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von dictator perpetuus » Fr 18.02.22 18:22
Sagt mal, nerven euch manchmal auch die häufig niedrigen Schätzungen und Startpreise? Mitterweile kommt mir vor, als wäre das quasi überall so, außer vielleicht bei Artemide Aste. Künker geht auch noch (wobei da auch einiges um ein Vielfaches übertroffen werden wird). Bei Naumann denkt man oft, die Schätzungen sind (besonders gefragte Typen ausgenommen) auch ein realistische Anfang, bis man durch die Gebote eines Besseren belehrt wird. Ich finde, dass das die Auktionen anstrengend macht. Es hängt auch von der Auktion ab, wenn bei einer Savoca blue-Auktion nicht bei jeder Münze große Gedanken darüber verloren werden, ob die jetzt 20€ oder 50€ wert ist, ist das schon OK.
Bei einer kommenden Auktion mit überwiegend Münzen der oberen Preisklasse habe ich beispielsweise gleich mal 50 Stück auf meine Merkliste gesetzt.
Da gibt es besonders viele interessante Münzen aus der römischen Republik, bei denen ich seltener weiß, wie viel da so marktüblich ist, als bei meinem Schwerpunkt 27BC-192AD und weniger Exemplare besitze. Dann sieht man einen Start- und Schätzpreis und denkt im ersten Moment, bei 100€ Startpreis bekommt man ja vielleicht für 150-200€ den Zuschlag, wenn es gut läuft.
Dann geht man für viele der 50 Münzen der Merkliste acsearch durch, ohne Premiumaccount googelt man dann irgendwelche Auktionskataloge und stellt fest, bei 80% der Münzen hat man da eher unrealistische Vorstellungen. Bei der Auktion über die ich spreche, geht es eigentlich noch, es gibt da noch weit schlimmere Fälle. Bei manchen Auktionshäusern bekommt man ohne gute Kenntnisse auch bei 99% der Münzen unrealistische Vorstellungen.
Wenn man jetzt nicht die Zeit hat, live mitzubieten, weil man arbeiten muss, erschwert das erheblich die Taktik. Man könnte Aufträge für 20 Gebote abgeben, läuft dann aber Gefahr, doch mehr als gedacht zu gewinnen und weit mehr Geld auszugeben, als man will.
Ich habe, nachdem ich die Preise auf acsearch angesehen habe und nochmal gecheckt habe, welche Münzen mir wirklich am besten gefallen, die Liste auf acht Münzen verkleinert. Für zwei oder drei werde ich im Vorfeld bieten, bei allen anderen werde ich nur, wenn ich es zeitlich hinbekomme, live mitbieten
Mit realistischeren Startpreisen wäre das alles weniger Arbeit. Es gibt sogar Auktionen, bei denen jede Menge Caesarfanten und Konsorten für 50 CHF oder so starten, bei denen man dann fast von Beginn keine Lust hat, sich durch so eine Auktion mit etlichen Münzen zu arbeiten.
Geht euch das ähnlich, dass ihr von sehr niedrigen Startpreisen eher genervt seid?