Geta Bronze - Griechische Bestimmungshilfe

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

Altamura2
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Re: Geta Bronze - Griechische Bestimmungshilfe

Beitrag von Altamura2 » Mo 31.01.22 17:24

shanxi hat geschrieben:
Mo 31.01.22 14:43
... beim KOM bzw. KON stehe ich gerade auf dem Schlauch ...
Das KO steht wohl für Commodus, siehe Julie Dalaison et Bernard Rémy, "À propos de quelques particularités dans les titulatures impériales sur les monnaies provinciales romaines du nord de l’asie mineure", in "ROME ET LES PROVINCES MONNAYAGE ET HISTOIRE - MÉLANGES OFFERTS À MICHEL AMANDRY", édité par Laurent Bricault, Andrew Burnett, Vincent Drost et Arnaud Suspène, Bordeaux 2017:
https://halshs.archives-ouvertes.fr/hal ... 6/document
Auf Seite 265 steht der entsprechende Text, in Fußnote 54 wird auf die Münze hier (vAul 6253) Bezug genommen.

Gruß

Altamura
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Perinawa (Mo 31.01.22 17:31)

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Re: Geta Bronze - Griechische Bestimmungshilfe

Beitrag von shanxi » Mo 31.01.22 17:28

Altamura2 hat geschrieben:
Mo 31.01.22 17:24
Das KO steht wohl für....
Interessante Auflösung des Rätsels :D

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Re: Geta Bronze - Griechische Bestimmungshilfe

Beitrag von Altamura2 » Mo 31.01.22 17:30

Hier wird auf Seite 187 auch nochmal darauf eingegangen: https://journals.openedition.org/anatol ... ua/pdf/297

Gruß

Altamura

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Re: Geta Bronze - Griechische Bestimmungshilfe

Beitrag von Perinawa » Mo 31.01.22 17:31

Den Gedanken hatte ich nur mal kurz, ihn dann aber wieder schnell verworfen. Septimius hatte sich ja mit Commodus sozusagen "identifiziert" und ihn im nachhinein konsekriert, aber den Bezug zu Geta hätte ich nicht erwartet.

Super, Altamura :idea:

Man lernt doch immer wieder dazu :D
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Re: Geta Bronze - Griechische Bestimmungshilfe

Beitrag von T........s » Mo 31.01.22 20:28

Perinawa hat geschrieben:
Mo 31.01.22 17:31
Septimius hatte sich ja mit Commodus sozusagen "identifiziert" und ihn im nachhinein konsekriert, aber den Bezug zu Geta hätte ich nicht erwartet.
Ich sehe ja nicht was der User postet - aber Danke fürs zitieren.

KO also für Commodus. Das hatte ich bei der Suche nach KO KЄ auch gefunden - jede Menge Commodus Münzen - aber ich bin nicht auf die Idee gekommen das mit Geta zu assozoieren.

AVT K M AVP KO ANTWN
AY K M AY KO ANT[...]
A K M A KO ANTΩNIN
M A KO [ANT]ω CЄB ЄVCЄBHC
usw...

Alles bei Provinz Bronzen.

Im Nachhinein klingt es plausibel und möglich. Immerhin war Septimius Severus ganz erpicht darauf sich von "Marc Aurel adoptiert" darzustellen.
Septimius Severus bemühte sich insgesamt vor allem um eine innenpolitische Stabilisierung seiner Herrschaft, die er ursprünglich einer Usurpation verdankte. Um seine Autorität gegenüber dem Heer, von dem er für alle sichtbar abhängig war, wahren zu können, setzte er verstärkt auf eine dynastische Legitimation. In diesen Zusammenhang gehört seine fiktive Adoption durch Kaiser Mark Aurel, an den er damit anknüpfen wollte. Daher rehabilitierte er den beim Senat verhassten, beim Heer hingegen beliebten Commodus, ließ ihn sogar unter die Götter erheben und nannte sich divi Marci filius, divi Commodi frater, also „Sohn des vergöttlichten Markus und Bruder des vergöttlichten Commodus“. Außerdem erbte er durch die fiktive Adoption das Privatvermögen des Commodus. Seinem älteren Sohn Caracalla, seit 198 Augustus, gab er den neuen Namen Marcus Aurelius Antoninus, um so ebenfalls an das „goldene Zeitalter“ der Antonine anzuknüpfen.
Interessant finde ich, dass sein Sohn Caracalla offiziell in Rom mit "Marcus Aurelius Antoninus" sich schmückte - Geta aber offiziell in Rom namentlich weder sich auf Marc Aurel oder Commodus bezog.

