Fälschungsparanoia??
Moderator: Homer J. Simpson
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Fälschungsparanoia??
Liebe Römerfeunde,
wende mich heute mal wieder mit einer Münze an euch, wo
ich nicht so recht sagen kann, unter welcher Rubrik ich diese einordnen
sollte.
Denar, 3,9 gramm
Julia Domna / Laetitia
Was mich beunruhigt ist die extrem dunkle Tönung.
Die recht flaue Aubildung der Nase auf der VS sowie im Bereich der
Nasenspitze 2 runde Pünktchen.
Ebenso der geschliffene Rand auf Bild No. 3
Danke im voraus für eure Meinungen.
Gruß
müpu
wende mich heute mal wieder mit einer Münze an euch, wo
ich nicht so recht sagen kann, unter welcher Rubrik ich diese einordnen
sollte.
Denar, 3,9 gramm
Julia Domna / Laetitia
Was mich beunruhigt ist die extrem dunkle Tönung.
Die recht flaue Aubildung der Nase auf der VS sowie im Bereich der
Nasenspitze 2 runde Pünktchen.
Ebenso der geschliffene Rand auf Bild No. 3
Danke im voraus für eure Meinungen.
Gruß
müpu
- antoninus1
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Hallo, müpu,
verdächtig scheint mir auch in erster Linie der demonstrativ große und glatte Anschliff des Randes. Er soll doch was aussagen: Seht her, ich bin auch innen aus Silber! Die starken Korrosionsgeschwüre im grünen Kupfergewand deuten auf einen Durchbruch durch das Silber auf einen Kupferkern hin. Das Gewicht ist zwar o.k., aber die Differenz der spez. Gewichte (10,5/9,0 bei unlegierten Elementen) kann man ja durch geringfügig dickere Ausführung ausgleichen. Mir scheinen die Felder außergewöhnlich glatt zu sein, aber das kannst nur Du am Objekt in der Spiegelung richtig beurteilen.
Am Stil kann ich nichts Auffälliges finden.
Unterm Strich: Mal auf Fütterung (subaerat) prüfen, meint
drakenumi1
verdächtig scheint mir auch in erster Linie der demonstrativ große und glatte Anschliff des Randes. Er soll doch was aussagen: Seht her, ich bin auch innen aus Silber! Die starken Korrosionsgeschwüre im grünen Kupfergewand deuten auf einen Durchbruch durch das Silber auf einen Kupferkern hin. Das Gewicht ist zwar o.k., aber die Differenz der spez. Gewichte (10,5/9,0 bei unlegierten Elementen) kann man ja durch geringfügig dickere Ausführung ausgleichen. Mir scheinen die Felder außergewöhnlich glatt zu sein, aber das kannst nur Du am Objekt in der Spiegelung richtig beurteilen.
Am Stil kann ich nichts Auffälliges finden.
Unterm Strich: Mal auf Fütterung (subaerat) prüfen, meint
drakenumi1
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)
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allerdings, im gegenteil für mich eigentlich immer ein indikator für authentizität!Die grünen Auflagen setzten nicht zwangsläufig einen Kupferkern voraus
soweit ich weiss, kriegen die fälscher diese harte,grünen auflagen(so es denn solche sind) noch nicht hin.
sie kommen sehr oft bei den späteren silbermünzen vor, weil das silber da schon stark in der quallität nachgelassen hatte, und das darin enthalten kupfer in dieser form von patina zu tage tritt.
grüsse
frank
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Zunächst einmal herzlichen Dank an euch.
Die Meinungen zu dieser Münze sind ja sehr unterschiedlich und gehen weit auseinander.
Ich schwanke derzeit auch noch zwischen Gußfälschung und Echtheit.
@drakenumi: Du hast recht, die Felder sind recht glatt.
Allerdings glaube ich nicht an ein Subaerat - Kupferkern würde ich mal
ausschließen. Habe noch kein Subaerat gesehen, dass so flächig aussieht.
Meistens sieht man dirket schon Silberabplaztungen und das Kupfer liegt an einigen Stellen frei.
Bzgl. der Randbefeilung ist dies eine interessante Sichtweise.
@Xantos und beachcomber: Die grünen Auflagen sind alle recht hart.
Diese kann man sicherlich so nicht oder nur extrem schwer fälschen.
Ich glaube auch eher an eine recht schlechte Silberqualität und darin enthaltenem größeren Anteil an Kupfer.
Aber so ganz entschieden habe ich mich noch nicht.
Nochmals herzlichen Dank an euch alle und bis demnächst
müpu
Die Meinungen zu dieser Münze sind ja sehr unterschiedlich und gehen weit auseinander.
Ich schwanke derzeit auch noch zwischen Gußfälschung und Echtheit.
@drakenumi: Du hast recht, die Felder sind recht glatt.
