Macht Werbung für Euer eigenes Sammelgebiet

Alles was nichts mit Münzen zu tun hat

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friedberg
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Re: Macht Werbung für Euer eigenes Sammelgebiet

Beitrag von friedberg » Sa 08.05.21 22:55

Hallo,

wir bringen Nopp glaube ich zunehmend durcheinander. Ich halte inzwischen den Vorschlag von Atalaya
für sehr gelungen und zielführend: Münzen der lateinischen Münzunion (LMU).
https://de.wikipedia.org/wiki/Lateinisc ... %BCnzunion
Goldstücke werden schätze ich Nopp's Rahmen gleich wieder sprengen, aber die Silberstücke gehen
wenn man sich auf Umlauferhaltungen ss / ss-vz beschränkt mit lediglich kleinen Aufpreisen zum reinen
Metallwert über den Verkaufstresen.
Da hat man als Anfänger dann die bleibende Werthaltigkeit (Metallwert) und die Dinger sind auch noch
interessant hinsichtlich Geschichte.

Gibt es im internet ein Gesamtverzeichnis aller betreffenden Silbermünzen der LMU ?

Ganz auf die schnelle damit Nopp gucken kann wie die betreffenden Münzen ausschauen:
https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/013662/2014-03-25/

Ich schaue mal was man als Leitfäden etc. dazu im Netz findet damit man sich als Anfänger orientieren kann.
Aber grundsätzlich eine klasse Idee und ich würde auch unter dem Stichwort Anfänger jetzt gar keine anderen
Vorschläge mehr bringen wollen. Wenn alle anderen Beteiligten / Mitleser einverstanden sind dann
empfehlen wir Nopp zum Einstieg aus obigen Gründen die LMU.

Mit freundlichen Grüßen


P.S: In eigener Sache, ich war gerade eben virtuell drüben in der Schweiz Münzen kaufen in einer Auktion.
Die drehen alle durch. Nur noch Erhaltung, Erhaltung, Erhaltung und habe ich schon Erhaltung genannt ?
Aus 5 Wunschstücken wurden dann 3 die aber alle kleine Macken haben ... .

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Atalaya
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Re: Macht Werbung für Euer eigenes Sammelgebiet

Beitrag von Atalaya » Sa 08.05.21 23:00

Dass die Münze Teil der FAO-Serie ist, hebt sie ein klein wenig aus der Masse heraus. Aber nur ein bisschen :) . Der Rest ist wirklich Händleraufschlag.
"...und noch heute ist es in Neapel höchst ergötzlich, die Münzen mit dem Kopfe Murats friedlich neben denen mit dem Kopfe Ferdinands im Gebrauch zu sehen."
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Re: Macht Werbung für Euer eigenes Sammelgebiet

Beitrag von friedberg » Sa 08.05.21 23:07

Hallo Nopp,
Nopp hat geschrieben:
Sa 08.05.21 22:49
Meine Tonga Münze (oben verlinkt), kostet auf diversen Seiten 10-12€
In meinen Augen ein "wertloses" Stück Metall. Markt für den wieder Verkauf nicht vorhanden.
Der Preis ist ein reiner Händlerwunschpreis für eine Unterlegscheibe mit Relief sozusagen.
Die Weltmünzsammler werden mich jetzt steinigen ... .

Upps Atalaya war schneller und hat das gleiche netter gesagt.
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Re: Macht Werbung für Euer eigenes Sammelgebiet

Beitrag von Atalaya » Sa 08.05.21 23:17

So habe ich auch angefangen und da das noch nicht so lange her ist, erinnere ich mich noch gut. :D

Mit der Liste der Gründungsländer habe ich mir bei ucoin und numista die Nominale zusammengestellt. Im Wesentlichen sind das 5, 2 und 1 Franc und der kleine 50er, teilweise auch die 20er. Dann noch die verschiedenen Typen der einzelnen Nominale (sind nicht soviel). Fertig ist die Laube. Von dieser Basis aus kann man dann weiter schauen.