Dachte sich der Stempelschneider in Tavium - der eine Sohn (Caracalla) bezieht sich auf Marc Aurel, dann verpassen wir dem anderen Sohn (Geta) eben die Ehrung des Commodus? Oder lag es daran, dass die in Tavium dachten - durch die Adoption Marc Aurel / Septimius wird Commodus zum Onkel von Geta?

Ich glaube die Nennung des Namen Commodus war "auf dem Mist" der Entscheider in Tavium gewachsen.

Auf Anweisung des Septimius Severus glaube ich nicht - denn dann würde "Commodus" bei Geta ja auch auf standrömischen und anderen Münzen aus der Provinz auftauchen.

Oder...
Nach dem Tod des Severus traten seine Söhne wie vorgesehen gemeinsam die Herrschaft an, wobei allerdings der Titel des Pontifex Maximus Caracalla vorbehalten blieb; Geta blieb lediglich Pontifex. Obwohl Caracalla damit erneut einen gewissen Vorrang beanspruchen konnte, scheint dieser nicht eindeutig genug gewesen zu sein, um die Machtverhältnisse zu klären. Da Geta aber bei den Soldaten beliebt war, wagte es Caracalla vorerst nicht, offen gegen ihn vorzugehen. Die beiden Kaiser schlossen mit den Kaledoniern und Mäaten Frieden und kehrten mit getrenntem Hofstaat nach Rom zurück. Dort schützten sich beide durch sorgfältige Bewachung voreinander. Als Vorbild für diese staatsrechtliche Konstruktion konnte die gemeinsame Herrschaft von Mark Aurel und dessen Adoptivbruder Lucius Verus im Zeitraum 161 bis 169 sowie jene zwischen Mark Aurel und seinem Sohn Commodus von 177 bis 180 dienen.
...wussten die Stempelschneider vom drohenden Konflikt zwischen Caracalla und Geta und die Nennung des Commodus sollte eine Hoffnung erwähnen, dass sich die beiden Brüder Caracalla (vom Namen her an Marc Aurel erinnernd) und Geta (Commodus) die Macht "friedlich" teilen sollen - wie ihre "Vorbilder" ...?

Was sich die Stempelschneider am Ende gedacht haben - wird man wohl nicht mehr heraus finden.

Aber ich spekuliere - dass die Idee des Bezuges Commodus -> Geta aus Tavium kommt und nicht von der Kaiserfamilie selbst. Da wie gesagt, sonst auch auf anderen Geta Prägungen der namentliche Bezug auftauchen müsste.


----
Nachtrag I.
Noch eine weitere Theorie.
Caracalla galt daher als fiktiver Enkel Mark Aurels und erhielt ab 195/196 dessen Namen: Er hieß fortan Marcus Aurelius Antoninus, wurde also wie sein Vater als Angehöriger von Mark Aurels Familie, des Kaisergeschlechts der Antonine, betrachtet. Geta hingegen erhielt zwar zeitweilig den Vornamen Lucius, der vielleicht an Lucius Verus, den Mitregenten Mark Aurels, erinnern sollte, wurde aber nicht durch Umbenennung fiktiv in das Geschlecht der Antonine aufgenommen.
Commodus’ vollständiger Name wechselte mehrmals; geboren wurde er als Lucius Aurelius Commodus, seit der Erhebung zum Mitkaiser 177 hieß er Imperator Caesar Lucius Aelius Aurelius Commodus Augustus, bei der Übernahme der Alleinherrschaft im März 180 nahm er den Namen Antoninus und im Oktober desselben Jahres auch das Pränomen seines verstorbenen Vaters Mark Aurel an.


Vielleicht bezog sich der zeitweilige Name "Lucius" von Geta doch nicht auf Lucius Verus... sondern auf Lucius Aurelius Commodus - und die Herren aus Tavium sahen hier eine Verbindung?

----
Nachtrag II
https://books.google.de/books?id=1loMAQ ... ES&f=false

Ach schau, es gibt Münzen u.a. aus Antiochia mit der Legende L SEP GE CAES, L SEP GE COM CAES... das würde dann doch eher darauf hinweisen, dass die kurzzeitige Annahme des "Vornamen Lucius" sich nicht auf Lucius Verus, sondern auf Lucius Commodus bezog und die Stempelschneider in Tavium zwar Geta "alten" Vornamen Publius nahmen aber dennoch bewusst/unbewusst den Bezug zu Commodus herstellten.

