Der griechische Schaukasten
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Re: Der griechische Schaukasten
Absolut richtig: " Der traditionelle Gewichtstandard wurde bis in die Zeit der Pyrrhos-Kriege beibehalten. Um 281 v. Chr. wurde er dann aber drastisch reduziert, so daß das Gewicht des Staters auf 6.6.g absank, übrigens parallel zu den Emissionen von Croton, Heracleia und Thourioi"
(Zitiert aus: http://www.antikensammlung-muenzen.uni- ... .php?id=94 )
(Zitiert aus: http://www.antikensammlung-muenzen.uni- ... .php?id=94 )
Grüße, Pinneberg
- Homer J. Simpson
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Re: Der griechische Schaukasten
Sodala. Gerade habe ich meine Rechnung von Naumann bezahlt.
Meist kaufe ich ja eher viele "kleine" Münzen, wohl wissend, daß meine Erben einst fluchen werden. Selten, daß ich mal eine größere Investition lande, aber hier konnte ich nicht widerstehen, den Münztyp fand ich doch zu interessant:
https://www.biddr.com/auctions/numismat ... &l=3854385
Da ich nach solchen Aktionen immer etwas weiche Knie und Angst vor der eigenen Courage habe, meine Frage an Euch: Was meint Ihr? Würdet Ihr eher mir auf die Schulter oder Euch an die Stirn klopfen?
Homer
Meist kaufe ich ja eher viele "kleine" Münzen, wohl wissend, daß meine Erben einst fluchen werden. Selten, daß ich mal eine größere Investition lande, aber hier konnte ich nicht widerstehen, den Münztyp fand ich doch zu interessant:
https://www.biddr.com/auctions/numismat ... &l=3854385
Da ich nach solchen Aktionen immer etwas weiche Knie und Angst vor der eigenen Courage habe, meine Frage an Euch: Was meint Ihr? Würdet Ihr eher mir auf die Schulter oder Euch an die Stirn klopfen?
Homer
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Re: Der griechische Schaukasten
Hallo,
ich möchte euch meine erste griechische Münze vorstellen.
Diese war ein Beifang, da ich sonst bei den Römern unterwegs bin,
aber je länger ich mich mit dieser beschäftige, desto mehr schätze ich sie.
Didrachme, Neapolis, ca. 300 v.Chr., 19,5-20 mm, 7,30 g.
Av: Kopf der Sirene Parthenope mit Ohrring, Halskette und Ampyx nach rechts,
hinter dem Nacken Artemis mit brennender Fackel nach rechts, unter dem Hals ΠΑΡΜE
Rv: Männerköpfiger, bärtiger Stier nach rechts schreitend, Kopf frontal, wird von einer über ihm fliegenden Nike bekränzt,
unter dem Stier Biene, im Abschnitt NEOΠΟΛΙΤΩΝ, jedoch kaum erkennbar.
LG
Sebastinus
Folgender Beitrag von Quinctilius hat mir bei der Bestimmung geholfen
:
ich möchte euch meine erste griechische Münze vorstellen.
Diese war ein Beifang, da ich sonst bei den Römern unterwegs bin,
aber je länger ich mich mit dieser beschäftige, desto mehr schätze ich sie.
Didrachme, Neapolis, ca. 300 v.Chr., 19,5-20 mm, 7,30 g.
Av: Kopf der Sirene Parthenope mit Ohrring, Halskette und Ampyx nach rechts,
hinter dem Nacken Artemis mit brennender Fackel nach rechts, unter dem Hals ΠΑΡΜE
Rv: Männerköpfiger, bärtiger Stier nach rechts schreitend, Kopf frontal, wird von einer über ihm fliegenden Nike bekränzt,
unter dem Stier Biene, im Abschnitt NEOΠΟΛΙΤΩΝ, jedoch kaum erkennbar.
