Auf den großen Auktionsbildern sind mir auf der Vorder-, besonders aber auf der Rückseite mehrere kleine hellgrüne Flecken aufgefallen.
Ich würde empfehlen, diese einmal genauer zu untersuchen und eventuell bei "Pestbefall" auch zu behandeln
Grüße
Zwerg
Stimmt, da sind einige kleine, aber für solch ein Stück besorgniserregende hellgrüne Stellen erkennbar.
Die Patina ist dünn. Reinigungsexperten könnten - gerade in den Feldern - sicherlich ein "homogeneres" Bild herausholen. Das würde aber bedeuten, dass man anschliessend nachpatinieren müsste/könnte/sollte.
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Ich persönlich würde da nix machen, da mir das Risiko zu groß wäre was zu verschlimmbessern. Das musst du aber letztlich selber entscheiden, und in der Hand kann man das sicher noch besser beurteilen.
Die grünen Flecken muss man definitiv im Auge behalten, vielleicht sogar vorsorglich behandeln. Besonders auf den Künker-Fotos sehen sie für mich zumindest verdächtig aus.
Obwohl Provinzbronzen nicht mein Ding sind, habe ich mir dieses Stück aus Perinthos gegönnt.
„Septimius Severus verlieh Perinthos 195 n.Chr. die Neokorie und richtete in ihr Festspiele ein, die zum festen Bestandteil des kulturellen Lebens der Stadt wurden. Da sich der Titel auf den Besitz mit der Erlaubnis des römischen Staates errichteten Kaisertempels bezieht, ist es vor allem dieser Tempel, der als Münzbild erscheint und als bildlicher Ausdruck der Neokorie bezeichnet werden darf. Die Gründung des Tempels soll nach Hasebroek und Domaszewski bereits beim ersten Aufenthalt Severus 194 n.Chr. erfolgt sein, und die Weihung bei seinem zweiten Aufenthalt 195 n.Chr.“
(Die Münzprägung von Perithus / Edith Schönert - Berlin 1965)
(Berichtigung des zweiten Datums von 196 in 195 n.Chr. durch mich und die bisher errungenen Erkenntnisse)
Zweifellos ist auf dieser Münze jener Tempel abgebildet, den Severus eingeweiht hat. Ein historisch nicht uninteressantes Stück, wie ich meine.
Septimius Severus
THRACE / Perinthos
AE
195/196 n.Chr.
Obv: AYKΛCEΠ CEYHPOCΠ
Laureate head right.
Rev: ΠEPINΘIΩN NEΩKOPΩN
Octastyle temple
13,28 Gr.
Schönert 491
Ex Auction GM 241, 1792
Ich hoffe, die Bestimmung ist in etwa richtig?! Ich habe die Münze weder bei wildwinds noch auf ACSearch gefunden.
Grüsse
Rainer
PS. Der Schrötling ist zu gross für den Stempel. Verkaufsfördernd nennt man das ja "medaillonartiger Schrötling". Evtl. war der Stempel für kleinere Nominale/Schrötlinge gedacht?
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Ich finde diese vulminösen Buchstaben aussergewöhnlich für stadtrömische Prägungen und frage mich, wohin diese ersten Stempelschneider abgewandert sind...
Allererste Emission.. hmmm? Es gibt ja auch die frühen Severer-Portraits mit glattem Haar auf stadtrömischen Exemplaren, aber die weiss ich irgendwie nicht einzuordnen.
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Severus mit glattem Haar? Das ist mir noch gar nicht aufgefallen.
Ich hatte zuerst gedacht, es könnte ein Denar aus Alexandria sein, allerdings kommt der Porträtstil doch nicht ganz hin.
Homer
Wo is'n des Hirn? --- Do, wo's hiig'hört! --- Des glaab' i ned!
Severus mit glattem Haar? Das ist mir noch gar nicht aufgefallen.
Ich hatte zuerst gedacht, es könnte ein Denar aus Alexandria sein, allerdings kommt der Porträtstil doch nicht ganz hin.
Homer
Nee, Alexandria kommt da überhaupt nicht hin. Mich erinnert es an die frühen Ausgaben im Emesa-Style.
Severus mit glattem Haar? Das ist mir noch gar nicht aufgefallen.
Hier ist so ein Stück mit glatten Haaren, wobei aber keineswegs bewiesen ist (nach meiner Meinung), dass es die früheste Denar-Prägung von Septimius ist.
Ah, sehr interessant; da habe ich bisher nicht drauf geachtet. Ich habe gerade noch mal nachgeschaut, bei meinen Denaren aus dem ersten Jahr hat er überall schon Locken.
Homer
Wo is'n des Hirn? --- Do, wo's hiig'hört! --- Des glaab' i ned!
Da ist etwas seltsam an der Legende, das ich mir nicht erklären kann. Caracalla hatte die 19. "tribunicia potestas" (TR P XIX) im Jahre 216 AD inne, das 3. Konsulat jedoch schon 208 AD. Das 4. Konsulat dagegen (COS IV) 213 AD. Frage: Wieso lautet die Legende dann nicht "TR P XIX COS IV". Ein Fehler des Legendengraveurs oder habe ich da etwas falsch interpretiert?
Aus so krummem Holze, als woraus der Mensch gemacht ist, kann nichts ganz Gerades gezimmert werden. (Immanuel Kant)