Marciana Denar - gefüttert....

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

JMS
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Marciana Denar - gefüttert....

Beitrag von JMS » Di 04.11.14 19:44

Abend,

Mir wurde diese Marciana angeboten.
Leider ist dieses Stück gefüttert und vermutlich übereifrig gereinigt worden..... :?
Handelt es sich hier um eine antike Fälschung ?
Sind mehr als 200 bzw. weniger als 300 für diese doch recht seltene Münze OK ?

schöne Grüße

JMS
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justus
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Re: Marciana Denar - gefüttert....

Beitrag von justus » Di 04.11.14 20:18

Sicher nicht zu scharf gereinigt, sondern angesichts der wohl sehr dünnen Silberplattierung ein normaler Vorgang nach mehr als 1900 Jahren im Boden. Intakte Plattierungen kommen nur sehr, sehr selten vor. Der Preis von 200 - 300 EUR ist für Liebhaber von Subaeraten sicherlich annehmbar, ob für andere auch musst du selber entscheiden.

P.S. Gewicht, Durchmesser und Stempelstellung würden mich noch interessieren ! :wink:
mit freundlichem Gruß

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Re: Marciana Denar - gefüttert....

Beitrag von JMS » Di 04.11.14 20:26

Danke Justus,
Die restlichen Daten reiche ich noch nach - Gewicht, dm und Stempelstellung bekomme ich noch

JMS
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Re: Marciana Denar - gefüttert....

Beitrag von JMS » Di 04.11.14 21:01

was mich noch interessieren würde - zu diesen Zeiten waren die Denare ja eigentlich noch nicht versilbert.
Kann man davon ausgehen, dass es sich um eine Fälschung handelt ?
lg
jms

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Re: Marciana Denar - gefüttert....

Beitrag von Chippi » Di 04.11.14 21:39

Ja, natürlich, ist eine antike Fälschung.

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Re: Marciana Denar - gefüttert....

Beitrag von justus » Mi 05.11.14 06:11

Subaerate (gefütterte) Münzen -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?t=28652
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Re: Marciana Denar - gefüttert....

Beitrag von Pscipio » Mi 05.11.14 10:08

Die Art der Silberplattierung (perfekte Erhaltung der Prägung ohne Umlaufspuren, dünne, an vielen Stellen aufgerissene Plattierung) erinnert stark an moderne gefütterte Fälschungen, die in den letzten Jahren auf den Markt gekommen sind. Wenn dies bei einer Seltenheit wie Marciana auftritt, sollten die Warnlampen angehen, auch wenn mir speziell dieser Typ bisher noch nicht begegnet ist.

Gruss, Lars
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Re: Marciana Denar - gefüttert....

Beitrag von emieg1 » Mi 05.11.14 11:19

Auffällig, dass die erhabenen Stellen der Vor- und Rückseite so schön unverletzt daherkommen.. ein Schelm, wer böses dabei denkt. :twisted:

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Re: Marciana Denar - gefüttert....

Beitrag von klausklage » Mi 05.11.14 12:54

Ich halte den auch für modern. Das Porträt passt einfach nicht in die Antike.

Olaf
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Re: Marciana Denar - gefüttert....

Beitrag von justus » Mi 05.11.14 13:35

klausklage hat geschrieben:Ich halte den auch für modern. Das Porträt passt einfach nicht in die Antike.
@Olaf -----> Das denke ich nicht. Gerade bei Subaeraten kommt es häufig vor, dass sie "stilististisch" etwas aus dem Rahmen fallen, ohne dass es sich gleich um moderne Fälschungen handeln muss. In meiner Sammlung befinden sich sicherlich mehr als ein Dutzend davon, einige davon fanden schon vor mehr als 10 Jahren in meine Sammlung.

http://www.acsearch.info/search.html?id=1826682
http://www.acsearch.info/search.html?id=499015
http://www.acsearch.info/search.html?id=1364901
http://www.acsearch.info/search.html?id=499014
http://www.acsearch.info/search.html?id=417308
nummis durensis hat geschrieben:Auffällig, dass die erhabenen Stellen der Vor- und Rückseite so schön unverletzt daherkommen.. ein Schelm, wer böses dabei denkt. :twisted:
@Lars & Rainer -----> Sicherlich sind eure Bedenken angesichts der unregelmäßig verteilten Löcher in der Silberplattierung nicht von der Hand zu weisen, aber im vorliegenden Fall scheint das gute Stück wohl niemals im Umlauf gewesen zu sein, daher finden sich auch keine Abnutzungsspuren. Ohne die Dicke der Plattierung zu kennen, möchte ich doch darauf hinweisen, dass gerade in der 2. Hälfte des 1. Jahrhundert - 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. die Plattierungen häufig extrem dünn waren, sodass sich diese dünne Silberfolie auch durch entsprechende Umwelteinflüsse bzw. eine sehr lange Verweildauer im Boden gelöst haben kann. Aber ... ich habe die Münze nicht in der Hand, daher alles nur unter entsprechendem Vorbehalt.
mit freundlichem Gruß

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Re: Marciana Denar - gefüttert....

Beitrag von JMS » Mi 05.11.14 19:38

Abend,

Hier noch wie versprochen die gewünschten Daten:

Gewicht: 2,8g
DM: 18mm
Stempelstellung: 7h

Hier auch noch ein Bild zu einem externen Hoster wegen der Auflösung:
http://www.bilder-hochladen.net/files/b ... j-1f0e.jpg
http://www.bilder-hochladen.net/files/b ... k-98f1.jpg

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Re: Marciana Denar - gefüttert....

Beitrag von beachcomber » Mi 05.11.14 20:18

danke für die grösseren bilder! ich denke pscipio hat recht, das ding ist modern, die silberschicht ist viel zu dünn für eine antike fälschung-
grüsse
frank

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Re: Marciana Denar - gefüttert....

Beitrag von justus » Mi 05.11.14 21:10

JMS hat geschrieben:Abend,

Hier noch wie versprochen die gewünschten Daten:

Gewicht: 2,8g
DM: 18mm
Stempelstellung: 7h

Hier auch noch ein Bild zu einem externen Hoster wegen der Auflösung:
http://www.bilder-hochladen.net/files/b ... j-1f0e.jpg
http://www.bilder-hochladen.net/files/b ... k-98f1.jpg
Danke für die genauen Daten und die neuen Bilder. Aufschlussreich. Auch wenn Pscipio, dem ich seine profunden, numismatischen Fachkenntnisse nicht absprechen möchte, bereits in dem einen oder anderen Fall subaerate Fälschungen entlarven konnte, denke ich doch, dass er sich in diesem Fall irrt. :wink:
mit freundlichem Gruß

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Re: Marciana Denar - gefüttert....

Beitrag von Pscipio » Mi 05.11.14 21:37

Die neuen Fotos bestärken mich in meiner Ansicht.

Gruss, Lars
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Re: Marciana Denar - gefüttert....

Beitrag von emieg1 » Mi 05.11.14 22:04

Leider wird das Fälschervolk immer gerissener und weiss, wie man am bestens Zweifel und Bedenken aus dem Weg räumen kann :evil:

Aber hier gelten die geflügelten Worte 'in dubio pro reo' nun mal nicht.

Nichtsdestotrotz... ich würde eh' lieber noch eine zeitlang sparen und mir ein abgegriffeneres, aber dafür garantiert echtes Stück in die Sammlung legen, wo ich nicht jedes Mal beim Anblick der Lackabplatzer in Grübeln komme, ob denn das Kupfer darunter nicht doch aus neothrakischem Boden stammt... :D

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