Otacilia und Herennia aus ANTIOCHIA

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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kc
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Otacilia und Herennia aus ANTIOCHIA

Beitrag von kc » Mi 07.08.24 18:37

Heute bei NN gefunden:

https://www.biddr.com/auctions/numismat ... &l=5894578

Ich nehme da nochmals Bezug auf die Etruscilla, welche ich damals gepostet habe, mir aber niemand glauben wollte, dass die Doppelprägung und das strenge Porträt mit den Teufelsaugen nicht passen und ich sozusagen als "verrückt" hingestellt wurde.

Bei NN ist nun eine Otacilia Severa Tetradrachme mit einer identischen Doppelprägung und auch fiesem Porträt in gleichem Stil wie die Etruscilla.

Ich habe außerdem bei einem Auktionshaus nachgefragt (bereits damals), was der Experte davon hält. Er sagte, es könne eine bulgarische Fälschung sein (ja ich weiß, zu viele Vermutungen), aber seriöserweise wollte er ohne vorliegende Münze kein Urteil fällen.

Aus meiner Sicht dürfte sich dieser Fall nun aufgeklärt haben. Ist zwar immer noch nicht bekannt, woher diese Prägungen kommen, aber die Machart deutet auf eine identische Fälscherwerkstatt hin.

Und kommt mir ja niemand mit "Ist Zufall" oder "damals gab es noch keine Fälschungen" (die Etruscilla stammt ja aus einer 80er Jahre Auktion), denn stilistisch und auch von der Doppelprägung her gesehen, passt es nicht mit einer echten Otacilia Severa zusammen.

Hätte man nur diese Denare ODER Tetradrachmen gefunden wie damals im Vergleich mit dem eBay Exemplar, hätte man noch anführen können, dass sie von denselben Stempeln stammen und z.B. in einem Hort gefunden wurden. Da es aber zwei unterschiedliche Herrscherinnen und vor allem Prägungen aus anderer Zeit und anderen Münzstätten sind), können sie nur aus gleicher Herstellung kommen.
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Etruscilla Otacilia fakes.jpg

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Amentia
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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von Amentia » Mi 07.08.24 20:07

Otacilia Severa Tetradrachm ist aus Antiochia 244-249 n. Chr
ETRUSCILLA Denar könnte auch aus Antiochia sein und geprägt zwischen 249 und 251 n. Chr

ETRUSCILLA Denare aus Antiochia

https://numismatics.org/ocre/results?q= ... Orontes%22


Zwischen den Prägungen liegen maximal 7 Jahre und minimal unter einem Jahr, geographisch stammt die Tetradrachme aus Antiochia und die Denare womöglich auch.

Es wäre plausibel, wenn wir annehmen, dass der Stil gleich ist, dass die von einem Künstler in Antiochia im Zeitraum zwischen 244 und 251 geprägt wurden.

Oder man meint, wie ich, dass das einfach eine Tetradrachme und 2 Denare von unterscheidlichen Künstlern und Prägestätten sind welche einfach einen Doppelschlag haben und es keine Verbindungen zwischen der Tetradrachme und den Denaren gibt.
Denare sind stempelgleich und daher sind beide natürlich vom gleichen Künstler.
Solche Doppelschläge sind nicht wirklich selten bei solchen Prägeserien, es ist einfach ein komischer Zufall, dass es immer den Kopf betrifft.
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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von marcus » Mi 07.08.24 20:10

Alle drei Münzen sind echt. Eventuell sollte man - auch um sich selbst eine gewisse Lernkurve zu erarbeiten - "verdächtige" Phänomene oder Münzen ZUERST zur Diskussion stellen.
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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von marcus » Mi 07.08.24 20:12

Die Augen resultieren zweifellos aus Prägezufälligkeiten

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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von tilos » Mi 07.08.24 23:06

Ich sehe nichts Verdächtiges bei den drei Münzen und wundere mich (zum wiederholten Male), dass in letzter Zeit gehäuft mutmaßlich echte Münzen als Fälschungen gepostet wurden, ohne dass hierfür nachvollziehbare Begründungen geliefert werden konnten.

Gruß
Tilos
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Re: Otoacilia und Herennia aus ANTIOCHIA

Beitrag von prieure.de.sion » Do 08.08.24 11:42

Lieber Andreas - ein gut gemeinter Rat (den auch ich sehr schnell gelernt habe am Anfang) - da Du ja bald ein Kollege bist (werden willst) würde ich an Deiner Stelle keine neuen Beiträge mehr erstellen oder mich deutlich öffentlich zurück halten - vor allem beim Thema Fälschungen (unabhängig ob Du recht hast oder nicht). Die Welt der Auktionshäuser und Händler ist klein - man kennt sich sehr gut und man beobachtet sich auch sehr genau. Ansonsten wirst Du in der Anfangszeit schneller über Probleme stolpern als einem lieb ist. Glaub mir.

