Ärger mit Leu Numismatik

Interessante Auktionen zum Thema Münzen gesichtet?
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Re: Ärger mit Leu Numismatik

Beitrag von Altamura2 » Di 22.04.25 22:34

Xanthos hat geschrieben:
Di 22.04.25 17:04
... Ich würde eher von den 100 € ausgehen. ...
Deine Ausführungen sind ja richtig, die 100 € wären das, was ich oben den Nettowert genannt habe.

Die Frage war aber, was ein Gutachter, der den Wert einer Münze abschätzen soll, dabei ansetzt. Wenn beispielsweise vor einem Gericht ein Erbstreit um eine Münzsammlung landet und deren Wert benannt werden soll, werden da die Transaktionskosten schon abgezogen oder nicht? Werden erzielbare Hammerpreise genannt oder das, was am Ende des Tages beim Veräußerer auf dem Tisch landet?

Gruß

Altamura

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Re: Ärger mit Leu Numismatik

Beitrag von Zwerg » Di 22.04.25 22:59

Altamura2 hat geschrieben:
Di 22.04.25 22:34
Die Frage war aber, was ein Gutachter, der den Wert einer Münze abschätzen soll, dabei ansetzt
Das hängt davon ab, welchen Auftrag der Gutachter vom Gericht bekommt.
Einen "Wert" an sich gibt es ja nicht, wie in dieser Diskussion soeben festgestellt wird.
Verkehrswert ist das, was ein Verkäufer bekommen kann
Es gibt im Extremfall dann den Versicherungswert=Wiederbeschaffungswert, der gerne auch ein Mehrfaches des Verkehrswerts sein kann.

Grüße
Klaus
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Re: Ärger mit Leu Numismatik

Beitrag von Sevopolis » Di 22.04.25 23:20

Edit: Folgendes, obwohl angrenzend, doch etwas off-topic :|

Wenn Wert = Marktwert, dann ist die Münze das wert, für was jemand sie als 'echter, preisbildender' Marktteilnehmer kauft. Der Eigentümer hat zu diesem Markt (Lauf- und Stammkundschaft) keinen Zugang, also verkauft er die Münze (notgedrungen) dem Händler / liefert in eine Auktionsfirma ein.

Der Händler / die Auktionsfirma haben Ausgaben, Risiko und das Ziel etwas zu erwirtschaften. Ob jetzt 20 % oder 30 % Abfluss 'funktionieren', regelt auch der Markt, in dem Falle eher der Verkäufer. Wo ist seine Schmerzgrenze? ("Dafür gebe ich die nicht her!"). Im Falle der Abgabe zu einer Auktion, mit geringem Startpreis handelt der Einlieferer riskant. So auch der Thema-Ersteller.

Apropos Prozent, hier fängt etwas in mir an sich zu sträuben. Kosten mögen etwas unterschiedlich sein, jedoch nicht linear mit dem Wert ansteigen (selbe Kritik auch anderweitig wo prozentual 'abgezogen' wird, ich lass mal Beispiele weg - kennt jeder).

Vor Abzug von Kosten: 100 Euro, da bleiben 30 Euro in der Mitte hängen. 10 000 Euro, da sind es 3 000 Euro. Das hat mit Dienstleistung nur noch wenig zu tun, sondern nehmen von da wo etwas ist. Der Verkäufer von hochpreisigem ermöglicht die Kalkulation des Händlers / der Auktionsfirma. Ich vermute, dass Händler / Auktionsfirma dem Verkäufer etwas entgegenkommen. Für Auktionsfirmen, wenn schon prozentual, dann schlage ich genau definierte umgekehrte Progression vor. Je teurer, desto weniger Prozent abgezogenen vom Ab- und Aufgeld. Solange das nicht durch fernbleiben forciert wird (oder eine Auktionsfirma mit diesem Konzept daherkommt), kommt sowas natürlich nicht.

