Severer-Special

Kaiser, Dynastien und Münzstätten

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Re: Severer-Special

Beitrag von T........s » Mi 13.04.22 22:24

Lucius Aelius hat geschrieben:
Mi 13.04.22 22:21
Dass Septimius einen der letzten ( wohlmöglich sogar DEN letzten) Emissionstyp des Niger aufgriff ist auf alle eine interessante Sache.
Das ist ja wirklich sehr interessant... könnte - ich weiß höchst spekulativ - wirklich absichtlich gewesen sein und auch eine Art "Seitenhieb". Interessant. Danke auch für die Info!

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Lucius Aelius
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Re: Severer-Special

Beitrag von Lucius Aelius » Mi 13.04.22 22:33

Das zwängt sich freilich förmlich auf, wenn man sich den ähnlich gelagerten Fall der Reverses VICT IVST AVG (Niger) und VICTOR SEVER AVG (Septimius) ansieht
Gruss
Lucius Aelius

T........s
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Re: Severer-Special

Beitrag von T........s » Fr 29.04.22 19:17

Bild

Münze:
Denar der römischen Kaiserzeit 194/195 n.Chr.
Material: Silber
Durchmesser: 18mm
Gewicht: 2,42g
Münzstätte: Emesa, Syria
Provenienz: Naumann Numismatik, Wien
Referenz: RIC IV Septimius Severus 417

Avers:
Zu sehen ist die nach rechts gerichtete Büste des Septimius Severus mit Lorbeerkranz. Die Inschrift lautet: IMP CAE L SEP SEV PERT [A]VG COS II für Imperator Caesar Lucius Septimius Severus Pertinax Augustus Consul (zum zweiten Male).

Revers:
Zu sehen sind sieben Himmelssterne angeordnet über einen nach oben geöffneten Mondsichel. Die Inschrift lautet: SAECVL FELICIT für Saeculi Felicitas (Zeitalter der Glückseligkeit).

Der Mond erscheint auf vielen antiken Münzen in den verschiedensten Darstellungsformen. Eine davon, wie auch auf diesem hier vorgestellten Denar, war eine Mondsichel, welche von einem, drei, vier, fünf oder sieben Sterne begleitet wurde. In der römischen Münzprägung, zur Zeit der Republik, ließ der Münzmeister Lucius Lucretius Trio gegen 76 v.Chr. einen Denar mit einer Mondsichel und sieben Sterne prägen (Crawford 390/1). Im Jahr 42 v.Chr. ließ der Münzmeister Publius Clodius Turrinus erneut einen Denar ausgeben, diesmal jedoch mit einer von fünf Sternen umgebenen Mondsichel (Crawford 494/21). In der Kaiserzeit gab es vor allem zu Zeiten Hadrians verschiedenste Variationen, was die Anzahl der Sterne in Kombination mit der Mondsichel angeht. Aus dem zweiten Jahrhundert n.Chr. kennen wir Prägungen aus Nicopolis ad Istrum für Caracalla mit einem Stern, für Geta Ausgaben mit fünf Sternen und wie hier für Septimius Severus, mit sieben Sternen. Darstellungen mit Mondsichel und sieben Sternen ist die dabei am häufigsten bekannte Darstellungsart auf den Münzrückseiten. Die Anzahl der Sterne dürfte dabei nicht einfach willkürlich erfolgt sein, dazu waren Götter, Sterne und Schicksal mythologisch viel zu eng mit den Menschen verbunden. Da allerdings historische Erklärungen zu den einzelnen Prägungen fehlen, kann eine jeweilige Bedeutung nur anhand Indizien gemutmaßt werden. Und die Menge an möglichen historischen Interpretationen ist vielfältig.

Mond und Stern sind ein ikonographisches Symbol, welches in den verschiedensten historischen Kontexten verwendet wurden. Beide Elemente haben in der Ikonographie des alten Ostens eine lange Vorgeschichte, da sie entweder die Sonne und den Mond oder den Mond und den Morgenstern (oder ihre göttlichen Personifikationen) darstellen. Münzen mit Halbmond- und Sternsymbolen, die getrennt dargestellt werden, haben eine längere Geschichte und sind möglicherweise mit der älteren mesopotamischen Ikonographie verbunden. In der westlichen Hemisphäre verwendete Mithradates VI. Eupator von Pontus (120–63 v.Chr.) einen achtstrahligen Stern mit einem Halbmond als Emblem. Es wurden mehrere mögliche Interpretationen des Emblems vorgeschlagen. In den meisten Fällen wird der „Stern“ als Darstellung der Sonne verwendet. Die Kombination der beiden Symbole wurde als Repräsentation von Sonne und Mond (und im weiteren Sinne Tag und Nacht), dem Zoroastrismus (dem Ringen zwischen Gut und Böse) oder Gottheiten die aus dem griechisch-anatolisch-iranischen Synkretismus hervorgehen (wobei Zeus Stratios für den Stern bzw. die Sonne und Mēn Pharnakou für den Halbmond bzw. Mondgott stehen) darstellen.

Welche Bedeutung mögen die Sterne und deren Anzahl auf den Prägungen in der römischen Zeit gehabt haben? Wie bereits geschrieben, gibt es hier mehrere Mutmaßungen und Theorien, aber letztendlich keine Beweise. Darstellungen mit Mondsichel und einem Stern, könnten sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Sonne und Mond oder eben Morgenstern und Mond beziehen. Im Falle des bereits angesprochen Münzbeispiel des Caracallas denke ich eher an Sonne und Mond, Sol und Luna, da im Severischen Kaiserhaus eine starke Verbindung zu diesem Kult bestand. Der Sonnengott Sol und der Mond dienten dabei gemeinsam als bildliche Vorstellung der Ewigkeit (Sonne aufsteigend, Mond herabsteigend) und damit auch für die Zeitlosigkeit der severischen Dynastie.

Welche Bedeutung liegen jedoch in den Darstellungen, bei denen Sonne und Mond nicht alleinstehen und von weiteren Sternen begleitet werden? Handelt es sich bei dreien um das Sternbild des Orion? Am Himmel ist es leicht an den drei Sternen in einer Reihe zu erkennen, die seinen Gürtel darstellen. Wegen seiner Auffälligkeit wurden dem Sternbild von Völkern des Altertums diverse Bedeutungen zugeschrieben. Die antiken Griechen identifizierten das Sternenbild mit dem großen Jäger Orion. Orion wird in Horaz Oden, Homers Odyssee und Ilias sowie in Vergils Aeneis erwähnt. Oder soll es sich hier um die Mondgöttin Selene mit Phosphoros, dem Morgenstern und Hesperos, dem Abendstern handeln? Bei der Darstellung von vier Sternen, könnte eine Planetenkonstellation gemeint sein. Gleich vier Planeten reihen sich von Südost bis Ost in der Morgendämmerung, es sind hellsten und größten noch dazu: Saturn, Mars, Jupiter und Venus. Passend zu den Münzbildern – in dieser Planetenkonstellation wandert am Himmel die Mondsichel dabei unter allen vier Planeten innerhalb einer Woche vorbei. Solche großen Konjunktionen wurden in der Antike als Fälligkeit für wichtige Ereignisse angesehen, wie die Schaffung von Imperien oder das Kommen eines Messias. Zudem standen diese vier Zeichen für Feuer, Erde, Luft und Wasser. Bei der Darstellung von fünf Sternen mit Mondsichel wäre eine Interpretation mit der sogenannten „Fünfsternreihe“, welche vom Sternbild Perseus über die drei Hauptsterne der Andromeda bis zum Pegasus verläuft, möglich – oder ein Bezug zum Sternbild der Cassiopeia. Die Cassiopeia gehört zu den 48 Sternbildern der antiken Astronomie, die bereits vor Ptolemäus erwähnt wurden. Das Sternbild wurde von den Astronomen der griechischen Antike zur Erinnerung an die sagenhafte Königin Cassiopeia geschaffen.

Wie können jedoch die hier abgebildeten sieben Sterne zusammen mit der Mondsichel gedeutet werden?

Auch hier gibt es verschiedenste Interpretationen und Erklärungsversuche. Eine erste Theorie besagt, dass es sich hier um die sechs bekannten Planeten der Antike handeln soll, also Sonne, Mars, Merkur, Jupiter, Venus und Saturn. Das wären dann sechs Sterne – der siebte Stern wäre der Mond dann selbst. Meiner persönlichen Meinung nach halte ich dies für unwahrscheinlich, da hier dann der Mond als eigenständige Mondsichel und zusätzlich als einzelner Stern abgebildet worden wäre. Dies erscheint mir unlogisch. Aber auszuschließen ist dies mangels gegenteiliger Beweise natürlich nicht.

Möglich wäre auch das Sternbild des großen Bären. Diese auffällige Konfiguration von sieben besonders hellen Sternen dieses Sternbildes wird im deutschsprachigen Raum auch als „Großer Wagen“ bezeichnet. Im Altertum hatte dieses Sternbild eine sehr große Bedeutung, auch bei den Griechen und den Römern. Letztere sahen in den sieben Sternen des Großen Wagens sieben Ochsen (lateinisch septem triones), welche ständig um den Himmelspol wandern. Aus dem zusammengesetzten Namen septemtriones (auch: septemptriones) entstand die leichter auszusprechende Form septentriones. Dieses Wort bezeichnet im Lateinischen einerseits das Sternbild des Bären, andererseits den Norden. Gebräuchlich wurde auch der aus dieser Pluralform rückgebildete Singular septentrio, der außer dem Sternbild und dem Norden auch einen Nordwind bezeichnen kann. Das lateinische Adjektiv septentrionalis bedeutet „nördlich“. Kaiser Augustus soll nach Aussage seines antiken Biographen Sueton an Brust und Bauch zahlreiche Muttermale gehabt haben, die sich als Abbild des Sternbilds und als himmlisches Zeichen deuten ließen.

Ebenso sieben Sterne bieten uns die sogenannten Plejaden. Bereits im Altertum wird in Sagen von den sieben Sternen (auch die sieben Schwestern) berichtet. Kritiker dieser Theorie wenden ein, dass nur 5 Sterne wirklich markant hell leuchten. Zudem sind heute mit bloßem Auge nur 6 Sterne der Plejaden von der Erde aus zu sehen. Möglicherweise leuchtete ein Stern früher viel heller als jetzt. In einigen Inschriften wird genau darauf hingewiesen, dass ein Stern unter ihnen verblasste. Zu antiker Zeit müssen alle sieben Sterne jedoch sichtbar bzw. bekannt gewesen sein, nicht umsonst ist in vielen Schriften von diesem sogenannten Siebengestirn die Rede. So oder so, die Plejaden müssen eine hohe kulturelle Bedeutung besessen haben, sie galten in vielen Kulturen als besondere Sternformation und fanden bereits in der Jungsteinzeit kultische Verehrung (Kreisgrabanlagen in Niederösterreich). Ein bedeutendes, vermutlich der Astronomie dienendes Objekt aus Mitteleuropa ist die Himmelsscheibe von Nebra. Eine Gruppe von sieben eng beieinander liegenden Punkten wird mit den Plejaden identifiziert. Das Siebengestirn wurde erstmals in Sumer schriftlich als Sternbild erwähnt und als Siebengottheit der großen Götter bezeichnet. Schon in präislamischer Zeit sahen die Araber die Plejaden als zentralen Asterismus des Sternbilds Thurayya. Die hellsten Sterne sind nach Gestalten der griechischen Mythologie benannt, dem Titanen Atlas, seiner Frau Pleione sowie ihren sieben Töchtern Alkyone, Asterope, Celaeno, Elektra, Maia, Merope und Taygete. Die Plejaden, die als Nymphen einzuordnen sind, erzogen Dionysos und Zeus. Der Mythologie nach wurden sie von Orion verfolgt. Zeus versetzte sie als Sternbild an den Himmel, doch auch dort werden sie noch immer von Orion verfolgt, dessen Sternbild sich etwa 30° südöstlich der Plejaden befindet. Die Griechen und Römer betrachteten den Frühuntergang des Siebengestirns Anfang November als das Zeichen der Feldbestellung und das Ende der Schifffahrt. Mit dem Frühaufgang um den damaligen 20. Mai galten die Plejaden als Signalgeber für die beginnende Ernte. Flavius Josephus erwähnt, dass beim Niedergang des Siebengestirns um die Zeit des Laubhüttenfestes im November der einsetzende Regen dem Wassermangel ein Ende machte. Neben dem starken kulturellen Einfluss dieses Sternbildes wäre noch zu erwähnen, passend zur Abbildung der Mondsichel, dass der Mond durch die Plejaden läuft, nicht aber durch den Orion oder den großen Wagen. Solche Durchläufe des Mondes durch die Plejaden wurden in der Geschichte der Astronomie immer wieder als besonderes Ereignis vermerkt.

