Fenzlein: Die Stadt-, Kultur- und Münzgeschichte der ...
- cepasaccus
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Re: Fenzlein: Die Stadt-, Kultur- und Münzgeschichte der ..
Fenzlein:
"Rercept. iii c lvj guld. landfw. die an 10.000 alten gulden die geschmelzt und die von Neuen auf Nurmberg gepregh von gemuntz worden zu gemeyn bestanden Pfintztag p. Reminise, 1501 verechnete"
Gebert gibt dazu keine "Uebersetzung", aber das Original lautet bei ihm:
"Recep. iij c lvj guld. landsw. die an 10 000 alten gulden die geschmelzt und die von Newen auf Nurmberg pregh gemuntzt worden zu gewyn bestanden Pfinztag p. Reminisc. 1501 verrechnete"
11 Abschreibfehler ????
Das Zitat aus Fenzlein sollte man wohl eher so schreiben:
"Rercept.(sic!) iii(sic!) c lvj guld. landfw.(sic!) die an 10.000 alten gulden die geschmelzt und die von Neuen(sic!) auf Nurmberg gepregh(sic!) von(sic!) gemuntz(sic!) worden zu gemeyn(sic!) bestanden Pfintztag(sic!) p. Reminise,(sic!) 1501 verechnete(sic!)"
*indietischkantebeiss*
"Rercept. iii c lvj guld. landfw. die an 10.000 alten gulden die geschmelzt und die von Neuen auf Nurmberg gepregh von gemuntz worden zu gemeyn bestanden Pfintztag p. Reminise, 1501 verechnete"
Gebert gibt dazu keine "Uebersetzung", aber das Original lautet bei ihm:
"Recep. iij c lvj guld. landsw. die an 10 000 alten gulden die geschmelzt und die von Newen auf Nurmberg pregh gemuntzt worden zu gewyn bestanden Pfinztag p. Reminisc. 1501 verrechnete"
11 Abschreibfehler ????
Das Zitat aus Fenzlein sollte man wohl eher so schreiben:
"Rercept.(sic!) iii(sic!) c lvj guld. landfw.(sic!) die an 10.000 alten gulden die geschmelzt und die von Neuen(sic!) auf Nurmberg gepregh(sic!) von(sic!) gemuntz(sic!) worden zu gemeyn(sic!) bestanden Pfintztag(sic!) p. Reminise,(sic!) 1501 verechnete(sic!)"
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kitty mea felis duodeviginti annos nata requiescat in pace. laeta gaudiumque meum erat. desiderio eius angor.
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Re: Fenzlein: Die Stadt-, Kultur- und Münzgeschichte der ..
Dann zum mir unverstaendlichen Zitat. Aus Gebert wird klar, dass er sich im vorherigen Absatz darauf bezieht, weil das naemlich den Lohn der Wechsler und Muenzmeister beschreibt.
Fenzlein zitiert: "ir lon gesetzt von der schaw der guldin nemlich von hundert funff d von zehn oder darunter ein Haller und was darüber bir in rr fl geen 1 d"
Und uebersetzt: "Ihr Lohn für die Goldguldenprüfung (Schau) ist wie folgt festgesetzt, nämlich 1 Heller für 105 von 10, oder weniger und was darüberliegt"
So zum Ende hin wird der Originaltext und die Uebersetzung etwas eigenartig und ganz besonders unzusammenpassend. "bir in rr fl geen"???
Bei Gebert ist es doch nicht ganz so raetselhaft. Fenzleins d ist bei Gebert ein Pfennig-Zeichen. Ist ok. Ich werde das hier mal so beibehalten.
Gebert schreibt also: "ir lon gesetzt von der schaw der guldin nemlich von hundert funff d von zehn oder darunter ein haller und was daruber bis in xx fl geen 1 d"
Es wird gegen Ende zu also um 20 Gulden gehen. Den Anfang wuerde ich mit "Ihr Lohn von der Schau der Gulden naemlich ist festgesetzt auf 5 Pfennig von 100 Gulden und von 1 Heller von zehn Gulden oder darunter und was darüber ist ... (irgendwie fuer 20 Gulden einen Pfennig)" uebersetzen.
Waaaa.........
Fenzlein zitiert: "ir lon gesetzt von der schaw der guldin nemlich von hundert funff d von zehn oder darunter ein Haller und was darüber bir in rr fl geen 1 d"
Und uebersetzt: "Ihr Lohn für die Goldguldenprüfung (Schau) ist wie folgt festgesetzt, nämlich 1 Heller für 105 von 10, oder weniger und was darüberliegt"
So zum Ende hin wird der Originaltext und die Uebersetzung etwas eigenartig und ganz besonders unzusammenpassend. "bir in rr fl geen"???
