Aurelianus & Severina - Münzen und mehr
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Re: Aurelianus & Severina - Münzen und mehr
Beim Forum gibt es irgendwo eine excel Tabelle mit alle Aurelianüssen
Gefiltert nach Deiner Vs. Legende und Cornucopia der Rs gibt es diese Ergebnisse Viel Spaß
Klaus
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Re: Aurelianus & Severina - Münzen und mehr
Das habe ich nicht erkannt. Das ist aber die Lösung. Danke shanxi.
Die zwei bei ACSEARCH gezeigten Exemplare werden als R3, also relativ selten, bezeichnet. Im RIC (206) allerdings als C = häufig. Mir ist es egal.
Die zwei bei ACSEARCH gezeigten Exemplare werden als R3, also relativ selten, bezeichnet. Im RIC (206) allerdings als C = häufig. Mir ist es egal.
do ut des.
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Re: Aurelianus & Severina - Münzen und mehr
Webb (RIC, Bd. V / 1, 1927) bezeichnete die frühen Portraits von Aurlianus als „genauso häßlich wie grotesk“. Dieses Phänomen kann man schon bei der letzten Ausgabe von Claudius Gothicus beobachten. Der Feingehalt der Antoniniani lag zu Beginn von Aurelians Regentschaft bei 5%, teilweise sogar nur noch bei 3% Silber.
Die Münzen des Aurelian werden sicher zu Recht als langweilig angesehen, die Geschichte um ihn ist aber ein interessantes Puzzlespiel.
Nach dem Sieg über Quintillus bei Aquileia trieb Aurelian die über die Alpen eingedrungenen Germanen wieder bis zur oberen Donau zurück, wo er ihnen eine empfindliche Niederlage beibrachte (Dexippus 682, Vers 18.2). Ein Teil der Barbaren rettete sich über den Fluss, die Zurückgebliebenen schickten eine Abordnung zu Aurelian, um ihm bei Beihaltung der Subsidien ihren Waffendienst anzubieten (die bei Dexippus 682-686 überlieferte Rede des Kaisers an die Juthungen ist sicherlich fiktiv). Im Anschluss marschierte Kaiser Aurelian nach der mittleren Donau, wo schon Claudius Gothicus in Sirmium Truppen zur Abwehr der Vandalen zusammengezogen hatte (vgl. Rappaport, Die Einfälle der Goten in das Römische Reich bis auf Constantin, 1899, S. 94). Nach mehreren Schlachten ohne überragenden Sieg schloss Aurelian mit den Vandalen einen Friedensvertrag, wonach die Barbaren den Römern Geiseln (darunter die Söhne der beiden vandalischen Könige) und 2.000 Reiter stellen mussten. Zudem verpflichteten sie sich, das besetzte römische Territorium zu verlassen; dafür versprach ihnen Aurelian, ihnen auf dem Marsch in die Heimat mit Proviant bis zur Donau zu versorgen. An der Invasion der Vandalen nahmen vermutlich auch die Jazygen / Sarmaten teil.
Die Vandalen waren noch nicht vollständig abgezogen, da fielen die Juthungen (und Alemannen) abermals in Norditalien ein. Der Kaiser eilte ihnen von Pannonien entgegen und ließ die Alpenpässe sperren, um den bis Placentia vorgedrungenen Germanen den Rückzug abzuschneiden. Die verweigerten aber die Kapitulation und lockten stattdessen die Römer in einen Hinterhalt. Diese schwere Niederlage blieb für Aurelian aber ohne weitreichende Folgen, da ihm in den nachfolgenden Gefechten am Metaurus, bei Fano und Ticinum die Vernichtung der germanischen Hauptstreitmacht gelang.
