Was ist denn für euch guter Porträtstil? Möglichst naturgetreu oder schön anzusehen? Zeigt doch alle mal ein Stück her, das euch vom Stil her besser gefällt. Gerade bei Tiberius finde ich das nämlich sehr schwierig. Man beachte, dass dieser Denar-Typ von Tiberius über einen sehr langen Zeitraum ausgegeben wurden. So kann es durchaus sein, dass einem die etwas realistischeren Porträts mit den Zügen eines alten Mannes nicht so gut gefallen mögen, wie die an Augustus angelehnten idealisierten und jung wirkenden Porträts.
Mir gefällt das oben von Zwerg gezeigte Stück auch nicht. Am besten gefällt mir bisher folgende Münze, wobei das Porträt stark idealisiert zu sein scheint:
Zuletzt geändert von Xanthos am So 10.07.22 13:26, insgesamt 1-mal geändert.
Interessant wäre bei diesen Beispielen, die doch recht unterschiedlich auf mich wirken, wenn sie mit einem Prägedatum versehen wären.
Steht leider keines drauf... Das wäre Spekulation.
Natürlich kann man versuchen, da Nägel einzuklopfen (nach Stil und Prägemenge der einzelnen Typen), aber man muß sich klar sein, daß man spekuliert und nicht viel mehr.
Homer
Wo is'n des Hirn? --- Do, wo's hiig'hört! --- Des glaab' i ned!
Ja, es wäre Spekulation hier nach Datum zu Ordnen.
Ich wollte mit den Beispielen zeigen das man Tiberius, egal welchen alters mit gutem Stil darstellen kann.
Das Beispiel von xanthos ist ebenfalls von gutem Stil, was mir auch gut gefällt
Ich wollte mit den Beispielen zeigen das man Tiberius, egal welchen alters mit gutem Stil darstellen kann.
Wobei man eben nicht weiss, welches Porträt welchem alter entspricht. Das erste Deiner vier Porträts z.B. könnte gut und gerne nach den älter aussehenden Porträts geprägt worden sein und einfach stark idealisiert sein. Das sieht man z.B. auf den Prägungen von Augustus gut, wo die Datierung teilweise einfacher ist: je älter der Gute wurde, desto jünger/hübscher wurde er auf seinen Münzen dargestellt.
Daher meine Frage: Was ist guter Porträtstil? Möglichst echtheitsgetreu (bei Tiberius sicher die ausgeprägte Adlernase) oder doch lieber möglichst "hübsch" (ein 80 jähriger, der aussieht wie 20 und ohne irgendwelche Makel).
Jemand hat einen Stil, orientiert also sein (Konsum-)verhalten konsequent an einem von ihm vertretenen Wertkonzept, dem meist traditionelle Qualitätsvorstellungen zu Grunde liegen.
aber jemand hat Stil, wenn er sich innerhalb eines geschmacklichen Kanons sicher bewegt.
( Quelle: Wikipedia )
Das gleiche trifft bei dem Münzen zu.
Hierbei muss man eben Stilgefühl haben.
Das kann man nicht pauschal beantworten.
Es kommt nicht darauf an ob das Portrait von jemanden ist der jung, alt, dick, dünn ect. ist. sondern eben dem Stil.
wenn jemand wie eine Holzpuppe aussieht ist es schlechter Stil.
Nehmen wir den Caesar Elefantendenar.
Hier wird der Elefant ebenfalls von Fachleuten in guten und schlechten Stil unterschieden.
Gut ist hier der naturalistische Stil mit typischen Zügen eines Elefanten.
Bei den Portraits auf Münzen, sollte der Stempelschneider damals schon darauf achten die Personen von seiner Schokoladenseite zu zeigen. Und eben einen eleganten, selbstbewussten, starken Stil zu erzeugen.
Die Menschen sollten ja zu denjenigen aufsehen können.
Gut ist hier der naturalistische Stil mit typischen Zügen eines Elefanten.
Bei den Portraits auf Münzen, sollte der Stempelschneider damals schon darauf achten die Personen von seiner Schokoladenseite zu zeigen. Und eben einen eleganten, selbstbewussten, starken Stil zu erzeugen.
Die Menschen sollten ja zu denjenigen aufsehen können.
Vielen Dank für Deine Interpretation Stefan! Aber genau darauf wollte ich Hinaus: es gibt nicht DEN guten Stil. Es gibt ganz einfach verschiedene Stilrichtigungen (wie in der Kunst überall). Was wem gefällt ist doch völlig subjektiv. Man kann zwar sagen, dieser Stil gefällt mir oder gefällt mir nicht, aber den einen Stil besser oder schlechter reden zu wollen, als einen anderen, ist doch vollkommen müssig.
Kannst Du dann einschätzen, welcher weltbekannte Herrenausstatter diese nur so aussehende "schlechte" Kleidung speziell für diesen Herrn entworfen hat, um einen eigenen Stil zu kreieren ?
Und wie war das mit der "entarteten" Kunst ?
Stil zu werten ist ganz schwierig, Stil zu erkennen ist wünschenswert.
Grüße
Klaus
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)
Daher meine Frage: Was ist guter Porträtstil? Möglichst echtheitsgetreu (bei Tiberius sicher die ausgeprägte Adlernase) oder doch lieber möglichst "hübsch" (ein 80 jähriger, der aussieht wie 20 und ohne irgendwelche Makel).
Ich würde es etwas anders formulieren:
Sowohl der idealisierte als auch der naturalistische Kopf kann stilistisch gut oder schlecht umgesetzt werden. Unter Anderem spielen da die Proportionen, der Detailreichtum, evtl. auch die Plastizität durch die Reliefhöhe mit hinein.
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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