Übrigens, ich habe im Forum auch gelesen, dass die Auktionsfirmen immer mehr die Käufer belasten würden, mit steigenden Aufgeldern. Wohl als Mittel um Einlieferer zu locken (weniger Gebühren / Abgeld ect.).

Wenn dadurch (oder generell) die Summe von Abgeld und Aufgeld steigt, dann belastet es in jedem Fall nur den Verkäufer. Warum? Weil immer der Verkäufer (Einlieferer) durch den Mittelsmann zur Kasse gebeten wird: Nur der Markt regelt den Preis - es gibt ein Angebot, eine Nachfrage und einen auszuhandelnden Preis. Der Käufer hat einen Kaufwunsch mit dazugehörigem Budget / Limit. Der Käufer rechnet die 20+ % Aufgeld zum 'Zuschlag' mit ein, er ist ja in der Regel nicht hart auf den Kopf gefallen. Jemand bezahlt insgesamt das, was ihm diese Münze wert ist.

Ist die Gesamtbelastung (Ab- plus Aufgeld) bei der ersten Auktionsfirma 15 % und bei der zweiten 30 %, dann wird der Einlieferer bei der ersten um ein gutes Stück besser fahren, selbst wenn er vollständig die 15 % Abgeld blechen würde und der Käufer nichts draufzuzahlen hätte und nur den Zuschlagspreis zahlt.

Gut, es gibt sicher Nuancen; nur grob gesagt, bei sonst angenommen gleichen Auktionseigenschaften / Leistungen:

Für Verkäufer ist es immer von Vorteil, wenn der Mittelsmann insgesamt so wenig wie möglich kostet.

Nur wenn eine kritische Masse verkaufswilliger Eigentümer etwas einfordert (ohne ihre Einlieferungen geht schließlich nichts), nur dann kann sich etwas ändern (Im Rahmen des machbaren, so dass sich das für Betreiber noch rechnet.

Eine Münze, etwas zum Auflockern nach dem langen Monolog. :) Ein Commodus Denarius, Telefonkamera.
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Re: Ärger mit Leu Numismatik

Beitrag von Xanthos » Di 22.04.25 23:29

Altamura2 hat geschrieben:
Di 22.04.25 22:34
Wenn beispielsweise vor einem Gericht ein Erbstreit um eine Münzsammlung landet und deren Wert benannt werden soll, werden da die Transaktionskosten schon abgezogen oder nicht?
Das ist ganz davon abhängig, ob alle Erben die Sammlung verkaufen lassen möchten oder nicht. Im ersten Fall würde man die Sammlung einfach zuerst verkaufen und die Erlöse dann aufteilen. Im zweiten Fall müsste man sich auf eine Bewertungsmethode einigen (irgendwo zwischen dem potentiellen Verkaufspreis vor Abzug der Transaktionskosten und dem potentiellen Verkaufspreis nach Abzug der Transaktionskosten), die man dann auf die ganze Sammlung anwendet.

Im Fall einer Versicherung, wo solche Bewertungen ja auch wichtig sind, würde ich sicher den Wiederbeschaffungswert (potentieller Verkaufspreis vor Abzug der Transaktionskosten) erhalten wollen, da ich die Münzen im Schadenfall ersetzen möchte.

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Re: Ärger mit Leu Numismatik

Beitrag von Numis-Student » Di 22.04.25 23:39

Sevopolis hat geschrieben:
Di 22.04.25 23:20


Vor Abzug von Kosten: 100 Euro, da bleiben 30 Euro in der Mitte hängen. 10 000 Euro, da sind es 3 000 Euro. Das hat mit Dienstleistung nur noch wenig zu tun, sondern nehmen von da wo etwas ist. Der Verkäufer von hochpreisigem ermöglicht die Kalkulation des Händlers / der Auktionsfirma. Ich vermute, dass Händler / Auktionsfirma dem Verkäufer etwas entgegenkommen. Für Auktionsfirmen, wenn schon prozentual, dann schlage ich genau definierte umgekehrte Progression vor. Je teurer, desto weniger Prozent abgezogenen vom Ab- und Aufgeld. Solange das nicht durch fernbleiben forciert wird (oder eine Auktionsfirma mit diesem Konzept daherkommt), kommt sowas natürlich nicht.