LG
Sebastinus
Folgender Beitrag von Quinctilius hat mir bei der Bestimmung geholfen

quinctilius hat geschrieben: ↑Mi 06.11.19 09:28Eigentlich bin ich ja eher Sammler archaischer Münzen aber die klassischen sind künstlerisch wohl die schönsten. Besonders die italischen Exemplare stechen da hervor. Nicht alle erreichen das Niveau der Tetradrachmen aus Syrakus aber einige sind nah dran. Ein relativ günstiger "Ersatz" sind die Nomoi aus Neapolis dem modernen Neapel. Sie sind nicht selten und das Revers ist häufig dezentriert, so dass man sie häufig für (relativ !) kleines Geld kriegen kann, so wie diese drei Exemplare (Nr. 1 - 3): 2 x ex London Ancient Coins für EUR 120 und 1 x es Numisantique für EUR 200.
Sie sind häufig signiert, so wie meine Exemplare. Das zeigt, dass sie in der Antike als Kunstwerke verstanden wurden.
Die Datierung variiert, die häufigste liegt bei um 300 v. Chr.:
VGL CNG:
https://www.cngcoins.com/Coin.aspx?CoinID=389262
CAMPANIA, Neapolis. Circa 320-300 BC. AR Nomos (18.5mm, 7.26 g, 1h). Head of female right; grape bunch behind neck, ΔIOΦAN[OYΣ] below / Man-headed bull standing right, head facing; above, Nike flying right, crowning him with wreath. Sambon 437; HN Italy 571. Old collection tone, a few marks under tone, compact flan. VF
Nun habe ich daran gewisse Zweifel. Für mich sehen sie stilistisch nicht hellenistisch sondern klassisch aus. Die Tetradrachmen aus Syrakus bilden ja gewissermassen die griechische (Frisuren-) Modeentwicklung von um 500 bis ca. 400 v. Chr. ab und die Exemplare des Parmenides (ca. 413 - 405 v. Chr.) zeigen ein ähnliches Profil. Vgl insbesondere das gelockte Haar am Hinterkopf. Interessanterweise gab es auch einen Stempelsschneider in Neapolis, der seine Werke mit ΠAPME signierte. Ich habe schon überlegt, ob wir es hier mit demselben Künstler zu tun haben, Parmenides ?
Ein interessanter link zu den Münzen aus Neapolis:
https://manfacedbullsar.wordpress.com/neapolis-ii/
VG
Quinctilius
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Re: Der griechische Schaukasten
Ich habe das Stück vorhin per Zufall gesehen und mir bei dem Zuschlag gedacht "zu dem Preis ein sehr guter Kauf!"Homer J. Simpson hat geschrieben: ↑Di 04.04.23 20:40Sodala. Gerade habe ich meine Rechnung von Naumann bezahlt.
Meist kaufe ich ja eher viele "kleine" Münzen, wohl wissend, daß meine Erben einst fluchen werden. Selten, daß ich mal eine größere Investition lande, aber hier konnte ich nicht widerstehen, den Münztyp fand ich doch zu interessant:
https://www.biddr.com/auctions/numismat ... &l=3854385
Da ich nach solchen Aktionen immer etwas weiche Knie und Angst vor der eigenen Courage habe, meine Frage an Euch: Was meint Ihr? Würdet Ihr eher mir auf die Schulter oder Euch an die Stirn klopfen?
Homer

Hier also nochmal mein Schulterklopfen an Dich und meinen Glückwunsch. Der Typ gefällt mir auch sehr, und (noch) attraktivere Exemplare gehen ja schon für viel mehr weg: https://www.numisbids.com/n.php?p=lot&sid=5978&lot=49
Bei deinem hat der Kopf auf dem Avers immer noch diesen besonderen, göttlichen Gesichtsausdruck und die Schlange auf dem Revers sieht schön fies aus.
