Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

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mike h
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von mike h » Do 17.01.13 12:37

Hallo areich

das deckt sich mit meinen Beobachtungen :wink:

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indiacoins
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von indiacoins » Do 17.01.13 12:55

Für die Injektionsnadeln kannst du einen Skalpellgriff nehmen.Der hält alles, sogar Laubsägeblätter. Da ich nur die Klingen benötige, habe ich immer Halter übrig. Schenke ich dir wenn du willst.
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lukas_gnl
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von lukas_gnl » Do 17.01.13 16:04

ich hab inzwischen mal einen ultrschallreiniger ausprobiert und hat auch gut funktioniert.
gibt es komplikationen mit der patina oder der ganzen münze wenn ich sie zu lange so reinige ?

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von dionysus » Do 17.01.13 16:10

Hallo,

zu der letzten vorgestellten Münze:
Im Abschnitt steht wohl "Gamma SISC", damit kämen nach Helveticas Tabellen nur Valentinian I. und Gratian in Frage. Auf der Rückseite befinden sich augenscheinlich keine Beizeichen im linken Feld, somit sollte es Valentinian sein, denn Gratian hätte dort welche. Im rechten rückseitigen Feld müsste dann "Stern über A" stehen. Referenz dafür wäre RIC IX Siscia 5a, type VI (häufig vorkommend).

LG,
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von klunch » Do 17.01.13 16:57

lukas_gnl hat geschrieben:..gibt es komplikationen mit der patina oder der ganzen münze wenn ich sie zu lange so reinige ?
Ich sag's mal so: es treten an der Münzoberfläche je nach Gerät und verwendeter Lösung und Umgebungsbedingungen Druckunterschiede bzw. Druckstöße von ein paartausend Bar auf. Das sind Kräfte, die jede Oberfläche zerstören können. Also wenn eine Patina vorhanden ist, wird diese durch Ultraschall destabilisiert. Ob Du das wirklich willst, bezweifele ich. Zum Lösen von richtig groben Schmutz mag es gut sein, aber sobald Du ins Detail gehst, ist Ultraschall m.E. schlecht geeignet, da er kaum dosierbar ist und im mikroskopischen Bereich Mordskräfte wirken. Wenn es nur darum geht, Schnodder von blankem Metall "wegzumachen", dann mag das gehen. Für den Rest würde ich es lassen. :wink:

Gruß
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von areich » Do 17.01.13 17:22

Es gibt eben keine magische Reinigungstechnik, alles was Du Dir vorstellen kannst wurde schon tausendmal probiert. Erhitzen, Einfrieren, in Cola werfen, in den Geschirrspüler, in den Verdauungstrakt, in die Autowaschanlage, Ultraschall, Infrarot...

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Hoja » Do 17.01.13 21:06

areich hat geschrieben:Es gibt eben keine magische Reinigungstechnik, alles was Du Dir vorstellen kannst wurde schon tausendmal probiert. Erhitzen, Einfrieren, in Cola werfen, in den Geschirrspüler, in den Verdauungstrakt, in die Autowaschanlage, Ultraschall, Infrarot...
Vielleicht mal mit sowas probieren :wink:
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Numis-Student » Do 17.01.13 21:10

ich bräuchte mal ein paar Anregungen von euch...

Ich hätte gern so eine Münze: http://www.acsearch.info/record.html?id=614960

Meine ist im Anhang gezeigt ;) (Bild muss ich später nachreichen, dieser PC will die Speicherkarte nicht lesen...)

lässt sich da mechanisch was machen ? Oder wäre evtl die Bademethode von dem kleinen Traian praktikabel (die fände ich ganz reizvoll ;))
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Marcus Aurelius » Do 17.01.13 21:18

areich hat geschrieben:Es gibt eben keine magische Reinigungstechnik, alles was Du Dir vorstellen kannst wurde schon tausendmal probiert. Erhitzen, Einfrieren, in Cola werfen, in den Geschirrspüler, in den Verdauungstrakt, in die Autowaschanlage, Ultraschall, Infrarot...

Wie funktioniert die Reinigung "in den Verdauungstrakt " ??? Die ist mir neu ! :D


Grüsse

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von areich » Do 17.01.13 21:23

Ich weiß nicht, ob die Idee jemand ausprobiert hat aber irgendwas passiert sicher. Probieren geht über Studieren. :D
Auf die Tätowiernadel ist auch schon mal jemand gekommen aber das wurde ihm ausgeredet.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von shanxi » Do 17.01.13 21:26

verdauungstrakt ist eine super Idee.

Die Magensäure löst alle Verkrustungen ab, und im Darm gibt es direkt eine neue "schokobraune" Patina.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von richard55-47 » Do 17.01.13 21:30

:mrgreen:

oder die begehrte grüne Patina, wir haben schließlich Grünkohljahreszeit.
do ut des.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Marcus Aurelius » Do 17.01.13 21:30

shanxi hat geschrieben:verdauungstrakt ist eine super Idee.

Die Magensäure löst alle Verkrustungen ab, und im Darm gibt es direkt eine neue "schokobraune" Patina.

:lol:

Perfekte Methode !

Grüsse

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Numis-Student » Do 17.01.13 21:31

Invictus hat geschrieben:Diee mechanische Freilegung mit einer Kanüle wäre mir viel zu zeit- und arbeitsintensiv gewesen.

Die Reinigung des Semis erfolgte mittels Wechselbädern.
Zuerst kam die Münze (lose zwischen zwei Alufolien gelegt) in eine ganz leicht angesalzene Essiglösung (also das gleiche Verfahren wie bei der Silberreinigung).
Als die Alufolie begiann, sich braun zu verfärben und zu zersetzen, wurde die Münze herausgenommen, kurz und leicht abgeputzt (mit Flieslumpen) und in eine Backpulverlösung gelegt.
Als die Backpulverlösung einen stärkeren Grünton angenommen hatte, kam die Münze wieder heraus und wurde kurz, aber intensiv abgerieben.
Dann wieder in die Essiglösung u.s.w.
Diese Prozedur hab ich solange wiederholt, bis die Münze so aussah, wie sie jetzt aussieht.

Gruß
diese Methode meinte ich übrigens...
MR
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Mithras » Mo 21.01.13 17:16

Soderle, nun endlich wills auch mit den kleinsten Kanülen 0,3mm funktionieren... sitzen fest... prima Handhabung - mein Präpariernadelhalter Marke Eigenbau - bestehend aus einem Microspannfutter in eine Kunststoffhülle eines Permanentmarkers eingepasst... sekundenschnelles Nadelwechseln ist möglich...

LG
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