Gefütterte Münzen / subaerate Denare und Antoniniane
Moderator: Homer J. Simpson
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Dieser Denar des Caracalla litt an heftigen Blähungen, die teilweise das Silber abgesprengt haben. Allerdings scheint der zerstörerische Prozeß unter meiner pfleglichen Obhut zum Stillstand gekommen zu sein.
Jedenfalls konnte ich in den 26 Jahren seit dem Kauf keinen weiteren Zerfall beobachten.
CARACALLA 198 – 217
AR Denar (subaerat) Rom 211
Av.: ANTONINVS PIVS AVG BRIT - Belorbeerter Kopf rechts
Rv.: FORT RED P M TR P XIIII COS III P P - Fortuna nach links stehend; in der Rechten Füllhorn, linker Ellbogen auf Säule; links zu ihren Füßen ein Rad
RIC 189; C. 84
2,29 g
Gruß
chinamul
Jedenfalls konnte ich in den 26 Jahren seit dem Kauf keinen weiteren Zerfall beobachten.
CARACALLA 198 – 217
AR Denar (subaerat) Rom 211
Av.: ANTONINVS PIVS AVG BRIT - Belorbeerter Kopf rechts
Rv.: FORT RED P M TR P XIIII COS III P P - Fortuna nach links stehend; in der Rechten Füllhorn, linker Ellbogen auf Säule; links zu ihren Füßen ein Rad
RIC 189; C. 84
2,29 g
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chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
- klausklage
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Meine Neuerwerbung:
Faustina II, barbarisierter Denar, imitiert RIC 676.
av: FAVSTINA AVGVSTA
rv: FECVND AVGVSTAE
19 mm; 2,56 g
Mich hat an dieser Münze insbesondere der Kontrast fasziniert zwischen dem recht gut gelungenen Portrait und den doch sehr unbeholfen wirkenden Buchstaben. Unser barbarischer Künstler war vermutlich Analphabet und im Schreiben daher ungeübt.
Dass die Münze subaerat ist, merkt man vor allem am Untergewicht, und auf dem Revers ist über dem T ein kleines Stück Silber abgeplatzt, was ich aber erst beim stark vergrößerten Scan gesehen habe. Für Falschgeld ist das schon sehr gut gemacht, und in einer Hand voller Wechselgeld wäre es wohl keinem aufgefallen. Zum Vergleich hier auch ein Original.
Gruß,
Olaf
Faustina II, barbarisierter Denar, imitiert RIC 676.
av: FAVSTINA AVGVSTA
rv: FECVND AVGVSTAE
19 mm; 2,56 g
Mich hat an dieser Münze insbesondere der Kontrast fasziniert zwischen dem recht gut gelungenen Portrait und den doch sehr unbeholfen wirkenden Buchstaben. Unser barbarischer Künstler war vermutlich Analphabet und im Schreiben daher ungeübt.
Dass die Münze subaerat ist, merkt man vor allem am Untergewicht, und auf dem Revers ist über dem T ein kleines Stück Silber abgeplatzt, was ich aber erst beim stark vergrößerten Scan gesehen habe. Für Falschgeld ist das schon sehr gut gemacht, und in einer Hand voller Wechselgeld wäre es wohl keinem aufgefallen. Zum Vergleich hier auch ein Original.
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Olaf
squid pro quo
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Hallo Olaf,
ich bin mir nicht sicher, ob es sich hier wirklich um einen "Subaeraten" handelt. Der Rand zeigt meiner Meinung nach eher typische Merkmale einer "normalen" Prägung und keinerlei Zeichen für eine Silberplattierung.
Dto. die zum Teil fast bis in die Mitte der Münze reichenden Randrisse. Würde es sich um einen "Subaeraten" handeln, so müssten bei diesem rissigen Rand größere Stücke der Silberplattierung fehlen bzw. vom Kupferkern sichtbar sein.
mfg Justus
ich bin mir nicht sicher, ob es sich hier wirklich um einen "Subaeraten" handelt. Der Rand zeigt meiner Meinung nach eher typische Merkmale einer "normalen" Prägung und keinerlei Zeichen für eine Silberplattierung.
