Antike Denar-Nachgüsse
Moderator: Homer J. Simpson
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Ich muß zugeben, ich bin nicht sicher, ob ich hier richtig bin, wenn nicht kann ich die Münze gern woanders einstellen.
19mm; 1,55g
obv: SEPT SEV AVG [] PART MAX; belorbeerter Kopf rechts
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eine sehr oberflächliche Suche (nur Vcoins) hat keinen S. Severus Denar mit Aequitas ergeben, ist das ein Hybride (bzw. eine hybride Fälschung, oder gibt es da einen anderen Fachbegriff)?
19mm; 1,55g
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eine sehr oberflächliche Suche (nur Vcoins) hat keinen S. Severus Denar mit Aequitas ergeben, ist das ein Hybride (bzw. eine hybride Fälschung, oder gibt es da einen anderen Fachbegriff)?
- beachcomber
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Durch den Thread von oliver67 bin ich erst darauf aufmerksam geworden, dass ich auch etwas zum Thema "Gussfälschungen" beitragen kann, nämlich einen Denar des Caracalla mit einer interessanten Geschichte. Er wurde laut beigefügtem Münzblättchen nach dem 2. Weltkrieg im Brandschutt eines Hauses gefunden. Daher die dunkle Färbung.
V: ANTONINVS PIVS - AVG BRIT / Belorbeerte Büste nach rechts.
R: MARTI PROPV – GNATORI / Mars geht nach links, hält Speer, schultert Trophäe.
Gewicht: 3,34 g. Durchmesser: 19 mm.
Literatur: RIC 223, Sear 5/6819, BMCRE 87, RSC 150.
Vorder- und Rückseite passen, wie es häufig der Fall ist, nicht zueinander und sind nach RIC vermutlich nur schwer zu bestimmen?
mfg Jürgen
V: ANTONINVS PIVS - AVG BRIT / Belorbeerte Büste nach rechts.
R: MARTI PROPV – GNATORI / Mars geht nach links, hält Speer, schultert Trophäe.
Gewicht: 3,34 g. Durchmesser: 19 mm.
Literatur: RIC 223, Sear 5/6819, BMCRE 87, RSC 150.
Vorder- und Rückseite passen, wie es häufig der Fall ist, nicht zueinander und sind nach RIC vermutlich nur schwer zu bestimmen?
mfg Jürgen
Zuletzt geändert von justus am So 19.06.11 15:49, insgesamt 1-mal geändert.
mit freundlichem Gruß
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Worin besteht denn die Differenz?justusmagnus hat geschrieben: Vorder- und Rückseite passen, wie es häufig der Fall ist, nicht zueinander und sind nach RIC vermutlich nur schwer zu bestimmen?
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
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Hallo,
Zusammenfassung von http://www.numismatikforum.de/ftopic28029.html :
Aus einer Frage nach einem RIC-Zitat entwickelte sich sic nach der Feststellung, dass es sich beim vorgelegten Denar um eine ZF handelt, noch eine kurze Diskussion um die Herstelungstechnik. Auslöser war der "ausgebrochene oder abgeplatzte" Teil der Rückseite. Zuerst tauchte eine Deutung auf, es wäre tatsächlich etwas abgeplatzt, was dann bedeuten könnte, dass diese Münze aus mehreren Schichten aufgebaut wäre (--> subaerat ?). Dies ist allerdings weniger wahrscheinlich, da bei einem abgesplitterten Teil, der etwa 1/4 der gesamten Münzstärke erfasst, der Perlkreis nicht sogut erkennbar sein dürfte.
Eine (nach meiner Ansicht) eher zutreffende Erklärung wäre, dass beim Gussvorgang die Form wegen der Hitze gespungen ist und das abgeplatzte Stück der Gussform etwas in das noch flüssige Metall eingesunken ist. Dazu hatte ich noch eine kleine Zeichnung der Gussform im Querschnitt angefertigt.
Schöne Grüße,
MR
Zusammenfassung von http://www.numismatikforum.de/ftopic28029.html :
Aus einer Frage nach einem RIC-Zitat entwickelte sich sic nach der Feststellung, dass es sich beim vorgelegten Denar um eine ZF handelt, noch eine kurze Diskussion um die Herstelungstechnik. Auslöser war der "ausgebrochene oder abgeplatzte" Teil der Rückseite. Zuerst tauchte eine Deutung auf, es wäre tatsächlich etwas abgeplatzt, was dann bedeuten könnte, dass diese Münze aus mehreren Schichten aufgebaut wäre (--> subaerat ?). Dies ist allerdings weniger wahrscheinlich, da bei einem abgesplitterten Teil, der etwa 1/4 der gesamten Münzstärke erfasst, der Perlkreis nicht sogut erkennbar sein dürfte.