Ist die Gesamtbelastung (Ab- plus Aufgeld) bei der ersten Auktionsfirma 15 % und bei der zweiten 30 %, dann wird der Einlieferer bei der ersten um ein gutes Stück besser fahren, selbst wenn er vollständig die 15 % Abgeld blechen würde und der Käufer nichts draufzuzahlen hätte und nur den Zuschlagspreis zahlt.
Natürlich sind die Einlieferergebühren im Normalfall prozentual gestaffelt: Bei uns zB 22% für die Objekte bis 3000€, darüber nur noch 15%, und bei Objekten über 10.000€ nur noch 9,6%.
Das ist auch aus mehreren Gründen sinnvoll, in erster Linie ist es viel mehr Arbeit, mit lauter 100- bis 200-€-Münzen zB 50.000€ Umsatz zu erwirtschaften als mit 2 bis 3 "guten" Münzen.

Ich würde den Satz nicht unbedingt unterschreiben, dass man mit weniger Gebühren automatisch besser dran ist: es ist immer auch davon abhängig, welchen Ruf, welchen Kundenkreis und welche weltweite Reichweite ein Auktionshaus hat: eine international bekannte Firma mit großer Reichweite wird vermutlich meistens auch bei 20% Gebühren einen attraktiveren Nettoerlös erreichen als zB eine Neugründung, die, um an Ware zu kommen, zwar nur 5 oder 10% Gebühren verlangt, aber dafür weder Stammkunden erreicht noch international wahrgenommen wird...
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Re: Ärger mit Leu Numismatik

Beitrag von Sevopolis » Mi 23.04.25 00:13

Numis-Student hat geschrieben:
Di 22.04.25 23:39
Ich würde den Satz nicht unbedingt unterschreiben, dass man mit weniger Gebühren automatisch besser dran ist: es ist immer auch davon abhängig, welchen Ruf, welchen Kundenkreis und welche weltweite Reichweite ein Auktionshaus hat:
Ja, ist richtig, das hatte ich versucht mit "bei sonst angenommen gleichen Auktionseigenschaften / Leistungen" auszudrücken - vielleicht nicht deutlich genug. Der erreichbare Markt ist natürlich super wichtig. Allerdings, mich als Neuling mal als Beispiel nehmend, zur Zeit erreicht mich alles was in biddr gelistet ist. Die Frage ist natürlich wie viele sich in den einzelnen Auktionen tummeln. In einer wurde fast alles verkauft, in einer anderen heute, fast nichts (waren aber auch höhere Startpreise, wie es schien).
Bei uns zB 22% für die Objekte bis 3000€, darüber nur noch 15%, und bei Objekten über 10.000€ nur noch 9,6%.
Das, plus Aufgeld vom Käufer? (Sorry, habe mir Deinen Arbeitgeber noch nicht angesehen).

Edit: Danke übrigens, sehe gerade Eure Münzen Durch :)
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Re: Ärger mit Leu Numismatik

Beitrag von Numis-Student » Mi 23.04.25 06:34

Sevopolis hat geschrieben:
Mi 23.04.25 00:13
Bei uns zB 22% für die Objekte bis 3000€, darüber nur noch 15%, und bei Objekten über 10.000€ nur noch 9,6%.
Das, plus Aufgeld vom Käufer? (Sorry, habe mir Deinen Arbeitgeber noch nicht angesehen).
Genau. Das ist (nach Abzug der Steuern) in etwa das, was nötig ist, um ein Auktionshaus (mit allen Abteilungen und beteiligten Personen) - Kundenverrechnung, Rechtsabteilung, Empfang, vom Munzexperten bis zur Putzfrau - dauerhaft betreiben zu können.

