Hilfe bei griechischen Münzen

Griechische Münzen des Altertums

Moderator: Numis-Student

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Schiwago
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Hilfe bei griechischen Münzen

Beitrag von Schiwago » Mi 26.03.14 20:59

Sehr geehrte Experten,

ich habe hier bei mir diverse antike Münzen gefunden und da ich diese gerne verkaufen würde und selber überhaupt keine Ahnung in dieser Richtung habe, erhoffe ich mir hier etwas Hilfe bei der Bestimmung und Wertermittlung.
Ich werde, wenn es sich lohnt, natürlich einen profesionellen Händler damit beauftragen und wäre auch hier für Tipps, wer gut und seriös ist, dankbar. Wenn möglich im norddeutschen Raum. Ich selber komme aus der Nähe von Hamburg.

Ich habe hier grichische, römische, altdeutsche und mir völlig unbekannte Münzen. Hier und heute geht es mir jetzt erstmal nur um die griechischen Münzen. Einige Münzen waren und wurden von mir mit meinem nicht vorhandenen Kenntnissen schon so gut wie möglich bestimmt. Da haben sich aber sicher noch Fehler eingeschlichen. Bei den anderen komme ich gar nicht selber weiter und würde mich über eine Hilfestellung von Euch sehr freuen.

Ich habe das alles mal in einer Worddatei mit Fotos zusammengefasst und versuche die hier jetzt hochzuladen.

mit freundlichen Grüßen,
Schiwago

https://www.dropbox.com/s/jafv691dwcw9b ... BCnzen.doc

PS: Bei den in der Datei befindlichen Münzen, handlet es sich auch erstmal nur um eine kleine Auswahl.

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Pscipio
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Re: Hilfe bei griechischen Münzen

Beitrag von Pscipio » Mi 26.03.14 21:50

Hallo Schiwago,

Die beiden Tetradrachmen (die mit 17 g) sind in der Erhaltung ca. 100 EUR wert, die Eule vielleicht etwas mehr. Der 2. Alexander mit 4 ist eine Drachme und 25-30 EUR wert, die anderen Stücke bewegen sich ca. im Preissegment 1-15 EUR. Also alles keine teuren Sachen, aber immerhin scheint es sich durchwegs um echte Münzen zu handeln. Oft genug stellen sich die Münzen bei solche und ähnlichen Fragen als Touristenfälschungen heraus.

Gruss, Lars
Nata vimpi curmi da.

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Re: Hilfe bei griechischen Münzen

Beitrag von Schiwago » Mi 26.03.14 21:59

Vielen Dank schonmal für die erste schnelle Antwort. Echt sind sie sicher alle, da ich weiß, dass sie alle Ende der 70er bei dem Münzhändler Roland Langstein in Hildesheim gekauft wurden. Die eine Tetradrachme mit der Eule hat damals 1.470 DM gekostet. Meinst du, die ist jetzt wirklich nur noch 100 € wert? Das wäre ja schade.
Zuletzt geändert von Schiwago am Mi 26.03.14 22:06, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Hilfe bei griechischen Münzen

Beitrag von Pscipio » Mi 26.03.14 22:06

Ja, falls die Zahl stimmt, dann ist da leider jemand heftig über den Tisch gezogen worden. Mit Glück und Geduld findest du vielleicht jemanden, den für diese späte Athen-Tetra 150-200 EUR zahlt (ich würde es nicht tun), der Alexander ist nicht mehr als 100 EUR wert.

Gruss, Lars
Nata vimpi curmi da.

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Re: Hilfe bei griechischen Münzen

Beitrag von areich » Mi 26.03.14 22:18

Die war auch damals nicht 1470 DM wert, nicht mal annähernd. Ich teile Pscipios Preiseinschätzungen.

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Re: Hilfe bei griechischen Münzen

Beitrag von Schiwago » Mi 26.03.14 22:27

Dann hat der Händeler ja ein gutes Geschäfft gemacht :) Ich habe hier sogar noch die dazugehörige Münzliste mit Preisen von 1978.

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Re: Hilfe bei griechischen Münzen

Beitrag von areich » Mi 26.03.14 22:38

Mit Bild? Weißt Du, das für diese konkrete Münze 1470 DM gezahlt wurden? Viele Händler haben Mondpreise und geben dann gewaltige Rabatte.

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Re: Hilfe bei griechischen Münzen

Beitrag von klaupo » Mi 26.03.14 22:45

Die vier Silberstücke in der vorletzten Reihe sind schlecht erhaltene afghanische Rupien aus dem letzten Drittel des 19. Jh. Die acht Kupferstücke darüber kommen aus Indien und sind in der gezeigten Erhaltung - ebenso wie die Afghanen - "Wühlkistenware" - sorry!