Eine weitere Interpretation der abgebildeten sieben Sternen könnte in den sogenannten „Planetenkindern“ liegen. Historisch gesehen hatte die Astrologie drei verschiedene Funktionen: Ursprünglich wurde der Sternenhimmel aus rein praktischer Sicht systematisch beobachtet, zum Beispiel, um Aussagen zum Kalender, der Landwirtschaft, der Zeitmessung oder auch der Wettervorhersage zu machen. Später kam das Interesse hinzu, die Bewegungen der Planeten aus erkenntnistheoretischem Interesse zu untersuchen. Vergleichsweise jung sind dagegen Versuche, derartige Beobachtungen konkret für das ganz persönliche menschliche Leben unternehmen und dabei systematische Zusammenhänge zwischen dem Makrokosmos und dem Mikrokosmos, zu ermitteln. Erst seit dem dritten vorchristlichen Jahrhundert kann die Erstellung von Horoskopen für Einzelpersonen nachgewiesen werden. Bei dieser Form von Himmelsschau handelt es sich um einen kognitiven Prozess, bei dem natürliche Phänomene – in diesem Fall die Erscheinungen am Himmel – als Zeichen oder Anzeiger für etwas Zweites interpretiert und für weitergehende Schlussfolgerungen herangezogen werden. In der Antike sah man einen zwingenden kausalen Zusammenhang zwischen bestimmten Gestirn Konstellationen und individuellen irdischen Ereignissen. Im antiken Griechenland und Rom hatte die Astrologie die Würde eines Glaubens und war als wissenschaftlich angesehen.

Der Begriff Planetenkind steht für ein Individuum, das aus astrologischer Sicht eine familiäre Beziehung zu einem bestimmten Planeten hat. Der astrologischen Vorstellung entsprechend war ein Mensch charakterlich von dem Gestirn geprägt, unter dessen Einfluss er geboren wurde – in der Regel von demjenigen Planeten, der im Moment der Geburt am östlichen Horizont aufging, dem Aszendenten. War dies nicht zu ermitteln, wählte man die Planetenstunde, die zum Zeitpunkt der Geburt geherrscht hatte. Der Geburtsmoment eines Menschen sorgte für eine lebenslange, familiäre Verbindung zu „seinem“ Gestirn, man wurde zu dessen „Kind“. So soll der Capricornus das Geburtszeichen des Octavian gewesen sein. Er wurde im Sternzeichen der Waage geboren und erhebt das Zeichen des Steinbocks (Ziegenbock mit Fischleib) als Aszendenten zu seinem Geburtsgestirn (Sueton Aug. 94, 12). Allerdings gibt es zum Tierkreis des Augustus mehrere unterschiedliche Theorien.

Planetenkinder-Darstellungen spielten eine entscheidende Rolle bei der Popularisierung der Astrologie, denn sie stellten allen gesellschaftlichen Schichten auf sehr eingängige Weise Informationen zur körperlichen, charakterlichen und gesellschaftlichen Zugehörigkeit zur Verfügung. Grundlage für die antike Erfindung und Ausgestaltung des Bildtypus ist das mythische Bild der Sternengötter. Bereits im zweiten vorchristlichen Jahrtausend waren Wandelsternen von babylonischen Sterndeutern Kräfte und Fähigkeiten zugeschrieben worden, die nur überirdischen Wesen innewohnen. Sieben mesopotamische Himmelsregenten, die im antiken Griechenland Kronos, Zeus, Ares, Helios, Aphrodite, Hermes und Selene genannt wurden, bezeichnete man im italischen Raum mit Saturno, Iove, Marte, Apollo, Venere, Mercurio und Luna und projizierte ihr Wesen auf die Menschen sowie deren Charakter, Physiognomie und Gesundheit. Diese sieben Sphären, den sogenannten „numina“ der Planeten, erscheinen mit ihren jeweils zugewiesenen Attributen, welche auf die Planeten-Kinder übertragen wurden.

Eine letzte und wie ich finde, interessante Interpretation fand ich auf der Webseite von Tom Buggy (Astronomical Symbols on Ancient Coins), welche ich mir inzwischen neben der Plejaden Theorie sehr gut vorstellen könnte. Diese Theorie bringt auch das „Problem“ mit der Abbildung der sieben Sterne aus dem Ptolemäischen Planetenbild in Einklang wie ich finde. Nochmals zur Wiederholung, eine weit verbreitete These ist, dass wir hier die Mondsichel und die sieben bekannten „Planeten“ Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus, Merkur und Mond abgebildet sehen. Selbst kann ich mich aus den bereits erwähnten Gründen mit dieser Interpretation nicht anfreunden, denn so käme dem Mond eine hervorgehobene Stellung zu: als große Mondsichel und dann nochmals als abgebildeter Stern. Dabei war es gerade unter den Severern die Sonne mit Sol, welche in der Verehrung emporgehoben wurde. Tom Buggy sieht daher die Möglichkeit, dass es sich bei der sogenannten Mondsichel um eine Sichel der Sonnen- oder Mondfinsternis handeln könnte.

Am Himmel vollzogen sich für die Menschen im Altertum wundersame Dinge. Sonne, Mond und Sternbilder zogen ihre Bahnen und der Mensch versuchte von jeher diese Bewegungen und Konstellationen als göttliche Botschaften zu deuten. Von besonderem Interesse waren dabei sogenannte Bedeckungen und Finsternisse. Diese beiden Begriffe sind fast synonym, dennoch hatten sie im Altertum eine jeweils andere Bedeutung. Bedeckungen sind für planetare und stellare Verschmelzungen reserviert, während Finsternisse für Erd-, Mond- Sonnenereignisse ihre Verwendung finden. Allesamt waren sie jedoch von großem Interesse, galten sie doch als wundersame Ereignisse, Vorzeichen und Omen. Beim Studieren antiker Berichte kann man erlesen, welche Macht diese himmlischen Ereignisse auf die Menschen im Altertum ausübten.

Finsternisse wurden in der neolithischer Felskunst und auf alten chinesischen und sumerischen Dokumenten aufgezeichnet. Bei totalen und ringförmigen Sonnenfinsternissen ist der Mond am Himmel unsichtbar. Diese Finsternisse treten während des Neumondes nur auf, wenn der Mond genau zwischen Erde und Sonne liegt. So sieht der Beobachter am Boden nur das vollständige oder teilweise Verschwinden der Sonne. Im Altertum scheint es für dieses Phänomen keine rationale Erklärung gegeben zu haben. Herodot (1,74) beschreibt die Auswirkungen der totalen Sonnenfinsternis von 585 v.Chr. auf zwei sich bekriegende Nationen. Das Volk der Lyder und Meder befanden sich über fünf Jahren in einem brutalen Krieg, ohne dass ein Frieden in Aussicht stand. An einem Tag im Mai soll es mitten in der Schlacht eine totale Sonnenfinsternis gegeben haben. Beide Kriegsparteien brachen unverzüglich die Schlacht ab, kehrten nach Hause zurück und schlossen wenig später Frieden.

Mondfinsternisse wiederum treten auf, wenn die Erde zwischen Sonne und Mond hin- und herzieht. Obwohl eine Mondfinsternis nichts so spektakulär wie eine Sonnenfinsternis ist, ging auch von ihr eine bedeutende Kraft als Omen aus. Wenn sich der Schatten der Erde über die Oberfläche bewegt, scheint der Mond oft blutrot zu werden. Man kann sich gut vorstellen, welche Wirkung dies auf die Menschen im Altertum hatte. Thukydides erzählt in seinem Buch (der Peloponnesische Krieg) wie eine Mondfinsternis den Lauf der Geschichte veränderte. Eine Mondfinsternis ereignete sich am 27. August 413 v.Chr. während des eben erwähnten Krieges. Die Athener waren gerade dabei, ihre Streitkräfte aus Syrakus abzuziehen, als der Mond verfinstert wurde. Die Athener und ihr Kommandant Nikias waren so verängstigt, dass sie ihre Abreise um siebenundzwanzig Tage verzögerten. Die Syrakusaner nutzten die Zeit weise, gruppierten sich neu und fügten den Athenern eine verheerende Niederlage zu.

Während Finsternisse die Menschen im Altertum in Panik versetzt haben müssen, war ihr tägliches Leben auch mit vorhersehbareren Himmelsbewegungen verflochten. Astrologie als Einfluss auf Politik und menschliche Angelegenheiten wurde von den Chinesen und Sumerern praktiziert. Die Griechen liehen es sich von den Babyloniern und dann die Römer von den Griechen. Es gab eine Besessenheit von der Astrologie, aber der Staat verstand auch, dass es Gefahr in Bezug auf sich selbst erfüllende Prophezeiungen und schlechte Vorzeichen gab. Die Kaiser behandelten Astrologen auf eine Art Ansatz-Vermeidung. Sie hatten oft ihre eigenen persönlichen Astrologen, verabschiedeten aber Gesetze, welche die Praxis einschränkten – und bei mehreren Gelegenheiten wurden gerne auch mal alle Astrologen aus Rom verbannt. Augustus, Tiberius und vor allem Domitian gehörten zu den Herrschern, von denen bekannt ist, dass sie staatliche Entscheidungen auf der Grundlage astrologischer Lektüren getroffen hatten. Während der Regierungszeit von Septimius Severus und seinen Nachfolgern wurde das Vertrauen in die Astrologie zu einer Manie. Trotz dieser Hassliebe erschienen himmlische Ereignisse regelmäßig auf römischen und griechischen Münzen, von denen die meisten mit der Astrologie in Verbindung standen.

