hohes Aufgeld bei Auktionen gerechtfertigt?

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edsc
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Re: hohes Aufgeld bei Auktionen gerechtfertigt?

Beitrag von edsc » So 05.01.25 21:04

Wenn wir schon bei dem Thema sind. Eine Sache interessiert mich auch schon seit Längerem - vielleicht können mich die Insider hier aufklären. :)
Nach einer Auktion werden die Gewinner ja gebeten, ihre ersteigerten Münzen innerhalb von 2 Wochen zu bezahlen. Die Auszahlung an den Einlieferer erfolgt aber erst nach 6 Wochen. Das heißt doch, dass der Versteigerer mindestens 4 Wochen den gesamten Ertrag der Auktion "zur freien Verfügung" hat, richtig? Ich meine, einige Hunderttausend Euro einen Monat lang auf dem Tagesgeldkonto werfen doch auch etwas Kapital ab, das der Versteigerer natürlich für sich behält. Zusätzlich zum Aufgeld und der Einlieferprovision. Oder sehe ich das falsch?

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Re: hohes Aufgeld bei Auktionen gerechtfertigt?

Beitrag von Numis-Student » So 05.01.25 21:16

Ich habe jetzt mit so einem österr. Vergleichsportal durchgerechnet, was eine halbe Million IM JAHR an Zinsen einspielt: exklusiv für Neukunden - und bei der aktuell besten Bank - sind es aktuell genau € 9.964,62 €, d.h. im Monat 830,39€ vor Abzug der Steuern.

Sorry, dafür lohnt es nicht, jeden Monat die Bankverbindungen zu wechseln, um in den Genuss von Neukundenbonus zu kommen und immer die bestmöglichen Zinsen abzugrasen.
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Re: hohes Aufgeld bei Auktionen gerechtfertigt?

Beitrag von Numis-Student » So 05.01.25 21:44

auf der anderen Seite sieht es übrigens so aus: eine der großen, alten marktbeherrschenden Banken zahlt für die selbe halbe Mio auf dem Tagesgeldkonto 37,50€ im JAHR an Zinsen aus, das Umrechnen auf einen Monat überlasse ich nun Euch ;-)
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Re: hohes Aufgeld bei Auktionen gerechtfertigt?

Beitrag von Altamura2 » Mo 06.01.25 09:30

Numis-Student hat geschrieben:
So 05.01.25 21:44
... zahlt für die selbe halbe Mio auf dem Tagesgeldkonto 37,50€ im JAHR an Zinsen aus ...
Bist Du Dir sicher, dass Du Dich da nicht irgendwo vertan hast 8O ?

Gruß

Altamura

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Re: hohes Aufgeld bei Auktionen gerechtfertigt?

Beitrag von Numis-Student » Mo 06.01.25 10:00

Altamura2 hat geschrieben:
Mo 06.01.25 09:30
Numis-Student hat geschrieben:
So 05.01.25 21:44
... zahlt für die selbe halbe Mio auf dem Tagesgeldkonto 37,50€ im JAHR an Zinsen aus ...
Bist Du Dir sicher, dass Du Dich da nicht irgendwo vertan hast 8O ?

Gruß

Altamura
Eigentlich hätte ich Euch den Link als unnötige Werbung ersparen wollen, aber nachdem meine Quellen angezweifelt werden...

--> https://durchblicker.at/sparzinsen/verg ... 93427df22a

Schöne Grüße,
MR
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Re: hohes Aufgeld bei Auktionen gerechtfertigt?

Beitrag von Altamura2 » Mo 06.01.25 11:00

Numis-Student hat geschrieben:
Mo 06.01.25 10:00
... Eigentlich hätte ich Euch den Link als unnötige Werbung ersparen wollen, aber nachdem meine Quellen angezweifelt werden...
Die drei Ausreißer in dieser Übersicht muss man sich schon genauer anschauen. Bei der BankDirekt steht beispielsweise "Gesamtzinssatz fix p.a. bis 31.03.2025 2,000 %": https://www.bankdirekt.at/de/produkte/o ... konto.html
Die würden sich ja sonst ganz schnell aus dem Markt katapultieren :D .

Gruß

Altamura

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Re: hohes Aufgeld bei Auktionen gerechtfertigt?

Beitrag von Numis-Student » Mo 06.01.25 11:28

Gut, es ging jetzt auch weniger um die schlechtesten, sondern her um die besten Bankkonditionen. Und da ist es eben so, dass die Achthundertbisschen pro Monat jetzt kein großes Extra-Einkommen des Auktionshauses darstellen, sondern das eher in der Unschärfe eines Gebotsschrittes bei einer teureren Münze untergeht.
Oder anders gesagt: ich vermute, dass die Achthundertbisschen nicht mal unseren jährlichen Klopapierverbrauch abdecken :-)
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Re: hohes Aufgeld bei Auktionen gerechtfertigt?