Kaiserreich ist ja im Grunde nichts anderes, nur kommt man bei der LMU weiter rum und es gibt mehr Anschlussmöglichkeiten nach den Kernländern.
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Re: Macht Werbung für Euer eigenes Sammelgebiet

Beitrag von friedberg » Sa 08.05.21 23:29

Hallo,

klar ich und Du kommen damit klar. Unterschwellig denke ich als Anfänger wäre eine Art
"Gebrauchsanleitung" wünschenswert.
Ganz auf die schnelle finde ich zumindest folgende Zusammenstellung damit Nopp weiß
welche Art Münzen wir ihm hier gerade "andrehen :lol: " wollen.
https://web.archive.org/web/20160328232 ... ntries.php

Da geht es dann um die mittlere Spalte wo alle Silbermünzen aufgelistet sind.
Im nächsten Schritt müßte Nopp dann eine eigene Liste daraus erstellen mit der er dann auf den
diversen Plattformen sich auf die Suche nach den betreffenden Münzen begeben kann.

Wenn man numismatik mehr oder weniger seid 20-30 Jahren "betreibt" ist es schwer sich an die
Anfänge zurück zu erinnern. Ich entschuldige mich wenn ich irgendwas übersehe / überspringe
was für den Anfänger wichtig ist aber mir gar nicht mehr auffällt.

Grundsätzlich halten wir also die (Silber) Münzen der LMU als Empfehlung fest sofern nicht
noch Einwände erhoben werden. Wenn jemand eine bessere Idee hat dann nur zu.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Macht Werbung für Euer eigenes Sammelgebiet

Beitrag von Atalaya » Sa 08.05.21 23:45

friedberg hat geschrieben:
Sa 08.05.21 23:29
Wenn man numismatik mehr oder weniger seid 20-30 Jahren "betreibt" ist es schwer sich an die
Anfänge zurück zu erinnern. Ich entschuldige mich wenn ich irgendwas übersehe / überspringe...
Also bei mir ist das jetzt ein Jahr her. :wink: Wichtig wäre vielleicht zu sagen, warum das Thema neben dem materiellen Wert tatsächlich wert ist, gesammelt zu werden.

Zunächst einmal sind da attraktiv gestaltete Münzen darunter. Die schweizer, die republikanischen aus Frankreich, das hübsche Ziegenbärtchen von Vittorio Emanuele usw. Belgien jetzt nicht so :|, also vielleicht für später aufheben :wink: Aber auch viele andere Länder haben nach dem LMU-Standard geprägt. Daher kann man mit den LMU-Münzen dann auch nach Südamerika reisen oder nach Finnland.
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Re: Macht Werbung für Euer eigenes Sammelgebiet

Beitrag von friedberg » So 09.05.21 00:12

Hallo,

also mein "nahe am Metallwert" relativiert sich auch schon wieder. Wenn das Stück sammelwürdig
sprich ab der Erhaltung ss ist dann bestehen aber ganz ordentliche Aufschläge zum Metallwert.
https://www.ma-shops.de/shops/maCategor ... &ajax=2opg

Bescheidene Frage: Wo kauft man sowas ein ? ebay ? ma-shops ?
Bei den klassischen Auktionshäusern gehen solche Stücke doch nur in Top-Erhaltung und damit
fallen die ja schon mal als Bezugsquelle weg weil wir dann wieder weit über Metallwert sind.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Macht Werbung für Euer eigenes Sammelgebiet

Beitrag von Nopp » So 09.05.21 00:15

Super Tipp mit der lateinischen Münzunion. Damit werde ich mich mal tiefer befassen und Eure Links durchforsten.
Nur mal eine Frage am Rande. Sammelt ihr nur Münzen, mit dem Gedanken da später auch mindestens dasselbe an Geld wieder raus zu bekommen, oder sammelt ihr auch losgelöst von der Werterhalung, sondern einfach weil Euch das dahinterstehende Thema interessiert oder die gewählte Münze einfach toll aussieht?
Ich glaube ich brauche da definitiv eine Mischung. Wenn mir das Thema/ oder die Münze nicht zusagt glaube ich nicht, dass ich mich damit anfreunden kann Geld auszugeben (selbst wenn ich es irgendwann wieder bekomme). Ich brauche da eine persönliche Befriedigung dabei. Mindestens fürs Auge :)
Deswegen sammle ich Taschenmesser mit Toledo Muster. Sehen einfach klasse aus. Zudem sind sie unter Sammlern sehr beliebt.
Ich hoffe ich hab mich da verständlich ausgedrückt.