Und Sebastinus: Auch Dir Glückwunsch zu diesem schönen Stück! Mit Neapolis kann man als Fremdgeher von den Römern kommend, nichts falsch machen. Außerdem haben die Römer (wird zumindest teilweise in der Forschung so vertreten) selbst dort mal Münzen prägen lassen...
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Grüße, Pinneberg
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Re: Der griechische Schaukasten
Auf die Schulter und herzlichen Glückwunsch. Die Schlangen sehen wirklich herrlich aggressiv aus.Homer J. Simpson hat geschrieben: ↑Di 04.04.23 20:40
https://www.biddr.com/auctions/numismat ... &l=3854385
Da ich nach solchen Aktionen immer etwas weiche Knie und Angst vor der eigenen Courage habe, meine Frage an Euch: Was meint Ihr? Würdet Ihr eher mir auf die Schulter oder Euch an die Stirn klopfen?
Homer
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Re: Der griechische Schaukasten
@Homer: Das sehe ich genauso, wie meine Vorschreibenden. Schulterklopf und herzlichen Glückwunsch dazu. Ein echt feines Stück.
"...nam idem velle atque idem nolle, ea demum perniciosa amicitia est." (frei nach C. Sallustius Crispus)
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Re: Der griechische Schaukasten
Beim Kauf von Münzen denke ich ja an vieles, aber an meine Erben eigentlich nichtHomer J. Simpson hat geschrieben: ↑Di 04.04.23 20:40... Meist kaufe ich ja eher viele "kleine" Münzen, wohl wissend, daß meine Erben einst fluchen werden. ...

Entscheidend ist, was Du meinst. Aber ich hoffe, Deine Knie haben sich inzwischen wieder etwas verfestigt, die Münze bewegt sich doch an einem optimalen Pubkt zwischen Preis und Erhaltung

ANS 384 sieht man übrigens hier: http://numismatics.org/collection/1944.100.6926?lang=de
Gruß
Altamura
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Re: Der griechische Schaukasten
Als Beifang ist die aber sehr ordentlichSebastinus hat geschrieben: ↑Di 04.04.23 20:45... Diese war ein Beifang, da ich sonst bei den Römern unterwegs bin ...

Jetzt fehlen nur noch richtige Referenzen, das wären beispielsweise
BMC Seite 101, Nummer 73, die man auch online sieht (wobei das Bild aber etwas mau ist):
https://www.britishmuseum.org/collectio ... 79B-21-Nea
oder SNG France 784-785, die sich in der BnF in Paris befinden:
https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b85972954
https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b8499083m
Gruß
Altamura
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Re: Der griechische Schaukasten
Gestern sind meine Zuschläge von Peus angekommen und die erste zeige ich gleich mal.
Hab sie zum Ausrufpreis (800) als einzigster Bieter direkt bekommen.
Demetrios Poliorketes 306-283
Tetradrachme ca 290BC Pella
Nike mit Fanfare auf Prora
Poseidon mit Himation und Dreizack, im Feld Monogramm Delphin und Stern
Schöne Kabinettstönung
27mm 17,25gr.
Ex Münzen und Medaillen AG 2002
Ex Auctiones Basel 23 Los 297 von 1993
Da ich diesen Typ kürzlich auch als Hemidrachme erworben habe, passt dies gut zusammen
Hab sie zum Ausrufpreis (800) als einzigster Bieter direkt bekommen.
Demetrios Poliorketes 306-283
Tetradrachme ca 290BC Pella
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Poseidon mit Himation und Dreizack, im Feld Monogramm Delphin und Stern
Schöne Kabinettstönung
27mm 17,25gr.
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Da ich diesen Typ kürzlich auch als Hemidrachme erworben habe, passt dies gut zusammen
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Jetzt auch Griechen-Sammler!
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Re: Der griechische Schaukasten
Es gibt ja so Münzen, die sieht man und weiß sofort, dass man sie unbedingt haben "muss". Liebe auf den ersten Blick sozusagen. In diese Kategorie fällt bei mir dieser Neuzugang, den ich seit Freitag mein eigen nennen darf.