Mit Aurelians Einzug in Rom brach der bellum monetariorum (Aufstand der Münzmeister) aus, angeführt von einem gewissen Felicissimus, der wohl procurator summarum rationum (oberster Beamter des römischen Geldwesens) war. Als Grund für diesen „Krieg“ nannte Aurelius Victor (Epitome de Caesaribus, 35.6) „Angst vor Bestrafung“. Tatsächlich haben stadtrömische Antoniniani weniger Silber wie die aus anderen Münzstätten. Der Betrug (anstelle von Silber wurde den Legierungen Blei, Zinn oder Zink beigemischt) hatte nachweislich unter Claudius Gothicus begonnen (Homo, Essai sur le Regne de l’Empereur Aurelien, 1904, S. 158 f.). Am Aufstand beteiligten sich auch Teile der unzufriedenen Stadtbevölkerung, so dass Palmer (Customs on market goods imported into the city of Rome, 1980, S. 220)zu Recht von einem allgemeinen Aufruhr sprach. Der Strassenkampf tobte hauptsächlich auf dem Caelischen Hügel (hier befand sich seit der Zeit des Domitianus die Prägestätte) und soll lt. Victor 7.000 Kombattanten das Leben gekostet haben. Der griechische Historiker Johannes von Antiochia (besser bekannt als Johannes Malalas) ließ den bellum monetariorum in Antiochia stattfinden, jedoch scheint es sich hier um einen anderen Aufruhr zu handeln – diese Rebellion ist ins Jahr 272 n.Chr. zu datieren, als die Münzbeamten von Antiochia, die zuvor im Dienste von Aurelians Gegenspielerin Zenobia standen, ihre früheren Rechte einforderten. Infolge des bellum monetariorum blieb die stadtrömische Münzstätte für die nächsten drei Jahre lang geschlossen. Bei ihrer Wiedereröffnung hatte Rom seine ehemalige Vorrangstellung gegenüber den anderen Münzstätten verloren. Am Ende von Aurelians Herrschaft gab es acht Prägestätten für Reichsmünzen: Rom, Ticinum, Tripolis, Antiochia, Serdicia, Siscia, Mediolanum und Cyzicus.
Im Frühjahr 271 n.Chr. zog Aurelian von Rom in den Osten. Dass der Frieden in Italien (nach der Vertreibung der Juthungen) zu diesem Zeitpunkt wieder eingekehrt war beweist die Tatsache, dass die in Mittelitalien gelegene Stadt Superaequum am 17. Mai 271 n.Chr. Spiele veranstaltete (CIL IX 3314). Zunächst musste der Kaiser in den nordöstlichen Balkanprovinzen einen Feldzug gegen die eingefallenen Goten führen, die er über die Donau hinaus verfolgte. Jenseits des Flusses kam es dann zur entscheidenden Schlacht, in der 5.000 Goten zusammen mit ihrem König Cannabas den Tod fanden; dabei fiel den Römern der von vier Hirschen gezogene Götterwagen der Goten in die Hände (beim stadtrömischen Triumphzug des Jahres 274 n.Chr. mitgeführt). Mit den Goten handelte der Kaiser offenbar einen Friedensvertrag aus, wonach den Römern Geiseln und Hilfstruppen gestellt werden sollten, denn als Aurelian im Herbst 275 n.Chr. auf seinem Zug gegen die Perser ermordet wurde, stand sein Nachfolger Tacitus einer großen Anzahl Gotenkrieger aus der Gegend des Asowschen Meeres gegenüber, die ihm erklärten, sich auf Befehl von Aurelian für den Perserkrieg zu versammeln (HA, Tacitus 13, 3).
Ein Papyrus aus Herakleiopolis vom 11. März 271 n.Chr. nannte Aurelian als Herrscher (BGU III 946), der Bruch der Palmyrener mit Rom, mutmaßlich durch die Invasion der Juthungen in Italien ausgelöst, fiel somit wohl in die Zeit vom 11. März bis 28. Aug. 271 n.Chr. – auch dies eine Bestätigung dafür, dass die Italienfahrt der Germanen, die für den Abfall Palmyras mutmasslich den äusseren Anlass bot, in die Wintermonate 270/271 gehört: [(ἔτους) β τοῦ κυρίου ἡμῶν Λουκίου Δομιτίου Αὐρηλιανοῦ] Σεβαστοῦ καὶ (ἔτους) ε τοῦ κ[υρίου ἡμῶν Σεπτιμίου] Οὐαβαλάθου … Jahr 2 unseres Herrn Lucius Domitius Aurelianus Augustus Caesar, Jahr 5 unseres Herrn Septimius Vaballathus …
Die Münzen des Aurelian werden sicher zu Recht als langweilig angesehen, die Geschichte um ihn ist aber ein interessantes Puzzlespiel.