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Re: Geta Bronze - Griechische Bestimmungshilfe

Beitrag von antoninus1 » Mo 31.01.22 21:19

Consul müsste auf griechisch ja auch ΥΠΑΤΟC/Hypatos, abgekürzt ΥΠ oder ΥΠΑΤ heißen, oder?
Gruß,
antoninus1

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Re: Geta Bronze - Griechische Bestimmungshilfe

Beitrag von Perinawa » Mo 31.01.22 21:27

Ich habe im Moment nicht die Zeit, aber du solltest vielleicht mal nachforschen, ob Commodus nicht sogar eine besondere Bedeutung in Tavium / Galatien hatte. Manche Kaiser wurden noch lange in den Provinzen verehrt, obwohl sie in Rom schon vergessen bzw. verdrängt waren. Ein gutes Beispiel für Commodus ist z.B. Alexandria, das als einzige Stadt auf die Consecratio Commodus Münzen geschlagen hat.

Provinzmünzen waren generell für den Umlauf vor Ort (und der näheren Umgebung) gedacht, und daher orientieren sich Motive und Legenden auch daran.

War gerade nur so eine spontane Idee...
Timestheus hat geschrieben:
Mo 31.01.22 20:28
Ich sehe ja nicht was der User postet
Schade eigentlich, aber damit schadest du dir am Ende nur selbst. Dieser "User" weiss nämlich, wovon er spricht. :wink:
Unanfechtbare Wahrheiten gibt es überhaupt nicht, und wenn es welche gibt, so sind sie langweilig

T........s
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Re: Geta Bronze - Griechische Bestimmungshilfe

Beitrag von T........s » Mo 31.01.22 21:52

Perinawa hat geschrieben:
Mo 31.01.22 21:27
Provinzmünzen waren generell für den Umlauf vor Ort (und der näheren Umgebung) gedacht, und daher orientieren sich Motive und Legenden auch daran.
Da ist absolut was dran.
Perinawa hat geschrieben:
Mo 31.01.22 21:27
Ich habe im Moment nicht die Zeit, aber du solltest vielleicht mal nachforschen, ob Commodus nicht sogar eine besondere Bedeutung in Tavium / Galatien hatte. Manche Kaiser wurden noch lange in den Provinzen verehrt, obwohl sie in Rom schon vergessen bzw. verdrängt waren. Ein gutes Beispiel für Commodus ist z.B. Alexandria, das als einzige Stadt auf die Consecratio Commodus Münzen geschlagen hat.
Eine super Idee - das mache ich auch morgen dann. Heute verabschiede ich mich vom "großen" Rechner. Aber eine sehr gute Idee von Dir! Das ist jetzt auch echt mal eine interessante Münze - oder sagen wir so - die Legende - ich hatte das mit Commodus und Geta gar nicht auf dem Schirm - weil das Kaiserhaus es ja offiziell gar nicht auf den stadtrömischen Münzen propagandierte. Wirklich interessant - wie ein kleiner "Kriminalfall". Ich sollte mir mehr Provinzmünzen kaufen - das hält mich pro Münze wochenlang auf Trapp :D

Aber nochmals und ernsthaft - gute Idee! Danke.
Perinawa hat geschrieben:
Mo 31.01.22 21:27
War gerade nur so eine spontane Idee...
Eine sehr gute.
Perinawa hat geschrieben:
Mo 31.01.22 21:27
Dieser "User" weiss nämlich, wovon er spricht.
Das habe ich "dem User" nie abgesprochen ;) ... wäre halt super gewesen, wenn er einfach sein Wissen (wie viele Andere hier auch) als konstruktive Kritik raus gelassen hätte - und nicht zwischen den Zeilen einfach - sorry - dämliche Spitzen bis hin zu Beleidigungen raus zu lassen. Ich sage nur der Vergleich und Versuch mit zu den Schwurblern und Trump Anhänger zu schieben. Da hörte es dann auch irgendwann auf. Hier kann jeder den anderen korrigieren finde ich - was auch super wichtig ist - aber persönliche Zwischentöne & Angriffe haben hier - finde ich - nichts zu suchen.
Perinawa hat geschrieben:
Mo 31.01.22 21:27
Schade eigentlich, aber damit schadest du dir am Ende nur selbst.
Schaden. Schaden erleide ich nur gesundheitlich - und wenn ich dann irgendeinen "Blödsinn" lesen muss - rege ich mich auf - und DAS schadet dann meiner Gesundheit. Daher - wenn ich manche Infos mit Verspätung erst heraus bekomme - kein Schaden. Ein letztes Mal: konstruktive Kritik - kein Problem - Lucius Aurelius kontert auch andauernd meine Texte - als Beispiel - aber er kontert meine Texte (!) - der "andere User" meint unbedingt Texte und Person kontern zu müssen.

