Historische Goldgewichte der Ashanti / Akan

Wie zahlten unsere Vorfahren? Was war überhaupt das Geld wert? Vormünzliche Zahlungsmittel

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Historische Goldgewichte der Ashanti / Akan

Beitrag von Numis-Student » Do 01.08.24 20:51

Letzten Samstag gab es schon wieder ein Gewicht. Genauer gesagt mein erstes Ashanti Goldgewicht.

Schöne Grüße,
MR
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IMG_2005.jpg
IMG_2004.jpg
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Historische Waagen und Gewichte (keine Münzwaagen & Münzgewichte !!!)

Beitrag von Zwerg » Do 01.08.24 20:53

Gibt es da überhaupt noch echte Gewichte heutzutage ?
Auch hier sieht das Gesicht nicht unbedingt vertrauenerweckend aus

Grüße
Klaus
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Re: Historische Waagen und Gewichte (keine Münzwaagen & Münzgewichte !!!)

Beitrag von Lackland » Do 01.08.24 20:59

Zwerg hat geschrieben:
Do 01.08.24 20:53
Gibt es da überhaupt noch echte Gewichte heutzutage ?
Auch hier sieht das Gesicht nicht unbedingt vertrauenerweckend aus

Grüße
Klaus
Tyll Kroha in Köln hatte derartige Gewichte immer in größerer Zahl im Angebot.
An deren ‚Echtheit’ bzw. wirklichem Alter hatte ich immer meine Zweifel…

Viele Grüße

Lackland
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Re: Historische Waagen und Gewichte (keine Münzwaagen & Münzgewichte !!!)

Beitrag von Erdnussbier » Do 01.08.24 21:02

Ich glaube heutzutage gibt es mehr falsche als echte Gewichte.

Da ja jedes ein Unikum ist kann man hier auch keine "Stempel" vergleichen oder ähnliches.

Vermutlich ist es da auch so: Welche Stücke nicht vor 19XX bereits in der Sammlung waren sind wohl nicht authentisch.
Aber ich kenne persönlich auch keinen Experten dafür. Da müsste man mal bei Eucoprimo nachfragen :)

Grüße Erdnussbier
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Re: Historische Waagen und Gewichte (keine Münzwaagen & Münzgewichte !!!)

Beitrag von Numis-Student » Do 01.08.24 21:24

Ich finde meins überzeugender als zB dieses von wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Akan_gold ... ssel_2.jpg

Aber beide haben die gleichen Gussfehler, bei mir zB der große Pickel auf der Nase...
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Re: Historische Waagen und Gewichte (keine Münzwaagen & Münzgewichte !!!)

Beitrag von Numis-Student » Do 01.08.24 21:28

Diese Gewichte gibt es ja auch in Verwendung bis ins 20. Jhdt., irgendwo hatte ich mal Soldaten mit Maschinengewehr gesehen...

Also ich würde meins gefühlsmäßig irgendwo um 1900/1920 einsortieren, gekostet hat es wenig, also sah (und sehe ich immer noch) ein geringes Risiko...
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Re: Historische Waagen und Gewichte (keine Münzwaagen & Münzgewichte !!!)

Beitrag von tilos » Do 01.08.24 23:49

Ob Deine Figur ein Originalgewicht der Akan darstellt (also für den tatsächlichen Gebrauch bestimmt), kann ich nicht beurteilen. Ich habe irgendwo einen größeren Katalog/Kunstband in der Handbibliothek, wo für sämtliche "Untergebiete" (Menschen-/Tierfiguren, Gegenstände, geometrische Objekte, islamische Gewichtsformen, Knoten, Abgüsse nach Naturobjekten...Löffel, Dosen) mit zahlreichen Beispielfotos enthalten sind, kann diesen im Moment aber leider nicht finden.
Besonders interessant finde ich abgegossene Naturobjekte (Blüten, Früchte, Samen, Hühnerpfoten, Fische, Krabben u. andere Krebse, Käfer, Heuschrecken, Schneckengehäuse ...), von denen ich etwa 100 Stück in der Sammlung habe.

