--- "Der Schaukasten" ---

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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T........s
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Re: --- "Der Schaukasten" ---

Beitrag von T........s » Fr 17.06.22 16:33

Ampelos hat geschrieben:
Fr 17.06.22 16:04
falscher EUS
Das ist ärgerlich...
Ampelos hat geschrieben:
Fr 17.06.22 16:04
der letzten Nomos Auktion
Das wäre für ein Auktionshaus wie NOMOS ist aber sehr merkwürdig. Die Damen und Herren dort gehören eigentlich zur "creme de la creme" der bekannten Auktionshäuser (wie Leu und Co auch), versteigern auch gerne sehr exklusive hochwertige Münzen im mehrstelligen Bereich und haben entsprechende zahlungskräftige Stammkundschaft, die dem Haus vertrauen. Was nicht heißt, dass denen nicht auch ein Fehler passieren kann.
Ampelos hat geschrieben:
Fr 17.06.22 16:22
Ich denke Zaponlack.
Ich muss zugeben, da kenne ich mich null aus. Aber wenn ich die Bilder sehe - als Laie - erinnert das mich eher an ein, zwei Münzen bei mir die ziemlich scharf gereinigt wurden glänzen wie ein ******-Popo. Ich kann mir nicht vorstellen das da was lackiert wurde und den Experten von NOMOS nicht sofort ins Auge gefallen sein soll.

Aber - das ist nur meine subjektive Einschätzung und was sowas angeht kann man auf meine Meinung null bauen ...

Ampelos
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Re: --- "Der Schaukasten" ---

Beitrag von Ampelos » Fr 17.06.22 16:42

@Timestheus: Ich empfinde aufgrund des Rufes auch eine gewisse Enttäuschung.

Die Münze glänzt wie eine Speckschwarte. Wenn man mi dem Fingernagel leicht über die Fläche streift, merkt man einen klebrigen stumpfen Widerstand. Typisch wie bei einer (noch frisch) lackierten Oberfläche bzw. einem sehr weichen Lack. So würde ich es beschreiben.

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Re: --- "Der Schaukasten" ---

Beitrag von friedberg » Fr 17.06.22 16:55

@ Ampelos,

Hallo,

sende mir doch bitte einmal hochauflösende Photos via email zu.
Adresse habe ich Dir via PN mitgeteilt.
Da die Schichtdicke bei einer Zaponierung nie völlig gleichmäßig
erfolgen kann, Buchstaben der Legende etc., sollte das im Photo
eigentlich erkennbar sein.
Mich irritiert das "klebrig stumpf". Spricht eigentlich gegen Zaponlack.

Mit freundlichen Grüßen
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Re: --- "Der Schaukasten" ---

Beitrag von antoninus1 » Fr 17.06.22 17:15

Wozu sollten Silbermünzen zaponiert werden? Und falls sie es tatsächlich ist, kann man sie nicht einfach entzaponieren?
Gruß,
antoninus1

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Re: --- "Der Schaukasten" ---

Beitrag von andi89 » Fr 17.06.22 17:49

antoninus1 hat geschrieben:
Fr 17.06.22 17:15
... Und falls sie es tatsächlich ist, kann man sie nicht einfach entzaponieren?
Immer diese problemorientierten guten Lösungsvorschläge ... lästig ist das schon fast. :wink: :D
Man kann das gute Stück halt nicht mehr zurückgeben, sollte es tatsächlich zaponiert sein und man entfernt den Lack.

Beste Grüße
Andreas
"...nam idem velle atque idem nolle, ea demum perniciosa amicitia est." (frei nach C. Sallustius Crispus)

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Re: --- "Der Schaukasten" ---

Beitrag von antoninus1 » Fr 17.06.22 17:55

andi89 hat geschrieben:
Fr 17.06.22 17:49

Immer diese problemorientierten guten Lösungsvorschläge ... lästig ist das schon fast. :wink: :D
Ich kann nicht anders :)

andi89 hat geschrieben:
Fr 17.06.22 17:49

Man kann das gute Stück halt nicht mehr zurückgeben, sollte es tatsächlich zaponiert sein und man entfernt den Lack.
Stimmt, das ist ein Problem :roll:
Gruß,
antoninus1

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Re: --- "Der Schaukasten" ---

Beitrag von andi89 » Fr 17.06.22 19:13

friedberg hat geschrieben:
Fr 17.06.22 16:55
...
sende mir doch bitte einmal hochauflösende Photos via email zu.
Adresse habe ich Dir via PN mitgeteilt.
Da die Schichtdicke bei einer Zaponierung nie völlig gleichmäßig
erfolgen kann, Buchstaben der Legende etc., sollte das im Photo
eigentlich erkennbar sein.
Mich irritiert das "klebrig stumpf". Spricht eigentlich gegen Zaponlack.
...
Könntest du dann bitte deine Einschätzung auch hier posten? Ich habe zwar eine sehr eindeutige Meinung, aber mich (und bestimmt auch andere) würde es schon interessieren.