Das Halbmond- und Sternensymbol ist dabei eine der ältesten Darstellungen. Es erscheint auf Petroglyphen und Stelen der ersten Zivilisationen in Sumer. Dieses Symbol wurde von den Griechen übernommen und war mit vielen ihrer Götter verbunden, darunter: Selene und Helios, wie man vermuten würde, aber auch mit Artemis von Perge, der Artemis von Ephesos, der Aphrodite von Paphos, Zeus Casios, dem Zeus von Tarsos, Nemesis, Tyche und Astarte. Es ist nicht verwunderlich, dass dieses Symbol ihren Weg auf griechische und römische Münzen fand. Oft wurden die Sterne und der Halbmond auf derselben Münze präsentiert. Typischerweise ist das Halbmondsymbol mit dem Mond und die Sterne mit den Planeten verbunden. Tom Buggy argumentiert allerdings, dass es auch eine alternative Erklärung geben könne. Er weißt auf ein Paradoxon hin: „Sterne erscheinen innerhalb des Halbmonds. Dies ist natürlich unmöglich, da der Mond das der Erde am nächsten gelegene Himmelsobjekt ist. Diese unmögliche Gegenüberstellung kann unwissenden Gravuren oder künstlerischer Freiheit zugeschrieben werden, aber ich glaube, es gibt Münzen von Hadrian, die auf etwas anderes hinweisen…“. Um es nochmals zu wiederholen, aus meiner Sicht sind es dann zwei Paradoxen, da es für mich unwahrscheinlich erscheint, dass der Mond als Sichel und als Stern doppelt dargestellt wurde.

Kommen wir zur Deutung als Finsternis. Kaiser Hadrian hat wahrscheinlich zwei Sonnenfinsternisse erlebt, eine kurz nach dem Tod des Nerva am 21. März 98 n.Chr. und eine weitere am 3. September 118 n.Chr. Aus alten Texten geht nicht eindeutig hervor, ob diese total, ringförmig oder teilweise waren – es deutet aber alles auf eine partielle Sonnenfinsternis hin. Diese partielle Sonnenfinsternis muss einen enormen Einfluss auf die antiken Beobachter gehabt haben. Bestimmte Planeten- oder Sternenkonstellationen mögen dem einfachen Bürger bis hin zu den Beamten nicht unbedingt auffallen, wenn sie denn überhaupt darüber Bescheid wussten. Eine Finsternis jedoch ist ein Ereignis am Himmel, welche von niemanden der sie sah, ignoriert werden konnte bzw. nicht in ihren Bann zog. In Anbetracht das Wissen um die vorhandenen Finsternisse zur Zeit Hadrians und der Tatsache, dass gerade unter ihm viele Münzen mit Sichel und Sterne geprägt wurden, lassen laut Tom Buggy auf eine Korrelation zwischen den Münzprägungen und den Finsternissen schließen.

Wenn die Sichel die Sonne und der Stern in der Mitte den Mond darstellt, macht der Stern in der Sichel auf Münzdarstellungen Sinn. Ein weiterer Denar Hadrians könnte eine Gedenkausgabe darstellen, die die Tatsache feiert, dass die Sonnenfinsternis die Sonne nicht zerstören konnte und die Dinge wieder normal waren. Angesichts der römischen Propagandaneigung macht das auch Sinn: „Der Kaiser hat uns durch eine weitere Prüfung geführt“.

Ein weiterer Indizienbeweis, welcher die Finsternis-Theorie unterstützen könnte, ist das sporadische Auftreten dieser Darstellung von Sichel und Sterne auf den römischen Münzprägungen. Wenn es sich hier um die Darstellung der Plejaden oder des Ptolemäischen Planetenmodell handelte – wieso wurden diese Abbildungen nicht regelmäßig bereits seit der römischen Republik bis hinein in die später Kaiserzeit verwendet? Plejaden und Planetenmodell waren andauernd greifbar und hätten so viel öfters als Vorlage Verwendung finden können. Fast alle, oder sagen wir die meisten, Auftritte dieser Sichel und Sterne Kombination ereigneten sich in der Regierungszeit des Hadrian, Commodus, Pescennius Niger, Septimius Severus, Caracalla und Geta. Computermodelle unterstützen diese These. Diese deuten zum Beispiel auf eine ringförmige und eine totale Sonnenfinsternis in der nördlichen Hemisphäre in der Regierungszeit des Commodus am 4. Juli und 28. Dezember 186 n.Chr. hin. In der Zeit des Pescennius Niger und Septimius Severus erscheint die Symbolik vor allem in den östlichen Reichsteilen, auch vermehrt auf provinzialen Prägungen (vor allem aus Nicopolis), vielleicht bedingt durch eine nachweislich vorhandene Sonnenfinsternis in der östlichen Region.

Tom Buggy führt weitere, wie ich finde interessante, Indizien zu Himmelsphänomenen und möglichen Interpretationen zu Darstellungen auf Münzen aus. Ein Blick auf die Webseite, welche Sie hier finden (externer Link) lohnt sich. Seine Theorie, dies muss ich zugeben, hat auch seine Reize. In diesem Fall wäre die abgebildete Sichel eine Sichel einer Sonnen- oder Mondfinsternis. Im Falle einer Sonnenfinsternis würden aus meiner Sicht auch die sieben abgebildeten Sterne einen Sinn ergeben. Die Sichel wäre die Finsternis selbst, die sieben Sterne das Ptolemäische Planetenbild. Auf der hier verlinkten Webseite können sie die berechneten Finsternisse zwischen den Jahren 2500 v.Chr. und 1000 n.Chr. nachschlagen.

Die Rückseite dieses Denars propagandiert mit Saeculi Felicitas das nun anbrechende Zeitalter der Glückseligkeit in Verbindung mit der Darstellung einer Finsternis- oder Mondsichel und sieben Gestirnen. Wir wissen, dass Septimius Severus der Astrologie sehr zugetan war. Wir wissen, dass bestimmte Sternenkonstellationen oder Finsternisse in antiker Zeit als himmlischen Zeichen verstanden wurden. Nicht auszuschließen, dass hier Septimius Severus eine ihm vorbestimmte himmlische bzw. göttliche Fügung als Zeichen für ein anbrechendes glückliches und erfolgreiches Zeitalter propagandiert. Im nächsten Abschnitt „Hintergründe“ möchte ich detaillierter auf die historischen Rahmenbedingungen zur Zeit des Septimius Severus eingehen.

Hintergrund:
Zur Deutung und Interpretation dieses Denars mit Mondsichel und seinen sieben Sterne gibt es so viele Indizien, dass man gar nicht weiß, wo anfangen. Allein sind es nur Fragmente, die hier einfließen können. Wie bereits erwähnt, gibt es bis dato keinerlei stichhaltige Beweise, welche eine unumstößliche Erklärung für diese Prägungen liefern. Ich möchte daher die einzelnen Bruchstücke zusammentragen – möge sich jeder selbst ein eigenes Bild und Überlegungen machen und daraus die entsprechenden Schlussfolgerungen ziehen.

Gaius Pescennius Niger war der hartnäckigste Widersacher des Septimius Severus im Kampf um den römischen Thron. Niger war zwar von Anfang an benachteiligt, da seine Legionen quantitativ und qualitativ unterlegen waren. Andererseits war er auch im Westen, zumindest in Rom populär und verfügte in seinem Machtbereich über viele hoch motivierte Anhänger. Den Partherkönig Vologaeses V. konnte er als Verbündeten betrachten, und Abdsamiya, der König des kleinen Reiches von Hatra, stellte sogar Bogenschützen zur Verfügung. Dennoch vermochte Niger seine Chancen nicht zu nutzen und war vor allem militärisch von seiner Aufgabe überfordert. So kam es, dass Septimius Severus 194 n.Chr. bei Kyzikos, Nikaia und dann entscheidend am 31. März bei Issos über Pescennius Niger siegte. Der floh daraufhin zu den Parthern und verlor letztendlich dabei sein Leben.

Nach dem Ableben des Niger lässt Septimius Severus einige typgleiche Denare mit Abbildungen, welche vorher sein Widersachen verwendet hatte, prägen. So ließ sich Pescennius Niger 193 n.Chr. auf einer Denar Rückseite (RIC IV Pescennius Niger 34) mit einem Tropaeum und der Inschrift „INVICTO IMPERAT“ als unbesiegbarer Imperator huldigen. Postwendend reagierte Severus nach seinem Sieg über Niger mit einer fast identischen Denar Rückseite (RIC IV Septimius Severus 389) und der Inschrift „INVICTO IMP“ – fast als würde er zum Ausdruck bringen wollen „schaut her, wer von uns ist nun der unbesiegbare Imperator“. Was wohl aber auch gleichzeitig als Warnung an immer noch vorhandene politische Gegner galt.

Auch der hier vorgestellte Denar hat ein Vorbild unter Pescennius Niger. Ebenfalls gegen 193 n.Chr. ließ Niger einen Silberdenar (RIC IV Pescennius Niger 73) mit Mondsichel, sieben Sternen und der Inschrift „SAECVLI FELICITAS“ ausgeben. Auch hier erfolgte ein Jahr später, nach seinem Sieg, eine Gegenantwort des Severus. War diese Prägung also frei von irgendwelchen astrologischen Gründen oder Deutungen und nur eine reine Gegenpropaganda des Septimius Severus? Seht her, ich bin der unbesiegbare Imperator. Seht her, nun, nach meinem Sieg, jetzt erst beginnt das glückliche Zeitalter. Mein Widersacher war nur ein Blender, der nur versprochen aber nichts von alledem halten konnte – im Gegensatz zu mir – Septimius Severus. Es ist in diesem Zusammenhang schon auffallend, dass Severus bewusst nach seinem Sieg viele Darstellungen des Pescennius Niger übernommen hatte. Daher halte ich es für durchaus möglich, dass ein alleiniger mythologischer oder astrologischer Anlass für diese Mondsichel-Sterne-Ausgabe gar nicht Grund dieser Prägung war.

Andererseits, wie schon erwähnt, nahm die Astrologie und deren Deutung, einen großen Platz unter manchem römischen Herrscher ein. Allen voran wohl auch bei Septimius Severus. Dabei befand er sich in erlauchter Gesellschaft. Selbst Gaius Iulius Caesar glaubte an die Sterne, seine siegreichen Legionen trugen den Stier als Tierkreisbild der Venus, der Stammmutter der iulischen Geschlechts. Der Astrologe Theogenes hatte Augustus die Kaiserwürde vorausgesagt. Er ließ sein Horoskop veröffentlichen und prägte Münzen mit dem Tierkreiszeichen seines Aszendenten, dem Steinbock. Während seiner Verbannung auf die Insel Rhodos beschäftigte sich der spätere Kaiser Tiberius sehr eingehend mit der Astrologie, wobei Thrasyllus der Ältere sein Lehrer war. Er entwickelte eine Methode, verdächtige Menschen mit Hilfe eines Horoskopes ausfindig zu machen. Er soll als Kaiser im Jahr 33 n.Chr. dem damaligen Consul Galba aus den Sternen die Kaiserwürde vorausgesagt haben (Tacitus Annales cap. 20/21). Selbst Lucius Annaeus Seneca war der Astrologie nicht abgetan. In seiner Schrift „Ad Marciam de consolatione“ schreibt er in Kapitel 18: „Von den leisesten Bewegungen der Gestirne hängt der Völker Geschick ab und gestaltet sich das Größte und das Kleinste, je nachdem des Gestirnes Lauf und Stand günstig oder ungünstig gewesen“.

