GENIO ANTIOCHENI / APOLLONI SANCTO
Moderator: Homer J. Simpson
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GENIO ANTIOCHENI / APOLLONI SANCTO
Hallo,
ich würde gern mal diesen Neuzugang zur Diskussion stellen.
Schöne Grüße,
MR
ich würde gern mal diesen Neuzugang zur Diskussion stellen.
Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: Isisfestprägungen
Davon, dass diese eigenartigen Prägungen mit dem Isisfest in Verbindung gebracht werden könnten, habe ich bislang nichts gehört. Es gibt aber wohl eine Diskussion, ob sie etwas mit der Christenverfolgung unter Maximinus Daza zu tun haben.
Grüße, Stefan
Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.
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Re: Isisfestprägungen ?
Ich habe mal in der Überschrift ein Fragezeichen ergänzt
Kannst du mir zumindest die Legenen nennen, damit ich selbst etwas weiter stöbern kann ?
Danke,
MR
Kannst du mir zumindest die Legenen nennen, damit ich selbst etwas weiter stöbern kann ?
Danke,
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Re: Isisfestprägungen ?
Und hier kann man es nachlesen:
J. Van Heesch, Une frappe semi-autonome sous Maximin Daza, RBN, Bruxelles 1975
Grüße
Zwerg
J. Van Heesch, Une frappe semi-autonome sous Maximin Daza, RBN, Bruxelles 1975
Grüße
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ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
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Re: Isisfestprägungen ?
Danke, da war ich wirklich auf der falschen Fährte
MR
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Re: GENIO ANTIOCHENI / APOLLONI SANCTO
ich habe mal komplett umbenannt, damit nicht noch mehr Verwirrung entsteht.
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: GENIO ANTIOCHENI / APOLLONI SANCTO
Diese sog.paganen Prägungen des Maximius II. sind nur durch einen Zufall nicht im RIC gelandet. Sie wurden nämlich zunächst dem Julian II. zugeschrieben, erschienen also nicht bei Maximinus. Als der RIC-Band mit Julian II. erschien, hatte sich aber bereits Maximinus durchgesetzt, sodaß sie auch in diesem Band nicht vorkommen.
Jochen
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Re: GENIO ANTIOCHENI / APOLLONI SANCTO
Selbst noch nicht gelesen, aber in diesem Zusammenhang sicher auch interessant:
J. Van Heesch, The Last civic coinages and the Religious Policy of Maximinus Daza (AD 312), Num. Chronicle 153, 1993.
J. Van Heesch, The Last civic coinages and the Religious Policy of Maximinus Daza (AD 312), Num. Chronicle 153, 1993.
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- Homer J. Simpson
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Re: GENIO ANTIOCHENI / APOLLONI SANCTO
Da gibt es zwei Emissionen, die sich nur auf den ersten Blick ähneln.
Zur ersten gehört die Münze, die Du zeigst. Zwei Typen aus Antiochia (Tyche / Apollo und Jupiter / Victoria) relativ häufig, einer aus Alexandria (Deo Sancto Sarapidi / Deo Sancto Nilo) schon deutlich seltener, einer aus Nicomedia (Deae Sanc Cereri / Gen Civit Nicom) noch seltener. Ein Exemplar aus Alexandria hae ich, siehe unten. Diese Stücke MIT Münzzeichen im Abschnitt, aus Antiochia auch mit Officina im Feld, werden heute, wenn ich das richtig verstanden habe, in die Zeit des Maximinus II., seiner Restauration des Heidentums und der damit verbundenen Christenverfolgungen datiert.
Die Stücke der zweiten Emission sind wesentlich variantenreicher und alle ziemlich selten. Sie wurden wohl in der 2. Hälfte des 4.Jh. in Rom zum Isisfest geprägt.
- Sie haben niemals Münzzeichen.
- Sie zeigen ägyptische Gottheiten.
- Sie sind meist sehr klein (ca. 14-16 mm); es soll lt. Cohen auch größere (AE3) geben, aber davon habe ich noch keine gesehen.
- Die Rückseiteninschrift lautet meist VOTA PUBLICA.
