Welche (antike) Münze war als Zahlungsmittel am längsten im Umlauf?

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T........s
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Welche (antike) Münze war als Zahlungsmittel am längsten im Umlauf?

Beitrag von T........s » Do 02.06.22 23:58

Mir ist gerade eine Idee für eine Geschichte gekommen.

Eine Münze erzählt ihre Geschichte von verschiedenen Menschen und deren Schicksale, während sie im Umlauf ist.

Welche - vielleicht antike - Münze war denn am längsten im Umlauf als gültiges Zshlungsmittel? Bei den Römern wüsste ich jetzt die knapp 200 Jahre des Legions-Denars. Dann verließen sie mich.

Danke für Eure Eingebungen…

Rollentöter
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Re: Welche (antike) Münze war als Zahlungsmittel am längsten im Umlauf?

Beitrag von Rollentöter » Fr 03.06.22 07:01

Ich vermute Mal, daß die Münze aus Bronze sein müßte und gegossen und nicht geprägt wurde, ein Loch in der Mitte hat und darum vier Schriftzeichen.
Ich meine , daß chinesische Käsch die am längsten gültigen Münzen waren.
Gruß

Altamura2
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Re: Welche (antike) Münze war als Zahlungsmittel am längsten im Umlauf?

Beitrag von Altamura2 » Fr 03.06.22 08:12

Timestheus hat geschrieben:
Do 02.06.22 23:58
... Mir ist gerade eine Idee für eine Geschichte gekommen. ...
Gibt es schon: viewtopic.php?f=49&t=46656&p=385713
Timestheus hat geschrieben:
Do 02.06.22 23:58
... Welche - vielleicht antike - Münze war denn am längsten im Umlauf als gültiges Zshlungsmittel? ...
Hatten wir auch schon mal: viewtopic.php?f=6&t=61037#p512167

Kleiner Tipp: Das Forum besitzt eine leistungsfähige Suchfunktion :D .

Gruß

Altamura

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Lucius Aelius
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Re: Welche (antike) Münze war als Zahlungsmittel am längsten im Umlauf?

Beitrag von Lucius Aelius » Fr 03.06.22 09:13

Altamura2 hat geschrieben:
Fr 03.06.22 08:12
Timestheus hat geschrieben:
Do 02.06.22 23:58
... Mir ist gerade eine Idee für eine Geschichte gekommen. ...
Gibt es schon: viewtopic.php?f=49&t=46656&p=385713
Wenn ich mich recht entsinne, gibts auch schon ein Buch über die Wanderung eines Sesterzen.
Gruss
Lucius Aelius

T........s
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Re: Welche (antike) Münze war als Zahlungsmittel am längsten im Umlauf?

Beitrag von T........s » Fr 03.06.22 10:48

Danke Euch! Ja nachts am Handy ist Suchen etwas doof. Ich gelobe aber Besserung.

Das erste Buch gefällt mir nicht - da liegt die Münze 2000 Jahre herum und kommt zur Neuzeit wieder raus.

Das mit dem wandernden Sesterz ist interessant. Da muss ich mal suchen. Aber wäre komisch wenn nach all den Jahrzehnten nicht auch jemand anders auf die Idee gekommen wäre.

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didius
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Re: Welche (antike) Münze war als Zahlungsmittel am längsten im Umlauf?

Beitrag von didius » Fr 03.06.22 14:08

Ich hatte ja vor kurzem die AE Prägungen (AR Stater) aus Kaschmir beschrieben. Ich würde mal vermuten, dass das gute Kandidaten sind.
Wäre vom Kulturkreis und der Geschichte sicherlich eine Herausforderung :wink:

Zeitraum ca. 515-540 (unter Mihirakula, Sohn des Toramana) - Alchon Hunnen
bis zum letzten Herrscher der zweiten Lohara Dynastie
ca. 1301-1320 Suhadeva

Da der Münztypus faktisch durchgehend gleich geblieben ist, und auch der Gewichtsstandard sich gemessen am Zeitraum kaum verändert hatte,
von 7,5 auf ca. 5,5 Gramm, ist anzunehmen, dass auch die alten Münzen weiterhin im Umlauf waren. Bei den anonymen Toramana II Münzen wäre ich mir da sogar ziemlich sicher.

T........s
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Re: Welche (antike) Münze war als Zahlungsmittel am längsten im Umlauf?

Beitrag von T........s » Fr 03.06.22 14:18

Wie wurden antike Münzen - respektive Rom - denn eigentlich in Umlauf gebracht? Heute ist klar - gepresst oder gedruckt an die Banken. Dann am Schalter oder Automat an die Bürger.

Aber wie war das im alten Athen oder Rom.

Es wurden 10.000 Münzen geschlagen - und dann?

Ok. Vom Staat aus:
- Ausgabe als Soldzahlungen
- Ausgabe an Handwerker und Händler bei Aufträgen

Aber sonst?