Nach dem Sieg über Quintillus bei Aquileia trieb Aurelian die über die Alpen eingedrungenen Germanen wieder bis zur oberen Donau zurück, wo er ihnen eine empfindliche Niederlage beibrachte (Dexippus 682, Vers 18.2). Ein Teil der Barbaren rettete sich über den Fluss, die Zurückgebliebenen schickten eine Abordnung zu Aurelian, um ihm bei Beihaltung der Subsidien ihren Waffendienst anzubieten (die bei Dexippus 682-686 überlieferte Rede des Kaisers an die Juthungen ist sicherlich fiktiv). Im Anschluss marschierte Kaiser Aurelian nach der mittleren Donau, wo schon Claudius Gothicus in Sirmium Truppen zur Abwehr der Vandalen zusammengezogen hatte (vgl. Rappaport, Die Einfälle der Goten in das Römische Reich bis auf Constantin, 1899, S. 94). Nach mehreren Schlachten ohne überragenden Sieg schloss Aurelian mit den Vandalen einen Friedensvertrag, wonach die Barbaren den Römern Geiseln (darunter die Söhne der beiden vandalischen Könige) und 2.000 Reiter stellen mussten. Zudem verpflichteten sie sich, das besetzte römische Territorium zu verlassen; dafür versprach ihnen Aurelian, ihnen auf dem Marsch in die Heimat mit Proviant bis zur Donau zu versorgen. An der Invasion der Vandalen nahmen vermutlich auch die Jazygen / Sarmaten teil.
Die Vandalen waren noch nicht vollständig abgezogen, da fielen die Juthungen (und Alemannen) abermals in Norditalien ein. Der Kaiser eilte ihnen von Pannonien entgegen und ließ die Alpenpässe sperren, um den bis Placentia vorgedrungenen Germanen den Rückzug abzuschneiden. Die verweigerten aber die Kapitulation und lockten stattdessen die Römer in einen Hinterhalt. Diese schwere Niederlage blieb für Aurelian aber ohne weitreichende Folgen, da ihm in den nachfolgenden Gefechten am Metaurus, bei Fano und Ticinum die Vernichtung der germanischen Hauptstreitmacht gelang.
Mit Aurelians Einzug in Rom brach der bellum monetariorum (Aufstand der Münzmeister) aus, angeführt von einem gewissen Felicissimus, der wohl procurator summarum rationum (oberster Beamter des römischen Geldwesens) war. Als Grund für diesen „Krieg“ nannte Aurelius Victor (Epitome de Caesaribus, 35.6) „Angst vor Bestrafung“. Tatsächlich haben stadtrömische Antoniniani weniger Silber wie die aus anderen Münzstätten. Der Betrug (anstelle von Silber wurde den Legierungen Blei, Zinn oder Zink beigemischt) hatte nachweislich unter Claudius Gothicus begonnen (Homo, Essai sur le Regne de l’Empereur Aurelien, 1904, S. 158 f.). Am Aufstand beteiligten sich auch Teile der unzufriedenen Stadtbevölkerung, so dass Palmer (Customs on market goods imported into the city of Rome, 1980, S. 220)zu Recht von einem allgemeinen Aufruhr sprach. Der Strassenkampf tobte hauptsächlich auf dem Caelischen Hügel (hier befand sich seit der Zeit des Domitianus die Prägestätte) und soll lt. Victor 7.000 Kombattanten das Leben gekostet haben. Der griechische Historiker Johannes von Antiochia (besser bekannt als Johannes Malalas) ließ den bellum monetariorum in Antiochia stattfinden, jedoch scheint es sich hier um einen anderen Aufruhr zu handeln – diese Rebellion ist ins Jahr 272 n.Chr. zu datieren, als die Münzbeamten von Antiochia, die zuvor im Dienste von Aurelians Gegenspielerin Zenobia standen, ihre früheren Rechte einforderten. Infolge des bellum monetariorum blieb die stadtrömische Münzstätte für die nächsten drei Jahre lang geschlossen. Bei ihrer Wiedereröffnung hatte Rom seine ehemalige Vorrangstellung gegenüber den anderen Münzstätten verloren. Am Ende von Aurelians Herrschaft gab es acht Prägestätten für Reichsmünzen: Rom, Ticinum, Tripolis, Antiochia, Serdicia, Siscia, Mediolanum und Cyzicus.