Allerdings glaube ich nicht an ein Subaerat - Kupferkern würde ich mal
ausschließen. Habe noch kein Subaerat gesehen, dass so flächig aussieht.
Meistens sieht man dirket schon Silberabplaztungen und das Kupfer liegt an einigen Stellen frei.
Bzgl. der Randbefeilung ist dies eine interessante Sichtweise.
@Xantos und beachcomber: Die grünen Auflagen sind alle recht hart.
Diese kann man sicherlich so nicht oder nur extrem schwer fälschen.
Ich glaube auch eher an eine recht schlechte Silberqualität und darin enthaltenem größeren Anteil an Kupfer.
Aber so ganz entschieden habe ich mich noch nicht.
Nochmals herzlichen Dank an euch alle und bis demnächst
müpu
- drakenumi1
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@müpu:
Noch einen Nachschlag:
Auffällig ist diese völlig glatte Oberfläche (wie maschinell geschliffen) der vermeintlichen Trennstelle zu einem Anguss. Warum so auffällig glatt und nicht z.B. gebrochen? Wie absichtlich nachträglich bearbeitet. Was ist das links daneben für eine bogenförmige Fläche? Hat die möglicherweise eine schräg verlaufende Feilstuktur? (Ist womöglich nur eine Täuschung von mir). Insgesamt doch möglicherweise eine Menge Indizien, die auf eine Fälschung hinweisen. Aber in welche Richtung???
Auf dem Rv. sieht man direkt am Rande zwischen 12 jnd 13 Uhr so etwas wie eine Bruchlinie. Vielleicht auch eine Betrachtung wert
Es grüßt Dich
drakenumi1
Noch einen Nachschlag:
Auffällig ist diese völlig glatte Oberfläche (wie maschinell geschliffen) der vermeintlichen Trennstelle zu einem Anguss. Warum so auffällig glatt und nicht z.B. gebrochen? Wie absichtlich nachträglich bearbeitet. Was ist das links daneben für eine bogenförmige Fläche? Hat die möglicherweise eine schräg verlaufende Feilstuktur? (Ist womöglich nur eine Täuschung von mir). Insgesamt doch möglicherweise eine Menge Indizien, die auf eine Fälschung hinweisen. Aber in welche Richtung???
Auf dem Rv. sieht man direkt am Rande zwischen 12 jnd 13 Uhr so etwas wie eine Bruchlinie. Vielleicht auch eine Betrachtung wert
Es grüßt Dich
drakenumi1
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(Baltzer von Platen/a. Rügen)
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Ich halte die Münze für eine "Gussfälschung", auch wenn einige im Forum gegenteiliger Meinung sind. Zur Begründung:
- Wenn es sich um eine Gussfälschung handelt, müssen neben dem abgefeilten Gussansatz (abgefeilt in der Mitte), noch je ein Ansatz für Entlüftungskanäle (links und rechts davon) abgefeilt worden sein. Ich glaube, dass man das auf dem 3. Photo gut erkennen kann.
- Vom Stil her sieht sie wie eine "Touristenfälschung" aus, die man an archäologischen Stätten in Italien erwerben kann. Auch das Material hat diesselbe Farbe und ist sicherlich kein Silber.
- Grüne Patina kann man sehr wohl fälschen, indem man Grünspan mit Bindemittel und Härter vermengt und diese mit einem Pinsel auftupft. Dies scheint mir hier der Fall zu sein.
mfg Justus
- Wenn es sich um eine Gussfälschung handelt, müssen neben dem abgefeilten Gussansatz (abgefeilt in der Mitte), noch je ein Ansatz für Entlüftungskanäle (links und rechts davon) abgefeilt worden sein. Ich glaube, dass man das auf dem 3. Photo gut erkennen kann.
- Vom Stil her sieht sie wie eine "Touristenfälschung" aus, die man an archäologischen Stätten in Italien erwerben kann. Auch das Material hat diesselbe Farbe und ist sicherlich kein Silber.
- Grüne Patina kann man sehr wohl fälschen, indem man Grünspan mit Bindemittel und Härter vermengt und diese mit einem Pinsel auftupft. Dies scheint mir hier der Fall zu sein.
mfg Justus
mit freundlichem Gruß
IVSTVS
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Mit dem Porträtstil habe ich keine Probleme, aber mit den Feldern, mit der Tönung, und dem abgeschliffenen Rand. Stichwort transfer dies. Ich wäre bei der Münze auf jeden Fall sehr vorsichtig.
Eine Touristenfälschung ist das nicht, dazu ist der Stil zu gut, auch wenn der Rest nicht sehr überzeugend aussieht.
Eine Touristenfälschung ist das nicht, dazu ist der Stil zu gut, auch wenn der Rest nicht sehr überzeugend aussieht.
Nata vimpi curmi da.
- antoninus1
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