Didrachme / Nomos aus Kroton / Bruttium
AV: [KPOTONIATAΣ] - Kopf des Apollo mit Lorbeerkranz nach rechts
RV: Nackter kindlicher Herakles kniet mit gespreizten Beinen auf felsigem Untergrund nach rechts, Kopf nach links gewandt, und würgt mit jeder Hand eine Schlange
Durchmesser: 18,5 - 21 mm Gewicht: 6,98 g Stempelstellung: 4 h
Dewing 513, HN Italy 2157, SNG ANS 384 - 388;
ex Grün Auktion 28 #1096 (1999)
Bin mir nicht sicher, ob man es auf den Bildern sieht/erahnen kann, aber eine wundervolle Tönung trägt dieses Münzlein auch.
Andreas
Didrachme / Nomos aus Kroton / Bruttium
AV: [KPOTONIATAΣ] - Kopf des Apollo mit Lorbeerkranz nach rechts
RV: Nackter kindlicher Herakles kniet mit gespreizten Beinen auf felsigem Untergrund nach rechts, Kopf nach links gewandt, und würgt mit jeder Hand eine Schlange
Durchmesser: 18,5 - 21 mm Gewicht: 6,98 g Stempelstellung: 4 h
Dewing 513, HN Italy 2157, SNG ANS 384 - 388;
ex Grün Auktion 28 #1096 (1999)
Bin mir nicht sicher, ob man es auf den Bildern sieht/erahnen kann, aber eine wundervolle Tönung trägt dieses Münzlein auch.
Andreas
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"...nam idem velle atque idem nolle, ea demum perniciosa amicitia est." (frei nach C. Sallustius Crispus)
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Re: Der griechische Schaukasten
Sehr schön! Paßt ja thematisch hervorragend zu meiner Erwerbung eine halbe Seite höher.
Homer
Homer
Wo is'n des Hirn? --- Do, wo's hiig'hört! --- Des glaab' i ned!
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Re: Der griechische Schaukasten
Schon vor ein paar Wochen ist dieser Grieche bei mir eingezogen:
AE aus Tomis in Moesia
AV: —; Kopf des Zeus bekränzt nach rechts
GS: Monogram in Kranz (?, siehe unten), 8 mm
RV: T[OMI] - Zwei Pferdeprotomen nebeneinander nach rechts, achst-strahliger Stern über jeder
gepr.: 2. Jahrhunder v. u. Z.
Durchmesser: 22 mm Gewicht: 9,44 g Stempelstellung: 12 h
AMNG I,2 2461 („Gegenstempel: O undeutlich, einem vier- oder auch mehrspeichigen Rade ähnlich, meist mit Strahlen um die Felge…“)
Andreas
AE aus Tomis in Moesia
AV: —; Kopf des Zeus bekränzt nach rechts
GS: Monogram in Kranz (?, siehe unten), 8 mm
RV: T[OMI] - Zwei Pferdeprotomen nebeneinander nach rechts, achst-strahliger Stern über jeder
gepr.: 2. Jahrhunder v. u. Z.
Durchmesser: 22 mm Gewicht: 9,44 g Stempelstellung: 12 h
AMNG I,2 2461 („Gegenstempel: O undeutlich, einem vier- oder auch mehrspeichigen Rade ähnlich, meist mit Strahlen um die Felge…“)
Andreas
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Re: Der griechische Schaukasten
Nachdem ich diese Kleinmünze bereits mit viel Fragezeichen bei "geht es noch filigraner" gezeigt habe, hat mich der heutige Besuch in der Bibliothek etwas wissender gemacht.
Prägestätte: Athen
Nominal: Hemiobol (Athena / Eule)
Prägejahr: nach Hoover um 454-404 v.Chr. / nach Seltman um 478-430 v.Chr.