Das ist der Unterschied - der Eine oder Andere hat Probleme mit meinen Texten. Und das ist ok.
Er hat ein Problem mit meinen Texten und mir. Wieso das so ist? Keine Ahnung. Aber ich muss es nicht lesen, wenn er sich persönliche Angriffe zwischendrin einfach nicht verkneifen kann.

So aber viel zu viel wieder über das Thema geredet - aber ich denke mein Standpunkt ist jetzt klar :)

Danke auf jedenfalls an alle die geholfen haben das Rätsel zu lösen. War ein interessanter Tag und ich wäre auf Commodus echt nicht gekommen von alleine.

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Re: Geta Bronze - Griechische Bestimmungshilfe

Beitrag von Perinawa » Mo 31.01.22 22:16

Timestheus hat geschrieben:
Mo 31.01.22 21:52
Lucius Aurelius
Wer? ;-)
Unanfechtbare Wahrheiten gibt es überhaupt nicht, und wenn es welche gibt, so sind sie langweilig

T........s
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Re: Geta Bronze - Griechische Bestimmungshilfe

Beitrag von T........s » Mo 31.01.22 22:28

Perinawa hat geschrieben:
Mo 31.01.22 22:16
Wer?
@Lucius Aelius

...es ist spät geworden :)

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Re: Geta Bronze - Griechische Bestimmungshilfe

Beitrag von Altamura2 » Di 01.02.22 08:03

Timestheus hat geschrieben:
Mo 31.01.22 20:28
... Ich sehe ja nicht was der User postet ...
Ist das jetzt schon eine Vorstufe zur damnatio memoriae 8O ? Oder nur absurdes Theater :D .
Perinawa hat geschrieben:
Mo 31.01.22 21:27
... Dieser "User" weiss nämlich, wovon er spricht. :wink: ...
Besten Dank für die Blumen :D .
Timestheus hat geschrieben:
Mo 31.01.22 21:52
... Er hat ein Problem mit meinen Texten und mir. ...
In jedem Fall mit dem Teil, bei dem er den Guttenberg macht :D . Und da geht es dann nicht mehr nur um den Text, sondern auch um den Kopisten.
Timestheus hat geschrieben:
Mo 31.01.22 21:52
... Wieso das so ist? Keine Ahnung. ...
Hatte ich eigentlich begründet (zugegebenermaßen vielleicht etwas spitz im Ton). Aber wenn man den unangenehmen Teil der Realität einfach wegblendet, bekommt man halt nicht mehr alles mit :? .

Gruß

Altamura

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Re: Geta Bronze - Griechische Bestimmungshilfe

Beitrag von T........s » Di 01.02.22 12:43

Perinawa hat geschrieben:
Mo 31.01.22 21:27
Provinzmünzen waren generell für den Umlauf vor Ort (und der näheren Umgebung) gedacht, und daher orientieren sich Motive und Legenden auch daran.
In den tiefen des Webs, habe ich eine Veröffentlichung der Universität Ankara gefunden von Şenol Yurdakul:
https://dspace.ankara.edu.tr/xmlui/hand ... ?show=full

Zum Einem gibt es Meilensteine, die eine zeitweise Änderung des Namens von Publius Septimius Geta auf Lucius Septimius Geta bezeugen. Die Frage ist dann nur, bezog sich das Lucius dann auf Marc Aurel & Lucius Verus (harmonische Machtteilung) oder auf Marc Aurel & Lucius Commodus?
Kappadokia eyalet sahasından C. Iulius Flaccus Aelianus ismini taşıyan mil taşlarındaki “restituerunt” fiili, bu valinin L. Septimius Severus ve M. Aurelius Antoninus (Caracalla) Augustus’lar ile L. Septimius Geta Caesar’ın temsilcisi olarak bölgede yol onarım işleriyle meşgul olduğunu göstermektedir. Onun değişik akslar üzerindeki yol çalışmalarına, İmparator Septimius Severus döneminin sistematik yol onarım ve inşa faaliyetlerinin bir parçası olduğu gözüyle bakılmaktadır. Rémy, Kappadokia eyalet sahasından bu döneme ait mil taşlarının kullanılan formül vesair açısından Küçük Asya’nın diğer bölgelerindeki mil taşlarıyla benzerlik gösterdiğini tespit etmektedir. O, bu durumu İmparator Septimius Severus’un Parthia seferi için valilere büyük bir yol inşa ve onarım programını hayata geçirmeleri için talimat vermesiyle ilişkilendirmektedir.

