Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Moderator: Homer J. Simpson
- alex789
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Okay. Da kann ich gut mitgehen. Allerdings ist der Stil und die Ausführung, meiner Meinung nach, zu gut für eine Wald- und Wiesenwerkstatt.
Wie gesagt, ich hatte ja selbst auch schon den Gedanken angebracht, dass es eine „normale“ Fälschung seien könnte. Ich denke aber, dass dies in der stadtrömischen Münze geschehen sein muss, da die Stempel eben zu gut sind.
Aber am Ende könnte ich auch mit Friedbergs Erklärung leben. Ein spannendes Stück bleibt es dennoch.
Guts Nächtle wünscht
Alex
Wie gesagt, ich hatte ja selbst auch schon den Gedanken angebracht, dass es eine „normale“ Fälschung seien könnte. Ich denke aber, dass dies in der stadtrömischen Münze geschehen sein muss, da die Stempel eben zu gut sind.
Aber am Ende könnte ich auch mit Friedbergs Erklärung leben. Ein spannendes Stück bleibt es dennoch.
Guts Nächtle wünscht
Alex
- friedberg
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Hallo,
über Stil und Ausführung kann man natürlich verschiedener Meinung sein. Nur ist das Stück allem Anschein nach
ein Fourrée, ein unedler Metallkern der mit einem Edelmetall plattiert wurde. Wenn das Stück in der Stadt römischen Münze hergestellt wurde warum hat man dann nicht einfach einen
der sicherlich massenhaft vorhandenen originalen Schröttlinge verwendet ?
Gerade das verwendete Material spricht doch weit eher dafür das das Stück "privat" entstanden ist.
Die "offizielle" Nutzung eines derartigen plattierten Schrötlings in der Stadt römischen Münze
kann ich sachlich nicht nachvollziehen.
Mit freundlichen Grüßen
über Stil und Ausführung kann man natürlich verschiedener Meinung sein. Nur ist das Stück allem Anschein nach
ein Fourrée, ein unedler Metallkern der mit einem Edelmetall plattiert wurde. Wenn das Stück in der Stadt römischen Münze hergestellt wurde warum hat man dann nicht einfach einen
der sicherlich massenhaft vorhandenen originalen Schröttlinge verwendet ?
Gerade das verwendete Material spricht doch weit eher dafür das das Stück "privat" entstanden ist.
Die "offizielle" Nutzung eines derartigen plattierten Schrötlings in der Stadt römischen Münze
kann ich sachlich nicht nachvollziehen.
Mit freundlichen Grüßen
- alex789
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Hallo,
ja, hatte ich ja schon bei der Vorstellung der Münze geschrieben, dass sie subaerat ist.
Aber ich habe schon des Öfteren gelesen, dass es zumindest die Vermutung gibt, dass auch in der römischen Münze der ein oder andere in die eigene Tasche gewirtschaftet hat.
Am Ende werden wir das heute wohl nicht mehr sicher klären können.
So, jetzt melde ich mich aber wirklich ab.
Eine erholsame Nacht wünscht
Alex
- Perinawa
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Man kann aber nicht pauschal sagen, dass Subaerate immer von Falschmünzern in Hinterhofwerkstätten gefertigt wurden.
Anfang des 1. Jh. v.Chr. richtete schon Marius Gratidianus Prüfstellen mit dem Ziel ein, die seit dem Tribunat des Livius Drusus ermittierten minderwertigen Silbermünzen mit Kupferkern aus dem Verkehr zu ziehen (Bringmann: Geschichte der römischen Republik).
Man kann das natürlich nicht auf alle Subaerate transferieren, aber es zeigt doch, dass solche auch von offizieller Seite gefertigt wurden.
Inwieweit man dies auch in der Kaiserzeit praktiziert hat, weiss ich leider nicht. Jedenfalls hatte sich die Methode eh erledigt, als die Römer merkten, dass man Silber auch prima strecken kann und nachher trotzdem (dank Weisssiedens) schön glinzt äääh glänzt.

Bei dem Domitianus glaube ich allerdings nicht an eine offzielle Prägung. Insbesondere weil Vs und Rev zeitlich nicht übereinstimmen. Wenn man wirklich aus Täuschungsabsichten Subaerate hätte herstellen wollen, hätte man einfach zwei Stempel nehmen können, die auch zueinander passen.
NIcht nur das. Ich bin überzeugt davon, dass das zumindest teilweise auch von den höchsten Stellen (Monetare, Zensoren etc.) angeordnet wurde.
Zuletzt geändert von Perinawa am Di 22.02.22 22:28, insgesamt 2-mal geändert.
Alles, was wir hören, ist eine Meinung, nicht ein Faktum. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit. (Marcus Aurelius)
Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Auf jedenfalls - so oder so - ist es eine Münze die Rätsel aufgibt und interessant ist 

