nummis durensis hat geschrieben:restriking? sorry, darüber sind mir jetzt fast meine Champignons verbrannt.
Was ist an restriking so überraschend? Darüber diskutieren wir doch die ganze letzte Zeit. Nämlich ob es völlig ausgeschlossen ist, ob die eine oder andere Lichtenrader Prägungen in Wahrheit eine "restruck brockage" sein könne.
Guten Appetit, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.
@nummis: Sach ich doch. Viel zu viel Aufwand, und das Ergebnis sähe noch nicht mal gut aus. Das Prägen ging wahrscheinlich im 2- Sekunden-Takt.
Beiliegend mal ein hübscher Julia-Domna-Denar mit "clashed dies" aus meiner Sammlung (RIC SS 564), vor zwei Jahren auf der Numismata in München gekauft.
Homer
Dateianhänge
Wo is'n des Hirn? --- Do, wo's hiig'hört! --- Des glaab' i ned!
Wenn der Schrötling richtig und fest sitzt, kann man ohne wieteres zweimal auf den Rs.Stempel daraufhauen, ohne auf der Vs. Spuren von einer Doppelprägung zu verursachen. Das beweisen unter anderem die Stücke mit zwei übereinander geprägten Rückseiten, deren Vorderseiten zumeist keine Spuren von Doppelprägung aufweisen.
Das ist ja auch ok. Aber beim 'restruck brockage' muß doch der brockage neu auf den Unterseitenstempel gelegt werden. Und das soll ohne die kleinste Verschiebung möglich sein?
Unter "restriking" hatte ich jetzt nicht verstanden, dass der Münzarbeiter vielleicht ein zweites Mal draufhaut, ohne den Schrötling zu entfernen, weil der erste Schlag nicht richtig saß....
Herr Simpson, ohne Zweifel auch ein Kabinettstück für einen clashed dies
Eine Verschiebung ist fast ausgeschlossen, weil das Gepräge selbstverständich genau in den Stempel hineinpasst! Die Münze ein bisschen hin- und herdrehen und leicht eindrücken, bis sie richtig einrastet.
Möglich wäre es, ich glaube aber mit Homer nicht, dass es je gemacht wurde!
Zuletzt geändert von curtislclay am Fr 25.02.11 23:03, insgesamt 1-mal geändert.
nummis durensis hat geschrieben:Wie auch immer, ich hoffe dann mal auf die Meinung der Physiker unter uns zur Thematik, was denn wirklich passiert, wenn zwei Stempel aufeinander treffen.
Richard Beale hat geschrieben:During hammer striking ... obviously the reverse dies absorbed most of the energy during striking and therefore deteriorated faster, broke more often and got replaced more frequently than the obverse die.
Nach der Newton'schen Mechanik gilt: Wenn ein Körper A auf einen anderen Körper B eine Kraft ausübt, dann übt der Körper B eine entgegengesetzt gleich große Kraft auf A aus. Wie der Rückseitenstempel da die meiste Energie absorbieren soll ist mir ein Rätsel. Ich bin allerdings auch kein Physiker.
Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.
ich bin zwyr kein physiker, aber ich erklär´s mir so:
der rückseiten-stempel wird ja von 2 seiten belastet, durch den schlag mit dem hammer, und den gegendruck des unterstempels. ein teil der energie des hammerschlags wird im oberstempel absorbiert, und so ist die kraft die auf den unterstempel einwirkt schon geringer.
grüsse
frank
Nimm 2 Ziegelsteine (die Stempel) und lege ein Holzbrett dazwischen (der Schrötling). Dann schlage ständig mit einem Hammer auf den oberen Ziegelstein. Schau Dir an, welcher Ziegelstein als erster kaputtgeht!
'actio = reactio' gilt im Grunde nur für Massenpunkte. Das reale Geschehen ist erheblich komplizierter.
Ist leider in der Physik so, daß alles nur unter idealen Bedingungen beschreibbar ist, und daß ideale Bedingungen nirgends herrschen. Die kleinen Fehler summieren sich so, daß die Welt eben so kompliziert ist, wie sie ist.
Homer
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