Vielen Dank und beste Grüße
Andreas
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Re: --- "Der Schaukasten" ---

Beitrag von Ampelos » Fr 17.06.22 19:21

andi89 hat geschrieben:
Fr 17.06.22 19:13


Könntest du dann bitte deine Einschätzung auch hier posten? Ich habe zwar eine sehr eindeutige Meinung, aber mich (und bestimmt auch andere) würde es schon interessieren.

Vielen Dank und beste Grüße
Andreas
Deine Meinung würde mich auch sehr interessieren. :D

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Re: --- "Der Schaukasten" ---

Beitrag von andi89 » Fr 17.06.22 19:31

Meine Meinung: Nie und nimmer lackiert. Kann keine Anzeichen dafür erkennen. Ungewöhnliche Oberflächenbeschaffenheit (klebrig stumpf) kann von allem Möglichen kommen. Wer weiß, was all die Leute die die Münze vorher in Händen gehalten haben, an eben jenen Händen hatten. Speckschwartenglanz ist bei frisch gereinigtem guten Silber auch nichts ungewöhnliches.
Aber ich kann natürlich nur nach dem gehen, was ich auf den Bilder (!) sehe. Es gibt Dinge, die kann man besonders gut in der Hand beurteilen. Das ist so ein Fall. Aber wenn friedberg glaubt das auch auf besseren Bildern zu sehen, will ich das keinesfalls in Abrede stellen.

Beste Grüße
Andreas
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Re: --- "Der Schaukasten" ---

Beitrag von jschmit » Fr 17.06.22 19:50

Das war auch meine Meinung, deswegen habe ich nachgehakt. Die Fotos sind natürlich suboptimal um es wirklich sagen zu können. Und wie bereits erwähnt ist Nomos eigentlich gar nicht so schlecht bei den Beschreibungen und würde selbst bei Irrtum die Münze zurücknehmen bzw eine Lösung anbieten. Für mich sieht's aber aus wie ein wunderbar Verus-Denar mit einer schönen Tönung.
Grüße,

Joel

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Re: --- "Der Schaukasten" ---

Beitrag von friedberg » Fr 17.06.22 20:02

Hallo,

gebt "uns" ein wenig Zeit. Grundsätzlich halte ich dieses Stück bisher nur anhand der Photos
die mir vorliegen NICHT für zaponiert / lackiert / beschichtet.

Die Photos sind bisher suboptimal. Ich habe Ampelos gebeten noch einmal andere Aufnahmen
davon zu erstellen.
Unbenannt.jpeg
Bisher sehe ich lediglich im linken Bereich der Legende avers etwas was man für Ablösungen
einer eventuellen Lackierung halten könnte. Selbiges kann aber auch am Photo liegen.

Das betreffende Stück ist sicherlich gereinigt bzw. die Tönung des Silbers wurde entfernt.
Trifft aber auf fast alle Denare zu sonst hätte ich auch nur pechschwarze Stücke in der Sammlung.

Es sind strahlenförmige Flusslinien avers deutlich sichtbar, stammen vom Prägevorgang,
sind in der Form / Art ein deutliches Zeichen für die Echtheit des Stückes.
Da die Oberfläche der Münze dadurch etwas unruhig wirkt mag das den gesamt Eindruck
dieses Stückes auf den ersten Blick, für den Anfänger, trüben.

Bis ich größere / bessere Photos vorliegen habe sage ich:
Schönes Stück, Gratulation !
Keinerlei Oberflächen "Beschichtung" ersichtlich !
Das Silber wird mit der Zeit wieder eine Tönung annehmen und damit
wird sich der bisher "unruhige" Eindruck der Münze verbessern.

Bessere Photos werden das sicherlich noch untermauern können.

Mit freundlichen Grüßen

Ampelos
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Re: --- "Der Schaukasten" ---

Beitrag von Ampelos » Fr 17.06.22 20:34

@friedberg: vielen Dank nochmal für deine Hilfe. Ich bekomme die Fotos heute mit Kunstlicht wohl nicht mehr so gut hin. Ich würde es morgen bei Tageslicht mal mit der Festbrennweite noch einmal versuchen.

