Der griechische Schaukasten

Griechische Münzen des Altertums

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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Zwerg » Do 28.10.21 22:10

Amentia hat geschrieben:
Do 28.10.21 21:54
Wie ist das mit dem Limit?
Es gibt Einlieferer, die Münzen in Auktionen nicht unter einem gewissen Preis verkaufen wollen - warum auch immer.
Wenn der Auktionator dies akzeptiert, setzt er trotzdem manchmal einen niedrigen Startpreis zum "anfüttern" an.
Das Objekt der Begierde kann dann zu einem zufriedenstellenden Preis für den Einlieferer zugeschlagen werden (dann ist der publizierte Preis auch korrekt)
Möglicherweise gibt es auch kein ausreichendes Gebot - dann gibt es einen fiktiven Zuschlag (weiß nur nicht eben jeder).

Dies ist aber eher die Ausnahme als die Regel, betrifft primär sehr hochpreisige Objekte, aber manchmal gibt es so komische "Wanderpokale"

Grüße
Klaus
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Numis-Student » Do 28.10.21 22:11

Wenn die Münze mit 3000€ startet, kannst Du dem Auktionshaus ein Limit von zB 5000€ geben.

Bei zB 4500€ läuft die Münze ins Limit... Es steht ein Zuschlag in der Ergebnisliste, aber die Münze geht zurück an den Besitzer. Das Auktionshaus verdient in diesem Fall nur an der Limitgebühr, die prozentual vereinbart wird und vom Besitzer zu zahlen ist.
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Zwerg » Do 28.10.21 22:14

Numis-Student hat geschrieben:
Do 28.10.21 22:11
Das Auktionshaus verdient in diesem Fall nur an der Limitgebühr, die prozentual vereinbart wird und vom Besitzer zu zahlen ist.
Auch das kann man verhandeln (nicht unbedingt im 1. Bezirk) 😀
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Numis-Student » Do 28.10.21 22:14

Zwerg hat geschrieben:
Do 28.10.21 22:10

Dies ist aber eher die Ausnahme als die Regel
:!:

Normalerweise kannst Du die Limitstücke in einer Auktion an einer Hand abzählen.
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Numis-Student » Do 28.10.21 22:18

Zwerg hat geschrieben:
Do 28.10.21 22:14
Numis-Student hat geschrieben:
Do 28.10.21 22:11
Das Auktionshaus verdient in diesem Fall nur an der Limitgebühr, die prozentual vereinbart wird und vom Besitzer zu zahlen ist.
Auch das kann man verhandeln (nicht unbedingt im 1. Bezirk) 😀
Weil es eigentlich für die Käufer unangenehm ist, weil sie nicht wissen, ab wo ein echter Zuschlag im Saal möglich ist, versuchen wir im Zweifel eigentlich immer, ein Limit zu vermeiden und einigen uns in solchen Fällen lieber mit dem Besitzer auf einen höheren Startpreis.
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Pinneberg » Do 28.10.21 22:26

Und dann gibt es solche Fälle (zitiert aus einer Email von Nomos AG; da hätten wir dann im Übrigen auch wieder die Themen "Nomos" und "Preisgestaltung" mit im Spiel ;) ) : " Sometimes, when our valiant cataloguers are working at top speed, and if owners insist on having their coins sell 'at any price', strange things happen. Take lot 569 (SP 300), a tetradrachm from Syracuse struck from what our cataloguer called "artistic dies". After getting 25 bids it went to an extremely astute bidder in the USA for 9000 (!) "

https://www.numisbids.com/n.php?lot=569&p=lot&sid=5016
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von kijach » Sa 13.11.21 21:37

Ich möchte meinen neuesten Ma-Shop kauf zeigen. Eine Tetradrachme aus Syrakuse 485-479 BC.
Mir gefällt die Tönung sehr und die Vs mit der Quadriga ist bombe. Leider ist die VS etwas dezentriert getroffen und die Delfine sind nicht alle so schön aber im Gesamten ein zufriedener Kauf.
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Numis-Student » Sa 13.11.21 21:45

Ein attraktives Stück !

MR
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von T........s » Sa 13.11.21 22:18

kijach hat geschrieben:
Sa 13.11.21 21:37
Eine Tetradrachme aus Syrakuse 485-479 BC.
:angel: … bei den Göttern! Was für eine schöne Münze! Glückwunsch. Was eine schöne Darstellung. Gefällt mir wahnsinnig gut.

