Römische Münzen aus Alexandria
Moderator: Homer J. Simpson
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Re: Römische Münzen aus Alexandria
Kennt ihr das?
"Eigentlich" trifft die Münze gar nicht das eigene Sammelgebiet, aber man will sie trotzdem haben. So ging es mir mit diesem Handschmeichler aus Alexandria. Da chinamul den Typ schon einmal vorgestellt hat, habe ich seine Beschreibung teilweise übernommen. Ich hoffe, dass die Zitate auch auf meine Münze zutreffen, denn mir fehlt zu den Provinzmünzen Alexandrias die Fachliteratur.
ANTONINUS PIUS 138 - 161
Æ Drachme
Alexandria
141/142 n.Chr.
Av.: AYT K T AIΛ AΔP ANTωNINOC CЄB ЄYC - Belorbeerter Kopf rechts
Rv.: Isis in Chiton und Peplos in zweisäuligem Tempel mit Papyrussäulen und Lotuskapitellen nach rechts thronend; auf ihrem Schoß nackter Harpokrates mit Skhent, dem sie die Brust reicht; im halbrunden Pediment des Tempels von zwei Uraei flankierte Scheibe
Links und rechts im Feld: L - Є (Jahr 5)
25,50 Gr., Stempelstellung 6 h
RPC IV.4, 564; Dattari-Savio: 3040; Geißen: 1419
Grüsse
Rainer
"Eigentlich" trifft die Münze gar nicht das eigene Sammelgebiet, aber man will sie trotzdem haben. So ging es mir mit diesem Handschmeichler aus Alexandria. Da chinamul den Typ schon einmal vorgestellt hat, habe ich seine Beschreibung teilweise übernommen. Ich hoffe, dass die Zitate auch auf meine Münze zutreffen, denn mir fehlt zu den Provinzmünzen Alexandrias die Fachliteratur.
ANTONINUS PIUS 138 - 161
Æ Drachme
Alexandria
141/142 n.Chr.
Av.: AYT K T AIΛ AΔP ANTωNINOC CЄB ЄYC - Belorbeerter Kopf rechts
Rv.: Isis in Chiton und Peplos in zweisäuligem Tempel mit Papyrussäulen und Lotuskapitellen nach rechts thronend; auf ihrem Schoß nackter Harpokrates mit Skhent, dem sie die Brust reicht; im halbrunden Pediment des Tempels von zwei Uraei flankierte Scheibe
Links und rechts im Feld: L - Є (Jahr 5)
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Re: Römische Münzen aus Alexandria
Ja, das kenne ich auch. Bei mir war es so mit Bronzen aus Antiochia in Pisidien. Sie waren ein guter Ersatz für die doch recht teuren Sesterzen von Caracalla und Geta. Und die Silberlinge mit dem Berg Argaeus, für die habe ich auch eine Schwäche, obwohl ich an Provinzlern doch eher vorbeigehe.
Schönes Wochenende
Kiko
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Re: Römische Münzen aus Alexandria
mir geht es ähnlich. Nicht dass ich Provinzer nicht interessant genug fände... mir fehlt erstens das Kapital also auch die Zeit, für mich gebührend mit ihnen zu beschäftigen. Bauten auf römischen Münzen finde ich allerdings immer interessant. Leider kann man bei den wenigsten Provinzmünzen die Bauten auf den Münzen auch realen Bauwerken zuordnen.
Bei der vorliegenden Drachme könnte es sich allerdings um einen kleinen Tempel der Isis (Phariae) handeln, der auf der Insel Antirhodos gestanden hat. Auf dem Inselchen hatte ja angeblich Kleopatra ihre Gemächer.
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Re: Römische Münzen aus Alexandria
Der Beitrag heißt zwar "Römische Münzen aus Alexandria", aber ich erlaube mir trotzdem eine Marke vorzustellen, deren Ikonographie von Münzen aus Alexandria inspiriert war: Eine sog. "Nilus Tessera" aus der römischen Provinz Ägypten, hergestellt im 3. Regierungsjahr einer unbekannten Herrschaft; ca. 1-3. Jhdt. n.Chr.
Nilus, nach links geneigt, hält einen Palmwedel (CNG sieht in einer sehr ähnlichen Tessera eine Getreideähre) in der rechten und ein Füllhorn in der linken Hand, links daneben eine Lotusblume.