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Re: Welche (antike) Münze war als Zahlungsmittel am längsten im Umlauf?

Beitrag von Rollentöter » Fr 03.06.22 15:02

Timestheus hat geschrieben:
Fr 03.06.22 14:18
Wie wurden antike Münzen - respektive Rom - denn eigentlich in Umlauf gebracht? Heute ist klar - gepresst oder gedruckt an die Banken. Dann am Schalter oder Automat an die Bürger.

Aber wie war das im alten Athen oder Rom.

Es wurden 10.000 Münzen geschlagen - und dann?

Ok. Vom Staat aus:
- Ausgabe als Soldzahlungen
- Ausgabe an Handwerker und Händler bei Aufträgen

Aber sonst?
Äh, wieder der Mythos vom Bankschalter.

Heute gelangen über 95% der Münzen in den Geldbeutel von Privatleuten, ohne daß sie vorher in einer Geschäftsbank waren!

Geprägt in einer Prägeanstalt im Auftrag des Finanzministeriums und dann verkauft an die Bundesbank,. Auf Anforderung einer Bank verkauft die Bundesbank die Münzen an diese (und Bucht den Gegenwert von deren Zentralbankkonto ab). Die Bank verkauft die Münzen direkt weiter an die "Handelsketten", evtl. Über einen Geldrecycler als Mittler.
Physisch werden die Münzen teilweise von der Prägeanstalt in Geldlager der BuBa verbracht und von dort oder auch direkt von der Prägeanstalt von den gepanzerten Fahrzeugen der Geldrecycler (im Auftrag der Bank) abgeholt und über Zwischenlager der Geldrecycler an die
Supermärkte etc. geliefert und dort als Wechselgeld ausgegeben.

Die Geldrecycler bestücken auch fast ausnahmslos die Geldautomaten (Scheine und Munzrollen) im Auftrag der Banken.nur ein geringer Teil der Münzen und Scheine wird überhaupt für den Kassenbestand an die Banken geliefert.

Bevor sich Girokonten bei Privatleuten durchsetzten wurde übrigens die meisten Münzen und Scheine von den großen Arbeitgebern über die Lohntüten ausgegeben. Danach die Münzen über den Handel und nur die Scheine über Bankschalter und später Geldautomaten. Zumindest jeweils die große Masse.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Rollentöter für den Beitrag:
cepasaccus (Fr 14.04.23 00:03)
Gruß

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Re: Welche (antike) Münze war als Zahlungsmittel am längsten im Umlauf?

Beitrag von T........s » Fr 03.06.22 15:39

Es ging mir aber um frisches neues Geld, das Du IN den Markt zusätzlich pumpen willst.

Das Wechseln von alten Geld in neues Geld ist logisch. Aber wenn der Supermarkt 1 Mio altes Geld in 1 Mio neues Geld tauscht - wird er nicht 1.5 Mio neues Geld erhalten.

Die Frage ist - was wenn frisches Geld produziert wird, dass zusätzlich in Umlauf gebracht werden soll. Private Institutionen werden wohl kaum Geldgeschenke bekommen, die sie dann unter das Volk bringen sollen.


Und das wäre nun die Frage in der Antike. Nicht wie altes Geld gegen neues ausgetauscht wurde. Wie frisches Geld zusätzlich in den Markt gebracht wurde.

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Re: Welche (antike) Münze war als Zahlungsmittel am längsten im Umlauf?

Beitrag von Rollentöter » Fr 03.06.22 16:34

Sorry, aber wieso sollte ein Supermarkt altes Geld in neues Geld tauschen? Die Zahlen ihre Einnahmen in "Großgeld" ( Scheine) auf ihr Konto ein und lassen sich Wechselgeld liefern. Die Summen davon passen nie!

Heute wird die Geldmenge nicht durch Ausgabe von Bargeld erhöht, und auch nicht durch den Staat, sondern dadurch, das die Bundesbank in Absprache mit der EZB "Zentralbankbuchgeld" auf die bei ihr von den Banken geführten Zentalbankkonten bucht (als Darlehen bzw. Kaufpreis für Wertpapiere etc). Das Bargeld wird je nach Bedarf einfach gegen dieses "Zentralbankbuchgeld" getauscht.

Früher, auch in der Antike, hat der Staat bzw. der Munzberechtigte die Münzen, genauso wie das eingenommene Geld (Steuern, Abgaben etc) einfach über seine Kassen ausgegeben um seine Ausgaben zu bestreiten. Also Sold an Soldaten und Beamte, Einkauf von Waren aller Art (Von Lebensmitteln für Hof und Armmee bis hin zu Kerzen für die Beleuchtung, Hofhaltung etc.) Etwas wanderte evtl. auch in eine Schatzkammer (vorübergehend).
Gruß

T........s
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Re: Welche (antike) Münze war als Zahlungsmittel am längsten im Umlauf?