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Re: Macht Werbung für Euer eigenes Sammelgebiet

Beitrag von Atalaya » So 09.05.21 00:19

Jetzt gerade Ma-Shops, unter anderen Umständen, die hoffentlich bald wieder eintreten, auf Börsen. In den Ma-Shops wartet man auf gute Angebote, die sind dann meist auch schnell weg. :D
Ebay habe ich seit Eröffnung in den 90ern erfolgreich ignoriert, aber da findet man sicher auch was.
Zuletzt geändert von Atalaya am So 09.05.21 08:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Macht Werbung für Euer eigenes Sammelgebiet

Beitrag von KarlAntonMartini » So 09.05.21 00:22

Nopp hat geschrieben:
So 09.05.21 00:15
Super Tipp mit der lateinischen Münzunion. Damit werde ich mich mal tiefer befassen und Eure Links durchforsten.
Nur mal eine Frage am Rande. Sammelt ihr nur Münzen, mit dem Gedanken da später auch mindestens dasselbe an Geld wieder raus zu bekommen, oder sammelt ihr auch losgelöst von der Werterhalung, sondern einfach weil Euch das dahinterstehende Thema interessiert oder die gewählte Münze einfach toll aussieht?
Ich glaube ich brauche da definitiv eine Mischung. Wenn mir das Thema/ oder die Münze nicht zusagt glaube ich nicht, dass ich mich damit anfreunden kann Geld auszugeben (selbst wenn ich es irgendwann wieder bekomme). Ich brauche da eine persönliche Befriedigung dabei. Mindestens fürs Auge :)
Deswegen sammle ich Taschenmesser mit Toledo Muster. Sehen einfach klasse aus. Zudem sind sie unter Sammlern sehr beliebt.
Ich hoffe ich hab mich da verständlich ausgedrückt.
Ich bin Sammler, verkaufen würde ich höchstens im Notfall oder wenn ich keinen interessierten Erben hätte und erblinden würde oder sonst aus ähnlichem Grund die Sammlung nicht weiterführen könnte. Deshalb interessiert mich der Wiederverkaufswert eigentlich nicht. Aber da ich seit langem sammle, dürfte unter dem Strich eine ordentliche Rendite entstanden sein. Grüße, KarlAntonMartini
Tokens forever!

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Re: Macht Werbung für Euer eigenes Sammelgebiet

Beitrag von Atalaya » So 09.05.21 00:37

Du hast Dich verständlich ausgedrückt und Deine Fragen haben bestimmt fast alle Sammler mal umgetrieben.

Es kommt doch auf Deinen persönlichen Hintergrund an. Und, das hast Du schon ganz richtig erkannt, nur das sammeln, was Dir persönlich auch gefällt. Das gilt sowohl beim großen Thema, als auch bei der einzelnen Münze.

Die älteren Umlaufmünzen haben einen Vorteil gegenüber modernen Sammlerprägungen - die vielleicht auch hübsch aussehen - nämlich dass sie echte Zeitzeugnisse sind. Sie sind ein Stück Geschichte und das werden sie immer sein. Wenn man dann mit den Silbermünzen anfängt, hat man gleichzeitig den bleibenden Metallwert, also wenig materielles Risiko.

Sicher geht es beim Sammeln auch um den Wert, aber wer auf das Ende und den zu erwartenden Gewinn schielt, ist eben kein Sammler, sondern Investor.

Edit: aber auch dem Investor würde ich zur LMU raten, allerdings eher zu den goldenen 8)
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Re: Macht Werbung für Euer eigenes Sammelgebiet

Beitrag von friedberg » So 09.05.21 00:57

Nopp hat geschrieben:
So 09.05.21 00:15
Sammelt ihr nur Münzen, mit dem Gedanken da später auch mindestens dasselbe an Geld wieder raus zu bekommen
Ich für meinen Teil habe in der Vergangenheit einzelne Stücke wieder verkauft wenn die absolute Notwendigkeit bestand.
Wenn ich das ganze als Investment sehen würde dann würde ich ein anderes Thema sammeln und anders vorgehen.

