufen sein? Wieviele Krieger nahmen an solchen Raubzügen teil? Die Stämme sollen sich militärisch nur zusammengeschlossen haben, um sich bei Gefahr wirkungsvoll verteidigen zu können, nicht aber um Angriffe und Plünderungen durchzuführen.
Wer besaß soviel Gold und Silber? Das mussten doch in erster Linie eher einflussreiche Personen gewesen sein, die bestimmt auch Kontakte zum römischen Militär unterhielten oder sogar unter dem Schutz römischer Truppen standen. Somit mussten die Germanen doch mit Gegenwehr rechnen!?
Grüße
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- quinctilius
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Re: Inwieweit verwendeten die Germanen Geld?
Hallo KC
interessante Frage aber nur sehr schwer zu beantworten aber zumindest für die frührömische Zeit (Augustus/Tiberius) lässt sich etwas sagen. Zunächst gab es nicht "Die Germanen". Die auf der linken Rheinseite siedelnden "Germanenstämme" z.B. Tungrer, Bataver, Ubier dürften spätestens (!) mit Ankunft der Römer unter Augustus mit der römischen Geldwirtschaft in Berührung gekommen sein. Diesen Stämmen kann man sogar zwei Münztypen zuschreiben, die sog. Aduatuci Kleinerze und die AE Regenbogenschüsselchen (sog. Nordgruppe), die nach neuesten Erkenntnissen wohl im Gebiet der Bataver emittiert wurden. Im rechtsrheinischen gab es in dieser frühen Zeit keine "germanische" Münzprägung aber viele Einzelfunde von Assen und Denaren und Hortfunden (oft mit dem Gaius Lucius Denar endend). Die Funde verteilen sich schwerpunktmässig entlang der Vormarschrouten der Römer z.B. an der Lippe. Diese Funde werden von F. Berger einem Numismatiker, den Militäroperationen unter Augustus und Tiberius zugeschrieben und nicht dem Handel. In Germanien scheint damals noch die Tauschwirtschaft mit Realgütern vorgeherrscht haben eine Geldwirtschaft i.e.S. war vermutlich (!) dort noch unbekannt.
Gruß
Quinctilius
interessante Frage aber nur sehr schwer zu beantworten aber zumindest für die frührömische Zeit (Augustus/Tiberius) lässt sich etwas sagen. Zunächst gab es nicht "Die Germanen". Die auf der linken Rheinseite siedelnden "Germanenstämme" z.B. Tungrer, Bataver, Ubier dürften spätestens (!) mit Ankunft der Römer unter Augustus mit der römischen Geldwirtschaft in Berührung gekommen sein. Diesen Stämmen kann man sogar zwei Münztypen zuschreiben, die sog. Aduatuci Kleinerze und die AE Regenbogenschüsselchen (sog. Nordgruppe), die nach neuesten Erkenntnissen wohl im Gebiet der Bataver emittiert wurden. Im rechtsrheinischen gab es in dieser frühen Zeit keine "germanische" Münzprägung aber viele Einzelfunde von Assen und Denaren und Hortfunden (oft mit dem Gaius Lucius Denar endend). Die Funde verteilen sich schwerpunktmässig entlang der Vormarschrouten der Römer z.B. an der Lippe. Diese Funde werden von F. Berger einem Numismatiker, den Militäroperationen unter Augustus und Tiberius zugeschrieben und nicht dem Handel. In Germanien scheint damals noch die Tauschwirtschaft mit Realgütern vorgeherrscht haben eine Geldwirtschaft i.e.S. war vermutlich (!) dort noch unbekannt.
Gruß
Quinctilius
Zuletzt geändert von quinctilius am Mo 23.08.10 10:40, insgesamt 1-mal geändert.
Münzen sind Zeitzeugen, nicht nur Objekte.
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Re: Inwieweit verwendeten die Germanen Geld?
Klar rechneten die Germanen mit Gegenwehr, das ist beim Plündern so.
Ich stelle mir das recht unkompliziert vor. Es müssen sich keine Stämme zusammen schließen, sondern es genügen vielleicht 20 Mann, die den Rhein überqueren und sich einen lohnenden Gutshof aussuchen. Durch Handelskontakte und Hilfsdienste in der römischen Armee wusste man ja auch etwas Bescheid, wo es was zu holen gab.
Bei Regensburg hat man einen Gutshof gefunden, der von Germanen jenseits der Donau überfallen worden war. Die Bewohner (Eltern, Kinder, Gesinde) hatten alle eingeschlagene Schädel. Es wurde kein Edelmetall gefunden und sogar alle Eisengegenstände (z.B. die Beschläge und Nägel der Türen) fehlten.
Die Germanen hatten auch wenig eigenes Eisen für die Waffenherstellung, weshalb auch das eine lohnende Beute für sie war.