Auch die Flavier beschäftigten sich mit der Astrologie. Vespasian beschäftigte sich selbst damit und wurde dabei vom Astrologen Selencus beraten. Er war von der Richtigkeit dermaßen überzeugt, dass er im Senat einmal erklärte, entweder würden seine Söhne ihm auf den Thron folgen oder niemand (Eutropius, Breviarium historiae Romanae, 7/20). Sein Sohn Titus soll zwei Verschwörer freigelassen haben, nachdem er deren Horoskope gesehen hatte (Sueton, De vita Caesarum, Titus IX.). Die Voraussagen des Ascletario über sich selbst, er werde von Hunden zerrissen, wollte Domitian dadurch Lügen strafen, dass er befahl den Astrologen unverzüglich auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen. Ein plötzlich aufkommender Sturm soll den Scheiterhaufen jedoch umgeworfen haben und der halb verbrannte Leichnam des Ascletario von Hunden zerrissen worden sein (Sueton, Domitianus, XV.). Hadrian soll der Astrologie besonders zugetan gewesen sein. Zu Anfang jeden Jahres ließ er sich durch ein Horoskop feststellen, was sich im Laufe des Jahres ereignen würde. Aelius Spartianus berichtete, Hadrian habe bis zu seiner Todesstunde alles vorher gekannt, was ihm zustoßen werde. Astrologie und den Wunsch himmlische Zeichen zu erkennen und zu Deuten – im eigenen Interesse oder als Propaganda – war mehr oder weniger je nach Kaiser ausgeprägt und durchaus keine Spielerei.

Wie Hadrian, so ahmt auch Septimius Severus das Beispiel des Augustus nach, indem er immer wieder durch die Aufzählung von Wundern und Zeichen die göttliche Legitimität seiner Herrschaft zu verschaffen suchte. So beginnt Dio bekanntlich seine schriftstellerische Tätigkeit mit einem Buch über die Träume und Vorzeichen, welche die Herrschaft des Kaisers vorauskünden (Dio 72, 23). Ein weiteres Omen eröffnet sich dem Severus als ihm Roma erscheint, zusammen mit den Personifikationen orbis terrarum und der Provinzen. Sie bringen ihm das Opfer des Kaiserkultes dar, wobei die Provinzen der westlichen und östlichen Reichshälfte sich durch tibia und lyra unterscheiden. Weitere Omen folgen: ein Traum, während er in Lugdunum weilt, als er von der Höhe aus den Erdkreis und das Meer sieht und beide berührt, wie ein musikalisches Instrument, so dass sie einen einheitlichen Klang ergeben. Und ein weiterer Traum, bei dem der exercitus Romanus ihm entgegen kommt, um ihm zu huldigen.

Der Glaube an die Macht der astrologischen Weisheiten des Orients, durch den er beherrscht wurde, bestimmte ihn – ipse quoque matheseos peritissimus – in der Wahl seiner zweiten Ehefrau (Vita SA 5,4). Nachdem seine erste Gattin Paccia Marciana 185 n.Chr. kinderlos verstorben war, heiratete Septimius Severus die Syrerin Iulia Domna. Ihr Vater, Iulius Bassianus, war 182 n.Chr. Hohepriester des Elagabalus in Emesa, als der damalige Legat der Legio IV Scythica, Septimius Severus, die Stadt besuchte. Bassanius stellte dem Severus seine beiden Töchter vor. Die älteste namens Iulia Maesa, verheiratet mit dem syrischen adligen Iulius Avitus Alexianus und seine andere, nicht verheiratete Tochter Iulia Domna, welche damals noch den einheimischen Namen Martha (Gebieterin) trug. Sie war intelligent, gebildet und soll sich mit Wissenschaftlern, Literaten und Philosophen umgeben haben. Beide sollen auch der Astrologie zugetan gewesen sein, was nicht verwunderlich sein dürfte, da man in der östlichen Hemisphäre traditionell noch weitaus mehr mit der Sternenkunde verbunden war. Ein Horoskop der Iulia Domna soll ihr die Heirat mit einem König vorausgesagt haben – worauf Septimius Severus sie 187 n.Chr. nach Beratung mit seinen Astrologen zur Frau nahm. Ob dies der einzige Grund war oder inwiefern dies den Ausschlag gab, sei dahingestellt – allein die Erwähnung und Überlieferung zeigen, dass die Sterne im Kern eine Rolle, wie auch immer gewichtet, gespielt hatten.

Auch bei seiner Proklamation zum Kaiser soll der Aberglaube eine Rolle gespielt haben. So soll er drei Tage von seinem Geburtstag am 11. April an gewartet haben im Glauben an die glückbringende Wirkung der Dreizahl. Cassius Dio liefert uns ein weiteres Beispiel über den Hang des Kaisers zur Astrologie: „Er wusste dies hauptsächlich aus der Sternkonstellation, unter der er geboren worden war und die er unter die Decken der Säle malen ließ, wo er gewöhnlich Hof hielt, so dass sie allen sichtbar war – ausgenommen jener Himmelsabschnitt, der, wie die Astrologen sich ausdrücken die Stunde regierte, zu der er das Licht der Welt erblickt hatte; denn diesen Abschnitt ließ er in den beiden Räumen jeweils unterschiedlich darstellen.“

Ein mächtiges astrologisches Monument ließ Septimius Severus jedoch im Jahr 203 n.Chr. mit dem sogenannten Septizonium erbauen. Das severische Septizonium war in seiner Rekonstruktion nach Christian Hülsen ein dreigeschossiges Säulenmonument mit den sieben Tagesgöttern über dem Gebälk des dritten Stockwerks. Es war an die 95 Meter lang, etwa 11 Meter breit und besaß drei Exedren. In der mittleren Exedra war das Reiterstandbild des Septimius Severus aufgestellt. Da es in seinem Inneren ein komplexes Wasserleitungssystem und an seiner Vorderseite ein Wasserbassin aufwies, diente es als monumentales Brunnengebäude. Es war mit verschiedenen Skulpturen nach Art antiker septizonia geschmückt und wies die Besonderheit eines gebauchten Frieses im zweiten Geschoss auf. Die Säulen des Baus waren allesamt aus wertvollem Material, Marmor, Porphyr und Granit. Das antike Septizonium befand sich in einer Senke zwischen drei Erhebungen, dem Palatin als Gründungshügel Roms, dem Aventin im Westen und dem Caelius im Süden.

Die Einbindung des Gottes Sol als Personifikation der nach Ptolemaios als Planet angesehenen Sonne in das Statuenystem des antiken severischen Septizoniums verdeutlicht, dass der Bau als ein Paradebeispiel der antiken Kosmologie angesehen werden kann. Das unter Septimius Severus erbaute Monument verkörperte nach Synopse der bisherigen Forschungen die Planetensphären und den Zodiakus. Es verbindet damit in einer Synthese seine Bedeutungseigenschaften mit der Ikonographie des severischen Kaiserhauses. Ernst Maass kommt im Rahmen seiner Untersuchung „Die sieben Tagesgötter in Rom und den Provinzen“ zu dem Ergebnis, die Septizonien ähnelten zwar in ihrer architektonischen Gestalt den Nymphäen, für die Funktion der septizonia ergebe sich aber aus dieser rein formalen Ähnlichkeit nichts. Sehr differenziert äußert sich hingegen Salvatore Settis 1973, noch vor den Grabungen zum jüngeren severischen Septizonium in situ am Südwestabhang des Palatins mehr als eine Dekade später. Er kristallisiert zum Ersten heraus, dass der Bautypus der septizonia sich entscheidend aus dem architektonisch-skulpturalen Dekor, nämlich den Statuen der sieben Tages- und Planetengötter, herleitet und nicht in erster Linie einen bestimmten funktional eingegrenzten Architekturtypus meint. Somit öffnet er zum Zweiten den Weg für die Annahme einer potenziellen Polyfunktionalität der septizonia. Diese können demnach Brunnenfunktionen erfüllen, wie durch die Ergrabung von Wasserleitungen gesichert ist, aber auch allein der Dekoration des Stadtraums dienen. Dennoch war die primäre Funktion eine astrologische, sakrale und vor allem auch politische. Die Macht über den Kalender, die Ordnung der Zeit, lässt sich nach Michel Foucault auch als „Wirkraum“ der Macht lesen.

Die mehr oder weniger bewussten Zahlenspiele des Septimius Severus führten aber noch weiter und fanden nicht nur im Septizoniums mit den sieben Tages- und sieben Planetengötter in Anspielung auf seinen Namen ein Ende. Einen besonderen Höhepunkt im römischen Festkalender stellten die 204 n.Chr. unter Severus veranstalteten ludi saeculares dar. Die Festlichkeiten dauerten, beginnend mit dem 4. Juni, drei Tage lang (wieder die Dreizahl). Ein Großteil der Aktivitäten fand im Circus Maximus und auf dem danebenliegenden Palatin statt. Im Circus Maximus beispielsweise wurden 700 wilde Tiere zu Tode gehetzt. Der zahlen- und astrologiegläubige Septimius Severus könnte dabei die Zahl 700 bewusst gewählt haben, um erstens auf die vielfach mit dem Circus verknüpfte Siebenzahl anzuspielen, zweitens seinen Namen Septimius (der Siebte) in Szene zu setzen und drittens durch eine mathematische Konstruktion (7×100) um die Assoziation eines immerwährenden mehrhundertjährigen saeculum, möglicherweise mit den Nachkommen seiner Dynastie, zu erzeugen und damit gar Augustus zu übertrumpfen.

Dem Septizonium kam eine prominente Funktion zu, lag es doch am Abhang des Palatins und am Haupteingang des Circus Maximus. Septimius Severus suchte eine Parallelisierung der Säkularspiele zu denjenigen des Augustus herzustellen und besetzte aufs Neue die augusteisch geprägte Symbolsprache. Das Septizonium kann somit als ein auf mehreren Sinnesebenen wirkendes architektonisches und baupolitisches Monument angesehen werden.

Über die Infrastruktur des Circus berichtete ausführlich Tertullian, ein Zeitgenosse des Severus. Besonderes Interesse galt dabei dem symbolischen Gehalt, den die einzelnen Elemente des Circus aufweisen. Nach Tertullian wird Circe, die Tochter des Sol, als Urheberin der Zirkusspiele angesehen. Sol war auch Mitglied der sieben Planetengötter, womit sich schon hier eine Verbindung zum Septizonium ergibt. Die ova erinnerten an die Zwillinge Castor und Pollux, letzterer Schutzgott der equites, deren jährliche Parade Mitte Juni (transvectio equitum) stattfand. Die von Agrippa 33 v.Chr. eingeführten sieben wasserspeienden Delphine, welche die ova als Rundenzählinstrumente ersetzen sollten, sind besonders auch für die Interpretation des Septizoniums interessant. Die sieben Runden der Rennen und die sieben Delphine als Rosse des Neptuns spiegeln ebenso das ptolemäisch-planetarische Weltbild wie die sieben Planetengötter des Septizoniums. Die theoretische und philosophische Analyse Tertullians zeigt, mit welchem symbolischen Charakter die Elemente des Circus aufgeladen waren.