Klar, die Rechnung sieht anders aus, wenn Du nur 2-3 Mitarbeiter hast oder alles selbst machst, dafür musst Du dann zB bei jedem Problem mit einem Kunden wieder extern Geld ausgeben für einen Anwalt...
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Re: Ärger mit Leu Numismatik

Beitrag von Xanthos » Mi 23.04.25 08:58

Numis-Student hat geschrieben:
Di 22.04.25 23:39
Natürlich sind die Einlieferergebühren im Normalfall prozentual gestaffelt: Bei uns zB 22% für die Objekte bis 3000€, darüber nur noch 15%, und bei Objekten über 10.000€ nur noch 9,6%.
Beim Abgeld sind Auktionshäuser in der Regel zu Verhandlungen bereit. Ich hatte bei Heritage auch schon ein Abgeld von -5%, also noch eine Beteiligung am Aufgeld. Wie Sevopolis oben aber richtig geschrieben hat, geht auch das Aufgeld zu lasten des Einlieferers. Die Verschiebung zum Käufer ist im Prinzip nur ein psychologischer "Trick".
Numis-Student hat geschrieben:
Mi 23.04.25 06:34
Genau. Das ist (nach Abzug der Steuern) in etwa das, was nötig ist, um ein Auktionshaus (mit allen Abteilungen und beteiligten Personen) - Kundenverrechnung, Rechtsabteilung, Empfang, vom Munzexperten bis zur Putzfrau - dauerhaft betreiben zu können.
Ich bin überzeugt, dass das Dorotheum auch über die reinen Betriebskosten hinaus sehr profitabel arbeitet. Die Vielzahl an Sparten sorgt für eine breite Verteilung des Overheads. In der Numismatik sind aktuell zwei Personen beschäftigt. Geht man von einem durchschnittlichen Abgeld von 15 % und einem Aufgeld von 22 % aus, ergibt sich eine Gesamtkommission von rund 37 %. Bei einem Auktionsumsatz von 2,6 Mio. € im Jahr 2024 entspricht das etwa 1 Mio. € an Kommissionserträgen. Davon sind noch Katalog- und Werbekosten sowie die Gehälter für die beiden Stellen abzuziehen – vermutlich ein Viertel bis ein Drittel des Betrags. Dazu kommt ein Anteil am gruppenweiten Overhead. Dennoch dürfte am Ende ein beachtlicher Gewinn für die Aktionäre verbleiben, was auch vollkommen legitim ist. Nur klang es bei Dir so, als würde das Ganze gerade so die laufenden Kosten decken.
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Re: Ärger mit Leu Numismatik

Beitrag von Numis-Student » Mi 23.04.25 09:24

Xanthos hat geschrieben:
Mi 23.04.25 08:58

Ich bin überzeugt, dass das Dorotheum auch über die reinen Betriebskosten hinaus sehr profitabel arbeitet. Die Vielzahl an Sparten sorgt für eine breite Verteilung des Overheads. In der Numismatik sind aktuell zwei Personen beschäftigt. Geht man von einem durchschnittlichen Abgeld von 15 % und einem Aufgeld von 22 % aus, ergibt sich eine Gesamtkommission von rund 37 %. Bei einem Auktionsumsatz von 2,6 Mio. € im Jahr 2024 entspricht das etwa 1 Mio. € an Kommissionserträgen. Davon sind noch Katalog- und Werbekosten sowie die Gehälter für die beiden Stellen abzuziehen – vermutlich ein Viertel bis ein Drittel des Betrags. Dazu kommt ein Anteil am gruppenweiten Overhead. Dennoch dürfte am Ende ein beachtlicher Gewinn für die Aktionäre verbleiben, was auch vollkommen legitim ist. Nur klang es bei Dir so, als würde das Ganze gerade so die laufenden Kosten decken.
Ja, natürlich muss eine Firma auch Gewinn erzielen; eine Firma, die nur die laufenden Kosten abdeckt, wird kaum langfristig bestehen.

