Tja, und da war sie dahin, die schöne
Welt von Gestern. Was mich wundert, Wien war doch eins der großen Zentren für Kunst, Handwerk und Kultur, warum gibt es bei den Münzen dort so einen starken Bruch? Sicher, die Mittel standen nicht mehr zur Verfügung, aber die Menschen waren doch noch dieselben, warum also bricht die Münzgestaltung auch qualitätsmäßig teilweise so ein?
Wie kommt man bitte auf die Idee, ein wuchtiges klassizistisches Gebäude derart detailreich auf einer kleinen Münze unterzubringen? Diese Art der Darstellung eignet sich vielleicht für einen stattlichen Geschichtsdoppeltaler. Mit reduzierteren, sachlicheren Details hätte das in dem kleinen Format vielleicht viel besser gewirkt. Und dann das Trachtenmädchen, ein Motiv, das auf einer Goldmünze (Vreneli) funktioniert, funktioniert nicht unbedingt in Kupfer-Nickel. Wenig später hat dann Lettland gezeigt, wie es doch geht. Solche einfachen, elementaren Gestaltungsüberlegungen waren doch weiterhin bekannt.
TorWil hat geschrieben: ↑Di 20.04.21 17:42
und einen Schilling beisteuern.
Mynter hat geschrieben: ↑Di 20.04.21 21:20
Meine Lieblingsmünze unter den Vorkriegsöstereichern ist das Fünfschillingstück.
Es brauchte seine Zeit, bis man auf den Münzen wieder eindeutige Habsburger-Symbolik prominent abbildete. Anders hingegen in
Tschechien. Dort gab es offenbar kein Problem, sich einfach den böhmischen Löwen wieder anzueignen (und auch durch verschiedene politische Systeme hindurch unbekümmert beizubehalten). Hier auf den kleinen Nominalen dann mit einer Wertseite kombiniert - wie
oben schon gesagt - die eine wirklich kreative und intelligente Bildlösung darstellt. Überhaupt hatten sie sich in Tschechien in dieser Zeit des Umbruchs einige zeitlose Münzen entworfen, deren Motive lange - natürlich mit Anpassungen - weiter verwendet wurden.
Und Kolumbien? Na, das ist doch auch so ein Fall, wo das schöne Symbol des Granatapfels ein alter Bestandteil des spanischen Wappens war (Granada) und das man nach der Unabhängigkeit unbekümmert einfach weiter verwendete.