Euthenia nach links geneigt, in der rechten Hand Kornähren und in der linken ein Füllhorn haltend, Granatapfel (?) an der rechten Schulter, Genius nach rechts stehend, die rechte Hand erhoben und das Zepter über die linke Schulter haltend; in der Exergue unten: L Γ
18 mm, 3,73 g, Stempel 10 Uhr
cf. Dattari (Savio) 11623 (anderes Jahr), Emmett 4325.3, Milne 5400 var
Nachfolgende Anmerkungen stammen aus der Dissertation von Denise Wilding.
Die meisten Marken aus dem römischen Ägypten haben keinen spezifischen Bezug für einen bestimmten Ort in Ägypten, sondern weisen eine Ikonographie auf, die auf Marken in der ganzen Provinz zu finden ist und oft von der alexandrinischen Münzprägung inspiriert ist. Darunter fallen auch die sog. Nilus - Tesserae.
Marken mit dem Nilus Motiv wurden in einem weiten geografischen Bereich innerhalb und außerhalb Ägyptens gefunden: Saqqara, Tebtunis, Οxyrhynchus, Qasr Ibrim, Karanis, Fayum und an der Haifa Küste. Tesserae des Nilus-Typ, der auf der Vorderseite Nilus liegend links und auf der Rückseite Euthenia liegend links darstellt, wurden ebenfalls an mehreren Fundorten entdeckt: einem Schiffswrack an der Karmelküste, in Οxyrhynchus und in einem Tempel in Qasr Ibrim.
Der Grund für die Beliebtheit von Nilus liegt vermutlich in der Bedeutung des Nils für das Leben in Ägypten und in der Stadt Rom. In der frühen Kaiserzeit wird er zum ersten Mal mit seiner Gemahlin Euthenia dargestellt, die für Fruchtbarkeit und eine gute Überschwemmung des Nils steht, zusammen können sie also ein Sinnbild des durch den Nil verursachten Wohlstandes gedeutet werden. Die gemeinsame Darstellung begann vermutlich zur gleichen Zeit, als die Getreidelieferungen von Ägypten nach Rom organisiert wurden.
Im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. wird Nilus sitzend dargestellt, ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. auf einer Sphinx, einem Nilpferd oder einem Krokodil liegend. Diese liegende Haltung ist die beliebteste Darstellung und findet sich auf Münzen aus der Regierungszeit von Domitian in Alexandria.
Zur Funktion dieser Marken: Milne stellte die These auf, dass Marken im römischen Ägypten aus der Zeit zwischen 180 und 260 n. Chr. stammten und die Rolle von Bronzemünzen mit niedrigem Nennwert übernahmen, die in dieser Zeit fast nicht mehr geprägt wurden. Er erörterte auch kurz die Möglichkeit, dass die Marken in der gleichen Weise wie Handelsmarken im Nachmittelalter verwendet wurden, wo lokale Unternehmen die Lücke füllten, die durch das Fehlen staatlich geprägter Münzen mit niedrigem Nennwert entstanden war, ging aber nicht weiter auf diesen Vorschlag ein. Milne begründet seine Hypothese, dass die Marken eine Rolle als Kleinmünzen spielten, mit einer Reihe von Faktoren. Erstens ist die Bildsprache stark von derjenigen der Münzprägung beeinflusst, und in einigen Fällen tragen die Marken sogar ein "Münzzeichen". Zweitens werden sie zusammen mit Münzen gefunden, wie in Tebtunis. Drittens deutet seine Analyse der Münzen aus den Abfalldeponien von Οxyrhynchus darauf hin, dass die Bronzemünzen mit niedrigem Nennwert etwa ab der Zeit des Commodus selten werden, woraus er folgert, dass die Bleimarken die von den Bronzemünzen hinterlassene Lücke füllen. Diese Behauptung wurde von der modernen Wissenschaft allgemein akzeptiert, z. B. von Thornton, Geissen, Christiansen und Skowronek, und nur wenige Arbeiten haben die Studie über diese Schlussfolgerungen hinaus erweitert. In Ihrer Dissertation kommt Denise Wilding zu dem Schluss, dass
(a) Der Zeitraum auf das 1.-3. Jahrhundert erweitert werden muss
(b) Die Marken weitere Funktionen, die über Kleingeldersatz hinausgehen, gehabt haben können.