In einem Verkaufskatalog wurde zum Hintergrund dieser Gewichte mal zutreffend geschrieben:
Die Akan bewohnen ein großes Gebiet in Westafrika, das vom Südwesten Ghanas bis in den Südosten der Elfenbeinküste reicht. Der Gebrauch von Waagen und Gewichten kam ursprünglich aus dem islamischen Norden. Die Akan benutzten diese Gewichte fünf Jahrhunderte lang. Sie wurden aus Messing, einem Gemisch aus Zink und Kupfer, in dem Wachsausschmelzverfahren gefertigt. Das Verhältnis des Gemisches kann entsprechend der Region und der Zeitperiode variieren. Wie der Begriff Wachsausschmelzverfahren schon sagt, ist jedes Gewicht ein Unikat, denn die Gussform wird zerstört, um das erstarrte Gewicht zu entnehmen. Die Plünderung von Kumasi durch die Briten 1874 war der Anfang vom Ende für die Nutzung von Goldstaub als Geld, die 1896 von den Briten vollständig verboten wurde.

Bei den Naturabgüssen verblieben die Objekte in der Form und wurden entweder vor dem Guss ausgebrannt oder durch den Guss verzundert. Das erklärt die häufig bei diesen Objekten vorkommenden großen Lunker und Defekte.

Malte, wollen wir nicht für die Akan (Ashanti) Goldgewichte einen separaten Thread aufmachen? Vielleicht im Unterforum Münzgeschichte?

Grüße
Tilos

Krabbe
Gelbguss
37,72 g / Breite 49 mm
Krabbe OS.jpg
Krabbe US.jpg


Heuschrecke
Gelbguss
21.24 g / 50.34 mm
Heuschrecke 1 li.jpg
Heuschrecke 1 re.jpg
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Historische Goldgewichte der Ashanti / Akan

Beitrag von Numis-Student » Fr 02.08.24 07:40

tilos hat geschrieben:
Do 01.08.24 23:49

Malte, wollen wir nicht für die Akan (Ashanti) Goldgewichte einen separaten Thread aufmachen? Vielleicht im Unterforum Münzgeschichte?
erledigt ;-)

Alle meine Exemplare sind auch bereits hier vorgestellt ;-)

MR
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Re: Historische Goldgewichte der Ashanti / Akan

Beitrag von tilos » Fr 02.08.24 11:07

Danke :)

Hier noch mal ein paar Fotos in meinen Sammlungskasten mit Goldstaubgewichten der Akan. Bei Interesse könnte ich einzelne Objekte nochmal separat scannen. Breite der Pappkästchen 41 mm.
Die silberne Erdnuss ist i.Ü. kein Gewicht sondern ein Glücksbringer aus Zinn unbekannter Herkunft. Solcherart Zinn-Erdnüsse kann man gelegentlich auf Weihnachtsmärkten gießen: https://www.weihnachtsmarktaarau.ch/pro ... inngiessen




Slg Kasten c b 29.jpg
Slg Kasten c 1 34.jpg
Slg Kasten c 2 34.jpg
Slg Kasten c 3 30.jpg
Slg Kasten c 4 30.jpg
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Re: Historische Goldgewichte der Ashanti / Akan

Beitrag von Erdnussbier » Fr 02.08.24 11:31

Das ist aber wirklich eine schöne Sammlung!
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Re: Historische Goldgewichte der Ashanti / Akan

Beitrag von tilos » Fr 02.08.24 12:26

Du bist da befangen wegen der Aschantinüsse :lol:

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Re: Historische Goldgewichte der Ashanti / Akan

Beitrag von Erdnussbier » Fr 02.08.24 13:22

Na gut, erwischt :oops:
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