- friedberg
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Hallo,
ich habe hier: Coinage and Finances in the Reign of Domitian, Ian Carradice,
BAR International Series 178, 1983:
https://www.barpublishing.com/coinage-a ... itian.html
Das sollte immer noch das detaillierteste Standard Werk bezogen auf Domitian sein.
Zitat S.148 Zusammenfassung:
"Domitian's coinage, however, has many other features that can be related to his own character.
The strict adherence to standards of fineness, and the regulated organisation of issue in all
denominations, with standard groups of types, suggest that firm control was being exercised
at the mint, and it is impossible not to see in this the severe and systematic attitude
to administration of the Emporer himself..."
Ian Carradice führt keinerlei "offizielle" subaerate / Fourrée Prägungen auf.
Die Zusammenfassung deutet eher auf eine strikte Überwachung der Münzstätte hin.
Für mich spricht hinsichtlich des vorgestellten Stückes alles für eine "private" Herstellung.
Das tut dem Stück selbstverständlich keinen Abbruch. Geldgeschichtlich gerade deshalb
um so mehr von Interesse.
Mit freundlichen Grüßen
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- Lucius Aelius (Mi 23.02.22 05:11) • Perinawa (Mi 23.02.22 06:08) • alex789 (Mi 23.02.22 07:14)
- Perinawa
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Vielen Dank, Friedberg.
Grüsse
Rainer
Grüsse
Rainer
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- alex789
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Guten Morgen!
Diese Aussage schließt aber Fälschungen von offizieller Seite nicht, sie macht sie nur unwahrscheinlicher. Wie gesagt, ich kann auch mit einer normalen Fälschung leben.
Die Idee mit dem Aureusabschlag kam mir übrigens durch das BM bzw. RIC online. Hier findet man auch solche Stücke. http://numismatics.org/ocre/id/ric.2_1(2).dom.700 Hier z. B. im BM https://www.britishmuseum.org/collectio ... /C_R-11136.
Ob das Stück aber in der offiziellen Münzstätte geprägt wurde, bleibt auch hier offen. Die Münzstätte wird als unbekannt benannt. Daher wohl doch eine private Fälschung. Danke für die Richtigstellung!
Mit vielen Grüßen
Alex
Diese Aussage schließt aber Fälschungen von offizieller Seite nicht, sie macht sie nur unwahrscheinlicher. Wie gesagt, ich kann auch mit einer normalen Fälschung leben.
Die Idee mit dem Aureusabschlag kam mir übrigens durch das BM bzw. RIC online. Hier findet man auch solche Stücke. http://numismatics.org/ocre/id/ric.2_1(2).dom.700 Hier z. B. im BM https://www.britishmuseum.org/collectio ... /C_R-11136.
Ob das Stück aber in der offiziellen Münzstätte geprägt wurde, bleibt auch hier offen. Die Münzstätte wird als unbekannt benannt. Daher wohl doch eine private Fälschung. Danke für die Richtigstellung!
Mit vielen Grüßen
Alex
- friedberg
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Hallo,
passend zum Wochenende kam gestern mein letzter "ebay" Neuzugang an.
Auf den ersten Blick ein weiterer Domitian mit der üblichen Minerva revers.
Domitian
Denar (Rom 88 - 89 n.Chr.) 3,46g, 19mm Durchmesser,
Av.: IMP CAES DOMIT AVG GERM P M TR P VIII
Rv.: IMP XVIII COS XIIII CENS P P P
RIC II 1² Domitian 663 (R2) http://numismatics.org/ocre/id/ric.2_1(2).dom.663
Die Besonderheit liegt hier in der Kombination der Ämter. TR P VIII fällt in die Jahre
88 - 89 n.Chr., die imperatorischen Akklamationen in dem Zeitraum reichen von
IMP XIIII bis IMP XXI und erfolgten kurz hintereinander aufgrund militärischer Aktivität.
Ein "Diplom" vom 07.11.88 n.Chr. bezeugt bereits IMP XVII.
Die Verfasser des RIC II 1² "schätzen" den Prägezeitraum aufgrund der Verteilung
und Menge in vorkommenden Funden für IMP XVIII auf neun Tage im Dezember 88 n.Chr..
Quelle: RIC II 1² Seiten 250 - 252
https://www.forumancientcoins.com/galle ... play_media
Alles in allem ein sehr seltenes Stück was in der Hand auch noch besser aus schaut als auf den Photos
die in der Vergrößerung jeden Kratzer wiedergeben. Ich konnte eine weitere Lücke via "ebay" schließen.
Mit freundlichen Grüßen
passend zum Wochenende kam gestern mein letzter "ebay" Neuzugang an.
Auf den ersten Blick ein weiterer Domitian mit der üblichen Minerva revers.
Domitian
Denar (Rom 88 - 89 n.Chr.) 3,46g, 19mm Durchmesser,
Av.: IMP CAES DOMIT AVG GERM P M TR P VIII
Rv.: IMP XVIII COS XIIII CENS P P P
RIC II 1² Domitian 663 (R2) http://numismatics.org/ocre/id/ric.2_1(2).dom.663
Die Besonderheit liegt hier in der Kombination der Ämter. TR P VIII fällt in die Jahre
88 - 89 n.Chr., die imperatorischen Akklamationen in dem Zeitraum reichen von
IMP XIIII bis IMP XXI und erfolgten kurz hintereinander aufgrund militärischer Aktivität.
Ein "Diplom" vom 07.11.88 n.Chr. bezeugt bereits IMP XVII.
Die Verfasser des RIC II 1² "schätzen" den Prägezeitraum aufgrund der Verteilung
und Menge in vorkommenden Funden für IMP XVIII auf neun Tage im Dezember 88 n.Chr..
Quelle: RIC II 1² Seiten 250 - 252
https://www.forumancientcoins.com/galle ... play_media
Alles in allem ein sehr seltenes Stück was in der Hand auch noch besser aus schaut als auf den Photos
die in der Vergrößerung jeden Kratzer wiedergeben. Ich konnte eine weitere Lücke via "ebay" schließen.
Mit freundlichen Grüßen
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- Lucius Aelius (So 06.03.22 15:54) • didius (So 06.03.22 19:41)
Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Sehr schöner Kopf des Domitian... Glückwunsch. Ab und zu kann man doch noch was auf Ebay ergattern.
-
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
endlich konnte ich mit viel Mühen und Ausdauer diesen lang ersehnten Vespasian ersteigern. Die Prägung mit dem Modius in Verbindung eines charakteristischen Kaiserportraits und natürlich schöner Prägung und Tönung suche ich schon länger. Alles in allem ist dies eine Traummünze für mich, da ist der schmerzhafte Preis auch schnell wieder vergessen.
Kann das Bild komischerweise nicht hochladen, anbei der link zu dem Vespasian
https://images.auex.de/img/9//142/00661Q00.JPG
Vespasian, 69 - 79 n. Chr. Denar, geprägt in Rom 77 - 78 n. Chr.
Vs.: CAESAR VESPASIANVS AVG, Kopf mit Lorbeerkranz n. r.
Rs.: IMP - XIX, Modius mit Kornähren.
RIC 980; C. 215; BMC 216; BN 190.
19mm, 3.47gr.
Grüße
Alex