Ich stelle mir das recht unkompliziert vor. Es müssen sich keine Stämme zusammen schließen, sondern es genügen vielleicht 20 Mann, die den Rhein überqueren und sich einen lohnenden Gutshof aussuchen. Durch Handelskontakte und Hilfsdienste in der römischen Armee wusste man ja auch etwas Bescheid, wo es was zu holen gab.
Bei Regensburg hat man einen Gutshof gefunden, der von Germanen jenseits der Donau überfallen worden war. Die Bewohner (Eltern, Kinder, Gesinde) hatten alle eingeschlagene Schädel. Es wurde kein Edelmetall gefunden und sogar alle Eisengegenstände (z.B. die Beschläge und Nägel der Türen) fehlten.
Die Germanen hatten auch wenig eigenes Eisen für die Waffenherstellung, weshalb auch das eine lohnende Beute für sie war.
Gruß,
antoninus1
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Re: Inwieweit verwendeten die Germanen Geld?
wird schon wie im wilden westen gewesen sein.
man braucht sich nur die alten hollywood-filme anzuschauen,die indianer nur durch germanen ersetzen,und die siedler durch römer, dann hat man eine vorstellung wie's abging.
grüsse
frank
man braucht sich nur die alten hollywood-filme anzuschauen,die indianer nur durch germanen ersetzen,und die siedler durch römer, dann hat man eine vorstellung wie's abging.
grüsse
frank
- kc
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Re: Inwieweit verwendeten die Germanen Geld?
@quinctilius
Danke für die interessanten Infos.
@antoninus
Ja das kann wohl so abgelaufen sein, beim Plündern. Unter einem "Raubzug" stelle ich mir dagegen etwas anderes vor als eine Plünderung.
Ein Raubzug ist immer gigantischerem Ausmaßes und geht meist einher mit imperialistischen Interessen/Absichten. Diese hatten die Germanen eindeutig nicht!
@Frank
Das ist wohl ein sehr realistischer Vergleich. Die Germanen (ich spreche einfach immer die Gesamtheit an) hatten eine ähnliche idealistische Sichtweise und eine Naturverbundenheit wie die Indianer. Kommt also gut hin.
Danke für die interessanten Infos.
@antoninus
Ja das kann wohl so abgelaufen sein, beim Plündern. Unter einem "Raubzug" stelle ich mir dagegen etwas anderes vor als eine Plünderung.
Ein Raubzug ist immer gigantischerem Ausmaßes und geht meist einher mit imperialistischen Interessen/Absichten. Diese hatten die Germanen eindeutig nicht!
@Frank
Das ist wohl ein sehr realistischer Vergleich. Die Germanen (ich spreche einfach immer die Gesamtheit an) hatten eine ähnliche idealistische Sichtweise und eine Naturverbundenheit wie die Indianer. Kommt also gut hin.
- antoninus1
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Re: Inwieweit verwendeten die Germanen Geld?
Ich weiß nicht, ob es eine Definition für Raubzug gibt, aber er muss nicht gigantisches Ausmaß haben.
Mit Imperialismus hat er meiner Meinung nach nichts zu tun. Imperialismus zielt doch auf dauerhafte Machterweiterung und Beherrschung anderer Völker ab, ein Raubzug nur auf kurzfristiges Beutemachen.
Die Engländer z.B. waren nicht auf Raubzug in Indien, sondern haben es dauerhaft beherrschen und ausbeuten wollen, während die Wikinger wohl gerne zum Einkaufen (bzw. auf Raubzug) nach Irland und Schottland fuhren, aber keine dauerhaften Interessen dort hatten.
Lustig fand ich eine Geschichte von Hägar, dem Schrecklichen. Da klagt Helga, seine Frau, dass sie nichts gescheites zum Anziehen mehr hat. Darauf ruft Hägar: "Alle Mann in die Boote, wir fahren Paris plündern!"
Und zu den Indianern: die sieht man inzwischen nicht mehr so idealistisch und es nimmt langsam die Ansicht mehr Raum ein, dass die ihre Umwelt durchaus ausgebeutet haben. Vor kurzem war im Spiegel ein Bericht über ein Volk im Südwesten der USA, das seinen Lebensraum nachhaltig selbst zerstört hat, so dass es den angestammten Siedlungsort verlassen musste.
Mit Imperialismus hat er meiner Meinung nach nichts zu tun. Imperialismus zielt doch auf dauerhafte Machterweiterung und Beherrschung anderer Völker ab, ein Raubzug nur auf kurzfristiges Beutemachen.
Die Engländer z.B. waren nicht auf Raubzug in Indien, sondern haben es dauerhaft beherrschen und ausbeuten wollen, während die Wikinger wohl gerne zum Einkaufen (bzw. auf Raubzug) nach Irland und Schottland fuhren, aber keine dauerhaften Interessen dort hatten.