Es gibt sie auch mit Kaiserporträt auf der Vs., alle sehr selten; vor ein paar Jahren wurde auf Ebay eines von Julian II. für 127€ versteigert, und ich Idiot habe nicht mitgeboten.
Beigefügt folgende Bilder:
1. Alexandria, Serapis / Nilus, wohl unter Maximinus
2. Isisfest, Julianus II., Bilder von Ebay
3. Anonyme Isisfestmünze, Serapis / Anubis
Viele Grüße,
Homer
Zur ersten gehört die Münze, die Du zeigst. Zwei Typen aus Antiochia (Tyche / Apollo und Jupiter / Victoria) relativ häufig, einer aus Alexandria (Deo Sancto Sarapidi / Deo Sancto Nilo) schon deutlich seltener, einer aus Nicomedia (Deae Sanc Cereri / Gen Civit Nicom) noch seltener. Ein Exemplar aus Alexandria hae ich, siehe unten. Diese Stücke MIT Münzzeichen im Abschnitt, aus Antiochia auch mit Officina im Feld, werden heute, wenn ich das richtig verstanden habe, in die Zeit des Maximinus II., seiner Restauration des Heidentums und der damit verbundenen Christenverfolgungen datiert.
Die Stücke der zweiten Emission sind wesentlich variantenreicher und alle ziemlich selten. Sie wurden wohl in der 2. Hälfte des 4.Jh. in Rom zum Isisfest geprägt.
- Sie haben niemals Münzzeichen.
- Sie zeigen ägyptische Gottheiten.
- Sie sind meist sehr klein (ca. 14-16 mm); es soll lt. Cohen auch größere (AE3) geben, aber davon habe ich noch keine gesehen.
- Die Rückseiteninschrift lautet meist VOTA PUBLICA.
Es gibt sie auch mit Kaiserporträt auf der Vs., alle sehr selten; vor ein paar Jahren wurde auf Ebay eines von Julian II. für 127€ versteigert, und ich Idiot habe nicht mitgeboten.
Beigefügt folgende Bilder:
1. Alexandria, Serapis / Nilus, wohl unter Maximinus
2. Isisfest, Julianus II., Bilder von Ebay
3. Anonyme Isisfestmünze, Serapis / Anubis
Viele Grüße,
Homer
Wo is'n des Hirn? --- Do, wo's hiig'hört! --- Des glaab' i ned!
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Re: GENIO ANTIOCHENI / APOLLONI SANCTO
Und um auch hier wieder den Wert des gedruckten Buches herauszustellen:
Alföldi, Andreas: A Festival of Isis in Rome under the Christian Emperors of the IVth Century.
Dissertationes Pannonicae II 7. Leipzig 1937.
Noch heute maßgebend - eine Zusammenfassung im Netz kenne ich nicht.
Die Winzlinge sind richtig selten.
Grüße
Zwerg
Alföldi, Andreas: A Festival of Isis in Rome under the Christian Emperors of the IVth Century.
Dissertationes Pannonicae II 7. Leipzig 1937.
Noch heute maßgebend - eine Zusammenfassung im Netz kenne ich nicht.
Die Winzlinge sind richtig selten.
Grüße
Zwerg
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
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Re: GENIO ANTIOCHENI / APOLLONI SANCTO
Danke auch für eure weiteren Informationen und den Literaturhinweis
MR
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wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: GENIO ANTIOCHENI / APOLLONI SANCTO
2 - 3 Varianten
(Diskussion s.auch viewtopic.php?f=6&t=11928&p=427509&hili ... ch#p427509)
1. AV: Tyche von Antiochia sitzt frontal auf Felsen, betürmt und verhüllt, Getreidehalme in der Rechten, Flußgott Orontes schwimmt darunter GENIO AN TIOCHENI
RV: Apollo steht n.li, Patera in der Rechten, Lyra in der Linken. APOLLONI SANCTO, Eta (H) im re. Feld / SMA
1,46 g, 15 mm
Van Heesch, The Numismatic Chronicle 1993; 153: 66, 3a
3a: A - I mit Epsilon über delta für 9. Officina
2.
RV: Εpsilon/AMS
1,60 g, 15 - 17 mm
Van Heesch, The Numismatic Chronicle 1993; 153: 66, 3b
3.