Eine Argumentationslinie lässt sich hier möglicherweise anhand der Sol-Thematik eröffnen. Augustus ließ als zweiten Obelisken (nach demjenigen für sein solarium, seine große Sonnenuhr auf dem campus Martius) denjenigen für den Circus Maximus herbeischaffen. Er stammte ebenfalls aus Ägypten, dem Gebiet seines ersten großen militärischen Erfolges. Die Symbolik des Obelisken wies diesen an einem prägnanten Ort wie dem Circus Maximus auch als Siegesdenkmal für Augustus aus. Zusätzlich verbindet sich der Obelisk mit dem Tempel des Sol im Circus Maximus, womit eine Parallelisierung des Augustus mit einem Gott und damit eine weitere legitimatorische Grundlage seiner Herrschaft und späteren Divinisierung geschaffen wird. Zugleich bedient sich diese Konstruktion bei einem Gleichnis von Platon, wonach sich die Planeten auf ihren Bahnen wie Gespanne beim Wettkampf in Olympia bewegten. Das aedes Soli, ein tetra- oder hexastyler Tempel des Circus am Hang des Aventin, wird auch mit der Göttin Luna in Verbindung gebracht, womit sich ein Doppelkult herauskristallisiert. Rekurrierend auf Cassiodor spricht jener in seiner theoriegeleiteten Interpretation von Rennwagen mit zwei Pferden (bigae) für Luna, mit vier (quadrigae) für Sol. Diesen mit dem Circus in Verbindung gebrachten Kult könnte sich Septimius Severus zu eigen gemacht haben wie ein Münzbild von 201 n.Chr. zeigt. Dort ist der Kaiser mit seiner Frau Iulia Domna mit einem Strahlenkranz als Sol, sie mit einem Monddiadem als Luna dargestellt. Die Prägung im Jahr 201 n.Chr. (noch vor den ludi saeculares von 204 n.Chr.) repräsentiert dabei die strategischen Fähigkeiten des Severerkaisers, der noch vor den Hauptfestivitäten im Circus Maximus einen Parallelismus ähnlich Augustus evozieren wollte, um sich damit eine göttlich-legitimatorische Basis zu eigen zu machen.

Ein weiterer Aspekt lässt sich mit den von Agrippa 33 v.Chr. eingeführten sieben Delphinen als Rundenzähler eruieren. Die drehbaren Delphine erfüllten analog die Funktion der ova, sieben eiförmiger Zählsteine für die Runden im Circus. Die Zahl der sieben Runden des Wagenrennens fügt sich in ein ptolemäisch-planetarisches Weltbild mit sieben Sphären ein, das den Circus, dessen Kulte und Riten ebenso umschloss wie das Septizonium mit den sieben Planetengöttern. Allein durch die Symbolik der Zahl und das Ruhen in einer gemeinsamen Weltauffassung kristallisiert sich eine enge semantische Verbindung des Septizoniums mit dem Circus heraus. Die sieben agrippinischen Delphine finden sich jedoch noch in einem weiteren symbolischen Kontext. Die Delphine als Begleiter des Neptun-Poseidon verweisen zurück auf die Gottheit des Neptunus equester als Schutzgottheit der Pferde, Hauptakteure der Rennen im Circus. Die Verbindung der Elemente Wasser und Erde, basierend möglicherweise auf einem chthonischen Ursprungscharakter der Gottheit, nimmt wiederum das Septizonium und dessen Grundstruktur in den Blick: Steinarchitektur und Wasserspiele. Vor diesem Hintergrund wurde die Gottheit Neptunus equester mit einiger Wahrscheinlichkeit auch am Septizonium dargestellt, in Form einer Statue, eines Marmorreliefs, Mosaiks oder einer Fassadenmalerei.

In den Quellentexten, die die theoretisch-philosophische Erklärung des Circus zum Thema haben, ist ein Passus des Cassiodor sehr interessant. Dieser interpretiert die Farben der zwölf Rennparteien in vier Teile aufgeteilt, gemäß den vier Jahreszeiten. Damit rekurriert er auf die zwölf Zodiakalzeichen, die im Laufe eines Jahres durchwandert werden. Diese Interpretation beruht hauptsächlich auf dem sprachlich ambigen Charakter des cursus als Jahreslauf wie auch als Absolvierung einer Rennrunde. Das fügt sich schlüssig in das ptolemäische Weltbild. Die mathematische Einbindung der zwölf Tierkreiszeichen in ein siebensphäriges Planetensystem ist ein bekanntes Problem, das auf unterschiedliche Weise gelöst werden kann. Wird für das Septizonium ein ähnlich komplexer theoretischer Hintergrund wie für den Circus angenommen, so ist es wahrscheinlich, dass als nächsthöheres Element der Tagesgötter, welche die Woche verkörperten, die Monate in Form der Zodiakalzeichen dargestellt waren. Sonne und Mond als Elemente der Woche stellt Cassiodors Circustheorie durch die Rennwagen mit zwei Pferden (bigae) für Luna, mit vier (quadrigae) für Sol dar. Es gibt eine vielfältig zu deutende Kohärenz der Zahlen zwei und vier, unter anderem in der Frage der weiteren Entfernung von der Erde, was die größere Höhe des Obelisken für Sol gegenüber der Geringeren desjenigen für Luna andeutet. Damit werden die beiden Planetengötter wieder mit dem cursus, der sowohl im Circus als auch am Himmel zu durchmessen ist, in Verbindung gebracht. Sie können wiederum als Elemente des ptolemäischen Weltbildes aufgefasst werden. Sehr deutlich wird die Verbindung des Circus in der Theorie des Cassiodor in der Beendigung jeden Laufes mit sieben metae, welche die ständig wiederkehrenden Tage der Woche ausdrücken sollten.

Für den hier interessierenden Zeitpunkt, die Ägide des Septimius Severus, ist jedoch ein klarer Rekurs auf die griechisch-römische Planetenwoche festzuhalten. Eingebettet ist diese in einem komplexen Weltmodell, welches in Einklang mit den damals bekannten sieben Planeten, deren Bewegungen, dem Tierkreis und den Zeichen am Himmel spätestens seit augusteischer Zeit stark propagiert und auch für legitimatorische Zwecke benutzt wurde (Christine Pappelau, Das Septizonium des Septimius Severus).

Nach schweren Beschädigungen – unter anderem wahrscheinlich durch die Truppen Karls V. beim Sacco di Roma 1527 – wurde das Bauwerk unter Papst Sixtus V. 1588/89 abgerissen. Was bleibt sind Zahlen, Zahlen und mehr oder weniger bewusste Zahlenspiele astrologischer, religiöser oder politischer Art. Wie hierbei die Mondsichel und die sieben Sterne auf diesem hier vorgestellten Denar einzuordnen sind kann nur erahnt und gemutmaßt werden. Sofern es sich bei der Darstellung, wie bereits erwähnt, überhaupt um eine selbige handelt und nicht etwa um eine Sichel der Sonnen- oder Mondfinsternis. Septimius Severus war wahrscheinlich ein abergläubischer und der Astrologie sehr verbundener Mann – inwiefern seine Entscheidungen dem Glauben oder welchen politischen Kalkül geschuldet waren, lässt sich heute nicht mehr sagen. Der Zahlen, Indizien, Theorien und Deutungen sind es viele – möge der Leser sich seine eigenen Gedanken machen.

Quellen:
* Wikipedia: Septimius Severus
* Wikipedia: Pescennius Niger
* Wikipedia: Emesa, Homs
* Wikipedia: Plejaden
* Wikipedia: Stern und Halbmond
* Wikipedia: Sternbild Großer Bär
* Kurt Scheurer: Römische Jahresschrift 194
* Annett Klingner: Die Macht der Sterne, Planetenkinder
* Dr. Hubert Korsch: Grundriss der Geschichte der Astrologie
* BR Wissen: Der Sternenhimmel mit Saturn, Mars, Jupiter und Venus
* Archäologisches Institut Göttingen: Porträttypen römischer Kaiser
* Christine Pappelau: Das Septizonium des Septimius Severus
* Johannes Hasebroek: Untersuchungen zur Geschichte des Kaisers Septimius Severus

Blog:
https://roma-aeterna.de/roemische-kaise ... _pertinax/



---
Ich hatte mir überlegt, wo ich diesen Severus aus Emesa nun ablegen soll? Im "Osten" Thread - vielleicht geht er da unter, bei den anderen Prägungen. In meinem Thread - wo er aber auch bei unserem Geschreibsel schnell verschwindet. Dafür fand ich das Thema Sonne, Mond und Sterne einfach zu interessant - daher poste ich den guten Septimius Severus mal hier rein. Ein Exemplar aus Emesa - eben mit den wie ich finde einfachen - aber dennoch interessanten Mondsichel/Sterne Darstellung - den ich mir bei Naumann / Wien sichern konnte.
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Re: Severer-Special

Beitrag von Perinawa » Sa 30.04.22 16:09

Guckˋ dir die Vs-Legende nochmal genau an... :wink:
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Re: Severer-Special

Beitrag von T........s » Sa 30.04.22 16:33

Perinawa hat geschrieben:
Sa 30.04.22 16:09
Guckˋ dir die Vs-Legende nochmal genau an...
Ja das kommt davon, wenn das Hirn Buchstaben da hinmacht, wo man sie gewohnt ist zu haben. Ich habe die Legende von Naumann übernommen, beim RIC nochmals gegengeprüft und dann mit meinen 7 Dioptrin ohne Vergrößerung drüber geschaut. Aber ich habe was das angeht - wirklich schlechte Augen - Autoren Krankheit. Vor allem auch das schnelle drüber lesen und Buchstaben ersetzen...

... lange Rede - sehe ich das richtig? Da fehlt das A...?

"IMP CAE L SEP SEV PERT VG COS II"

Ist eine ernsthafte Frage - da ich wirklich nicht so gut sehen ;)


PS: Hat der Mann VC oder VG geschnitzelt? Gab es kein G mehr? oder bilde ich mir das mit dem C / G ein?

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Re: Severer-Special

Beitrag von Perinawa » Sa 30.04.22 16:36

Ja, das A von AVG fehlt hier.

Bei Denaren im Emesa-style ist meine erste "Amtshandlung" das Überprüfen der Legenden. Fehler sind schon fast die Regel als die Ausnahme.

PS. Das G sieht wie ein C aus. Das ist aber sehr häufig so.

PPS. Übrigens ein sehr attraktives Exemplar.
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Re: Severer-Special

Beitrag von T........s » Sa 30.04.22 16:38

Ah gut zu wissen, dann muss ich da genauer nachschauen. So lange es aber keine moderen Fälschung deswegen ist - sondern ein antiker Fehler - ist es mir egal. Aber natürlich sollte man die Inschrift richtig niederschreiben. Ich korrigiere das man eben - und Danke für den Hinweis!

Perinawa hat geschrieben:
Sa 30.04.22 16:36
PPS. Übrigens ein sehr attraktives Exemplar.
Danke. Und um auf Dein anderes Posting zu kommen und Dich zu bekräftigen - stammt aus dem MA-Shop. Weil es da teilweise, wie Du richtig sagst, zwischendurch immer mal nette Stücke zu angenehmen Preise - ganz ohne Stress - gibt. Und vor allem - weiß man gleich welchen Preis man bezahlt.
Zuletzt geändert von T........s am Sa 30.04.22 16:41, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Severer-Special

Beitrag von Peter43 » Sa 30.04.22 18:56

Bedeutung der 7 Sterne

Wenn man die Bedeutung der 7 Sterne erklären will, darf man die Rückseitenlegende nicht vergessen. Beide stehen in Zusammenhang. und SAECVL FELICIT steht, wie Du richtig gesagt hast, für Saeculi Felicitas, die Glückseligkeit des Zeitalters (nicht "Zeitalter des Glücks und Erfolgs). Und Zeitalter steht immer für eine lange Zeitdauer. Die Römer sprachen von einem Goldenen Zeitalter unter Kronos, einem silbernen und einem eisernen Zeitalter, in dem sie im Augenblick lebten.