Im Frühjahr 271 n.Chr. zog Aurelian von Rom in den Osten. Dass der Frieden in Italien (nach der Vertreibung der Juthungen) zu diesem Zeitpunkt wieder eingekehrt war beweist die Tatsache, dass die in Mittelitalien gelegene Stadt Superaequum am 17. Mai 271 n.Chr. Spiele veranstaltete (CIL IX 3314). Zunächst musste der Kaiser in den nordöstlichen Balkanprovinzen einen Feldzug gegen die eingefallenen Goten führen, die er über die Donau hinaus verfolgte. Jenseits des Flusses kam es dann zur entscheidenden Schlacht, in der 5.000 Goten zusammen mit ihrem König Cannabas den Tod fanden; dabei fiel den Römern der von vier Hirschen gezogene Götterwagen der Goten in die Hände (beim stadtrömischen Triumphzug des Jahres 274 n.Chr. mitgeführt). Mit den Goten handelte der Kaiser offenbar einen Friedensvertrag aus, wonach den Römern Geiseln und Hilfstruppen gestellt werden sollten, denn als Aurelian im Herbst 275 n.Chr. auf seinem Zug gegen die Perser ermordet wurde, stand sein Nachfolger Tacitus einer großen Anzahl Gotenkrieger aus der Gegend des Asowschen Meeres gegenüber, die ihm erklärten, sich auf Befehl von Aurelian für den Perserkrieg zu versammeln (HA, Tacitus 13, 3).
Ein Papyrus aus Herakleiopolis vom 11. März 271 n.Chr. nannte Aurelian als Herrscher (BGU III 946), der Bruch der Palmyrener mit Rom, mutmaßlich durch die Invasion der Juthungen in Italien ausgelöst, fiel somit wohl in die Zeit vom 11. März bis 28. Aug. 271 n.Chr. – auch dies eine Bestätigung dafür, dass die Italienfahrt der Germanen, die für den Abfall Palmyras mutmasslich den äusseren Anlass bot, in die Wintermonate 270/271 gehört: [(ἔτους) β τοῦ κυρίου ἡμῶν Λουκίου Δομιτίου Αὐρηλιανοῦ] Σεβαστοῦ καὶ (ἔτους) ε τοῦ κ[υρίου ἡμῶν Σεπτιμίου] Οὐαβαλάθου … Jahr 2 unseres Herrn Lucius Domitius Aurelianus Augustus Caesar, Jahr 5 unseres Herrn Septimius Vaballathus …
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- Steffl0815 (Mi 19.04.23 08:12) • Arthur Schopenhauer (Mi 19.04.23 09:40) • Numis-Student (Mi 19.04.23 20:21) • Chippi (Mi 19.04.23 21:46)
Gruss
Lucius Aelius
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Re: Aurelianus & Severina - Münzen und mehr
Sorry, aber was veranlasst dich zu dieser Feststellung?Lucius Aelius hat geschrieben: ↑Mi 19.04.23 07:24
....Die Münzen des Aurelian werden sicher zu Recht als langweilig angesehen.....
Hattest du schon einmal den MIR für Aurelianus in der Hand? Neben Probus und Gallienus stellt Aurelianus die größte Auswahl an Büstenvariationen der gesamten Reichsprägung.
Auch Reversdarstellungen mit Delfin oder Löwe im Abschnitt finde ich sensationell.
gg
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Re: Aurelianus & Severina - Münzen und mehr
Das sind dann wohl die Ausnahmen, die die Regel bestätigen
Nein, im Ernst: ich glaube, es gibt von allen Kaisern tolle Sonderbüsten, spezielle Reverse, und und und (Gold, Medaillons etc.).
Wenn man Geld ohne Ende hätte und nur die oberen 2-5 (oder 10) % der "besonderen Ausreisser" aller Kaiser sammeln würde, bekäme man eine irre Sammlung zusammen, wo man bei jeder Betrachtung sabbert.
Wenn man aber durch (in der Regel finanzielle) Einschränkungen in den ich sage mal unteren 50% sammelt, sammeln will oder sammeln muss, dann ist es bei Hadrian ein As mit COS III und Salus, bei Gordi III ein Antoninian IOVI STATORI, ein Aurelian mit ORIENS AVG oder ein Probus CONSERVAT AVG.
Und das sind Ausgaben (nicht erfunden, sondern real in meiner Sammlung), die im Vergleich zu dem tollen Geta-Medaillon einfach langweilig sind.
Schöne Grüße
MR
Nein, im Ernst: ich glaube, es gibt von allen Kaisern tolle Sonderbüsten, spezielle Reverse, und und und (Gold, Medaillons etc.).