RV: APOLLONI SANSTO, Delta (Δ)
1,54 g, 14 - 15 mm
Nicht in Van Heesch. Eventuell Schreibfehler.
4. RV: ohne Officina Zeichen
1,8 g, 14 – 15 mm
Mir bisher nicht bekannt. Für Van Heesch 2 (IOVI CONSERVATORII und VICTORIA AVGG) ist eine Münze ohne MZ und ohne Officina Markierung beschrieben (Paul-Francis Jacquier - Numismatique Antique, Auction 38, lot 567. September13 2013.). Ich kann nicht völlig ausschließen, dass die Markierung hier wg. Prägeschwäche oder Korrosion fehlt, auch wenn es in der Hand eher nicht so aussieht.
(Diskussion s.auch viewtopic.php?f=6&t=11928&p=427509&hili ... ch#p427509)
1. AV: Tyche von Antiochia sitzt frontal auf Felsen, betürmt und verhüllt, Getreidehalme in der Rechten, Flußgott Orontes schwimmt darunter GENIO AN TIOCHENI
RV: Apollo steht n.li, Patera in der Rechten, Lyra in der Linken. APOLLONI SANCTO, Eta (H) im re. Feld / SMA
1,46 g, 15 mm
Van Heesch, The Numismatic Chronicle 1993; 153: 66, 3a
3a: A - I mit Epsilon über delta für 9. Officina
2.
RV: Εpsilon/AMS
1,60 g, 15 - 17 mm
Van Heesch, The Numismatic Chronicle 1993; 153: 66, 3b
3.
RV: APOLLONI SANSTO, Delta (Δ)
1,54 g, 14 - 15 mm
Nicht in Van Heesch. Eventuell Schreibfehler.
4. RV: ohne Officina Zeichen
1,8 g, 14 – 15 mm
Mir bisher nicht bekannt. Für Van Heesch 2 (IOVI CONSERVATORII und VICTORIA AVGG) ist eine Münze ohne MZ und ohne Officina Markierung beschrieben (Paul-Francis Jacquier - Numismatique Antique, Auction 38, lot 567. September13 2013.). Ich kann nicht völlig ausschließen, dass die Markierung hier wg. Prägeschwäche oder Korrosion fehlt, auch wenn es in der Hand eher nicht so aussieht.
- Homer J. Simpson
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- Danksagung erhalten: 1205 Mal
Re: GENIO ANTIOCHENI / APOLLONI SANCTO
Das SANSTO ist ein netter Schreibfehler wohl eines griechischsprachigen Stempelschneiders, der mit dem lateinischen S und dem griechischen S (C) durcheinander kam. Ich mag solche Schreibfehler immer gerne, sie geben dieser urzeitlichen Welt der Kaiser und Götter so etwas Menschliches.
Bei der letzten Münze meine ich in der Vergrößerung ein flaues Gamma im Feld zu sehen. Da tippe ich doch auf einen verbrauchten Stempel und / oder beim Prägen verstopften Buchstaben.
Homer
Bei der letzten Münze meine ich in der Vergrößerung ein flaues Gamma im Feld zu sehen. Da tippe ich doch auf einen verbrauchten Stempel und / oder beim Prägen verstopften Buchstaben.
Homer
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- Zwerghamster (Sa 09.07.22 17:25)
Wo is'n des Hirn? --- Do, wo's hiig'hört! --- Des glaab' i ned!
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- Hat sich bedankt: 19 Mal
- Danksagung erhalten: 17 Mal
Re: GENIO ANTIOCHENI / APOLLONI SANCTO
Ja, ist gut möglich, es wäre auch ungewöhnlich, wenn es vergessen worden wäre. In der Hand sieht die Stelle ziemlich flach aus, nicht ganz, deine Erklärung ist am wahrscheinlichsten.Homer J. Simpson hat geschrieben: ↑Sa 09.07.22 17:04Bei der letzten Münze meine ich in der Vergrößerung ein flaues Gamma im Feld zu sehen. Da tippe ich doch auf einen verbrauchten Stempel und / oder beim Prägen verstopften Buchstaben.
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