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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Altamura2 » So 14.11.21 07:38

Die ist in der Tat sehr schön :D .
Man sieht hier auch noch sehr gut die restlichen Spuren der Schrötlingsherstellung am Rand, so deutlich hat man das nicht immer.

Gruß

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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von kijach » So 14.11.21 10:28

Ich hau mal direkt die nächste hinterher

Bin froh diese Schönheit bekommen zu haben, ich kannte diesen Typ vorher nicht aber ich sammel auch erst seit 15 Monaten Griechen.

Pharsalos Drachme
Kopf der Athena mit Helm, mit vollem Helmkranz. Leider sind die Verzierungen schon etwas abgerieben.
Auf der Rückseite ein Reiter in schickem Gewand. Die Details sind echt bemerkenswert mM.
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von T........s » So 14.11.21 10:42

Gefällt mir auch sehr gut. Glückwunsch! Sehr plastisch die Darstellung des Pferdes. Man sieht förmlich die Kraft in den Muskeln. Tolle Darstellung. Ich hätte mein Sammelgebiet doch auf Pferde ausrichten sollen als alter Pferdenarr :) - schöne Münzen hast Du da, freue mich schon auf weitere Exemplare.

Mal eine OT Frage. Wieso waren die Römer solche Hinterwäldler was die Kunst an der Münze angeht? Wenn ich da Münzen teils aus dem 4-3 Jahrhundert v.Chr. von Griechen und Co sehe verschlägt es einem die Sprache. Zu der Zeit waren die Römer auf Strichmännchen Niveau was die Darstellung der Münzen angeht. Und selbst die Republikaner ab 100 v.Chr. haben es schwer an die künstlerische Qualität da heran zu kommen.

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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Pinneberg » So 14.11.21 14:35

Gerade die ersten römischen Silbermünzen der Römer (Didrachmen, deren Prägeort oft mit Neapolis angegeben wird) orientierten sich sehr stark an hellenistischen Vorbildern und haben oft einen sehr schönen Stil. Die Quadrigati danach weisen zudem auch noch oft einen feinen, hellenistischen Stil auf. Spätestens ab da aber kann man den römischen Stil- abgesehen von den hervorragenden Portraits- bspw. vor dem Hintergrund der griechischen Klassik oder auch der Spätklassik in der Magna Graecia als manieriert bezeichen.
Die Frage ist nur, warum man überhaupt solch eine defizitäre Sicht auf Kunst als ein sich stets im Wandel begreifendes Kulturphänomen haben sollte, bis auf den eigenen, subjektiven Geschmack natürlich. Vielmehr könnte man hinnehmen, dass die Römer einen eigenen Stil pflegten, diesen aber bewusst kultivierten. Auch spielten noch viele andere Faktoren, wie die Organisation der Münzprägung, eine Rolle für das Aussehen und die Qualität der Stempel. Und selbst da vollzog der Stil über die Jahrhunderte hinweg einen großen Wandel.
Also: Gekonnt hätten es die Römer bestimmt. Und Stempel besseren und schlechteren Stils gab es überdies auch schon immer in jeder Kultur, die Münzen prägte.

PS: Selbst die Motive der Münzen aus Syrakus haben sich nach Euainetos und den anderen signierenden Künstlern geändert, wobei deren Werke mit zu den bedeutensten Zeugnissen antiker Münzkunst gelten...
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Pinneberg » So 14.11.21 14:45

Als kleinen Schmankerl für den Sonnntag empfehle ich die Lektüre der Auktionen 124 und 125 der NAC aus diesem Jahr, anhand derer sich auf wundervolle Art (vor allem durch die "in hand"- Videos ausgewählter Stücke) mehrere Jahrhunderte Münzkunst im Wandel nachvollziehen lassen.
Um einige Beispiele zu zeigen:
https://www.sixbid.com/de/numismatica-a ... 390-340-ar
https://www.sixbid.com/de/numismatica-a ... 4/syracuse
https://www.sixbid.com/de/numismatica-a ... icky=false
https://www.sixbid.com/de/numismatica-a ... icky=false
https://www.sixbid.com/de/numismatica-a ... icky=false
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von stilgard » Fr 19.11.21 09:30

heute endlich eingeflogen, meine erste Athener Eule, aktuell noch ohne Tönung, dafür schön zentriert und mit Resten des Prägeglanzes in den Ecken, hat auch was für sich :D

Tetradrachme Athen 454/404 v. Chr.
Katalognummer: Kampmann-Rutten 9 (Datierung 430er-420er v.) Kroll 8 HGC 1597
Kroll 8 HGC 1597 17.21 gr.

Grüße
Alex
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