Die in Qasr Irbim („Lower Nubia, 100 km südlich der römischen Grenze von Ägypten bei Maharraqa) gefundene Marke diente ebenso wie reguläre Münzen als Opfergabe, was unterstützt, dass es sich bei dieser Marke um Kleingeldersatz handeln könnte.
Literatur: Wilding, Denise: Tokens and Communities in the Roman Provinces: An Exploration of Egypt, Gaul and Britain, A thesis submitted for the fulfilment of the requirements for the degree of Doctor of Philosophy in Classics and Ancient History University of Warwick, Department of Classics and Ancient History ,July 2020
Nilus, nach links geneigt, hält einen Palmwedel (CNG sieht in einer sehr ähnlichen Tessera eine Getreideähre) in der rechten und ein Füllhorn in der linken Hand, links daneben eine Lotusblume.
Euthenia nach links geneigt, in der rechten Hand Kornähren und in der linken ein Füllhorn haltend, Granatapfel (?) an der rechten Schulter, Genius nach rechts stehend, die rechte Hand erhoben und das Zepter über die linke Schulter haltend; in der Exergue unten: L Γ
18 mm, 3,73 g, Stempel 10 Uhr
cf. Dattari (Savio) 11623 (anderes Jahr), Emmett 4325.3, Milne 5400 var
Nachfolgende Anmerkungen stammen aus der Dissertation von Denise Wilding.
Die meisten Marken aus dem römischen Ägypten haben keinen spezifischen Bezug für einen bestimmten Ort in Ägypten, sondern weisen eine Ikonographie auf, die auf Marken in der ganzen Provinz zu finden ist und oft von der alexandrinischen Münzprägung inspiriert ist. Darunter fallen auch die sog. Nilus - Tesserae.
Marken mit dem Nilus Motiv wurden in einem weiten geografischen Bereich innerhalb und außerhalb Ägyptens gefunden: Saqqara, Tebtunis, Οxyrhynchus, Qasr Ibrim, Karanis, Fayum und an der Haifa Küste. Tesserae des Nilus-Typ, der auf der Vorderseite Nilus liegend links und auf der Rückseite Euthenia liegend links darstellt, wurden ebenfalls an mehreren Fundorten entdeckt: einem Schiffswrack an der Karmelküste, in Οxyrhynchus und in einem Tempel in Qasr Ibrim.
Der Grund für die Beliebtheit von Nilus liegt vermutlich in der Bedeutung des Nils für das Leben in Ägypten und in der Stadt Rom. In der frühen Kaiserzeit wird er zum ersten Mal mit seiner Gemahlin Euthenia dargestellt, die für Fruchtbarkeit und eine gute Überschwemmung des Nils steht, zusammen können sie also ein Sinnbild des durch den Nil verursachten Wohlstandes gedeutet werden. Die gemeinsame Darstellung begann vermutlich zur gleichen Zeit, als die Getreidelieferungen von Ägypten nach Rom organisiert wurden.
Im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. wird Nilus sitzend dargestellt, ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. auf einer Sphinx, einem Nilpferd oder einem Krokodil liegend. Diese liegende Haltung ist die beliebteste Darstellung und findet sich auf Münzen aus der Regierungszeit von Domitian in Alexandria.
Zur Funktion dieser Marken: Milne stellte die These auf, dass Marken im römischen Ägypten aus der Zeit zwischen 180 und 260 n. Chr. stammten und die Rolle von Bronzemünzen mit niedrigem Nennwert übernahmen, die in dieser Zeit fast nicht mehr geprägt wurden. Er erörterte auch kurz die Möglichkeit, dass die Marken in der gleichen Weise wie Handelsmarken im Nachmittelalter verwendet wurden, wo lokale Unternehmen die Lücke füllten, die durch das Fehlen staatlich geprägter Münzen mit niedrigem Nennwert entstanden war, ging aber nicht weiter auf diesen Vorschlag ein. Milne begründet seine Hypothese, dass die Marken eine Rolle als Kleinmünzen spielten, mit einer Reihe von Faktoren. Erstens ist die Bildsprache stark von derjenigen der Münzprägung beeinflusst, und in einigen Fällen tragen die Marken sogar ein "Münzzeichen". Zweitens werden sie zusammen mit Münzen gefunden, wie in Tebtunis. Drittens deutet seine Analyse der Münzen aus den Abfalldeponien von Οxyrhynchus darauf hin, dass die Bronzemünzen mit niedrigem Nennwert etwa ab der Zeit des Commodus selten werden, woraus er folgert, dass die Bleimarken die von den Bronzemünzen hinterlassene Lücke füllen. Diese Behauptung wurde von der modernen Wissenschaft allgemein akzeptiert, z. B. von Thornton, Geissen, Christiansen und Skowronek, und nur wenige Arbeiten haben die Studie über diese Schlussfolgerungen hinaus erweitert. In Ihrer Dissertation kommt Denise Wilding zu dem Schluss, dass
(a) Der Zeitraum auf das 1.-3. Jahrhundert erweitert werden muss
(b) Die Marken weitere Funktionen, die über Kleingeldersatz hinausgehen, gehabt haben können.
