Hi Frank,
ist ja interessant, wie unterschiedlich gleiche Begriffe verwendet werden...

Denn: Das "Weißsieden", wie ich es meinte, setzt in der Tat einen zwischen 5 und 10% liegenden Grundgehalt an Silber voraus - der Prozeß hat dann m.W.
sowohl das Kupfer an der Oberfläche rausgelöst
als auch zugleich Silber aus der verwendeten mineralischen "Brühe" neu angelagert. Das Ergebnis ist dieser "samtige Grauschleier", der jedoch abreibbar ist und wo sich die Münze dann an der Luft auch nicht wieder von allein (schwach billon-)silbrig verfärbt, sondern nur noch (hell)kupfern bis messingartig wirkt, wenn er einmal weg ist.
Die "Auflage"-Versilberungen (egal ob per massiver Folie, Amalgam, oder - wie eine interessante These lautet - per empirisch entdeckter und ohne Kenntnis der erst heute richtig verstandene elektrochemischen Hintergründe damals einfach praktisch angewendeten Galvanik) setzt demgegenüber keinen "nennenswerten" Grundgehalt des Kerns der Münze an Silber mehr voraus.
BTW: Leider erbrachte ein soeben durchgeführter Test der vorgestellten Münze mit einem Hand-XRF-Gerät gar nix Sinnvolles. Der Meßspot ist ca. 3 mm im Durchmesser - und selbst bei Ansatz des Meßkopfs genau auf der Korrosionsstelle vor der Nase (wo die Münze ja fast nur noch den Kupferkern zeigt), ergab sich immer noch über 25% Ag an der Oberfläche. (Auf dem Rv, wo in der Mitte der Silbersud noch 100%ig intakt ist, übrigens 94% Ag, also ist die Auflage fast reines Silber!) Mich hätte nämlich mal interessiert, ob auch der Kern noch schwach silberhaltig oder doch nur reines Kupfer/Aes ist.
PS: Ein zugleich getesteter Tetricus II ergab nur unter 1% Ag, dafür jede Menge anderen Kram: 12% Zinn, 9% Zink, 1% Arsen, denn noch in Spuren Eisen, Nickel, Antimon, ... die haben wirklich
alles als Legierung für ihre Münzen "zusammengematscht"...