Durchmesser: 5,98 mm
Gewicht: 0,33 g
Referenz: HGC 4.1681, Seltman "Greek Coins" (2. Auflage, 1955) Seite 109 und Tafel XVI Nr. 6
Avers: Behelmter Kopf der Athena, Helm mit 3 Olivenblättern, Helmzier (voll sichtbar) und durch Striche dargestellte Haare
Revers: AΘE, stehende Eule nach rechts, Kopf zugewandt, links Olivenzweig (zum Teil sichtbar)
Die Beschreibung zu diesen kleinen Nominalen im Seltmann(*) hat mir sehr gut gefallen. Ich versuche diese einmal auf Deutsch wiederzugeben:
"In diesen Jahren des Wohlstands wurden große Mengen Athener Münzen verausgabt und die Zahl der unterschiedlichen Nominale war erheblich, denn zusätzlich zu den Tetradrachmen wurden Drachmen, Tribole (oder Halbdrachmen), Dibole (oder Drittel), Tri-Hemiobole (oder Viertel), Obole und letztendlich Hemiobole geprägt. Nicht weniger als 6 silberne Kleinmünzen, die alle mit kleinen Eulen in verschiedenen Haltungen geprägt wurden. Dies waren die bezaubernden kleinen Münzen die durch Aristophanes in im zweiten Akt seiner Vögel wie folgt beschrieben wurden:
"Niemals soll es euch an lauriotschen Eulen fehlen:
Ihr sollt sie überall an Euch finden, die fröhliche Brut sich vermehend, Nester in Euren Geldbeuteln bauend, viele kleine Silberlinge brütend." (**)
Der übliche Ort, an dem ein Athener diese kleinen Münzen bei sich trug, war jedoch nicht sein Geldbeutel, sondern sein Mund, denn er steckte sie sich in seine Wange. Es war diese Gewohnheit, die Anlass zu einer heiteren Passage in "Die Wespen" des Komödianten Aristophanes gab:
Zwei alte Männer, Philocleon und Lysistratus, hatten als Geschworene an den athenischen Gerichten gedient und hatten Anspruch auf ihren Tageslohn – einen Triobol –, denn der Lohn des Geschworenen, der in der Perikleischen Zeit einen Obol pro Tag betragen hatte, wurde um 425 v. Chr. auf drei erhöht. Beide hatten vom Zahlmeister ihren Lohn erhalten, zusammen eine Drachme oder sechs Obole.
Philocleon erzählt was dann passierte:
Einmal spielte mir Lysistratus, dieser Witzbold, den schlimmsten Streich. Zusammen erhielten wir eine Drachme, er wechselte diese bei einem Fischhändler ein und legte mir drei glänzende Fischschuppen hin. Und ich? Ich dachte es seien drei Obole und steckte mir sie in den Mund. Welch abscheulicher Geschmack! Ola! Ich spuckte Sie aus und packte ihm beim Kragen! Aber was sagte er, dieser Schlingel?!
Er sagte mir, ich hätte den Magen eines Hahnes. "Bald kackst du harte Münze aus," so sagte er.(***) "
(*) = Charles Seltman: Greek Coins - A History of Metallic Currency and Coinage down to the Fall of the Hellenistic Kingdoms, 2. Ausgabe, 1955, Seite 109
(**) = Anmerkung: Text frei übersetzt, die offizielle deutsche Übersetzung war für diese Ausführung wenig sinnig.
(***) = Anmerkung: Text für diese Zwecke frei übersetzt.
Prägestätte: Athen
Nominal: Hemiobol (Athena / Eule)
Prägejahr: nach Hoover um 454-404 v.Chr. / nach Seltman um 478-430 v.Chr.
