Ein griechisches Rätsel

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Peter43
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Ein griechisches Rätsel

Beitrag von Peter43 » Do 30.07.09 00:06

Die alten Griechen haben sich gern mit Rätseln beschäftigt. Am bekanntesten ist wohl das Rätsel, das die Sphinx dem Thesus aufgab. Hier ein anderes:

Vater ist mir der Widder, die Schildkröt' ist mir die Mutter, aber bei der Geburt gab ich den Eltern den Tod.

Viel Spaß
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quisquam
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Beitrag von quisquam » Do 30.07.09 05:45

Hallo Peter43,
dieses Rätsel kannte ich bislang noch nicht. Liest Du gerade Konrad Ohlerts "Rätsel und Rätselspiele der alten Griechen"?

http://www.archive.org/details/rtselundrtse00ohleuoft

Auf Seite 176 gibt es die Lösung.

Grüße, Stefan
Zuletzt geändert von quisquam am Do 30.07.09 05:53, insgesamt 1-mal geändert.
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Antonian
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Beitrag von Antonian » Do 30.07.09 05:50

Hallo Peter43

Ich kenne (leider) die Antwort, daher enthalte ich mich, will den anderen nicht den Spass am Raten verderben. Die Griechen hatten schon geniale Rätsel, so auch die überlieferten Orakelsprüche die meistens zweideutig waren.
Oh---, ein Link auf die Lösung wurde schon verraten :wink:
Gibt es von den Römer Vergleichbares?

Gruß Antonian
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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Do 30.07.09 19:26

Quisquam hat recht. Das Rätsel stammt aus dem Buch von Ohlert. Die Lösung heißt: Lyra. Die wurde von Hermes erfunden. Als Resonanzkörper benutzte er den Panzer einer Schildkröte über den er die Saiten spannte. Später ragten aus dem Resonanzboden die sog. Hörner nach oben, die von einem Widder stammten. Die waren mit einem Joch verbunden, von denen aus die Schafssaiten gespannt wurden. Widder und Schildkröte mußten also bei der 'Geburt' der Lyra ihr Leben lassen.

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von emieg1 » Do 30.07.09 19:47

Auf meinen ersten Blick scheint es ein sehr interessantes Buch zu sein... und ich sehne mich jetzt um so mehr nach meinem noch in weiter Ferne liegenden Urlaub, um mich endlich mal mit der notwendigen Muße solcher Lektüren widmen zu können.

Mir fiel in diesem Zusammenhang auch ein Rätsel ein, dass wohl bestimmt irgendwo in diesem Buch zu finden sein wird (und das viele von euch sicher kennen)... trotzdem halte ich es für eines der sinnigsten überhaupt. Ich gebe es hier allerdings auch nur mit meinen eigenen Worten wieder:

"Morgens läuft es auf vier Beinen, mittags auf zweien und abends auf dreien. Und wenn es die meisten Beine hat, ist es doch am langsamsten."

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Beitrag von Peter43 » Do 30.07.09 19:50

Das ist doch das berühmte Rätsel der Sphinx, das dann von Theseus gelöst wurde, worauf sie sich vom Felsen ins Meer stürzte.

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von emieg1 » Do 30.07.09 19:54

Sorry... ich kannte auch nur dieses, aber nicht im Zusammenhang mit der Sphinx und Theseus... demzufolge stürze ich mich dann mal ins Meer :wink: :oops: :drinking:

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Beitrag von Antonian » Do 30.07.09 20:07

Hallo Peter43

Die Eingabe der vier Begriffe "Widder Schildkröte Geburt Tod" in google hat mich heute morgen zu früher Stunde ebenso auf dieses Buch geführt, allerdings bei Google-Books und zur Lösung geführt. Ich muß zugeben ich kannte das Rätsel vorher nicht. Bei Google Books ist das Buch allerdings nicht komplett lesbar.
in dem Buch ist das Rätsel als bisher nicht gelöst bezeichnet, offenbar weil es keine antike Literaturstelle mit der Lösung des Rätsels gibt. Aber das mit der Lyra ist eigentlich plausibel.

Viele Grüße
von Antonian

http://books.google.de/books?id=mY4h1gr ... t&resnum=1
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Beitrag von Peter43 » Do 30.07.09 20:14

Gibt es auch als Nachdruck vom Olms-Verlag.

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von Homer J. Simpson » Do 30.07.09 22:16

nummis durensis hat geschrieben:Sorry... ich kannte auch nur dieses, aber nicht im Zusammenhang mit der Sphinx und Theseus... demzufolge stürze ich mich dann mal ins Meer :wink: :oops: :drinking:
Wirst Du des Lebens nicht mehr froh, dann stürze Dich ins H²O...
...aber warte noch bis zum Urlaub!

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Beitrag von richard55-47 » Do 30.07.09 22:56

"Alle - ohne Ausnahme! alle - Kreter lügen" sagte der Kreter auf dem athenischen Marktplatz. Das passt zwar nicht ganz hierhin, es ist aber interessant, den Faden weiter zu spinnen.
do ut des.

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Beitrag von emieg1 » Do 30.07.09 23:11

Homer J. Simpson hat geschrieben:
nummis durensis hat geschrieben:Sorry... ich kannte auch nur dieses, aber nicht im Zusammenhang mit der Sphinx und Theseus... demzufolge stürze ich mich dann mal ins Meer :wink: :oops: :drinking:
Wirst Du des Lebens nicht mehr froh, dann stürze Dich ins H²O...
...aber warte noch bis zum Urlaub!

Homer
Ach, dies feuchte Hzwo0 macht mich im Leben auch nicht froh,
sei's drum, mein Freund, denn sowieso nehm' ich den Urlaub anderswo...

oder so ;-)

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Beitrag von Peter43 » Fr 31.07.09 13:48

Hallo Richard!

Das 'Lügnerparadoxon', zuerst wohl bekannt durch Eubulos und auch in der Bibel erwähnt, ist inzwischen aber gelöst, seit Tarski zwischen 'Objektsprache' und 'Metasprache' unterschieden hat. Dabei handelt es sich tatsächlich aber weder um ein Paradoxon noch eine Antonomie. Denn der logische Gegensatz von 'alle lügen' ist nicht 'alle sagen die Wahrheit', wie hier immer angenommen wird, sondern 'mindestens einer sagt die Wahrheit'! Damit aber fällt das 'Lügnerparadoxon' in sich zusammen. Leider hat sich die falsche Auffassung so sehr eingeprägt, daß man dagegen nicht mehr ankommt. Schade für den armen Philites von Kos, der daran gestorben ist, wie ein Epigramm auf seinem Grabstein sagte:

Wanderer, ich bin Philites, das Argument, das lügende, hat mich
getötet, und das tiefe nächtliche Nachdenken.


Mit freundlichem Gruß

Wir können ja auch mal über 'Achill und die Schildkröte' sprechen. Da ist die Lösung nicht so einfach wie es immer in den Mathematikbüchern steht!
Jochen
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Beitrag von Xanthos » Fr 31.07.09 14:04

Peter43 hat geschrieben:Denn der logische Gegensatz von 'alle lügen' ist nicht 'alle sagen die Wahrheit', wie hier immer angenommen wird, sondern 'mindestens einer sagt die Wahrheit'!
Oder eben 'nur einer lügt' ;)

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cepasaccus
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Beitrag von cepasaccus » Fr 31.07.09 14:49

"Alle Kreter luegen" ist aber auch noch kein moegliches Paradoxon, da diese ja nicht immer luegen muessen.
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