Vormünzliche Zahlungsmittel / Prämonetäre Zahlungsmittel / "Primitivgeld"
Moderator: Locnar
- pingu
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Re: Vormünzliche Zahlungsmittel / Prämonetäre Zahlungsmittel / "Primitivgeld"
Hallo,
Nr. 3 sollten dann auch beide passen.
Bei Nr. 1 würde ich nichts machen lassen. Die Sppaten sind einfach zu dünn und zu spröde als das da noch etwas restauriert werden könnte. Außerdem ist das Kupfer in fast allen Fällen komplett zu Verwitterungsmineralen umgewandelt. Die Stücke sind daher spröde wie Glas.
Es ist ein Square Foot Spade, ca. 350-250BC. Es gibt momentan über 200 verschiedene beschriebene Typen.
Grüße pingu
Nr. 3 sollten dann auch beide passen.
Bei Nr. 1 würde ich nichts machen lassen. Die Sppaten sind einfach zu dünn und zu spröde als das da noch etwas restauriert werden könnte. Außerdem ist das Kupfer in fast allen Fällen komplett zu Verwitterungsmineralen umgewandelt. Die Stücke sind daher spröde wie Glas.
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Wer sein Geld mit Konsum verschwendet, wird die wahren Freuden eines Numismatikers nie kennenlernen....
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Re: Vormünzliche Zahlungsmittel / Prämonetäre Zahlungsmittel / "Primitivgeld"
Besten Dank!
Den korrodierten Spaten werde ich dann später mal röntgen lassen, vielleicht lässt sich da noch etwas erkennen.
Grüße
Tilos
Den korrodierten Spaten werde ich dann später mal röntgen lassen, vielleicht lässt sich da noch etwas erkennen.
Grüße
Tilos
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Re: Vormünzliche Zahlungsmittel / Prämonetäre Zahlungsmittel / "Primitivgeld"
Die röntgenologische Untersuchung hat leider keine Befunde hinsichtlich der Schriftzeichen erbracht. Aufgrund des schlechten Zustandes bzw. Durchkorrosion der Münze, bleibt diese unrestauriert.
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Re: Vormünzliche Zahlungsmittel / Prämonetäre Zahlungsmittel / "Primitivgeld"
Zu den Packsattel-Geld Barren und zu rati (thread Primitivgeld auf Münzen) möchte ich noch anfügen:
Es gibt wenig Literatur dazu, die detaillierteste Untersuchung, die ich kenne, stammt von Rolf Braun in „Der Primitivgeldsammler“ 3,1 von 1982. Einige Details will ich euch nicht vorenthalten, da so etwas oft in den Wirren der ständig wechselnden Periodika verlorengeht.
„Der Primitivgeldsammler“ als Zeitschrift müsste auch inzwischen in den Äonen sein.
Das Chieng Money nannte sich auch Packsattel-Geld (thailändischer Name KA KIM = Stadtgeld) des Königreichs Lannatai.
Gegründet im Jahr 773 u.Z. im Norden von Thailand. Die chinesischen Han haben den Thai Volksstamm mit König (Prinz) Singhonawat aus Südchina vertrieben, die vertrieben ihrerseits die Khmer aus Nordthailand und siedelten dort. Später wechselte durch wiederholte Kriege die Herrschaft dieses Gebietes ständig.
Das Packsattel Geld wurde aus Silberbarren hergestellt, dessen Enden nach innen gebogen wurden, ein Einschnitt, der hervor angebracht wurde, klaffte beim Biegen weit auseinander.
Die verglichenen Gewichte des Standardbarrens von um 60 Gramm (4 Baht oder 1 Tamlung) ergaben Abweichungen von bis zu 3,8 Gramm.
Auf beiden Schenkeln des Barrens sind jeweils 3 Einstempelungen in Altsiamesisch.
Name der Stadt bzw. des Fürstentums (bzw. nur Symbol für Wohlergehen), über die beiden Außenstempel sind sich selbst die Experten in Thailand nicht einig; es sind einmal der Gewichtswert und zum anderen Speichen-, Blütenmuster oder viergeteilter Kreis. Oliver D. Creswell (in Early Coinage of Southeast Asia, Dallas 1974) berichtet von 36 verschiedenen Stempelarten. Man nimmt an das es das Münzmeisterzeichen ist.
Harding Kneedler ( in Siamese Coins and Tokens, London 1977) meint es sei eine Königsmarke.
Es gibt auch noch „Kleingeld“ zwischen 5 und 9 Gramm, diverse Legierungen mit geringem Silberanteil.
Im Jahre 1558 wurde Lannatai von den Burmesen überrannt und ging unter, das Packsattel-Geld behielt noch einige Zeit seine Gültigkeit als Zahlungsmittel.
Eigentlich bis heute als Gewichtsäquivalent, Bilder von meinem Stück unten, leider nicht so gute Qualität wie ratis Fotos.
Es gibt wenig Literatur dazu, die detaillierteste Untersuchung, die ich kenne, stammt von Rolf Braun in „Der Primitivgeldsammler“ 3,1 von 1982. Einige Details will ich euch nicht vorenthalten, da so etwas oft in den Wirren der ständig wechselnden Periodika verlorengeht.
„Der Primitivgeldsammler“ als Zeitschrift müsste auch inzwischen in den Äonen sein.
Das Chieng Money nannte sich auch Packsattel-Geld (thailändischer Name KA KIM = Stadtgeld) des Königreichs Lannatai.
Gegründet im Jahr 773 u.Z. im Norden von Thailand. Die chinesischen Han haben den Thai Volksstamm mit König (Prinz) Singhonawat aus Südchina vertrieben, die vertrieben ihrerseits die Khmer aus Nordthailand und siedelten dort. Später wechselte durch wiederholte Kriege die Herrschaft dieses Gebietes ständig.
Das Packsattel Geld wurde aus Silberbarren hergestellt, dessen Enden nach innen gebogen wurden, ein Einschnitt, der hervor angebracht wurde, klaffte beim Biegen weit auseinander.
Die verglichenen Gewichte des Standardbarrens von um 60 Gramm (4 Baht oder 1 Tamlung) ergaben Abweichungen von bis zu 3,8 Gramm.
Auf beiden Schenkeln des Barrens sind jeweils 3 Einstempelungen in Altsiamesisch.
Name der Stadt bzw. des Fürstentums (bzw. nur Symbol für Wohlergehen), über die beiden Außenstempel sind sich selbst die Experten in Thailand nicht einig; es sind einmal der Gewichtswert und zum anderen Speichen-, Blütenmuster oder viergeteilter Kreis. Oliver D. Creswell (in Early Coinage of Southeast Asia, Dallas 1974) berichtet von 36 verschiedenen Stempelarten. Man nimmt an das es das Münzmeisterzeichen ist.
Harding Kneedler ( in Siamese Coins and Tokens, London 1977) meint es sei eine Königsmarke.
Es gibt auch noch „Kleingeld“ zwischen 5 und 9 Gramm, diverse Legierungen mit geringem Silberanteil.
Im Jahre 1558 wurde Lannatai von den Burmesen überrannt und ging unter, das Packsattel-Geld behielt noch einige Zeit seine Gültigkeit als Zahlungsmittel.
Eigentlich bis heute als Gewichtsäquivalent, Bilder von meinem Stück unten, leider nicht so gute Qualität wie ratis Fotos.
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- Numis-Student (Sa 28.09.24 22:01) • Atalaya (Di 01.10.24 01:14) • tilos (So 09.03.25 19:23)
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Re: Vormünzliche Zahlungsmittel / Prämonetäre Zahlungsmittel / "Primitivgeld"
"Für etwas Abwechslung im Bebakasten" habe ich heute noch folgendes Lanzengeld mitgenommen, laut Verkäufer aus dem Kongo und ein Zahlungsmittel für den Brautkauf. (Länge 70cm).
Schöne Grüße
MR
Schöne Grüße
MR
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- B555andi (So 09.03.25 06:54) • tilos (So 09.03.25 19:23) • Chippi (Mo 10.03.25 09:51)
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: Vormünzliche Zahlungsmittel / Prämonetäre Zahlungsmittel / "Primitivgeld"
Numis-Student hat geschrieben: ↑Sa 08.03.25 23:00"Für etwas Abwechslung im Bebakasten" habe ich heute noch folgendes Lanzengeld mitgenommen, laut Verkäufer aus dem Kongo und ein Zahlungsmittel für den Brautkauf. (Länge 70cm).
Schöne Grüße
MR
Dann möchte ich die Augen Deiner ‚Schwiegereltern‘ sehen, wenn Du damit ankommst…