Die in Qasr Irbim („Lower Nubia, 100 km südlich der römischen Grenze von Ägypten bei Maharraqa) gefundene Marke diente ebenso wie reguläre Münzen als Opfergabe, was unterstützt, dass es sich bei dieser Marke um Kleingeldersatz handeln könnte.
Literatur: Wilding, Denise: Tokens and Communities in the Roman Provinces: An Exploration of Egypt, Gaul and Britain, A thesis submitted for the fulfilment of the requirements for the degree of Doctor of Philosophy in Classics and Ancient History University of Warwick, Department of Classics and Ancient History ,July 2020
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Re: Römische Münzen aus Alexandria
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Re: Römische Münzen aus Alexandria
Hallo Rainer,
ein paar schöne Alexandriner passen in jede Sammlung! Auch wenn man "eigentlich" keine sammelt.
Eine beeindruckende Drachme, die den Begriff "Handschmeichler" sicher zurecht verdient.
Bei den Literaturzitaten möchte ich Dir gern helfen, denn sie beziehen sich auf Horst sein Stück aus dem Jahr 8.
Dattari-Savio: 3040; (hier ist das Є etwas undeutlich zu erkennen)
Geißen: 1419 (Geißen verweist noch auf Vogt II 67)
Das sind die bisher einzigen passenden Literaturzitate die ich für das Jahr 5 finden konnte.
RPC IV.4 Online: 564 stimmt
Lieber Martin,
ein schönes und interessantes Stück. Danke für die Informationen. Ich finde die Darstellung des Nilus wirklich toll.
Beste Grüße
Robert
ein paar schöne Alexandriner passen in jede Sammlung! Auch wenn man "eigentlich" keine sammelt.
Eine beeindruckende Drachme, die den Begriff "Handschmeichler" sicher zurecht verdient.
Bei den Literaturzitaten möchte ich Dir gern helfen, denn sie beziehen sich auf Horst sein Stück aus dem Jahr 8.
Dattari-Savio: 3040; (hier ist das Є etwas undeutlich zu erkennen)
Geißen: 1419 (Geißen verweist noch auf Vogt II 67)
Das sind die bisher einzigen passenden Literaturzitate die ich für das Jahr 5 finden konnte.
RPC IV.4 Online: 564 stimmt
Lieber Martin,
ein schönes und interessantes Stück. Danke für die Informationen. Ich finde die Darstellung des Nilus wirklich toll.
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Re: Römische Münzen aus Alexandria
Hallo Robert,
besten Dank für die korrekten Zitate; ich habe sie korrigiert.
Grüsse
Rainer
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Grüsse
Rainer
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Re: Römische Münzen aus Alexandria
Ich hoffe sogar auf "mehr". Da ist ja noch ein sehr netter Pharos bzw. gleich zwei in einer kommenden Auktion, der in mein Beuteschema passen. Nur fürchte ich, dass ich da bluten muss. Ich habe allerdings üppige Vorgebote abgegeben - jedenfalls für meine Verhältnisse.

Ansonsten werde ich mich aber nicht auf die lokalen Ausgaben Alexandrias herüberbewegen, sondern bei meinen alexandrinischen Denaren bleiben. Auf einen warte ich gerade... ein sehr seltener Septimius.
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Re: Römische Münzen aus Alexandria
Um Rainer und euch allen mehr Lust auf Alexandriner zu machen, zeige ich euch eine weitere
Münze aus der Sammlung Wishnevsky. Das Porträt befindet sich hier schon im Übergang zu den später sehr reichsrömisch
wirkenden Porträtdarstellungen.