Lustig fand ich eine Geschichte von Hägar, dem Schrecklichen. Da klagt Helga, seine Frau, dass sie nichts gescheites zum Anziehen mehr hat. Darauf ruft Hägar: "Alle Mann in die Boote, wir fahren Paris plündern!"
Und zu den Indianern: die sieht man inzwischen nicht mehr so idealistisch und es nimmt langsam die Ansicht mehr Raum ein, dass die ihre Umwelt durchaus ausgebeutet haben. Vor kurzem war im Spiegel ein Bericht über ein Volk im Südwesten der USA, das seinen Lebensraum nachhaltig selbst zerstört hat, so dass es den angestammten Siedlungsort verlassen musste.
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Re: Inwieweit verwendeten die Germanen Geld?
Ja, ja, weit haben wir's inzwischen gebracht: Aus den idealistischen und naturverbundenen Germanen wurden schließlich die Deutschen und aus den Römern die Italiener.kc hat geschrieben:Das ist wohl ein sehr realistischer Vergleich. Die Germanen (ich spreche einfach immer die Gesamtheit an) hatten eine ähnliche idealistische Sichtweise und eine Naturverbundenheit wie die Indianer. Kommt also gut hin.
Gruß
chinamul
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Re: Inwieweit verwendeten die Germanen Geld?
Der noble Wilde (optional mit Zauberkräften) ist so ein albernes Klischee.
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Re: Inwieweit verwendeten die Germanen Geld?
Soll heißen gut oder schlecht?chinamul hat geschrieben: Ja, ja, weit haben wir's inzwischen gebracht: Aus den idealistischen und naturverbundenen Germanen wurden schließlich die Deutschen und aus den Römern die Italiener.
@antoninus
Hast mich anhand deines Beispiels überzeugt.
Das Wort "Zug" ist folgendermaßen definiert: •Der Zug ist eine militärische Bezeichnung für eine Teileinheit von zwölf bis sechzig Soldaten.
Tja ich sollte erst schauen, dann schreiben!
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Re: Inwieweit verwendeten die Germanen Geld?
Beim Begriff 'Raubzug' ist keine Anzahl von Teilnehmern gemeint, sondern daß diese zum Rauben ausziehen.
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- justus
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Re: Inwieweit verwendeten die Germanen Geld?
Zum Thema "Raubzüge der Germanen" eine Ausstellungsbeschreibung zum sog. "Barbarenschatz von Neupotz": Im 3. Jahrhundert nach Christus fielen Germanenhorden plündernd in das zerrüttete Römische Reich ein. Von Habgier, aber auch von Armut und Not getrieben, drangen sie in Gutshöfe, Siedlungen und sogar Heiligtümer ein. Doch nicht alle kamen mit ihrer Beute wieder siegreich nach Hause. Auf einem ihrer Rückwege wurden Germanen von einer römischen Flotte überrascht. Bei den darauf folgenden Kampfhandlungen versank ein Teil der Beute. Anfang der 1980er Jahre wurde er nach 1.700 Jahren im Rhein wieder gefunden.kc hat geschrieben:Bevor ich es vergesse: Wie sollen die von dir erwähnten Raubzüge abgelaufen sein? Wieviele Krieger nahmen an solchen Raubzügen teil? Die Stämme sollen sich militärisch nur zusammengeschlossen haben, um sich bei Gefahr wirkungsvoll verteidigen zu können, nicht aber um Angriffe und Plünderungen durchzuführen.
Wer besaß soviel Gold und Silber? Das mussten doch in erster Linie eher einflussreiche Personen gewesen sein, die bestimmt auch Kontakte zum römischen Militär unterhielten oder sogar unter dem Schutz römischer Truppen standen. Somit mussten die Germanen doch mit Gegenwehr rechnen!?
Offensichtlich trafen bei Neupotz, von einem dieser oben angesprochenen Raubzüge über den Rhein zurückkehrende Germanen auf ein "navis lusoria" (röm. Patrouilienboot). Das Ergebnis können wir heute im Museum bewundern -----> Mit über 1000 Objekten aus Silber, Bronze, Messing, Zinn und Eisen und einem Gewicht von mehr als 700 kg der größte römerzeitliche Metallfund Europas.
http://www.barbarenschatz.de/
http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landesku ... enbach.htm
Und noch ein Wort zum Gebrauch von Münzen durch die Germanen. Die am Limes gelegenen römischen Provinzen konnten ihren ungeheuren Bedarf an Rohstoffen (Erze, Baumaterial, Holz etc.) zum Teil nur durch "Importe aus dem Barbarenland" decken. In Westfalen und im Sauerland wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Pingen, Minen und Steinbrüche aus der Römerzeit entdeckt. Es ist kaum vorstellbar, dass der Handel mit diesen Mengen von Gütern von Seiten der Römer oder Germanen im "Tauschhandel" abgewickelt wurde.
mit freundlichem Gruß
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