„Es hat alles seinen tieferen Sinn.“ ‚Joseph Schwejk‘
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Re: Vormünzliche Zahlungsmittel / Prämonetäre Zahlungsmittel / "Primitivgeld"
Schönes Eisengeld!
So eine Wucherform einer Lanze habe ich mir auch schon zugelegt
So eine Wucherform einer Lanze habe ich mir auch schon zugelegt

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Re: Vormünzliche Zahlungsmittel / Prämonetäre Zahlungsmittel / "Primitivgeld"
Zeigen !Erdnussbier hat geschrieben: ↑So 09.03.25 20:37Schönes Eisengeld!
So eine Wucherform einer Lanze habe ich mir auch schon zugelegt![]()

Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: Vormünzliche Zahlungsmittel / Prämonetäre Zahlungsmittel / "Primitivgeld"
Bei diesen ganzen "vormünzlichen Zahlungsmitteln" warte ich immer noch auf den Foristen, der sich einen Kuhstall baut, um darin vormünzliches Zahlungsmittel aus Rom (Pecus) zu halten
Grüße
Klaus

Grüße
Klaus
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- Erdnussbier (So 09.03.25 21:22)
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
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Re: Vormünzliche Zahlungsmittel / Prämonetäre Zahlungsmittel / "Primitivgeld"
Soweit ich weiss, hat die Bundesbank eine ausgestopfte Kuh in ihrer Sammlung.
MR
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Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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- Erdnussbier
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Re: Vormünzliche Zahlungsmittel / Prämonetäre Zahlungsmittel / "Primitivgeld"
Na gut

Gesamtlänge 68 cm, Eisen.
Auch einer unbrauchbare Wucherform aber der Schaft ist noch hohl, da diese manchmal auch zu Präsentationszwecken auf dünne Stöcke wie bei einem richtigen Speer gesetzt wurden.
Es müsste irgendwie aus dem Kulturkreis der Nkutshu stammen aber wie das so ist: Wenn man das nicht selbst vorort gesammelt hat oder von jemanden aus erster Hand erhalten hat ist das nicht wirklich sicher da sich wie so oft manchmal ähnliche Formen unabhängig voneinander entwickelt haben.
Grüße Erdnussbier
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- Numis-Student (So 09.03.25 21:33) • didius (Mo 10.03.25 05:59) • Chippi (Mo 10.03.25 09:51) • tilos (So 13.04.25 01:24)
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