Beitrag von Gingko » So 12.01.25 17:15

Ich habe gerade mal bei z.B. Künker nachgesehen.
Auktionsergebnis Aufgeld 25% plus 17,85 bei dem Einlieferer.
Zusammen sind das 42,85 %.
Läuft mal etwas schief, Kinn hoch, beide.

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Re: hohes Aufgeld bei Auktionen gerechtfertigt?

Beitrag von Andechser » So 12.01.25 17:20

Davon geht aber die Mehrwertsteuer in Höhe von 19% ab und alle Kosten des Auktionshauses müssen davon gedeckt werden.

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Re: hohes Aufgeld bei Auktionen gerechtfertigt?

Beitrag von Gingko » So 12.01.25 17:24

Andechser hat geschrieben:
So 12.01.25 17:20
Davon geht aber die Mehrwertsteuer in Höhe von 19% ab und alle Kosten des Auktionshauses müssen davon gedeckt werden.
Die verauslagte Mehrwertsteuer, auch genannt Umsatzsteuer, die das Auktionshaus verauslagt hat, werden dagegen gerechnet. Insofern sind es weniger als 19%.
Läuft mal etwas schief, Kinn hoch, beide.

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Re: hohes Aufgeld bei Auktionen gerechtfertigt?

Beitrag von Andechser » So 12.01.25 17:34

Das ist aber für die Betrachtung an dem Punkt erstmal nicht relevant, da die Mehrwertsteuer an der Stelle abzuführen ist. Außerdem dürften die meisten Auktionshäuser zum Vorsteuerabzug berechtigt sein und zahlen somit selbst bei Lieferanten keine Mehrwertsteuer, da sie zu Nettopreisen kaufen. Dann kann da auch nichts mehr gegengerechnet werden, da diese Regelung geschaffen wurde um den Unternehmen diese Gegenrechnerei, die mit viel Bürokratie verbunden ist, zu ersparen. Falls ein Auktionshaus jedoch selbst differenzbesteuerte Stücke gekauft und dann als Eigenware in die Auktion genommen hat, kann das Auktionshaus auch nichts gegenrechnen, da der Verkäufer keine Mehrwertsteuer ausweisen darf.

Beste Grüße
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Re: hohes Aufgeld bei Auktionen gerechtfertigt?

Beitrag von Gingko » So 12.01.25 19:19

Andechser hat geschrieben:
So 12.01.25 17:34
... und zahlen somit selbst bei Lieferanten keine Mehrwertsteuer, da sie zu Nettopreisen kaufen...
Dann verrechnen sie also oder schlagen auf netto die Mwst unberechtigt auf.
Läuft mal etwas schief, Kinn hoch, beide.

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Re: hohes Aufgeld bei Auktionen gerechtfertigt?

Beitrag von Andechser » So 12.01.25 20:12

Du solltest dich wirklich informieren, wie die Mehrwertsteuer funktioniert und was der Vorsteuerabzug ist.
Aber um es nochmal klarzustellen, das Aufgeld und das Abgeld bei Künker macht ungefähr ein Drittel des vom Kunden zu zahlenden Preises aus. Das ist aus kaufmännischer Sicht von einer überzogenen Marge weit entfernt.

Beste Grüße
Andechser

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Re: hohes Aufgeld bei Auktionen gerechtfertigt?

Beitrag von didius » So 12.01.25 20:19

Andechser hat geschrieben:
So 12.01.25 20:12
Du solltest dich wirklich informieren, wie die Mehrwertsteuer funktioniert und was der Vorsteuerabzug ist.
Aber um es nochmal klarzustellen, das Aufgeld und das Abgeld bei Künker macht ungefähr ein Drittel des vom Kunden zu zahlenden Preises aus. Das ist aus kaufmännischer Sicht von einer überzogenen Marge weit entfernt.

Beste Grüße
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Ich gebe dir vollkommen Recht. Nur als Sammler ist das trotzdem ganz schön ärgerlich, wenn die Aufschläge immer höher werden. In zweierlei Hinsicht. Beim Kauf selbst und auch bei einem möglichen Wiederverkauf.

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Re: hohes Aufgeld bei Auktionen gerechtfertigt?

Beitrag von Andechser » So 12.01.25 20:33

Da stimme ich dir voll und ganz zu und als Käufer stört mich das natürlich auch.

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