Aber was noch viel interessanter sind nachfolgende Inschriften die aus der Provinz kommen.
CIL III, 6929, Göksun, Kappadokia = Imp(erator) Caes(ar)] / L. Se[ptimius Severus] / Pius [Pertinax Aug(ustus), Arab(icus), Adiab(enicus) / Part[h(icus) Max(imus), Pont(ifex) Max(imus), trib(uniciae) / pot(estatis) VI], / Imp(erator) XI, [Co(n)s(ul) III, p(ater) p(atriae), proco(n)s(ul) et / Imp. Caes. M]. Aur[el(ius) Antoninus Aug(ustus) / et [P.] Septimius Geta nob(ilissimus) Caes(ar) restituerunt] / per C. Iul(ium) [Flaccum Aelianum leg(atum) / pr(o) pr(aetore)]2273.
15) Arabissos (Yarpuz /Afşin), Kahramanmaraş, Kappadokia: [Imp. Caes] (L.) Septimiu[s Severus] Pius Pertinax Aug. Arab. Adiab. ] Parth. Max. Pon[t. max. trib. pot. VI / VIII], imp. XII cos. III. pp. p(rocos. et Imp. Caes.) M. Aureli Ant[oninus Aug. et. P. Septimius Geta nob. Caes.] res[tituerunt] per C. I]ul[ium Flac]cum A[el]arum (le)g. pr. pr.]2284.


1. Geta wurde bunt gemischt mit Publius Septimius Geta und Lucius Septimius Geta niedergeschrieben. War man sich a an den verschiedenen Orten der Provinz nicht einig? Stadtrömische Münzen (RIC) nennen ihn am Anfang offiziell Lucius Septimius Geta (198-200 n.Chr.) und danach gegen 200 n.Chr. nur noch Publius Septimius Geta.

Bei Geburt 189 n.Chr. erhielt er den Namen Publius, dann 198 n.Chr. den Vornamen Lucius - was man wie gesagt auch auf den stadtrömischen Münzen sehen kann, dann auf einmal zwei Jahre später wieder Publius. Woher kam der Wandel?

189 - 198 n.Chr. Publius Septimius Geta
198 - 200 n. Chr. Lucius Septimius Geta
200 - 211 n.Chr. Publius Septimius Geta

Interessant könnte vielleicht sein, dass die Kaiserfamilie sich seit 198 n.Chr. im Osten des Reiches aufgehalten hat (Partherfeldzug).
198 n.Chr. erfolgte die Ernennung zum Caesar (die Familie war immer noch im Osten).

Kam die Umbenennung des Vornamens von Publius auf Lucius einher mit der Erhebung zum Caesar?
Sollte damit - auch wegen dem Krieg im Osten - auf den beim Militär beliebten Lucius Commodus angespielt werden?
Oder gar auf die Co-Mitregentschaft des Commodus und seinem Vater Marc Aurel?

Aber wieso "zum Henker" wurde aus Lucius wieder der Publius? Was ist gegen 200 n.Chr. passiert?
Die Kaiserfamilie kehrte erst 202 n.Chr. aus dem Osten und Ägypten nach Rom zurück.
Wieso aber änderten die Stempelschneider in Rom erneut den Vornamen?

2. Was bei der zitierten Titulatur auch interessant ist:
[P.] Septimius Geta nob(ilissimus) Caes(ar)
P. Septimius Geta nob. Caes.
Publius Septimius Geta Nobilissimus Caesar
Lucius Septimius Geta Nobilissimus Caesar

Diese Inschriften tauchen immer wieder in dieser Reihenfolge in den Provinzen auf.

Wenn also KO für Commodus stehen soll, wieso kommt es dann bei beiden Vornamen vor?
Lucius Septimius Geta Commodus Caesar und Publius Septimius Geta Commodus Caesar?