HADRIANUS 117 - 138
BI Tetradrachme Alexandria 125/126 (= Jahr 10)
Av.: AYT KAI TPAI AΔPIA CЄB
Drapierte Panzerbüste mit Lorbeerkranz n.r., vom Rücken gesehen
Rv.: Elpis geht in Chiton und Peplos n.l., hält in der Rechten Blume,
schürzt mit der Linken das Gewand
Rundum: L • ΔE K ATOY (= Jahr 10)
Maße: 13,12 g / Ø 24 mm
Dattari-Savio: Plt. 66, Reihe 3, 8. Münze (ohne Nummer); Geißen: 908 var.;
Milne: 1136; BMC: 596 var.; K&G: 32.348 var.; Mionnet: 968 var;
RPC III Online: 5583;
Provenienz:
- 1984 Hirsch, Auktion 143, Los 343
- Ex Slg.: Victor Wishnevsky
- 2024 KMK, Auktion 122, Los 295
Münze aus der Sammlung Wishnevsky. Das Porträt befindet sich hier schon im Übergang zu den später sehr reichsrömisch
wirkenden Porträtdarstellungen.
HADRIANUS 117 - 138
BI Tetradrachme Alexandria 125/126 (= Jahr 10)
Av.: AYT KAI TPAI AΔPIA CЄB
Drapierte Panzerbüste mit Lorbeerkranz n.r., vom Rücken gesehen
Rv.: Elpis geht in Chiton und Peplos n.l., hält in der Rechten Blume,
schürzt mit der Linken das Gewand
Rundum: L • ΔE K ATOY (= Jahr 10)
Maße: 13,12 g / Ø 24 mm
Dattari-Savio: Plt. 66, Reihe 3, 8. Münze (ohne Nummer); Geißen: 908 var.;
Milne: 1136; BMC: 596 var.; K&G: 32.348 var.; Mionnet: 968 var;
RPC III Online: 5583;
Provenienz:
- 1984 Hirsch, Auktion 143, Los 343
- Ex Slg.: Victor Wishnevsky
- 2024 KMK, Auktion 122, Los 295
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Re: Römische Münzen aus Alexandria
Persönlich mag ich ja Münzen, auf denen "was los ist" sehr. Wohl einer der Gründe, warum es mir die folgende Tetradrachme für Severus Alexander so angetan hat. Bei dem ein oder anderen Genius/Putto ist zwar kaum mehr als ein Punkt zu erkennen, aber ein paar Abstriche muss man eben machen, wenn es halbwegs bezahlbar bleiben soll. Kann damit auch bestens leben und erfreue mich sehr an der Münze.
Elagabal für Severus Alexander als Caesar (222)
Tetradrachme
AV: MAP AYP AΛEΞANΔPOC KAIΣAP - Barhäuptige, drapierte und kürassierte Büste des Severus Alexander von vorne gesehen nach rechts
RV: Nilus lagert mit nacktem Oberkörper nach links, trägt Lotuskranz auf dem Kopf, hält Schilf in der Rechten, mit dem linken Arm Füllhorn, aus dem heraus ein Genius/Putto ihn bekränzt, haltend; drei Genien/Putti auf seinem Oberkörper; links von Ihm Genius/Putto an Nilometer; L E im Abschnitt
gepr.: 221/2 in Alexandria (Jahr 5 des Elagabal)
Durchmesser: 23 mm Gewicht: 12,83 g Stempelstellung: 12 h
Dattari/Savio 4245, Geißen 2397, BMC 1587, Milne 2865, Vogt II, 125;
ex CNG 31 (09/10.09.1994) 1401;
Beste Grüße
Andreas
Elagabal für Severus Alexander als Caesar (222)
Tetradrachme
AV: MAP AYP AΛEΞANΔPOC KAIΣAP - Barhäuptige, drapierte und kürassierte Büste des Severus Alexander von vorne gesehen nach rechts
RV: Nilus lagert mit nacktem Oberkörper nach links, trägt Lotuskranz auf dem Kopf, hält Schilf in der Rechten, mit dem linken Arm Füllhorn, aus dem heraus ein Genius/Putto ihn bekränzt, haltend; drei Genien/Putti auf seinem Oberkörper; links von Ihm Genius/Putto an Nilometer; L E im Abschnitt
gepr.: 221/2 in Alexandria (Jahr 5 des Elagabal)
Durchmesser: 23 mm Gewicht: 12,83 g Stempelstellung: 12 h
Dattari/Savio 4245, Geißen 2397, BMC 1587, Milne 2865, Vogt II, 125;
ex CNG 31 (09/10.09.1994) 1401;
Beste Grüße
Andreas
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"...nam idem velle atque idem nolle, ea demum perniciosa amicitia est." (frei nach C. Sallustius Crispus)
- Homer J. Simpson
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Re: Römische Münzen aus Alexandria
Das ist ja wirklich ein ulkiger Typ! Und ich glaube, selbst als diese Münze frisch aus dem Stempel sprang, waren diese Putti nicht detaillierter - einfach eine Frage der Größe.