Ich habe Andis Meinung zum Anlass genommen, an meinen Denaren zu schnüffeln. Bitte nicht lachen :lol: Tatsächlich riecht der Verus-Denar in etwa so wie meine Silbervase nach der Reinigung. Mein Antoninus Pius riecht zum Beispiel schlicht nach "altem Metall" und etwas erdig.

Meine silberne Vase hinterlässt nach der Reinigung mit einer Robbe-und-Berking-Paste nicht nur einen ähnlichen Geruch sondern auch dieses weiche etwas "klebrige" Gefühl. Vermutlich ist es tatsächlich von der Reinigung.

Ablösungen kann ich nicht sehen. Wirkt eher wie ganz leichte Korrosionen.

Danke, ich finde den Denar auch toll. Manche Portraits von Lucius Verus wirken ja etwas schräg. Ich fand dieses recht ansprechend.
Mir fiel außerdem noch auf, dass die Denare mit der Armenia-Rückseite häufig aus recht kleinen Schrötlingen geprägt scheinen und ganz oft einen leicht "bröseligen" Rand haben. Ich hatte einige Stücke im Netz vor der Auktion verglichen und das viel mir irgendwie auf.

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Re: --- "Der Schaukasten" ---

Beitrag von jschmit » Fr 17.06.22 21:04

Auf den ersten Fotos sah es nach einer hübschen Tönung aus. Also gar keine, bzw kaum Tönung?
Egal wie ein tolles Stück, auch vom Stil her. Meinen Glückwunsch!
Grüße,

Joel

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Re: --- "Der Schaukasten" ---

Beitrag von Numis-Student » Fr 17.06.22 21:18

Noch eine Meinung, von wegen viele Köche und so... ;-)

Gut, so wie die Münze glänzt, eindeutig gereinigt... Aber, das wurden beinahe alle Münzen irgendwann einmal irgendwie.
Für Zaponlack kann ich aber auch keine Hinweise erkennen, meist sind dann doch irgendwelche Details mit Lack zugelaufen, die Schicht ist ja nie ganz gleichmäßig dick. Das Klebrige klingt für mich nach dem typischen Problem, dass es immer noch Sammler gibt, die Münzalben verwenden: die verschiedenen Bestandteile (v.a. Weichmacher, aber auch Stabilisatoren) reagieren mit der Oberfläche, meistens werden die Münzen klebrig und/oder grün.

Ich würde daher die Münze mal mit Aceton reinigen, um diese Stoffe (und Lack ???) herunterzulösen.
Danach in einem Münzkasten lagern, regelmäßig wenden, und spätestens nach ein paar Jahren sollte sich wieder Tönung bilden.

Schöne Grüße
MR
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Ampelos (Fr 17.06.22 22:15)
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: --- "Der Schaukasten" ---

Beitrag von friedberg » Fr 17.06.22 21:35

Ampelos hat geschrieben:
Fr 17.06.22 20:34
Bitte nicht lachen :lol:
Hallo,

durchaus glaubwürdig. Gerade die fertig im Handel erhältlichen Tauchbäder enthalten unter anderem
Stoffe die das erneute Anlaufen / Tönung ein wenig verzögern / unterdrücken sollen.
Der von Dir wahrnehmbare Geruch würde dafür sprechen das die Münze insofern "getaucht" wurde.
Sicherlich vom Vorbesitzer und NICHT von Nomos !

Um jedes Risiko auszuschließen das sich noch Reste des "Tauchbads" auf dem Stück befinden
würde ich selbst nunmehr dieses Stück in destilliertem Wasser kochen.
Münze in ein Glas mit destilliertem Wasser legen. Glas in einen Kochtopf stellen.
Kochtopf mit normalem Wasser auffüllen, noch Abstand / Füllhöhe bis zum inneren Glas lassen.
Herd anstellen und Kochtopf erhitzen bis das äußere Wasserbad kocht.
Herd ausstellen und die Konstruktion 2h abkühlen lassen.
Münze aus dem inneren Wasserbad entnehmen und auf Küchenkrepp trockenen lassen
OHNE die Münze zu reiben. Nochmals an der Münze "riechen". Sofern unauffällig so belassen.

Sofern immer noch "Geruch" feststellbar dann halt ein vorhergehendes Bad in Aceton (Baumarkt).
NICHT in Aceton kochen !!!

Danach noch eine Runde wie oben im Wasserbad "kochen".

Das obige Wasserbad verändert die Münze chemisch NICHT aber es sollte alle eventuell
noch vorhandenen Reste eines Tauchbads von der Münze entfernen.

Mit freundlichen Grüßen
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