Ist nicht böse gemeint ;)
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Re: Otoacilia und Herennia aus ANTIOCHIA

Beitrag von kc » Do 08.08.24 21:18

Okay danke, habe ich gecheckt, Jörg :lol:

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Re: Otoacilia und Herennia aus ANTIOCHIA

Beitrag von Amentia » Sa 10.08.24 11:48

Der Revers hat mir sehr gut gefallen nur ist eben der Avers hässlich da der Dreifachschlag (an der Nase sieht man es gut) den Mund und das Auge stark in Mitleidenschaft gezogen hat.
Ist trotzdem und vielleicht sogar deswegen interessant.
Die Malachit Anhaftungen und die Oberfläche und der Rand sehen sehr sehr überzeugend aus, ich hatte auch nie den geringsten Zweifel an der Echtheit nur an der Schönheit aber die liegt im Auge des Betrachters.
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Re: Otoacilia und Herennia aus ANTIOCHIA

Beitrag von kc » So 11.08.24 23:06

Für mich wird es immer klarer..

auch dieser Sesterz hat solch eine Doppelprägung und es handelt sich um eine Fälschung, erkennbar z.B. an der fiesen Augenfalte
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Re: Otoacilia und Herennia aus ANTIOCHIA

Beitrag von Homer J. Simpson » Mo 12.08.24 00:00

Oh ja...
Der ist ja so was von falsch - schick ihn gleich zu mir, ich verwahre ihn sicher. ;-)

Homer
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Re: Otoacilia und Herennia aus ANTIOCHIA

Beitrag von Zwerg » Mo 12.08.24 04:57

Andreas - Du verrennst Dich momentan völlig und bist scheinbar einer Fälschungsparanoia verfallen

Si tacuisses……

Liebe Grüße
Klaus
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Re: Otoacilia und Herennia aus ANTIOCHIA

Beitrag von Xanthos » Mo 12.08.24 06:42

Ich frage mich, ob die von kc ständig hervorgebrachten falschen Anschuldigungen gegen echte Münzen nicht auch negative Folgen für das ganze Forum bzw. dessen Glaubwürdigkeit haben? Ganz abgesehen von etwaigen negativen Folgen für die Münzen selbst.

Ich jedenfalls finde es bedauerlich, wie leichtsinnig hier mit "handelt sich um eine Fälschung" um sich geworfen wird, aufgrund von Doppelschlägen, "strengen Porträts mit Teufelsaugen", "fiesen Augenfalten" und dergleichen. Und wie leicht man sämtliche Gegenargumente und guten Vorschläge einfach ignoriert, nur um dann 5 Minuten später die nächste Münze zu verunglimpfen.
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Re: Otacilia und Herennia aus ANTIOCHIA

Beitrag von Homer J. Simpson » Mo 12.08.24 10:21

Ach so... ich hatte das mit dem Philippus-Sesterz für einen Witz von kc gehalten, weil die Münze so offensichtlich echt ist. Deswegen hatte ich so geantwortet. War das ernst gemeint?

Homer

PS: Ich habe mal den Titel des Threads geändert. "Otoacilia" hat mich doch jedes Mal gestört.
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Re: Otacilia und Herennia aus ANTIOCHIA

Beitrag von kc » Di 13.08.24 22:40

Kann es wirklich noch Zufall sein? (Wer genervt ist, einfach ignorieren ;) ).

Doppelte Linie am Porträt wie alle anderen, und auch "strenge" Augenpartie sowie wieder ein randauffälliger Schrötling, auch wie die anderen.

Ich mag nicht mehr an prägebedingtem Zufall glauben (habe ich eh noch nie), aber vorher habe ich diese scharfe Doppellinie noch nie gesehen (besonders nicht bei Aurei)

https://www.biddr.com/auctions/heritage ... &l=5845417
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Re: Otacilia und Herennia aus ANTIOCHIA

Beitrag von Perinawa » Mi 14.08.24 06:38

kc, du suchst dir ein Merkmal heraus, was dir suspekt/falsch erscheint, ignorierst aber die zahlreichen anderen, die eindeutig für die Echtheit sprechen.

Das ist nicht der richtige Weg... :cry:

Grüsse
Rainer
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