Gruß klaupo

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Re: Hilfe bei griechischen Münzen

Beitrag von Zwerg » Mi 26.03.14 22:49

Ich habe bei Langstein in den späten 70ern einmal einen Gordian aus Edessa gekauft. Der war spottbillig und ist in meinem ersten Esszimmer aufgegangen.

Meines Wissens existiert die Firma noch. Frag doch einmal nach.
http://www.pointoo.de/poi/Schellerten/R ... 29726.html

Grüße
Zwerg
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Re: Hilfe bei griechischen Münzen

Beitrag von Schiwago » Do 27.03.14 08:59

Ok, vielen Dank erstmal soweit. Ich habe die Liste jetzt mal etwas aktuellisiert, korrigiert und vor allem die Inder und Afghanen herausgenommen.
Dass die meisten keinen besonders hohen Wert haben, war mir eigentlich schon vorher klar, aber ein bischen hoffen tut man ja doch immer.
Bei dem Tetradrachmen mit der Eule werde ich aber nochmal etwas genauer recherchieren.

Kann mir noch einer was zu der kleinen Münze ganz unten sagen und gibt es einen Unterschied zwischen Tetra- und Dekadrachme?

Hier dann die korrigierte Liste:
https://www.dropbox.com/sh/3bf0wm8ztidc ... BCnzen.doc

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Re: Hilfe bei griechischen Münzen

Beitrag von antisto » Do 27.03.14 09:32

Dekadrachmen waren in Gr. ca. 40 g schwere Münzen im Wert von 10 Drachmen, Tetradrachmen entsprachen dem Wert von 4 Drachmen (ca. 16 bis 17 g.). Während Tetradrachmen als Umlaufmünzen im gr. Kulturraum sehr verbreitet waren und vielfach entsprechend günstig noch heute zu haben sind (vgl. deine beiden Exemplare), waren Dekadrachmen (z.B. aus Syrakus, es gibt auch ein paar alte "Eulen" von Athen im Wert von 10 Drachmen) schon damals sehr selten und werden entsprechend meist fünfstellig heute gehandelt.
So viel in alles Kürze dazu.
Zu der angefragten Münze "ganz unten" können dir die "Experten" bestimmt Verlässlicheres sagen.
AS
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Re: Hilfe bei griechischen Münzen

Beitrag von shanxi » Do 27.03.14 14:29

Schiwago hat geschrieben:
Kann mir noch einer was zu der kleinen Münze ganz unten sagen

Das ist eine häufige Münze aus Dyrrhachion (heute Albanien).

http://www.wildwinds.com/coins/greece/i ... ka_172.jpg
http://www.wildwinds.com/coins/greece/i ... ka_172.txt


Zum Preis:
Die Münze in diesem Link ist ähnlich wie deine, allerdings viel besser erhaltenen. Trotzdem hat sie nur 35 Euro gebracht. Deine würde deutlich weniger bringen.
http://www.acsearch.info/record.html?id=655189

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Re: Hilfe bei griechischen Münzen

Beitrag von Altamura2 » Fr 28.03.14 18:12

Schiwago hat geschrieben:... Hier dann die korrigierte Liste:
https://www.dropbox.com/sh/3bf0wm8ztidc ... BCnzen.doc ...
Wie Pscipio oben schon sagte, wenn auch etwas dezent, handelt es sich bei der Athener Tetradrachme um eine späte. Sie stammt also eher aus dem vierten Jahrhundert (und nicht aus dem fünften). Wenn man sich da etwas vertiefen will, dann kann man das z.B. hier tun: http://numis01.zxq.net/Numis10/PDF/Kroll-05.pdf

Die karthagische Münze wird üblicherweise eher mit "400-350 v. Chr." datiert (nicht einheitlich, da gibt es auch abweichende Angaben), aber eigentlich nie auf 241-146 BC: http://www.acsearch.info/search.html?se ... =&a=&l=#22
Die später datierten sind meist deutlich größer und schwerer als die hier vorgestellte Münze.

Die aus Cydonia auf Kreta scheint zu stimmen. Wie hast Du denn das herausgefunden? Das ist nämlich eine nicht ganz so häufige :D .

Nummer 5 könnte auch aus Athen stammen: http://www.acsearch.info/record.html?id=127990 , http://www.acsearch.info/record.html?id=237777

Auf den Alexandermünzen hält Zeus einen Adler auf dem ausgestreckten Arm, keine Nike.
Man könnte die noch genauer bestimmen, ist aber etwas mühsam :? .

Und die aus Dyrrhachion (dem heutigen Durrës, die Stadt gibt es immer noch) hat shanxi schon erledigt :D .

Die Preisvorstellungen meiner Vorredner teile ich, vielleicht teilweise leicht höher, aber nicht viel :? .

Gruß

Altamura

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