Wenn man Geld ohne Ende hätte und nur die oberen 2-5 (oder 10) % der "besonderen Ausreisser" aller Kaiser sammeln würde, bekäme man eine irre Sammlung zusammen, wo man bei jeder Betrachtung sabbert.
Wenn man aber durch (in der Regel finanzielle) Einschränkungen in den ich sage mal unteren 50% sammelt, sammeln will oder sammeln muss, dann ist es bei Hadrian ein As mit COS III und Salus, bei Gordi III ein Antoninian IOVI STATORI, ein Aurelian mit ORIENS AVG oder ein Probus CONSERVAT AVG.
Und das sind Ausgaben (nicht erfunden, sondern real in meiner Sammlung), die im Vergleich zu dem tollen Geta-Medaillon einfach langweilig sind.
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- Lucius Aelius (Mi 19.04.23 21:24)
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
- Lucius Aelius
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Re: Aurelianus & Severina - Münzen und mehr
Sein dominierendes ORIENS AVG Reversmotivgallienvs hat geschrieben: ↑Mi 19.04.23 17:08Sorry, aber was veranlasst dich zu dieser Feststellung?Lucius Aelius hat geschrieben: ↑Mi 19.04.23 07:24
....Die Münzen des Aurelian werden sicher zu Recht als langweilig angesehen.....
Gruss
Lucius Aelius
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Re: Aurelianus & Severina - Münzen und mehr
Oder wenn man den Goldschatz von Lava selbst beim Tauchen gefunden hätteNumis-Student hat geschrieben: ↑Mi 19.04.23 20:33Das sind dann wohl die Ausnahmen, die die Regel bestätigen
Wenn man Geld ohne Ende hätte und nur die oberen 2-5 (oder 10) % der "besonderen Ausreisser" aller Kaiser sammeln würde, bekäme man eine irre Sammlung zusammen, wo man bei jeder Betrachtung sabbert.
Gruss
Lucius Aelius
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Re: Aurelianus & Severina - Münzen und mehr
RIC Aurelian 80 [links im Bild] als As anzusprechen halte ich für suspekt. Wenn man bedenkt, dass bspw. zur Zeit des Elagabal 32 Asse [rechts im Bild] für 1 Antoninian (Feingehalt an Ag ca. 2 g) aufgewendet werden mussten, so sollten beim aurelianischen Antoninian mit nur noch ca. 0.2 g Silber besagte "Asse" wohl besser als "Sesterzen" angesprochen werden. Denn während die beiden 55 Jahre auseinander liegenden Münzen von Elagabal und Aurelian sich in Schrot und Korn kaum voneinander unterscheiden, ist es bei ihren Antoniniani eklatant. Inwiefern das fehlende SC bei Aurelian gegen eine verbürgte Konvertierbarkeit früherer Zeiten spricht mag dahingestellt sein.
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- Perinawa (Mi 03.04.24 08:16)
Gruss
Lucius Aelius
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Re: Aurelianus & Severina - Münzen und mehr
Diese interessante Fragestellung hat mich vor längerer Zeit auch mal beschäftigt, weil beide Bezeichnungen herumschwirren.Lucius Aelius hat geschrieben: ↑Di 02.04.24 23:31RIC Aurelian 80 [links im Bild] als As anzusprechen halte ich für suspekt. Wenn man bedenkt, dass bspw. zur Zeit des Elagabal 32 Asse [rechts im Bild] für 1 Antoninian (Feingehalt an Ag ca. 2 g) aufgewendet werden mussten, so sollten beim aurelianischen Antoninian mit nur noch ca. 0.2 g Silber besagte "Asse" wohl besser als "Sesterzen" angesprochen werden. Denn während die beiden 55 Jahre auseinander liegenden Münzen von Elagabal und Aurelian sich in Schrot und Korn kaum voneinander unterscheiden, ist es bei ihren Antoniniani eklatant. Inwiefern das fehlende SC bei Aurelian gegen eine verbürgte Konvertierbarkeit früherer Zeiten spricht mag dahingestellt sein.
Wenn man das Gewicht (wohl so zw. 7 bis 9 Gramm plus/minus betrachtet, finde ich den "Sesterzen" dafür eher angebracht. So weit, so gut, aber müssten wir dann nicht konsequenterweise diejenigen Bronzen, die gemeinhin noch als Denare deklariert werden, in Asses "ummünzen"?