In der Numismatik sind 2 Experten beschäftigt, soweit richtig. Einen Abteilungsleiter, 2 Damen im Verkauf, 1 Dame im Büro, 2 Leute für das Magazin und die Warenverwaltung fehlen in der Betrachtung dann schon wieder ;-)
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Re: Ärger mit Leu Numismatik

Beitrag von Sevopolis » Mi 23.04.25 15:11

Numis-Student hat geschrieben:
Mi 23.04.25 06:34
Sevopolis hat geschrieben:
Mi 23.04.25 00:13
Bei uns zB 22% für die Objekte bis 3000€, darüber nur noch 15%, und bei Objekten über 10.000€ nur noch 9,6%.
Das, plus Aufgeld vom Käufer? (Sorry, habe mir Deinen Arbeitgeber noch nicht angesehen).
Genau. Das ist (nach Abzug der Steuern) in etwa das, was nötig ist, um ein Auktionshaus (mit allen Abteilungen und beteiligten Personen) - Kundenverrechnung, Rechtsabteilung, Empfang, vom Munzexperten bis zur Putzfrau - dauerhaft betreiben zu können.
Ja, sowas kostet. Die umgekehrte Progression könnte für Münzen etwas grob sein (alles unter 3000 Euro für 22 %). Wenn man dann noch 22 % Aufgeld annimmt (ich weiß das nicht), dann sieht es so aus, als ob man nicht aggressiv versucht ein größeres Stück vom Münzkuchen abzubekommen. Muss man ja auch nicht, bei dem Spektrum an Kategorien.
Xanthos hat geschrieben:
Mi 23.04.25 08:58
Beim Abgeld sind Auktionshäuser in der Regel zu Verhandlungen bereit. Ich hatte bei Heritage auch schon ein Abgeld von -5%, also noch eine Beteiligung am Aufgeld.
Interessant.

Gruß.
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Re: Ärger mit Leu Numismatik

Beitrag von Altamura2 » Fr 25.04.25 09:48

Xanthos hat geschrieben:
Di 22.04.25 23:29
...
Altamura2 hat geschrieben:
Di 22.04.25 22:34
Wenn beispielsweise vor einem Gericht ein Erbstreit um eine Münzsammlung landet und deren Wert benannt werden soll, werden da die Transaktionskosten schon abgezogen oder nicht?
Das ist ganz davon abhängig, ob alle Erben die Sammlung verkaufen lassen möchten oder nicht.
...
Das kann ich mir schlecht vorstellen. Der Streitwert in einem Prozess kann doch nicht davon abhängen, was die obsiegende Partei (die man vorher ja gar nicht kennt) danach damit machen will 8O .
Eine analoge Problematik der Wertbestimmung haben wir auch bei der Erbschaftsteuer. Da muss gar keine Verkaufsabsicht bestehen, der Wert aber trotzdem ermittelt werden.

Ich hab' mal ein bisschen rumgegoogelt, wie das denn bei Immobilien und Gebrauchtfahrzeugen gehandhabt wird (das sind anscheinend die häufigsten Fälle für Wertermittlung :D ), eine klare Antwort hab' ich aber nicht gefunden, man verirrt sich da ganz schnell im Paragrafendschungel :? .

Solange wir hier keine Aussage eines vereidigten Münzsachverständigen selbst haben, bleibt also alles Spekulation :| .

Gruß

Altamura

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Re: Ärger mit Leu Numismatik

Beitrag von Zwerg » Fr 25.04.25 10:02

Altamura2 hat geschrieben:
Fr 25.04.25 09:48
Solange wir hier keine Aussage eines vereidigten Münzsachverständigen selbst haben, bleibt also alles Spekulation :| .
Höfliche Anfrage: Liest Du meine Beiträge ?
Ich bin zwar nicht vereidigt, kenne mich aber ein wenig in der Materie aus.
Noch einmal: Einen "Wert an sich" gibt es nicht - und ein Sachverständiger ermittelt den Wert, der vom Gericht gefordert wird: Das ist ganz einfach.

