ein weitgereister (?) AS aus Antiochia
Moderator: Homer J. Simpson
- kc
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Re: ein weitgereister (?) AS aus Antiochia
Es sollen doch sogar römische Münzen in Indien gefunden worden sein. Meistens werden wohl Reichsrömer gefunden, da diese auch in den Provinzen Gültigkeit hatten, nicht so die Provinzausgaben.
Grüße
kc
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- Peter43
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Re: ein weitgereister (?) AS aus Antiochia
Hier habe ich eine indische Imitation des Tribut Pennys und eine Imitation einer römischen Münze aus dem späten Reich (Valentinian bis Honorius) aus Sri Lanka.
Mit freundlichem Gruß
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Omnes vulnerant, ultima necat.
Re: ein weitgereister (?) AS aus Antiochia
Ja, aber nur, weil man Gegner hat, darf man diesen legalen Begriff doch nicht verdammen! Den unangenehmen Beigeschmack dieses Wortes haben die Extremisten geprägt, also diejenigen, die im Sammler römischer Münzen einen Kriminellen sehen. Man sollte sie nicht mit Argumenten füttern, sondern ihnen den Wind aus den Segeln nehmen. Aber dies geschieht nicht dadurch, dass man den "Fundkontext" als gegnerisches Argument zum Anlass nimmt, ihn zu verdammen!Peter43 hat geschrieben:Der Begriff Fundkontext ist deshalb entscheidend, da genau auf ihn die Gegner des indivíduellen Münzsammelns abheben. Deshalb sollten wir sie nicht mit Argumenten füttern.
Jochen
- Peter43
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Re: ein weitgereister (?) AS aus Antiochia
Ich habe ihn nicht verdammt, wie Du sagst, sondern ich habe gesagt, daß er numismatisch ziemlich unwichtig ist!
Jochen
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Re: ein weitgereister (?) AS aus Antiochia
Mag stimmen, was Du sagst, Peter, numismatisch ist der Fundort sicher nicht ausschlaggebend, aber ich freue mich über einen in Bayern gefundenen Nero, Marc Aurel oder Constantin wesentlich mehr, als über einen Kaiser ohne Fundort.
Schöne Grüße vom imperator44
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Re: ein weitgereister (?) AS aus Antiochia
Jetzt kriegt Euch mal wieder ein, Jochen und Rainer! Zurück zur eigentlichen Frage des Threads. Warum sollte ein As aus Antiochia nicht in Spanien gefunden worden sein? Mal abgesehen von den bereits angesprochenen, weitläufigen Handelsbeziehungen der Römer, trug auch das römische Militär zu einer weiten Verbreitung von Münzen im gesamten Imperium bei. Um nur ein Beispiel anzufügen. Die "Legio VI Hispania" bzw. ""Legio VI Ferratafidelis constans" (unter Caesar) wurde, wie der Name schon sagt, in Spanien ausgehoben. Im Zeitraum von 52 v. Chr. bis ca. 260 n. Chr. wurde sie nicht nur in Hispania, sondern auch schon zur Zeit des Augustus in Raphaneae und Emesa (Provinz Syria), später in Samosata (Provinz Commagene/Türkei) und Carpacotna (Provinz Judaea/Israel) eingesetzt. Warum sollte also Veteranen dieser Legion nicht nach Ende ihrer Dienstzeit Ländereien in ihrer Heimat zugewiesen worden sein.
mit freundlichem Gruß
IVSTVS
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Re: ein weitgereister (?) AS aus Antiochia
Münzen können natürlich aus verschiedenen Gründen weit wandern.
Waren aber provinziale Städteprägungen, also nach meinem Verständnis lokales Geld, tatsächlich fernab umlauffähig? Dass Provinzbronzen durch Handelsbeziehungen so weit reisten halte ich für fraglich. Bei Edelmetall kann ich mir dies gut vorstellen. Aber bei Bronze?
Grüße, Stefan
PS: Fundumstände sind nicht nur archäologisch, sondern auch numismatisch höchst wertvoll. Als eindrückliches Beispiel schaue sich mal an welche Fortschritte man in letzter Zeit in England mit den Kelten gemacht hat. Der Grund ist ganz sicher nicht nur das vermehrte Münzmaterial. Dass Fundumstände in der wissenschaftlichen Arbeit eine so kleine Rolle spielen wird daran liegen, dass sie nur selten bekannt sind.
Waren aber provinziale Städteprägungen, also nach meinem Verständnis lokales Geld, tatsächlich fernab umlauffähig? Dass Provinzbronzen durch Handelsbeziehungen so weit reisten halte ich für fraglich. Bei Edelmetall kann ich mir dies gut vorstellen. Aber bei Bronze?
Grüße, Stefan
PS: Fundumstände sind nicht nur archäologisch, sondern auch numismatisch höchst wertvoll. Als eindrückliches Beispiel schaue sich mal an welche Fortschritte man in letzter Zeit in England mit den Kelten gemacht hat. Der Grund ist ganz sicher nicht nur das vermehrte Münzmaterial. Dass Fundumstände in der wissenschaftlichen Arbeit eine so kleine Rolle spielen wird daran liegen, dass sie nur selten bekannt sind.
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.
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Re: ein weitgereister (?) AS aus Antiochia
Stefan, ich glaube nicht, dass lokal geprägte Münzen an der Provinzgrenze außer Kurs gerieten. Das wird verschwommen gehandhabt worden sein. Die Einschränkung bestand in der Regel darin, dass damals außer Soldaten nebst Tross kaum jemand das "nähere Umfeld" verlassen hat. Das Problem stellte sich m. E. also nicht.
do ut des.
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Re: ein weitgereister (?) AS aus Antiochia
justusmagnus hat geschrieben: Die "Legio VI Hispania" bzw. ""Legio VI Ferratafidelis constans" (unter Caesar) wurde, wie der Name schon sagt, in Spanien ausgehoben. Im Zeitraum von 52 v. Chr. bis ca. 260 n. Chr. wurde sie nicht nur in Hispania, sondern auch schon zur Zeit des Augustus in Raphaneae und Emesa (Provinz Syria), später in Samosata (Provinz Commagene/Türkei) und Carpacotna (Provinz Judaea/Israel) eingesetzt. Warum sollte also Veteranen dieser Legion nicht nach Ende ihrer Dienstzeit Ländereien in ihrer Heimat zugewiesen worden sein.
Interessante These, ich denke auch, dass Truppenbewegungen i.w.S. entscheidend zu den Umlaufgebieten bestimmter Münzen beigetragen habe. In frührömischer Zeit waren Asse ja das typische Soldatengeld, mit dem der Sold ausgezahlt wurde. M.E. dürfte z.B. der Großteil der augusteischen Asse am Rhein (NemaususI/Lugdunum I) ursprünglich aus Soldzahlungen oder allg. aus militärischem Kontext stammen.
Gruß
Quinctilius
Münzen sind Zeitzeugen, nicht nur Objekte.
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