Beitrag von T........s » Fr 03.06.22 16:45

Rollentöter hat geschrieben:
Fr 03.06.22 16:34
Früher, auch in der Antike, hat der Staat bzw. der Munzberechtigte die Münzen, genauso wie das eingenommene Geld (Steuern, Abgaben etc) einfach über seine Kassen ausgegeben um seine Ausgaben zu bestreiten. Also Sold an Soldaten und Beamte, Einkauf von Waren aller Art (Von Lebensmitteln für Hof und Armmee bis hin zu Kerzen für die Beleuchtung, Hofhaltung etc.) Etwas wanderte evtl. auch in eine Schatzkammer (vorübergehend).
Das war die eigentliche Frage ;)

Sold an Soldaten
Bautätigkeiten
Einkauf was der Staat alles braucht (Lebensmittel etc)

Du bist Kaiser und lässt 100.000 Münzen schlagen. Die kannst Du ja nicht einfach unters Volk verschenken - ok - teilweise schon :) ... aber die Frage war eigentlich, wie wurde frisches neues Geld in der Antike schnell unter das Volk gebracht - so das es wandern konnte.

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Re: Welche (antike) Münze war als Zahlungsmittel am längsten im Umlauf?

Beitrag von Rollentöter » Fr 03.06.22 18:15

Ja genau.

Allerdings ist die Trennung in "Altes Geld", das schon im Umlauf war und "frisches Geld" nur bedingt sinnvoll.

In der Antike bin ich jetzt nicht ganz so fit, aber in der frühen Neuzeit wurde schlicht die Einnahmen aus Steuern etc. Z.B. an die "Militärkassen" etc. geliefert und dann dort zur Auszahlung als Sold bzw. an den Fabrikanten für Waffen, Uniformen etc. verwendet. Dabei wurde im Bedarfsfall auch frisches Geld mitgeliefert (wenn das "Alte" für die Zahlungen nicht ausreichte). Es war also in gewisser Weise Zufall ob der Soldat jetzt eine frisch geprägte Münze oder ein schon mehrere Jahre alte bekam. War bei gleicher Kaufkraft auch egal. (Ist heute beim Wechselgeld im Supermarkt ja ähnlich).

Wenn altes Geld bewusst eingezogen wurde, egal ob es verrufen wurde (ungültig) oder einfach nur aus dem Umlauf verschwinden sollte (Bildnis des unbeliebten Vorgängers), oder das schwere edelmetallreiche alte wurde gegen neues leichteres schlechte getauscht, war natürlich nicht mehr genug (im Extremfall gar kein) altes Geld vorhanden, und es mußte dementsprechend viel frisches Geld ausgegeben werden.

Zu bestimmten Anlässen wurde auch extra Münzen geprägt und verausgabt, z.B. Auswurfmünzen bei Amtsjubiläen etc.
Gruß

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Re: Welche (antike) Münze war als Zahlungsmittel am längsten im Umlauf?

Beitrag von antoninus1 » Fr 03.06.22 22:16

Lucius Aelius hat geschrieben:
Fr 03.06.22 09:13
Altamura2 hat geschrieben:
Fr 03.06.22 08:12
Timestheus hat geschrieben:
Do 02.06.22 23:58
... Mir ist gerade eine Idee für eine Geschichte gekommen. ...
Gibt es schon: viewtopic.php?f=49&t=46656&p=385713
Wenn ich mich recht entsinne, gibts auch schon ein Buch über die Wanderung eines Sesterzen.
Ja, das ist dieses Buch:
viewtopic.php?f=6&t=64497&p=549514&hilit=hure#p549514
Gruß,
antoninus1

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Re: Welche (antike) Münze war als Zahlungsmittel am längsten im Umlauf?

Beitrag von T........s » Fr 03.06.22 22:50

Ja dann… nächste Idee…

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Re: Welche (antike) Münze war als Zahlungsmittel am längsten im Umlauf?

Beitrag von Lucius Aelius » Sa 04.06.22 02:41

Zur Frage, wie neue Münzen in Umlauf kamen:
Die Prägeanstalt lieferte entweder
a) an die Legionskassen
b) an Banken
Wer Geld brauchte und sich dieses nicht durch Lohn oder Verkauf privater Sachen beschaffen konnte musste sich welches ausleihen.
Geld verleihen konnte jeder (im Gegensatz zu heute).
Rollentöter hat geschrieben:
Fr 03.06.22 18:15
Es war also in gewisser Weise Zufall ob der Soldat jetzt eine frisch geprägte Münze oder ein schon mehrere Jahre alte bekam.
Ich denke nicht, dass das Zufall war.
Der Sold dürfte i.d.R. immer aus frisch geprägten Münzen bestanden haben. Denn der Kaiser hatte aufgrund der Tatsache, dass Münzen Propagandamittel waren, ein starkes Interesee daran, dass die Münzbotschaften schnell in den Geldverkehr gelangten. Der Sold wurde dreimal jährlich ausbezahlt.
Gruss
Lucius Aelius

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