Trotzdem möchte man aber auch ungern Geld in den Sand setzen. Das Gefühl dafür erwirbt man im Laufe der Zeit.
Eine Sammlung aus schlecht erhaltenen "Unterlegscheiben" die wissenschaftlich hoch interessant sein mag soll es
ja nun auch nicht sein / werden. Man bewegt sich immer zwischen "Werterhalt" und "will ich aber haben".
Abschreckende Beispiele sind ja diese ganzen Münz-Abos wo ich für Unsummen eigentlich nur Schmelzwerte
zusammen kaufe. Das Wissen und die Erfahrung wächst wie bei allen Sachen mit der Zeit.
Einfach anfangen und dabei bleiben. Fehler sind unvermeidbar und wir alle hier haben sie bestimmt schon
einmal gemacht. Sie werden halt weniger im Laufe der Zeit. :roll:

Mit freundlichen Grüßen
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Re: Macht Werbung für Euer eigenes Sammelgebiet

Beitrag von richard55-47 » So 09.05.21 08:55

Meine Römersammlung ist nicht so exquisit, dass sie als Geldanlage durchgehen könnte. Das eine oder andere Stück könnte ich mit Gewinn verkaufen, da bin ich mir sicher. Aber bei der Mehrzahl kann ich davon ausgehen, nie mein Geld zurückzubekommen. Zum einen habe ich oft sicherlich einen zu hohen Kaufpreis gezahlt, zum anderen sind mir durchweg alle Münzen mit Einschreiben übersandt worden. Natürlich wurden mir die Einschreibekosten angelastet. Zumindest diesen Mehrpreis fahre ich nie wieder ein. Aber der Wert der Münzen besteht darin, an ihnen Spaß zu haben und ihren Hintergrund ein wenig rauszufinden. Ein Hobby kostet eben etwas und wird nicht als Geldanlage ausgeübt. Ein Jogger sieht auch nicht vom Kauf neuer Laufschuhe ab, weil sie sich abnutzen und irgendwann entsorgt werden müssen, sondern sein Zugewinn liegt in der damit möglichen Betätigung. Also sind sie allemal ihr Geld wert, ohne als Geldanlage zu gelten.
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Re: Macht Werbung für Euer eigenes Sammelgebiet

Beitrag von Mynter » So 09.05.21 10:56

Für Münzen habe ich mich schon immer interessiert. Schuld ist vielleicht der Entenhausener Geizkragen Dagobert Duck , der mir von allen Disney- Figuren stets am besten gefiel. Also baute ich mir einen Geldspeicher aus Legosteinen, dessen Boden sich aber durch mein Erspartes nicht mal annähernd füllen lies. Als ich meiner Familie mein Leid klagte, schenkte mir meine Grossmutter einen Packen alter Banknoten aus dem Kaiserreich und der Inflation. Besonders der braune Tausender beeindruckte mich durch seine Grösse und ich weiss noch, dass ich meine Grossmutter fragte, wie der den damals in der Ladenkasse gelegen habe. Neben den Geldscheinen bekam ich auch ein paar Zinkgroschen und einige Notmünzen.

Der Bestand des Geldspeichers zog bald in eine Blechdose und wuchs mit der Zeit. Beim Betrachten der Stücke fiel mir auf, dass es Münzen gab, die den Groschen und Markstücken ähnelten. Einmal nahm ich ein paar von ihnen mit in die Schule und versuchte, das Milchgeld zu bezahlen. Dabei hatte ich gar nicht mal betrügerische Absichten und war richtig erstaunt, dass meine Lehrerin die französischen Alufranken nicht haben wollte. Über diese Frage zerbrach ich mir richtig den Kopf; wieso kann es Münzen geben, die ( in meinen Augen damals ) gleich aussehen, aber nicht überall genommen werden ?