Die 7 Sterne bedeuten also den Beginn eines neuen, glücklicheren Zeitalters, das das gegenwärtige eiserne ablöst. Dabei muß es sich um ein bedeutendes Ereignis handeln, das der Bedeutung des neuen Zeitalters angemessen ist. Damit können es z.B. nicht die Plejaden sein, die sich ja nicht verändern.

Es handelt sich um die Rückkehr der sieben beweglichen Himmelskörper an ihre ursprüngliche Position am Himmel, die den Beginn eines neuen goldenen Zeitalters ankündigte. Dies war bei den Römern ein gängiges Thema der römischen Propaganda und erklärt, warum der Typus der Mondsichel und der Sterne in Legenden wie "Das Glück des Zeitalters" und "Glückliche Zeiten" vorkommt.

"Diese Überlegungen überwiegen meiner Meinung nach bei weitem die geringfügige Schwierigkeit, daß der Mond zweimal in der Mondsichel mit sieben Sternen erscheint" (Curtis Clay)!

Es handelt sich also nicht um tatsächliche himmlische Ereignisse, die der Graveur am Himmel beobachten konnte, sondern um einen tief verwurzelten Glauben. Tatsächliche himmlische Ereignisse wurden auf Münzen nur abgebildet, wenn sie in direktem Zusammenhang mit dem Herrscher standen, z.B. der Komet von 44 v.Chr. auf Münzen von Octavian/Augustus als Beweis dafür, daß sein Vater in den Himmel aufgestiegen war.

Mit freundlichem Gruß
Jochen
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Re: Severer-Special

Beitrag von T........s » Sa 30.04.22 19:51

Peter43 hat geschrieben:
Sa 30.04.22 18:56
Wenn man die Bedeutung der 7 Sterne erklären will, darf man die Rückseitenlegende nicht vergessen. Beide stehen in Zusammenhang. und SAECVL FELICIT steht, wie Du richtig gesagt hast, für Saeculi Felicitas, die Glückseligkeit des Zeitalters (nicht "Zeitalter des Glücks und Erfolgs). Und Zeitalter steht immer für eine lange Zeitdauer. Die Römer sprachen von einem Goldenen Zeitalter unter Kronos, einem silbernen und einem eisernen Zeitalter, in dem sie im Augenblick lebten.
Bist Du ganz sicher, dass dieses goldenes Zeitalter sich nur auf dem "Jetzt" und nicht auf dem "Jetzt" und den kommenden Jahren bezieht? Ich meine die Severer waren in der ganzen Münz-Programmatik gerade dazu darauf versteift ihre Dynastie zu legitimieren. Gerade die Sol / Luna - Thematik wurde, so wie ich bei vielen Experten gelesen habe, explizit von den Severern für die immerwährende Dynastie der Severer hergenommen bis es den Leuten zu den Ohren raus gekommen ist. Die ganze Propagandamaschine war kein Ego-Tripp des Severus - das zielte immer darauf, dass Caracalla danach reibungslos weiter die Dynastie führt. Und das wurde gebetsmühlenhaft propagandiert.

Ich könnte mir vorstellen, dass hier das erreichte, jetzige und das kommende goldene Zeitalter gemeint ist.
Peter43 hat geschrieben:
Sa 30.04.22 18:56
"Diese Überlegungen überwiegen meiner Meinung nach bei weitem die geringfügige Schwierigkeit, daß der Mond zweimal in der Mondsichel mit sieben Sternen erscheint" (Curtis Clay)!
Ich hatte ja in der Zusammenfassung geschrieben - es gibt mehrere Möglichkeiten. Die Eine mag logischer sein als die Andere - aber am Ende weiß es keiner wirklich. Für mich gibt es ein paar Indizien die im Raum stehen.


1. Ich kenne ja die 7 Planeten Theorie. Was mich daran gewaltig stört ist nicht nur alleine, dass der Mond als Mondsichel 1x dargestellt UND als Stern dann nochmals dargestellt wurde (Mondsichel + Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus und Saturn) - was mich noch mehr "stört":
a) Wieso wird der Mond 2x dargestellt und ist damit "mehr" als Sol?
b) Wieso wird der Mond nicht nur 2x dargestellt, sondern erhält auch noch eine hervorgehobene Darstellung mit der Sichel und damit doppelt erhöht gegenüber Sol?

Zumindest im Severischen Haus geht Sol über alles. Ich finde es irritierend, wenn der Mond einmal extra als große Mondsichel dargestellt wird und dann aber auch noch als extra Stern nochmals. Aber ich bin kein Experte - das sind nur die Gedanken eines Laien.


2. Was ist dann mit den Münzen mit Mondsichel + 1 Stern? Bei solchen Münzen dürfte es sich sehr wahrscheinlich um den Mond + Morgenstern oder um den Mond + Sonne handeln. Wieso wird dann aber hier der Mond nur 1x mit Mondsichel und die Sonne 1x dargestellt?

Jetzt könnte man sagen - ja warte - es gibt Mondsichel + 1 Stern = Sonne und Mond(sichel) aber auch Mondsichel + 2 Sterne = Sonne + Mond + Mondsichel. Es ist also nur eine Darstellung des Künstlers ob er Mondsichel + 1 Stern oder Mondsichel + 2 Sterne macht.

Hm. Dann müsste es aber auch beim 7er beide Varianten geben. Mondsichel + 7 Sterne (Mond ist als Stern dabei) und Mondsichel + 6 Sterne (Mond nicht dabei). Mir ist aber keine römische Münze mit 6 Sternen bekannt.


3. Wenn die 7 Planeten das astrologische Abbild schlechthin ist - wieso dann Münzen mit Mondsichel + 2 Sterne, 3 Sterne, 4 Sterne oder 5 Sterne? Es können also nicht immer die Planetensysteme gemeint sein. Es ist aus meiner Sicht wahrscheinlich, dass es sich bei der einen oder anderen Kombination auch um Sternbilder handelt. Und wenn Mondsichel + X Sterne auch ein Sternbild sein kann - kann dies auch bei Mondsichel + 7 Sterne möglich sein.


4. Wenn ich das richtig gelesen habe, haben die Sternbilder auch mächtig Eindruck gemacht. Immerhin wurden solchen Sternkonstellationen so viel Macht beigemessen, dass der Messias kam oder Imperien aufgingen oder untergingen. Sie waren also populär genug - finde ich - um auf Münzen ihren Weg zu finden.

Immerhin haben die Plejaden einen Vorteil - die Mondsichel geht unter die Plejaden durch - unter alle 7 Sterne. Da sehe ich mehr Bezug als der Mond bekommt einen extra Stern plus er ist nochmals extra groß als Mondsichel dargestellt für das 7 Planetensystem.


5. Severus war abergläubisch und laut historischen Quellen versuchte er andauern mit irgendwelchen Träumen, Omen, Zeichen seine Herrschaft zu legitimieren. Er posaunte andauernd heraus, dass er irgendwelche Träume und Zeichen hatte, die bewiesen, dass das göttliche Schicksal ihn zum Herrscher bestimmt hat.

Dieser Denar kam direkt nach dem Sieg über Pescennius Niger raus - der (fast) exakt den gleichen Denar zuvor prägen ließ.
Und direkt nach dem Sieg über Niger platziert Severus exakt den (fast) den gleichen Denar.

Wir leben in goldenen Zeiten? Hallo? Gerade eben noch wurde der Kopf des Niger abgeschlagen, es gab immer noch widerspenstige Nester, die Ordnung wurde gerade eben erst wieder hergestellt. Ich - das ist aber nur meine laienhafte Meinung - ich würde sagen JETZT beginnen die goldenen Zeiten (nachdem Niger aus dem Weg geräumt wurde).

Niger lässt diesen Denar prägen.
Severus besiegt den Niger und lässt einen gleichen Denar direkt danach prägen.

Das sieht für mich aus nach - der Lump hat auf falsche Zeichen gesetzt - das war ein Blender (Niger) oder seine Zeichen waren falsch (der hatte die falschen Berater). Jetzt gab es ein richtiges Zeichen, ich Severus bin der richtige Imperator und JETZT stehen die Zeichen richtig und jetzt beginnen die goldenen Zeiten.

Ich gebe zu bedenken, dass Niger einen Trophäen Denar rausgegeben hatte mit unbesiegbarer Imperator. Und nach der Niederlage gegen Severus dieser sofort auch hier eine Retourkutsche mit exakt dem gleichen Denar mit unbesiegbarer Imperator raus gebracht hat - nach dem Prinzip - von wegen - ICH bin der unbesiegbare Imperator und WIDERLEGE Deine Behauptung (Niger).

Und auf diesen Denar bezogen - ist das aus meiner sich auch eine WIDERLEGUNG des Niger. Du hast Zeichen Niger? Ich habe dich besiegt - die (Sterne) Zeichen sind auf meiner Seite gewesen! Meine Sterne, meine Zeichen stimmen.

Es muss einen Grund geben, wieso Severus direkt nach dem Sieg die Denare 1:1 des Niger gekontert hat.
Ginge es da nur um das Ptolemäische Planetenbild... der Niger hat das Ptolemäische Planetenbild verwendet! Das darf er nicht - da werde ich Severus das gleich nochmals Prägen unter meinem Namen?


Für mich sind das zu viele Indizien (Severus = abergläubisch, Astrologie begeistert, versessen auf Träume, Omen und Zeichen) dass es sich hier um einen Konter gegen Niger handelt was um ein Zeichen zur Legitimation seiner Herrschaft ist. Vor allem - da es ja nicht der einzige (Denar) Konter war des Severus.


---
Aber genauso gut, könnte es bedeuten, die Ordnung der Planeten und der Welt ist wieder in Ordnung gebracht. Oder sonst was. Ich bin eh nur ein Laie - aber man macht sich eben Gedanken. Und mir gefällt diese Idee mit Mondsichel extra groß + Mond als extra Stern + 6 Planeten nicht. Sorry, kann nix dafür :D



PS: Ich kenne den Thread mit Curtis und schätze ihn sehr - er hat mir bereits auch schon bei der einen oder anderen Frage geholfen. Aber wenn Du mit Curtis kommst, komme ich mit Iulia :D :D :D
viewtopic.php?f=6&t=35405&start=15#p288208


PPS: Aber ich habe ja - auch das 7 Planetenprinzip - alle möglichen Theorien aufgelistet und am Ende geschrieben, was meine persönliche subjektive Meinung ist, aber jeder soll sich selber eine Meinung bilden.

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Re: Severer-Special

Beitrag von Peter43 » Sa 30.04.22 20:31

Julia schreibt:
Ergänzung zu meinem vorherigen Beitrag. Interessant: Alle 18,6 Jahre bedeckt der Mond das Siebengestirn.
Ich schrieb "ein bedeutendes Ereignis, das der Bedeutung des neuen Zeitalters angemessen ist"! Ein Ereignis, das alle 18.6 Jahre wieder eintritt, spricht wohl nicht gerade für ein langes glückliches Zeitalter!

Jochen
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Re: Severer-Special

Beitrag von T........s » Sa 30.04.22 20:40

Eines noch :) ... aber auch nur Indizien.

Es gibt aus Edessa, Mesopotamien die eine oder andere Bronze zur Severer Zeit - Caracalla mit Mondsichel und sieben Sternen, als Beispiel.