Durchmesser: 5,98 mm
Gewicht: 0,33 g
Referenz: HGC 4.1681, Seltman "Greek Coins" (2. Auflage, 1955) Seite 109 und Tafel XVI Nr. 6
Avers: Behelmter Kopf der Athena, Helm mit 3 Olivenblättern, Helmzier (voll sichtbar) und durch Striche dargestellte Haare
Revers: AΘE, stehende Eule nach rechts, Kopf zugewandt, links Olivenzweig (zum Teil sichtbar)
Die Beschreibung zu diesen kleinen Nominalen im Seltmann(*) hat mir sehr gut gefallen. Ich versuche diese einmal auf Deutsch wiederzugeben:
"In diesen Jahren des Wohlstands wurden große Mengen Athener Münzen verausgabt und die Zahl der unterschiedlichen Nominale war erheblich, denn zusätzlich zu den Tetradrachmen wurden Drachmen, Tribole (oder Halbdrachmen), Dibole (oder Drittel), Tri-Hemiobole (oder Viertel), Obole und letztendlich Hemiobole geprägt. Nicht weniger als 6 silberne Kleinmünzen, die alle mit kleinen Eulen in verschiedenen Haltungen geprägt wurden. Dies waren die bezaubernden kleinen Münzen die durch Aristophanes in im zweiten Akt seiner Vögel wie folgt beschrieben wurden:
"Niemals soll es euch an lauriotschen Eulen fehlen:
Ihr sollt sie überall an Euch finden, die fröhliche Brut sich vermehend, Nester in Euren Geldbeuteln bauend, viele kleine Silberlinge brütend." (**)
Der übliche Ort, an dem ein Athener diese kleinen Münzen bei sich trug, war jedoch nicht sein Geldbeutel, sondern sein Mund, denn er steckte sie sich in seine Wange. Es war diese Gewohnheit, die Anlass zu einer heiteren Passage in "Die Wespen" des Komödianten Aristophanes gab:
Zwei alte Männer, Philocleon und Lysistratus, hatten als Geschworene an den athenischen Gerichten gedient und hatten Anspruch auf ihren Tageslohn – einen Triobol –, denn der Lohn des Geschworenen, der in der Perikleischen Zeit einen Obol pro Tag betragen hatte, wurde um 425 v. Chr. auf drei erhöht. Beide hatten vom Zahlmeister ihren Lohn erhalten, zusammen eine Drachme oder sechs Obole.
Philocleon erzählt was dann passierte:
Einmal spielte mir Lysistratus, dieser Witzbold, den schlimmsten Streich. Zusammen erhielten wir eine Drachme, er wechselte diese bei einem Fischhändler ein und legte mir drei glänzende Fischschuppen hin. Und ich? Ich dachte es seien drei Obole und steckte mir sie in den Mund. Welch abscheulicher Geschmack! Ola! Ich spuckte Sie aus und packte ihm beim Kragen! Aber was sagte er, dieser Schlingel?!
Er sagte mir, ich hätte den Magen eines Hahnes. "Bald kackst du harte Münze aus," so sagte er.(***) "
(*) = Charles Seltman: Greek Coins - A History of Metallic Currency and Coinage down to the Fall of the Hellenistic Kingdoms, 2. Ausgabe, 1955, Seite 109
(**) = Anmerkung: Text frei übersetzt, die offizielle deutsche Übersetzung war für diese Ausführung wenig sinnig.
(***) = Anmerkung: Text für diese Zwecke frei übersetzt.
——••——
Mitglied im Verein für Münzkunde Nürnberg
"Wir laden herzlich zu unseren Stammtischen und Vorträgen im Germanischen Nationalmuseum ein!"
https://www.vfm-nbg.de/
——••——
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Re: Der griechische Schaukasten
Da mir der entsprechende Goldstater ein bisschen zu teuer ist, ich aber das Motiv hübsch finde, hab ich hier die Variante in Bronze gewählt.
Pantikapaion, Tetrachalkon (?) Beste Grüße

Pantikapaion, Tetrachalkon (?) Beste Grüße
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