Ich bin letztens erst wieder auf die Problematik aufmerksam geworden, weil ich ansich wissen wollte, wann der Denar endgültig aufgegeben wurde. Denn ob diese so um die 2 Gramm wiegenden Bronzen unter Aurelianus & Co., aber insbesondere diejenigen, die noch unter Diokletianus vor der Münzreform geprägt wurden, noch offiziell als Denare bezeichnet werden können, bezweifele ich etwas. Dem entgegen steht allerdings, dass diese "Denare" zumindest teilweise auch Silberanteile enthielten.
Grüsse
Rainer
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Re: Aurelianus & Severina - Münzen und mehr
Moin Rainer,
ich hab zwar nur einen einzigen, aber ich finde, das der ziemlich eindeutig als Denar zu identifizieren ist.
Auch wenn der Silbergehalt offensichtlich sehr niedrig ist.
Hast Du vielleicht ein Beispiel, bei dem das diskussionswürdiger ist?
ich hab zwar nur einen einzigen, aber ich finde, das der ziemlich eindeutig als Denar zu identifizieren ist.
Auch wenn der Silbergehalt offensichtlich sehr niedrig ist.
Hast Du vielleicht ein Beispiel, bei dem das diskussionswürdiger ist?
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Re: Aurelianus & Severina - Münzen und mehr
Hallo Mike,
das grosse Problem dieser Zeit ist doch, dass die Gewichte so weit reduziert wurden, dass der "Denar" gewichtstechnisch so viel wiegt bzw. wiegen darf wie ein As. Was natürlich gegen eine Klassifizierung als As spricht, ist dass der Silberanteil /-sud, wenn auch auch nur vernichtend gering war.
Unter Aurelianus wurden ja auch "Doppelsesterze" mit Strahlenkrone und einem Gewicht von ca. 16 Gramm geprägt, da würden sich dann die von Lucius Aelius angesprochenen Sesterzen mit ca. 8 Gramm sehr gut einfügen. Und damit gäbe es für den As, der damit ja ein Sollgewicht von ca. 2 Gramm hätte, überhaupt keinen Raum mehr.
Welches Nominal durch welches letztendlich ersetzt wurde, bleibt schwierig zu beantworten.
Man darf aber m.E. auch die Prägemengen nicht ausser Acht lassen. Verglichen mit den häufigen Antoninianen des Aurelianus wurde der "Denar" wesentlich seltener geprägt. Wie man ihn letztendlich benennen kann/will/muss, bleibt dahingestellt. Aber es spricht doch einiges dafür, dass er zu dieser Zeit den As ersetzte, oder?
Grüsse
Rainer
das grosse Problem dieser Zeit ist doch, dass die Gewichte so weit reduziert wurden, dass der "Denar" gewichtstechnisch so viel wiegt bzw. wiegen darf wie ein As. Was natürlich gegen eine Klassifizierung als As spricht, ist dass der Silberanteil /-sud, wenn auch auch nur vernichtend gering war.
Unter Aurelianus wurden ja auch "Doppelsesterze" mit Strahlenkrone und einem Gewicht von ca. 16 Gramm geprägt, da würden sich dann die von Lucius Aelius angesprochenen Sesterzen mit ca. 8 Gramm sehr gut einfügen. Und damit gäbe es für den As, der damit ja ein Sollgewicht von ca. 2 Gramm hätte, überhaupt keinen Raum mehr.
Welches Nominal durch welches letztendlich ersetzt wurde, bleibt schwierig zu beantworten.
Man darf aber m.E. auch die Prägemengen nicht ausser Acht lassen. Verglichen mit den häufigen Antoninianen des Aurelianus wurde der "Denar" wesentlich seltener geprägt. Wie man ihn letztendlich benennen kann/will/muss, bleibt dahingestellt. Aber es spricht doch einiges dafür, dass er zu dieser Zeit den As ersetzte, oder?
Grüsse
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Re: Aurelianus & Severina - Münzen und mehr
Das ist auch meine Meinung.
Besagte Münzen als Doppelsesterz, Sesterz, reformierter Antoninian und Denar unter Aurelian anzusprechen ist sehr wahrscheinlich.
Aufgrund der Aufgabe der alten Konvertierbarkeit Silber zu AE (Messing & Kupfer) kam es zum Weglassen des rückseitigen "SC".
Der Denar jener Zeit sicherlich nur als "Festemission" ausgegeben und wohl kaum als reguläres Besoldungsgeld.
Gruss
Lucius Aelius
Lucius Aelius
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