Könnte daher die Legende ΠO CЄ ΓЄTAC KO KЄ = Publius Septimius Geta Nobilissimus Caesar sein?

Und jetzt bräuchte man einen Griechen - der mit der altgriechischen Abkürzung KO irgendwie ein Synonym für "Nobilissimus" aus dem Hut zaubert. Peter43 / Jochen - Zauber mal bitte was aus dem Hut ;)

T........s
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Re: Geta Bronze - Griechische Bestimmungshilfe

Beitrag von T........s » Di 01.02.22 13:10

Nachtrag.
---
Nobilissimus war ursprünglich ein Epithet des Titels Caesar, dessen Träger als Thronfolger des Kaisers designiert war und als solcher, seit Geta (198), als nobilissimus Caesar bezeichnet wurde. Dem Historiker Zosimos zufolge war es Konstantin I., der nobilissimus (vir) erstmals als separate Würde schuf, um so einige seiner Verwandten zu ehren, ohne daraus für sie einen direkten Anspruch auf die Thronfolge abzuleiten. Der Titel war somit Angehörigen der kaiserlichen Familie vorbehalten, wobei Kinder als nobilissimus puer bzw. nobilissima puella bezeichnet wurden.

Aber...
Nobilissimus (lateinisch „Alleredelster“, mittelgriechisch νωβελίσσιμος nōbelíssimos oder ἐπιφανέστατος epiphanéstatos) war eine der höchsten kaiserlichen Titulaturen im spätantiken Römischen und Byzantinischen Reich.

Ich finde da nix Griechisches was einem KO oder vor allem KOM nahe kommen würde. Wr dürfen ja nicht vergessen es gibt zwei Geta Legenden - eine mit KO KЄ und eine mit KOM KЄ. Wenn es denn was mit Nobilissimus zu tun haben sollte, müsste dies von der Logik auf KO und KOM passen.

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Re: Geta Bronze - Griechische Bestimmungshilfe

Beitrag von Perinawa » Di 01.02.22 13:20

Timestheus hat geschrieben:
Di 01.02.22 12:43
Geta wurde bunt gemischt mit Publius Septimius Geta und Lucius Septimius Geta niedergeschrieben. War man sich a an den verschiedenen Orten der Provinz nicht einig?
Pauschal gesagt würde ich mich gerade auf den Inschriften aus den Provinzen nicht verlassen. Dort war man oft nicht auf dem neuesten Stand.

Wir hatten vor gar nicht langer Zeit eine Unterhaltung über eine solche Inschrift des Septimius Severus; da stimmten die Daten überhaupt nicht.
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Re: Geta Bronze - Griechische Bestimmungshilfe

Beitrag von T........s » Di 01.02.22 13:27

Perinawa hat geschrieben:
Di 01.02.22 13:20
Pauschal gesagt würde ich mich gerade auf den Inschriften aus den Provinzen nicht verlassen. Dort war man oft nicht auf dem neuesten Stand.
Das denke ich allerdings auch. Bis die Brieftaube oder stille Post da in den letzten Winkel Anatoliens angekommen war. Daher kann das zwischen Publius und Lucius oft wechseln.
Perinawa hat geschrieben:
Di 01.02.22 13:20
Pauschal gesagt würde ich mich gerade auf den Inschriften aus den Provinzen nicht verlassen. Dort war man oft nicht auf dem neuesten Stand.
Was mich aber - unabhängig von der Provinz Bronze interessieren würde - wieso sind die Stadtrömischen Prägungen - das sind ja die "offiziellen" Stellen von Lucius zurück auf Publius gewechselt und haben ihn ab 200 n.Chr. nie wieder als Lucius "angesprochen" in den Münzenlegenden? Was ist da passiert? Warum? Aber das hat nichts (wahrscheinlich) hier mit der Bronze zu tun.
Perinawa hat geschrieben:
Di 01.02.22 13:20
Pauschal gesagt würde ich mich gerade auf den Inschriften aus den Provinzen nicht verlassen. Dort war man oft nicht auf dem neuesten Stand.
Interessant finde ich aber die zig Inschriften in Stein und auf Meilensteine, die man in den östlichen Provinzen gefunden hat, die ihn immer als Lucius/Publius Septimius Geta Nobilissimus Caesar titulieren - ganz offiziell.

Entweder handelt es sich um KOM = Commodus oder um KOM = Nobilissimus ... wobei Letzteres ganz weit hergeholt ist natürlich.

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