Bei Gebert ist es doch nicht ganz so raetselhaft. Fenzleins d ist bei Gebert ein Pfennig-Zeichen. Ist ok. Ich werde das hier mal so beibehalten.
Gebert schreibt also: "ir lon gesetzt von der schaw der guldin nemlich von hundert funff d von zehn oder darunter ein haller und was daruber bis in xx fl geen 1 d"
Es wird gegen Ende zu also um 20 Gulden gehen. Den Anfang wuerde ich mit "Ihr Lohn von der Schau der Gulden naemlich ist festgesetzt auf 5 Pfennig von 100 Gulden und von 1 Heller von zehn Gulden oder darunter und was darüber ist ... (irgendwie fuer 20 Gulden einen Pfennig)" uebersetzen.
Waaaa.........
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- Albert von Pietengau
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Re: Fenzlein: Die Stadt-, Kultur- und Münzgeschichte der ..
"1 Heller für 105 von 10"
In Arzneibüchern z. B. werden n% nach wie vor als n von 100 bezeichnet. "von 100 n" bedeutet logischerweise dasselbe.

In Arzneibüchern z. B. werden n% nach wie vor als n von 100 bezeichnet. "von 100 n" bedeutet logischerweise dasselbe.
DEUS UNUS EST (Meister Eckhart)
- cepasaccus
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Re: Fenzlein: Die Stadt-, Kultur- und Münzgeschichte der ..
Die Rezension wird im JNG 2013 erscheinen.
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- Comthur
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Re: Fenzlein: Die Stadt-, Kultur- und Münzgeschichte der ..
@cepasaccus
So, nun habe auch ich wieder etwas Zeit !
Die o.g. Dokumente sind bei genauerer Betrachtung weniger "unverständlich" als ad hoc gedacht :
(Sa 07.09.13 00:22)
die Übertragung aus Gebert dürfte korrekt sein und es handelt sich um den (Münz-)GEWINN --- "gewyn"(!) --- von 356 Gulden bei Ausprägung von 10`000 Gulden. Macht 3,56 % und scheint mir realistisch.
Leider bin ich anhand Fenzleins Verunstaltung in "gemeyn" auch in die Irre (Unverständlichkeit) geführt worden. Aber besser 3x nachgedacht und nachrecherchiert / drübergelesen als ein Schnellschuß auf Verdacht !
Der Lohn der Präger kommt erst - wie von Dir richtig festgestellt - im folgendem Text (- der der Wechsler interessierte m.E. niemals und wurde erst recht nicht über den Schlag abgerechnet ; Hier ging es auch nicht um ein Wechselgeschäft sondern um eine Umprägung in neuartige Nominale und deren Abrechnung in Form eines Prägerlohnes)
Sa 07.09.13 00:50 :
Der Lohn eines Münzmeisters dürfte - zumindest nach meiner Erfahrung im Deutschordensbereich um 1400 ff. - in einer Gewinnbeteiligung bestanden haben. Genauer bezeichnet wird i.d.R. nur der Münzerlohn in Denaren (Pfennigen) je Einheit (zu prägender Nominale).
Im o.g. Text (nach Gebert ! ) heist es sinngemäß übertragen : "..ihr [der Münzer] Lohn ist nämlich gesetzt nach Ansicht der Gulden (=Zählung !) von 100 [geprägter Gulden] 5 Pfennige [Münzerlohn !Bedeutet : 1 Pfennig Münzerlohn für je 20 geprägte Gulden] ; von 10 oder darunter [geprägter Gulden ! ] 1 Heller [Münzerlohn, = 1/2 Pfennig] ; und was darüber bis in 20 [geprägten !] Gulden ...gehen 1 Denar [bedeutet : ab 11 bis zu 20 geprägten Gulden werden 1 Pfennig Münzerlohn gezahlt.]
Beispiele : Für die Prägung von 110 Gulden wurden 5 Pfennige und 1 Heller Münzer- (Präger-) Lohn fällig ; Für die Prägung von 111 Gulden wurden 6 Pfennige Münzer- (Präger-) Lohn fällig.
Es wurde also in Einheiten zu je 20 (geprägten) Gulden abgerechnet und eine Bezahlung in Teileinheiten festgelegt.
Die alten Texte sind mir eine Freude !
So, nun habe auch ich wieder etwas Zeit !