Dto. die zum Teil fast bis in die Mitte der Münze reichenden Randrisse. Würde es sich um einen "Subaeraten" handeln, so müssten bei diesem rissigen Rand größere Stücke der Silberplattierung fehlen bzw. vom Kupferkern sichtbar sein.
mfg Justus
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IVSTVS
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- klausklage
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Hi Justus,
ich meine am Ausbruch am Hinterkopf, etwa auf Höhe des N, etwas von der Füllung erahnen zu können. Außerdem ist die Münze eigentlich zu leicht für massives Silber. Ich schätze mal, dass sie eine ziemlich dicke Silberplattierung und nur einen relativ kleinen Kupferkern hat. Oder hat jemand eine andere Erklärung?
Reines Silber wäre mir natürlich sogar noch lieber
Gruß,
Olaf
ich meine am Ausbruch am Hinterkopf, etwa auf Höhe des N, etwas von der Füllung erahnen zu können. Außerdem ist die Münze eigentlich zu leicht für massives Silber. Ich schätze mal, dass sie eine ziemlich dicke Silberplattierung und nur einen relativ kleinen Kupferkern hat. Oder hat jemand eine andere Erklärung?
Reines Silber wäre mir natürlich sogar noch lieber

Gruß,
Olaf
squid pro quo
- helcaraxe
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Einen hübschen gefütterten Denar möchte ich auch einstellen. Interessant wegen der nicht zusammengehörenden Seiten und des sehr guten Stils, v. a. des Avers, der fehlerhaften Darstellung der Cybele und des relativ hohen Gewichtes.
Septimius Severus (193 – 211 AD).
AR plated denarius.
Unnown mint.
Obv.: SEVERVS PIVS AVG; laureate head of emperor right.
Rev.: MATER DEVM; Cybele (?), towered, seated left on throne, holding anchor in right hand and cornucopiae in left hand.
Cf. RIC (Julia Domna) 564ff.
3.39 g (!). 19 mm.
Septimius Severus (193 – 211 AD).
AR plated denarius.
Unnown mint.
Obv.: SEVERVS PIVS AVG; laureate head of emperor right.
Rev.: MATER DEVM; Cybele (?), towered, seated left on throne, holding anchor in right hand and cornucopiae in left hand.
Cf. RIC (Julia Domna) 564ff.
3.39 g (!). 19 mm.
Viele Grüße
helcaraxe
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[i]Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.[/i] -- Arthur Schopenhauer
helcaraxe
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Hallo helcaraxe,
wundervoller Septimius Severus. Portrait und Legende sind wirklich von beeindruckender Qualität. Würde gut in meine "Subaeraten-Sammlung" passen. Werde in den nächsten Tagen auch einige gefütterte Septimius Severus und Severus Alexander vorstellen, allerdings leider nicht in dieser Qualität. Gratuliere!
mfg Justus
wundervoller Septimius Severus. Portrait und Legende sind wirklich von beeindruckender Qualität. Würde gut in meine "Subaeraten-Sammlung" passen. Werde in den nächsten Tagen auch einige gefütterte Septimius Severus und Severus Alexander vorstellen, allerdings leider nicht in dieser Qualität. Gratuliere!
mfg Justus
mit freundlichem Gruß
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Um den Thread mal wieder fortzuführen, bevor er ganz in Vergessenheit gerät, folgender interessanter "subaerater Denar":
Julia Domna
Denar (subaerat), Rom 196 – 211 n. Chr.
Prägung unter Septimius Severus.
V: IVLIA AVGVSTA / Drapierte Büste nach rechts.
R: HILARITAS / Hilaritas steht links, hält auf dem Boden stehenden Palmwedel und Füllhorn.
Gewicht: 2,79 g. Durchmesser: 18 mm.