Die Himmelscheibe aus Nebra soll nach aktuellstem Forschungsstand die Mondsichel und die Plejaden darstellen. Ich darf mal scinexx zitieren:
https://www.scinexx.de/dossierartikel/d ... ondsichel/
Bei den Babyloniern wurde er fündig: Im Mul-Apin, einem astronomischen Keilschrift-Text aus dem 7. Jahrhundert vor Christus diente die Dicke des Mondes bei Frühlingsanfang als wichtiger Anzeiger, ob ein Schaltmonat fällig war oder nicht.

Denn ähnlich wie viele Hochkulturen der Bronzezeit folgten auch die Babylonier einer Kombination aus Sonnen- und Mondkalender. Die Monate wurden dabei über die Mondphasen bestimmt, ein Monat reichte von Neumond zu Neumond. Das Problem dabei: Ein Jahr aus zwölf Mondmonaten ist elf Tage kürzer als das Sonnenjahr. Im Laufe der Zeit verschiebt sich daher das Mondjahr gegen die Jahreszeiten – ziemlich unpraktisch.

Als Abhilfe schalteten die Babylonier alle zwei bis drei Jahre einen zusätzlichen Schaltmonat ein. Als Signal dafür, dass es dafür höchste Zeit war, diente ihnen der Mond beim Frühlingsanfang: Stand neben den Plejaden nur eine ganz dünne Mondsichel, war noch alles im Lot, ein Schaltmonat daher unnötig. War der Mond aber bei seiner Konjunktion mit den Plejaden schon einige Tage alt, dann hinkte das Mondjahr hinterher – es musste geschaltet werden.

Nach Ansicht von Hansen ist diese Konstellation von viertägiger Mondsichel und Plejaden genau das, was auf der Himmelsscheibe von Nebra dargestellt ist. Die Besitzer der Scheibe mussten daher nur beim Aufgang der Plejaden im Frühjahr den Mond anschauen und ihn mit seinem goldenen Ebenbild auf der Scheibe vergleichen. War er dünner, war alles gut, sah er dagegen gleich dick aus, war ein Schaltmonat fällig.

...dass das Wissen um den Schaltmonat über die bronzezeitlichen Handelswege aus dem vorderen Orient nach Osteuropa und von dort aus auch nach Nebra gelangte. „Dass man diese Regel in einer schriftlosen Kultur erfand, erscheint uns unwahrscheinlicher als die These, dass eine Verbindung nach Mesopotamien dieses Wissen brachte“, sagt Hansen.


Was jetzt die Himmelscheibe von Nebra damit zu tun hat?

Wenn die Himmelscheibe mit der Mondsichel und den sieben Sternen die Plejaden darstellen und nach aktuellem Forschungsstand dieses Wissen aus Mesopotamien kam - und in Mesopotamien im Altertum Mondsichel + 7 Sterne für die Plejaden stand - ist es für mich wahrscheinlich, dass auf den Münzen aus Mesopotamien damit auch im 3 Jahrhundert n.Chr. die Plejaden gemeint sind. Vielleicht.

Und was hätte dann bitte das goldene Zeitalter des Septimius Severus damit zu tun - mit der Kontrolle über Schaltmonate?

Da möchte ich Michel Foucault zitieren:
Die Macht über den Kalender, die Ordnung der Zeit, lässt sich nach Michel Foucault auch als „Wirkraum“ der Macht lesen.

Vielleicht ist diese "Himmelscheibe" auf den Münzen des Nigers sowas wie ein Symbol der Macht über die Kalender, die Zeit und damit auch als weltliche Macht zu verstehen - und dadurch das Severus den Niger besiegt hatte und direkt danach den gleichen Denar mit der gleichen Symbolik geprägt hat - als Antwort / Konter - ist diese Macht damit an Severus übergegangen - sprich Severus hat zu verstehen gegeben, dass dieses Symbol der Macht nun bei ihm liegt.

Hm :)


Peter43 hat geschrieben:
Sa 30.04.22 20:31
Ereignis, das der Bedeutung des neuen Zeitalters angemessen ist"! Ein Ereignis, das alle 18.6 Jahre wieder eintritt, spricht wohl nicht gerade für ein langes glückliches Zeitalter!
Ich sage ja nicht, dass "meine" Denke "besser" oder "fehlerfrei" ist. Aber mich überzeugt dieses Mondsichel + Sonne + Mond (als Stern) + Planeten bei den 7 Sternen nicht. Wieso Jochen sollte man dem Mond doppelt bevorzugen in dem Bild? Den Mond als extra Stern zusätzlich abbilden, wo er doch schon überdimensional größer wie die anderen Sterne abgebildet ist?

Und wieso ist der Mond ein "gleichberechtigter" Stern gegenüber Sonne und den anderen Planeten? Soweit ich informiert bin, wussten die antiken Astronomen, dass Sonne, Merkur und Co. Planeten, der Mond aber ein Trabant der Erde ist! Der Mond als gleichberechtigter Planet neben Sonne und den anderen Planeten? Es ist kein "eigenständiger" Planet - das wusste man bereits im Altertum.

Das hinkt vorne und hinten sage ich :D

Und wie soll der ungebildete Bauer auf dem Feld erkennen - das ist eine Mondsichel und die anderen 7 Sterne das sind die Sonne, die Planeten und einer der Sterne nochmals der Mond?! Weil ich Bauer kenne das Ptolemäische Planetenmodell. Und habe die Symbolik kapiert.

Die Plejaden - Jahreszeiten, Schaltzeiten - ja sowas kannten die einfachen Beamten und Bauern.

Wie gesagt, wenn mir jemand schlüssig erklärt wieso der Mond als Sichel UND als extra Stern eine so extrovertierte Stellung auf den Münzen bekommen - wenn es das 7 Planetenmodell sein soll - dann glaube ich das - vorher bin ich dem skeptisch gegenüber :D

Meine Meinung ;)

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Peter43
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Re: Severer-Special

Beitrag von Peter43 » Sa 30.04.22 21:37

Bei Ptolemaios waren die 7 Planeten, geordnet nach der Entfernung von der Erde: Saturn, Juppiter, Mars, Sol, Venus, Merkur und Luna.
Das hinkt vorne und hinten sage ich :D
Und damit hast Du heute natürlich recht!
Jochen
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T........s
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Re: Severer-Special

Beitrag von T........s » Sa 30.04.22 21:46

Das hinkt alles - alles könnte - und alles doch nicht. Vieles hat Argumente dafür und vieles spricht dagegen. Und Recht habe ich nicht - ich habe nur eine Meinung was ich denke es wäre für mich wahrscheinlicher wenn.

Das ist wirklich schade, dass es dazu keine historischen Aussagen gibt, was damit gemeint war. Ich finde die Möglichkeiten interessant und hätte gerne die Lösung gewusst. :D

T........s
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Re: Severer-Special

Beitrag von T........s » So 01.05.22 13:09

Peter43 hat geschrieben:
Sa 30.04.22 21:37
Bei Ptolemaios waren die 7 Planeten, geordnet nach der Entfernung von der Erde: Saturn, Juppiter, Mars, Sol, Venus, Merkur und Luna.
Ich finde das Thema faszinierend, so dass ich eine weitere sehr interessante Theorie gefunden habe. Eine sehr schlüssige sogar, wie ich finde. Und sie bestätigt sogar die Idee des 7 Planetenmodells des Ptolemäus auf den Münzen. Und vor allem - diese Theorie beseitigt auch den Widerspruch, dass der Mond so hervorgehoben wird - einmal als überdimensionale Mondsichel und dann auch noch als Stern extra! Das wäre ja eh die Frage - wieso eine so große Mondsichel und die anderen Planeten nur als kleine Sterne drumherum?

Wie wäre es damit, dass die Mondsichel gar keine Mondsichel ist - sondern eine Finsternis Sichel?!

Dann wäre es eine Sonnenfinsternis-Sichel als Mega Ereignis groß dargestellt und die sieben Sterne sind "Deine" 7 Planeten des bekannten Planetenmodells. Und eine Sonnenfinsternis, auch partiell, ist ein Großereignis, die es würdig ist auf Münzen zu erscheinen.

Das würde auch erklären, wieso Münzen mit Sichel + 7 Sterne immer schubweise erscheinen. Wenn Sichel + 7 Sterne die Plejaden sind oder das Ptolemäische Planetenmodell - also etwas, was andauernd greifbar ist - jedes Jahr - wieso wurde dies nicht andauernd bzw. öfters als Darstellung verwendet?

Dazu passt, dass es zBsp. unter Hadrian zwei nachweisliche Sonnenfinsternisse gegeben hat und er massenweise dies Darstellungen prägen ließ. Sonnenfinsternisse bei Hadrian und zu seiner Zeit explodieren auf einmal die Sichel + Sterne Prägungen? Wenn das nur Zufall sein soll. Das gleiche bei Commodus - bei dem es 186 n.Chr. ebenso eine Sonnenfinsternis gab, wie 197 n.Chr. im Osten unter Septimius Severus (welch Zufall) ebenso. Und komischerweise erscheinen unter den Severern die Sichel + Sterne Prägungen ALLE aus dem Osten (und nicht auf stadtrömischen Münzen!).

Diese interessante Theorie stammt von Tom Buggy: Astronomical Symbols on Ancient Coins und kann sie hier nachlesen. Er macht das wissenschaftlich viel detaillierter mit entsprechenden Messdaten und Nachweisen auf seiner Webseite: http://tjbuggey.ancients.info/astro.html

Ich habe das mal grob zusammengefasst, wie ich das in meinem Blog rein schreiben werde. Aber ein Blick auf die Webseite lohnt sich - ist wirklich sehr lesenswert wie ich finde, er zeigt viele Münzen auf und welche Konstellationen am Himmel zu der Zeit geherrscht haben.
Eine letzte und wie ich finde, interessante Interpretation fand ich auf der Webseite von Tom Buggy (Astronomical Symbols on Ancient Coins), welche ich mir inzwischen neben der Plejaden Theorie sehr gut vorstellen könnte. Diese Theorie bringt auch das „Problem“ mit der Abbildung der sieben Sterne aus dem Ptolemäischen Planetenbild in Einklang wie ich finde. Nochmals zur Wiederholung, eine weit verbreitete These ist, dass wir hier die Mondsichel und die sieben bekannten „Planeten“ Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus, Merkur und Mond abgebildet sehen. Selbst kann ich mich aus den bereits erwähnten Gründen mit dieser Interpretation nicht anfreunden, denn so käme dem Mond eine hervorgehobene Stellung zu: als große Mondsichel und dann nochmals als abgebildeter Stern. Dabei war es gerade unter den Severern die Sonne mit Sol, welche in der Verehrung emporgehoben wurde. Tom Buggy sieht daher die Möglichkeit, dass es sich bei der sogenannten Mondsichel um eine Sichel der Sonnen- oder Mondfinsternis handeln könnte.

Am Himmel vollzogen sich für die Menschen im Altertum wundersame Dinge. Sonne, Mond und Sternbilder zogen ihre Bahnen und der Mensch versuchte von jeher diese Bewegungen und Konstellationen als göttliche Botschaften zu deuten. Von besonderem Interesse waren dabei sogenannte Bedeckungen und Finsternisse. Diese beiden Begriffe sind fast synonym, dennoch hatten sie im Altertum eine jeweils andere Bedeutung. Bedeckungen sind für planetare und stellare Verschmelzungen reserviert, während Finsternisse für Erd-, Mond- Sonnenereignisse ihre Verwendung finden. Allesamt waren sie jedoch von großem Interesse, galten sie doch als wundersame Ereignisse, Vorzeichen und Omen. Beim Studieren antiker Berichte kann man erlesen, welche Macht diese himmlischen Ereignisse auf die Menschen im Altertum ausübten.