Die o.g. Dokumente sind bei genauerer Betrachtung weniger "unverständlich" als ad hoc gedacht :
(Sa 07.09.13 00:22)
die Übertragung aus Gebert dürfte korrekt sein und es handelt sich um den (Münz-)GEWINN --- "gewyn"(!) --- von 356 Gulden bei Ausprägung von 10`000 Gulden. Macht 3,56 % und scheint mir realistisch.
Leider bin ich anhand Fenzleins Verunstaltung in "gemeyn" auch in die Irre (Unverständlichkeit) geführt worden. Aber besser 3x nachgedacht und nachrecherchiert / drübergelesen als ein Schnellschuß auf Verdacht !
Der Lohn der Präger kommt erst - wie von Dir richtig festgestellt - im folgendem Text (- der der Wechsler interessierte m.E. niemals und wurde erst recht nicht über den Schlag abgerechnet ; Hier ging es auch nicht um ein Wechselgeschäft sondern um eine Umprägung in neuartige Nominale und deren Abrechnung in Form eines Prägerlohnes)

Sa 07.09.13 00:50 :
Der Lohn eines Münzmeisters dürfte - zumindest nach meiner Erfahrung im Deutschordensbereich um 1400 ff. - in einer Gewinnbeteiligung bestanden haben. Genauer bezeichnet wird i.d.R. nur der Münzerlohn in Denaren (Pfennigen) je Einheit (zu prägender Nominale).
Im o.g. Text (nach Gebert ! ) heist es sinngemäß übertragen : "..ihr [der Münzer] Lohn ist nämlich gesetzt nach Ansicht der Gulden (=Zählung !) von 100 [geprägter Gulden] 5 Pfennige [Münzerlohn !Bedeutet : 1 Pfennig Münzerlohn für je 20 geprägte Gulden] ; von 10 oder darunter [geprägter Gulden ! ] 1 Heller [Münzerlohn, = 1/2 Pfennig] ; und was darüber bis in 20 [geprägten !] Gulden ...gehen 1 Denar [bedeutet : ab 11 bis zu 20 geprägten Gulden werden 1 Pfennig Münzerlohn gezahlt.]
Beispiele : Für die Prägung von 110 Gulden wurden 5 Pfennige und 1 Heller Münzer- (Präger-) Lohn fällig ; Für die Prägung von 111 Gulden wurden 6 Pfennige Münzer- (Präger-) Lohn fällig.
Es wurde also in Einheiten zu je 20 (geprägten) Gulden abgerechnet und eine Bezahlung in Teileinheiten festgelegt.
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Zuletzt geändert von Comthur am Mi 22.01.14 19:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fenzlein: Die Stadt-, Kultur- und Münzgeschichte der ..
Eh das Prachtwerk bzgl der nürnberger Prägungen gänzlich "vergessen" wird : Hat sich der Herausgeber (Fenzlein) schon zu seinem Machwerk geäußert ?
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Re: Fenzlein: Die Stadt-, Kultur- und Münzgeschichte der ..
Nein ich habe nichts von ihm gehoert und auf seiner Website ist auch nichts neues.
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Re: Fenzlein: Die Stadt-, Kultur- und Münzgeschichte der ..
Nur so nebenbei.
Deine Rezension im JNG war eigentlich völlig harmlos. Da habe ich bei entsprechenden Verfehlungen schon ganz Anderes gelesen.
Grüße
Zwerg
Deine Rezension im JNG war eigentlich völlig harmlos. Da habe ich bei entsprechenden Verfehlungen schon ganz Anderes gelesen.
Grüße
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Re: Fenzlein: Die Stadt-, Kultur- und Münzgeschichte der ..
Der Briefbeschwerer am Ende wurd leider rausgenommen.
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Re: Fenzlein: Die Stadt-, Kultur- und Münzgeschichte der ..
Ich moechte das Buch loswerden um besseren Buechern Platz zu machen. Ich wuerde es verschenken. Wenn es niemand moechte wandert es in ein paar Wochen ins Altpapier.
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Re: Fenzlein: Die Stadt-, Kultur- und Münzgeschichte der ..
Frag doch mal Emmerig, ob das Institut es schon hat...
MR
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Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: Fenzlein: Die Stadt-, Kultur- und Münzgeschichte der ..
Wir nehmen ALLES (selbst Sprachen, die keiner versteht; oder fehlerhafte Werke).
Denn auch mit Fehlern muss man umgehen, man kann sie nicht einfach ignorieren...
Denn auch mit Fehlern muss man umgehen, man kann sie nicht einfach ignorieren...
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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