Glückwunsch von
Homer
Glückwunsch von
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Wo is'n des Hirn? --- Do, wo's hiig'hört! --- Des glaab' i ned!
- Amenoteph
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Re: Römische Münzen aus Alexandria
Da hast Du aber ein wirklich tolles Stück aus der Schatzkiste geholt! Ich habe es schon oft gesagt, ich bin ein großer Nilus Fan, erst recht, wenn die Szene so lebendig ist wie auf deiner Münze.
- Perinawa
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Re: Römische Münzen aus Alexandria
Das ist allerdings sehr uneigennützig von dir - damit lebst du ja quasi die Konkurrenz auf.
Ich habe mir jetzt allerdings mal den "Battenberg" besorgt - für einen Überblick reicht der allemal. Eigentlich ist es ja paradox, dass ich für die Denare der Münzstätte Alexandria soviel investiere, aber die Lokalprägungen (bisher) ausser acht gelassen habe.
Sicherlich werde ich mich jetzt nicht auf diese konzentrieren, aber die Typen mit den interessanten Reversen interessieren mich schon.
Mir ist allerdings auch schon längerer Zeit aufgefallen, dass die lokalen Prägungen unter Septimius Severus und Julia Doman selten und teuer sind. Hier könnte sich vielleicht ein Kreis schliessen, da ja zu dieser Zeit auch die Denare in Alexandria geprägt worden sind. Vor langer Zeit habe ich gelesen, dass die Initiative auf Commodus zurückgeht, der den Denar als einheitliche Währung auch in den Provinzen durchsetzen wollte. Dies passt natürlich gut in den Kontext der Denare aus der Münzestätte Alexandria, und noch besser zu der Tatsache, dass offensichtlich der Ausstoss der Tetradrachm u.a. lokaler Währung unter Severus rapide abnahm.
Dass die Denare bald wieder verschwanden, führe ich einerseits auf die mangelnde Akzeptanz der einheimischen Bevölkerung zurück- die allermeisten waren durch mangelnde Sprachkenntnis nicht in der Lage, die Münzlegenden zu verstehen, andererseits lag es aber auch am Mangel an Silber, das keine befriedigende Deckung an Denaren gewährleisten konnte.
Für weiterführende Aufsätze/Abhandlungen u.ä. zu diesem Thema bin ich sehr dankbar.
Grüsse
Rainer
Alles, was wir hören, ist eine Meinung, nicht ein Faktum. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit. (Marcus Aurelius)
- jschmit
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Re: Römische Münzen aus Alexandria
Mir macht ihr die Münzen auf jeden Fall schmackhaft 
Ich glaube, dass Drachmen der einzige Typ an Münzen ist, die leicht abgenudelt am Besten aussehen. In meinen Augen natürlich.

Ich glaube, dass Drachmen der einzige Typ an Münzen ist, die leicht abgenudelt am Besten aussehen. In meinen Augen natürlich.
Grüße,
Joel
Joel
- Amenoteph
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Re: Römische Münzen aus Alexandria
Das Thema der Denar Prägung in Alexandria finde ich sehr interessant. Ich selber habe aber kein einziges Stück in meiner Sammlung. Da habe ich den Schwerpunkt wirklich auf die lokale Prägung gelegt.
Ich bin gerade für ein paar Tage in Rom, so kann ich keine Münze vorstellen.
Jedoch kann ich euch Kunstwerke zeigen, deren Abbildungen klassische Beispiele für Rückseitenmotive auf Alexandrinern sind.
Wer Lust hat, kann die Genien/Putti um Nilus zählen.
Beste Grüße
Robert
Ich bin gerade für ein paar Tage in Rom, so kann ich keine Münze vorstellen.
Jedoch kann ich euch Kunstwerke zeigen, deren Abbildungen klassische Beispiele für Rückseitenmotive auf Alexandrinern sind.
Wer Lust hat, kann die Genien/Putti um Nilus zählen.
Beste Grüße
Robert
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