Mit elf entdeckte ich in der Kinderabteilung unserer Bücherei mein erstes Buch über Münzen. Die Leihfrist betrug 3 Wochen, zwei Mal konnte man verlängern. Ich glaube, über einen Zeitraum von mehreren Jahren, befand sich dieses Buch längere Zeit bei mir zu Hause, als im Biblioteksregal. Bald entdeckte ich dort auch den ersten Katalog, Dietzels Europakatalog, der bei allen Beschränkungen über äusserst gute Abbildungen verfügte, so dass ich nach einiger Zeit wusste, wie die zwischen ca 1815 und ca 1980 verausgabten Münzen ausahen. Beim Blättern im Dietzel , bildete sich sicher auch mein jetziger Sammelgeschmack heraus, die Münzen der Zeit des Goldstandardes mit besonderem Schwerpunkt auf Skandinavien und dem Kaiserreich. Als ich viele Jahre später Haakons Zweikronenstück bei einem Berliner Münzhändler entdeckte, kaufte ich es sofort und sah mich dabei wieder im Dietzel blättern.Neben den Urlaubsrestmünzen ging ich wie wohl fast jeder Junge in den 70ern auf Jagd nach dem ominösen 50 - Pfennigstück 1950 BDL und bekam auch nach und nach mit, dass mein Vater die Sondermünzen der Bundesrepublik sammelte. Ab Leibnitz war er dabei. Die Münzen bekam man damals am Bankschalter. Irgendwann stand eine Notiz in der Tageszeitung, dass was käme, dann hiess es von Zeit zu Zeit nachzufragen , bis man eines Tages die prägefrische Münze vom Schalterbeamten in die Hand gedrückt bekam. Als die Blechfünfer kamen, begann ich ebenfalls Bundsondermünzen zu sammeln. Die Stücke waren zwar nicht sehr spannend, doch sie waren eben da.Bei nur zwei Ausgaben pro Jahr, war es für einen Schüler mit Taschengeldsbudget machbar , sie zu sammeln und zusammen mit den Weltkleinmünzen , die in die Blechdose kamen und ersten zaghaften Münzkäufen beim lokalen Briefmarkenhändler ( 10 Cents Kanada 1950 in ss für 3 DM ), war diese erste Sammelepoche so wie sie war, schön. Dann schlief das Ganze ein und viele Jahre, kaufte ich entweder nichts oder vielleicht mal etwas, wenn es preiswert und hübsch war, ohne mich dabei noch als Sammler zu begreifen.
Als ich dann vor ein paar Jahren mal wieder “ Der eiserne Gustav “ lass, fasste ich quasi über Nacht den Entschluss, endlich die Münzen zusammenzutragen, die ich mir immer am Eingehensten in den Katalogen betrachtet hatte , die Münzen des Kaiserreiches. Dieses Sammelgebiet wird mich den Rest meines Lebens auf Trab halten , ich werde nie vollständig werden, aber das erhöht die Spannung nur um so mehr. Meine Kaiserreichsammlung enthält auch eine kleine Hommage an meine Grossmutter, von der ich einst meine ersten Münzen bekam. Meine Grossmutter wurde 1905 in ” Spandau bei Berlin ” geboren, eine ihrer ersten Erinnerungen war, dass der Kaiser ihr unter den Linden zugewinkt hatte. Natürlich muss ich an sie denken, wenn ich mir die Juliusturmstücke betrachte, doch da meine ersten Münzen Groschen waren, sind die Kleinmünzen mit grossem Adler durch den Jahrgang1905 A in meiner Sammlung dokumentiert.
Vor ein paar Jahren kam dann Rom dazu und außerdem gibt es ein Departement für "Verschiedenes", denn nicht jede Münze, die eine gute Geschichte erzählt, paßt automatisch in eine der obengenannten Kategorien.

Über den Wert mache ich mir keine so großen Gedanken. Ich versuche gute Erhaltungen und vor allem nicht von Sammlerhand verhunzte Stücke zu kaufen, gute Ware geht immer, schließlich wollte ich die Stücke ja auch haben.
Zuletzt geändert von Mynter am So 09.05.21 11:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Atalaya (So 09.05.21 11:15) • ischbierra (So 09.05.21 12:30) • Chippi (Mi 12.05.21 18:29)
Grüsse, Mynter

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Re: Macht Werbung für Euer eigenes Sammelgebiet

Beitrag von Atalaya » So 09.05.21 10:57

Das erste Stück für eine LMU-Sammlung wäre ja schon da. Wenn Du also große, schwere Münzen magst, sind die 5er ja schon ganz richtig.

Spanien prägte ab 1869 Münzen im Standard der LMU. Und als Hamburger findest Du vielleicht den Wappenteil von Kastilien ganz hübsch.
20210509_114031.jpg
20210509_114031.jpg (22.08 KiB) 693 mal betrachtet
Edit: Hier eine andere. ;)
"...und noch heute ist es in Neapel höchst ergötzlich, die Münzen mit dem Kopfe Murats friedlich neben denen mit dem Kopfe Ferdinands im Gebrauch zu sehen."
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