Finsternisse wurden in der neolithischer Felskunst und auf alten chinesischen und sumerischen Dokumenten aufgezeichnet. Bei totalen und ringförmigen Sonnenfinsternissen ist der Mond am Himmel unsichtbar. Diese Finsternisse treten während des Neumondes nur auf, wenn der Mond genau zwischen Erde und Sonne liegt. So sieht der Beobachter am Boden nur das vollständige oder teilweise Verschwinden der Sonne. Im Altertum scheint es für dieses Phänomen keine rationale Erklärung gegeben zu haben. Herodot (1,74) beschreibt die Auswirkungen der totalen Sonnenfinsternis von 585 v.Chr. auf zwei sich bekriegende Nationen. Das Volk der Lyder und Meder befanden sich über fünf Jahren in einem brutalen Krieg, ohne dass ein Frieden in Aussicht stand. An einem Tag im Mai soll es mitten in der Schlacht eine totale Sonnenfinsternis gegeben haben. Beide Kriegsparteien brachen unverzüglich die Schlacht ab, kehrten nach Hause zurück und schlossen wenig später Frieden.

Mondfinsternisse wiederum treten auf, wenn die Erde zwischen Sonne und Mond hin- und herzieht. Obwohl eine Mondfinsternis nichts so spektakulär wie eine Sonnenfinsternis ist, ging auch von ihr eine bedeutende Kraft als Omen aus. Wenn sich der Schatten der Erde über die Oberfläche bewegt, scheint der Mond oft blutrot zu werden. Man kann sich gut vorstellen, welche Wirkung dies auf die Menschen im Altertum hatte. Thukydides erzählt in seinem Buch (der Peloponnesische Krieg) wie eine Mondfinsternis den Lauf der Geschichte veränderte. Eine Mondfinsternis ereignete sich am 27. August 413 v.Chr. während des eben erwähnten Krieges. Die Athener waren gerade dabei, ihre Streitkräfte aus Syrakus abzuziehen, als der Mond verfinstert wurde. Die Athener und ihr Kommandant Nikias waren so verängstigt, dass sie ihre Abreise um siebenundzwanzig Tage verzögerten. Die Syrakusaner nutzten die Zeit weise, gruppierten sich neu und fügten den Athenern eine verheerende Niederlage zu.

Während Finsternisse die Menschen im Altertum in Panik versetzt haben müssen, war ihr tägliches Leben auch mit vorhersehbareren Himmelsbewegungen verflochten. Astrologie als Einfluss auf Politik und menschliche Angelegenheiten wurde von den Chinesen und Sumerern praktiziert. Die Griechen liehen es sich von den Babyloniern und dann die Römer von den Griechen. Es gab eine Besessenheit von der Astrologie, aber der Staat verstand auch, dass es Gefahr in Bezug auf sich selbst erfüllende Prophezeiungen und schlechte Vorzeichen gab. Die Kaiser behandelten Astrologen auf eine Art Ansatz-Vermeidung. Sie hatten oft ihre eigenen persönlichen Astrologen, verabschiedeten aber Gesetze, welche die Praxis einschränkten – und bei mehreren Gelegenheiten wurden gerne auch mal alle Astrologen aus Rom verbannt. Augustus, Tiberius und vor allem Domitian gehörten zu den Herrschern, von denen bekannt ist, dass sie staatliche Entscheidungen auf der Grundlage astrologischer Lektüren getroffen hatten. Während der Regierungszeit von Septimius Severus und seinen Nachfolgern wurde das Vertrauen in die Astrologie zu einer Manie. Trotz dieser Hassliebe erschienen himmlische Ereignisse regelmäßig auf römischen und griechischen Münzen, von denen die meisten mit der Astrologie in Verbindung standen.

Das Halbmond- und Sternensymbol ist dabei eine der ältesten Darstellungen. Es erscheint auf Petroglyphen und Stelen der ersten Zivilisationen in Sumer. Dieses Symbol wurde von den Griechen übernommen und war mit vielen ihrer Götter verbunden, darunter: Selene und Helios, wie man vermuten würde, aber auch mit Artemis von Perge, der Artemis von Ephesos, der Aphrodite von Paphos, Zeus Casios, dem Zeus von Tarsos, Nemesis, Tyche und Astarte. Es ist nicht verwunderlich, dass dieses Symbol ihren Weg auf griechische und römische Münzen fand. Oft wurden die Sterne und der Halbmond auf derselben Münze präsentiert. Typischerweise ist das Halbmondsymbol mit dem Mond und die Sterne mit den Planeten verbunden. Tom Buggy argumentiert allerdings, dass es auch eine alternative Erklärung geben könne. Er weißt auf ein Paradoxon hin: „Sterne erscheinen innerhalb des Halbmonds. Dies ist natürlich unmöglich, da der Mond das der Erde am nächsten gelegene Himmelsobjekt ist. Diese unmögliche Gegenüberstellung kann unwissenden Gravuren oder künstlerischer Freiheit zugeschrieben werden, aber ich glaube, es gibt Münzen von Hadrian, die auf etwas anderes hinweisen…“. Um es nochmals zu wiederholen, aus meiner Sicht sind es dann zwei Paradoxen, da es für mich unwahrscheinlich erscheint, dass der Mond als Sichel und als Stern doppelt dargestellt wurde.

Kommen wir zur Deutung als Finsternis. Kaiser Hadrian hat wahrscheinlich zwei Sonnenfinsternisse erlebt, eine kurz nach dem Tod des Nerva am 21. März 98 n.Chr. und eine weitere am 3. September 118 n.Chr. Aus alten Texten geht nicht eindeutig hervor, ob diese total, ringförmig oder teilweise waren – es deutet aber alles auf eine partielle Sonnenfinsternis hin. Diese partielle Sonnenfinsternis muss einen enormen Einfluss auf die antiken Beobachter gehabt haben. Bestimmte Planeten- oder Sternenkonstellationen mögen dem einfachen Bürger bis hin zu den Beamten nicht unbedingt auffallen, wenn sie denn überhaupt darüber Bescheid wussten. Eine Finsternis jedoch ist ein Ereignis am Himmel, welche von niemanden der sie sah, ignoriert werden konnte bzw. nicht in ihren Bann zog. In Anbetracht das Wissen um die vorhandenen Finsternisse zur Zeit Hadrians und der Tatsache, dass gerade unter ihm viele Münzen mit Sichel und Sterne geprägt wurden, lassen laut Tom Buggy auf eine Korrelation zwischen den Münzprägungen und den Finsternissen schließen.

Wenn die Sichel die Sonne und der Stern in der Mitte den Mond darstellt, macht der Stern in der Sichel auf Münzdarstellungen Sinn. Ein weiterer Denar Hadrians könnte eine Gedenkausgabe darstellen, die die Tatsache feiert, dass die Sonnenfinsternis die Sonne nicht zerstören konnte und die Dinge wieder normal waren. Angesichts der römischen Propagandaneigung macht das auch Sinn: „Der Kaiser hat uns durch eine weitere Prüfung geführt“.

Ein weiterer Indizienbeweis, welcher die Finsternis-Theorie unterstützen könnte, ist das sporadische Auftreten dieser Darstellung von Sichel und Sterne auf den römischen Münzprägungen. Wenn es sich hier um die Darstellung der Plejaden oder des Ptolemäischen Planetenmodell handelte – wieso wurden diese Abbildungen nicht regelmäßig bereits seit der römischen Republik bis hinein in die später Kaiserzeit verwendet? Plejaden und Planetenmodell waren andauernd greifbar und hätten so viel öfters als Vorlage Verwendung finden können. Fast alle, oder sagen wir die meisten, Auftritte dieser Sichel und Sterne Kombination ereigneten sich in der Regierungszeit des Hadrian, Commodus, Pescennius Niger, Septimius Severus, Caracalla und Geta. Computermodelle unterstützen diese These. Diese deuten zum Beispiel auf eine ringförmige und eine totale Sonnenfinsternis in der nördlichen Hemisphäre in der Regierungszeit des Commodus am 4. Juli und 28. Dezember 186 n.Chr. hin. In der Zeit des Pescennius Niger und Septimius Severus erscheint die Symbolik vor allem in den östlichen Reichsteilen, auch vermehrt auf provinzialen Prägungen (vor allem aus Nicopolis), vielleicht bedingt durch eine nachweislich vorhandene Sonnenfinsternis in der östlichen Region.

Tom Buggy führt weitere, wie ich finde interessante, Indizien zu Himmelsphänomenen und möglichen Interpretationen zu Darstellungen auf Münzen aus. Ein Blick auf die Webseite, welche Sie hier finden (externer Link) lohnt sich. Seine Theorie, dies muss ich zugeben, hat auch seine Reize. In diesem Fall wäre die abgebildete Sichel eine Sichel einer Sonnen- oder Mondfinsternis. Im Falle einer Sonnenfinsternis würden aus meiner Sicht auch die sieben abgebildeten Sterne einen Sinn ergeben. Die Sichel wäre die Finsternis selbst, die sieben Sterne das Ptolemäische Planetenbild. Auf der hier verlinkten Webseite können sie die berechneten Finsternisse zwischen den Jahren 2500 v.Chr. und 1000 n.Chr. nachschlagen.

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Re: Severer-Special

Beitrag von Iulia » So 01.05.22 14:37

Die letzte These von T. Buggy ist so weit hergeholt und unwahrscheinlich, dass ich gar nicht weiter darauf eingehen möchte. Nur soviel: Die Aussage eines Münzbildes musste dalmals auch von einfachen Menschen verstanden werden, ansonsten hätte sie ihr Ziel verfehlt. Folglich mussten semiotisch einfache, möglichst schon bekannte Bilder benutzt werden.
Die Darstellung von einer Mondsichel und darin liegenden Sternen (oder Punkten) war im Orient häufig. Auf mesopotamischen Rollsiegeln z. B. bildet die Mondsichel zusammen mit sieben Sternen oder Punkten eindeutig die Plejaden (das Siebengestirn) ab. Da gibt es in der Wissenschaft keine Zweifel an der Interpretation:

http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?s ... &sp=T&sp=0

In Carrhae in Nordmesopotamien, wo der Mondgott Sin verehrt wurde, erscheint dasselbe Symbol auf den Münzen von Elagabal (oder Caracalla laut BMC). Die Darstellungstradition war also von der neuassyrischen Zeit bis zur Römerzeit ungebrochen.

Möglicherweise könnte auch der einzelne Stern in der Mondsichel auf den Münzen von Hadrian als Siebengestirn interpretiert werden. In der Diskussion vor zwölf Jahren wurde schon darauf hingewiesen, dass manche Einzelsterne in der Mondsichel aus sieben Strahlen bestehen:
viewtopic.php?f=6&t=35405
https://www.acsearch.info/search.html?t ... sd&order=0
Ich war damals der Meinung, dass es sich bei den Siebenstrahlern um Fehler der Stempelschneider handeln würde. Jetzt halte ich die Interpretation als Siebengestirn für durchaus möglich.
Das wurde auch in einem kürzlich erschienenen Aufsatz von R. Hansen/Chr. Rink: Ostern ohne Plejaden, auf S. 507 thematisiert:
https://www.academia.edu/24887137/Oster ... lejaden_II_
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