Grüße
Klaus
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Re: Ärger mit Leu Numismatik

Beitrag von Altamura2 » Fr 25.04.25 10:16

Zwerg hat geschrieben:
Fr 25.04.25 10:02
... Höfliche Anfrage: Liest Du meine Beiträge ? ...
Höfliche Antwort: Klar doch les' ich Deine Beiträge, stets mit Interesse und Vergnügen :D .
Zwerg hat geschrieben:
Fr 25.04.25 10:02
... ein Sachverständiger ermittelt den Wert, der vom Gericht gefordert wird ...
Damit verschiebst Du die Frage aber sozusagen nur eine Instanz nach oben und lässt sie letztlich unbeantwortet. Was fordern die Gerichte denn so bei welcher Art Prozess? Ich hoffe, dass man sich das nicht jedesmal neu überlegt (wäre mir in unserem Staat da aber nicht ganz sicher :D ).
Und wie sieht es bei der Erbschaftsteuer aus, da wird es doch hoffentlich eine allgemeine Regelung geben?

Gruß

Altamura

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Re: Ärger mit Leu Numismatik

Beitrag von Zwerg » Fr 25.04.25 10:31

Altamura2 hat geschrieben:
Fr 25.04.25 10:16
Ich hoffe, dass man sich das nicht jedesmal neu überlegt
Doch, das überlegt sich das Gericht jedesmal neu, weil jeder Prozess so seine Eigenarten hat.
Und ich bin (noch) heilfroh, in diesem Staat zu leben, und die Richter nicht "schmieren" zu müssen.

Nur als Beispiel: Der Wiederbeschaffungswert nach einem Diebstahl im Streit mit einer Versicherung unterscheidet sich fundamental von dem Wert "Cash Kralle" bei einem Verkauf an einem festgelegten Datum.

Grüße
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Re: Ärger mit Leu Numismatik

Beitrag von Xanthos » Sa 26.04.25 09:47

Altamura2 hat geschrieben:
Fr 25.04.25 09:48
Xanthos hat geschrieben:
Di 22.04.25 23:29
...
Altamura2 hat geschrieben:
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Wenn beispielsweise vor einem Gericht ein Erbstreit um eine Münzsammlung landet und deren Wert benannt werden soll, werden da die Transaktionskosten schon abgezogen oder nicht?
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Das kann ich mir schlecht vorstellen. Der Streitwert in einem Prozess kann doch nicht davon abhängen, was die obsiegende Partei (die man vorher ja gar nicht kennt) danach damit machen will 8O .
Wer am Ende "gewinnt" (bei solchen Prozessen ist das in meinen Augen sowieso fraglich), spielt doch keine Rolle. Aber wenn sich alle Beteiligten einig sind, dass die Sammlung verkauft werden soll, dann verkauft man die Sammlung und verteilt dann den Erlös. Somit entfallen Spekulationen über den möglichen Wert. Ist auch bei Immobilien häufig so.

Wenn einzelne Erben die Sammlung nicht verkaufen wollen, wird zunächst der potenzielle Verkaufswert der Sammlung (vor Abzug der Verkaufskosten) als Wiederbeschaffungswert ermittelt. Dieser entspricht dem Betrag, den ein Erbe beim Erwerb der Sammlung auf dem freien Markt zahlen müsste. Zusätzlich werden die voraussichtlichen Verkaufskosten beziffert, die ein Erbe bei einem Verkauf aufwenden müsste. Anschliessend wird verhandelt:

=> Der verkaufende Erbe erzielt ein besseres Ergebnis, wenn er etwas mehr als den potenziellen Verkaufserlös abzüglich Kosten erhält.
=> Der kaufende Erbe profitiert, wenn er etwas weniger als den Wiederbeschaffungswert zahlen muss.

Man einigt sich auf einen Wert dazwischen, und der kaufende Erbe zahlt die anderen entsprechend aus.

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