Ref. nach RIC 556, Cohen 71.
mfg Justus
Julia Domna
Denar (subaerat), Rom 196 – 211 n. Chr.
Prägung unter Septimius Severus.
V: IVLIA AVGVSTA / Drapierte Büste nach rechts.
R: HILARITAS / Hilaritas steht links, hält auf dem Boden stehenden Palmwedel und Füllhorn.
Gewicht: 2,79 g. Durchmesser: 18 mm.
Ref. nach RIC 556, Cohen 71.
mfg Justus
Zuletzt geändert von justus am So 19.06.11 15:41, insgesamt 1-mal geändert.
mit freundlichem Gruß
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Bei diesem subaeratem Solidus-Wrack (2,7 gr) bin ich mir nicht sicher ob es in der Antike zur Täuschung oder eher für "Schmuckzwecke" angefertigt worden ist.
Das niedrige Gewicht (< 3 gr gegegenüber 4,5 gr) sollte m.E. bereits in der Antike aufgefallen sein und ich gehe eher von einer Anfertigung für Schmuckzwecke aus.
Eure Meinung hierzu würde mich sehr interessieren.
Danke und viele Grüsse,
Leider ist das Stück in einem doch erbärmlichen Zustand.
Das niedrige Gewicht (< 3 gr gegegenüber 4,5 gr) sollte m.E. bereits in der Antike aufgefallen sein und ich gehe eher von einer Anfertigung für Schmuckzwecke aus.
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Leider ist das Stück in einem doch erbärmlichen Zustand.
Timesitheus
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Hallo,
ich finde die Eraltung für einen gefütterten Solidus ganz ordentlich !
Ich gehe nicht von einer Anfertigung für Schmuckzwecke aus, es wird wohl schon aus Betrugsabsichten hergestellt worden Ich denke, diese Stücke wurden verstärkt an "Barbaren" abgegeben, die vielleicht nicht mit dem Gewichtssystem so vertraut sind oder nicht immer nachgewogen haben.
Hübsches Stück, sowas hätte ich auch gern in meiner Sammlung
Schöne Grüße,
MR
ich finde die Eraltung für einen gefütterten Solidus ganz ordentlich !
Ich gehe nicht von einer Anfertigung für Schmuckzwecke aus, es wird wohl schon aus Betrugsabsichten hergestellt worden Ich denke, diese Stücke wurden verstärkt an "Barbaren" abgegeben, die vielleicht nicht mit dem Gewichtssystem so vertraut sind oder nicht immer nachgewogen haben.
Hübsches Stück, sowas hätte ich auch gern in meiner Sammlung

Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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- Pscipio
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Ich denke, wir sollten die "Barbaren" nicht unterschätzen, schliesslich gibt es Anzeichen dafür*, dass in den nicht-eroberten Gebieten bewusst republikanische Denare bevorzugt wurden, weil ihr Silbergehalt höher war. Gerade für jene, die ausserhalb des Reiches lebten, hatte der Metallwert eine noch grössere Bedeutung als für jene, die im alltäglichen Leben in Rom oder Trier einen Denar immer benutzen konnten, sei er nun zu 99 % oder zu 92 % aus Silber (um mal zwei Zahlen zu nennen).Numis-Student hat geschrieben:Ich denke, diese Stücke wurden verstärkt an "Barbaren" abgegeben, die vielleicht nicht mit dem Gewichtssystem so vertraut sind oder nicht immer nachgewogen haben.
Gruss, Pscipio
*ob das sogar bei Cassius Dio oder einem anderen antiken Historiker berichtet wird, da bin ich mir nicht mehr sicher
Nata vimpi curmi da.
- Julianus v. Pannonien
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Hallo,
hier: http://www.numismatikforum.de/ftopic30639.html gibt es einen subaeraten Denar des Maximinus Thrax.
Schöne Grüße,
MR
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MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Warum nicht? Wenn es Denare von ihm gibt, spricht eigentlich nichts dagegen, dass man auch "Subaerate" davon hergestellt hat.
mfg Justus
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