Eine (nach meiner Ansicht) eher zutreffende Erklärung wäre, dass beim Gussvorgang die Form wegen der Hitze gespungen ist und das abgeplatzte Stück der Gussform etwas in das noch flüssige Metall eingesunken ist. Dazu hatte ich noch eine kleine Zeichnung der Gussform im Querschnitt angefertigt.
Schöne Grüße,
MR
Zuletzt geändert von Numis-Student am So 19.10.08 16:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Hallo drakenumi1,drakenumi1 hat geschrieben:Worin besteht denn die Differenz?justusmagnus hat geschrieben: Vorder- und Rückseite passen, wie es häufig der Fall ist, nicht zueinander und sind nach RIC vermutlich nur schwer zu bestimmen?
Die Buchstabenabfolge MARTI PROPV – GNATORI scheint unter RIC 223 ff. nicht aufgeführt zu sein. Lediglich RIC 235 führt sie auf. Alle verzeichneten Inschriften lauten auf MARTI PRO – PVGNATORI oder MARTI PROP – VGNATORI mit Variationen.
Die Inschrift ANTONINVS PIVS - AVG BRIT und die Ausführung der Caracallabüste auf der Vorderseite sind RIC 223.6, 223.7 usw. ziemlich ähnlich.
Die Marsdarstellung auf der Rückseite ist RIC 223.10 oder RIC 235 ähnlich, aber auch nur eben ähnlich. Der rechte Arm ist am Ellenbogen stärker abgewinkelt. Die Lanzenspitze hat einen unterschiedlichen Winkel und die Trophäe ist anders ausgeführt, was allerdings wohl auf unterschiedliche Prägestempel ein und derselben Münze zurückzuführen ist.
mfg
Jürgen
Zuletzt geändert von justus am So 19.06.11 15:50, insgesamt 1-mal geändert.
mit freundlichem Gruß
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Grüß Dich, justus,
Du hast Dir eine Menge Mühe gemacht um der Feinheit der Legendentrennung auf die Spur zu kommen. Aber M.E. ist es nicht sinnvoll, eine Fälschung (und um eine solche handelt es sich als ein Guß ja wohl), mit einer offiziellen Prägung zu vergleichen. Wir wissen, daß Fälscher, weil sie es womöglich nicht besser beherrschten, in Stil und Detailtreue zu den offiziellen Prägungen mehr oder weniger große Unterschiede produzierten, an denen wir sie heute glücklicherweise oftmals entlarven können.
So kann es auch in diesem Falle gewesen sein, daß z.B. auch aus Unkenntnis die Legende an einer anderen Stelle getrennt wurde. Das gibt jedoch keinen Grund her, solche Variante in die offiziellen Zitierwerke (C; RIC; Saeby) aufzunehmen, weil es sich eben um keine offizielle Prägung handelt.
Grüße zum Sonntag von
drakenumi1
Du hast Dir eine Menge Mühe gemacht um der Feinheit der Legendentrennung auf die Spur zu kommen. Aber M.E. ist es nicht sinnvoll, eine Fälschung (und um eine solche handelt es sich als ein Guß ja wohl), mit einer offiziellen Prägung zu vergleichen. Wir wissen, daß Fälscher, weil sie es womöglich nicht besser beherrschten, in Stil und Detailtreue zu den offiziellen Prägungen mehr oder weniger große Unterschiede produzierten, an denen wir sie heute glücklicherweise oftmals entlarven können.
So kann es auch in diesem Falle gewesen sein, daß z.B. auch aus Unkenntnis die Legende an einer anderen Stelle getrennt wurde. Das gibt jedoch keinen Grund her, solche Variante in die offiziellen Zitierwerke (C; RIC; Saeby) aufzunehmen, weil es sich eben um keine offizielle Prägung handelt.
Grüße zum Sonntag von
drakenumi1
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
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- Homer J. Simpson
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Außerdem waren zu dieser Zeit die Rs.-Abbildungen noch nicht so standardisiert, daß die Legendentrennung eine besondere Bedeutung hätte haben können. Erst wurde das Rs.-Bild graviert, dann die Legende, und die wurde da geteilt, wo es notwendig war. Erst hundert Jahre später ist es für die Unterteilung von Emissionen bedeutsam, ob es "GLOR-IA EXERC-ITUS" oder "GLORI-A EXER-CITUS" heißt. In der Severerzeit ist die Aufteilung auf "MARTI PROP-UGNATORI" und "MARTI PROPU-GNATORI" (oder noch andere) noch Zufall.
Viele Grüße,
Homer
Viele Grüße,
Homer
Wo is'n des Hirn? --- Do, wo's hiig'hört! --- Des glaab' i ned!
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