Kann das Bild komischerweise nicht hochladen, anbei der link zu dem Vespasian
https://images.auex.de/img/9//142/00661Q00.JPG
Vespasian, 69 - 79 n. Chr. Denar, geprägt in Rom 77 - 78 n. Chr.
Vs.: CAESAR VESPASIANVS AVG, Kopf mit Lorbeerkranz n. r.
Rs.: IMP - XIX, Modius mit Kornähren.
RIC 980; C. 215; BMC 216; BN 190.
19mm, 3.47gr.
Grüße
Alex
Zuletzt geändert von stilgard am Di 08.03.22 15:17, insgesamt 1-mal geändert.
- antoninus1
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Ich konnte mein Bild aus Auex gestern auch nicht hochladen; es ist ein wohl nicht erlaubtes Format. Ich habe es dann in einem eigenen Browserfenster geöffnet, das war es plötzlich im jpg-Format und das kann man hochladen.stilgard hat geschrieben: ↑Di 08.03.22 15:09
Kann das Bild komischerweise nicht hochladen, anbei der link zu dem Vespasian
https://images.auex.de/img/9//142/00661Q00.JPG
Grüße
Alex
P.S.: der schöne Vespasian ist mir auch aufgefallen. Ich habe meinen Uranius Antoninus heute bei Gorny abgeholt. Dr. von Mosch war sehr erfreut über die erzielten Preise gestern

Gruß,
antoninus1
antoninus1
-
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
mit dem Uranius Antoninus hast du aber auch ein klasse Stück erstanden, Gratulation!
Ich werde den Vespasian und Balbinus (war eine Spontanersteigerung
) morgen feierlich bei G&M abholen
Grüße
Alex

Ich werde den Vespasian und Balbinus (war eine Spontanersteigerung



Grüße
Alex
- Numis-Student
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Das ist aber kein Link für alle

Ah jetzt geht es doch
Zuletzt geändert von shanxi am Di 08.03.22 19:22, insgesamt 3-mal geändert.
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- Numis-Student (Di 08.03.22 19:24)
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