PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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pottina
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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von pottina » Fr 26.08.22 18:34

richard55-47 hat geschrieben:
Fr 26.08.22 14:54
Vielleicht gibt es eine einfache Erklärung für die Differenz:
7.800 Münzen wurden gefunden, archiviert, katalogisiert und definiert. Davon werden
7.500 Münzen ausgestellt; bei den restlichen hat man auf die Präsentierung verzichtet (mangelnde Qualität/Doppel und/oder sonstige Gründe).

Ich persönlich hätte mir übrigens die Anwaltskosten für die Erstellung der Anzeige gespart. Die Anzeige hätte ich selber gefertigt.
Es wurden ca. 7800 Münzen gefunden und abgegeben.
Es wurden keine 7800 Münzen archiviert, katalogisiert sons wären alle in der Puplikation erwähnt.
Der Direktor des RLM-Trier zweifelt sogar daran, dass der verstorbene Dr.Gilles richtig zählen konnte.
Ob er es beim Goldschatz noch konnte?

Der Fund ist angeblich von "besonderem wissenschaftlichen Wert"!
Da darf bei der Puplikation nicht eine halbe Münze fehlen (es gibt/gab zwei vom Pflug zerbrochene Antoniniane)
Die Erhaltung spielt dabei auch keine Rolle.
Sogar der Topf muß zwegs Vollständigkeit bei den Münzen bleiben.
Wieviele Münzen ausgestellt werden ist unwichtig, wenn erwähnt wird ob es sich um den ganzen oder nur um einen Teil des Fundes handelt.
So wie die Münzen präsentiert werden, kann die eh niemand zählen

Das ich meinen Anwalt bemüht habe hat schon seinen Grund 8)

Sicher hättest du die Kosten gespart, du hättes erst keine Anzeige erstattet :D

Gruß, PoTTINA

Altamura2
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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von Altamura2 » Sa 10.09.22 23:20

Jetzt hat es der Fall wohl auch bis in Spiegel Online geschafft:
https://www.spiegel.de/panorama/gesells ... 972d0faf36
allerdings nicht bis vor die Bezahlschranke :? . Weiß denn jemand, was drinsteht?

Gruß

Altamura

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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von richard55-47 » So 11.09.22 11:44

Ja, den Artikel habe ich gelesen. Im Prinzip ist sein Inhalt (mit Klarnamenangabe des Finders) von Pottina bereits angegeben worden.
do ut des.

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pottina
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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von pottina » So 11.09.22 11:50

Schlecht geschrieben und zu wenig auf das verschwinden der Münzen eingegangen.

Gruß, PoTTINA

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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von pottina » Mi 14.09.22 11:46


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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von jschmit » Mi 14.09.22 13:19

Das ist natürlich mehr als nur ärgerlich. Die Tatsache, dass im Übrigen nicht eine einzige Münze behalten werden durfte erklärt auch teilweise das Problem, dass viele Schätze verschwinden und nie gemeldet werden. Da gibt es in anderen Ländern weitaus bessere Lösungen.
Ohne Beweis wird es tatsächlich schwer. Man hätte die Anzahl der Münzen schriftlich festhalten sollen.

Den Ärger kann ich aber absolut nachvollziehen.
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Grüße,

Joel

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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von Altamura2 » Mi 14.09.22 16:43

jschmit hat geschrieben:
Mi 14.09.22 13:19
... Ohne Beweis wird es tatsächlich schwer. Man hätte die Anzahl der Münzen schriftlich festhalten sollen. ...
Jetzt frag' ich mal ganz blöd: Gibt es denn kein amtliches Übergabeprotokoll, wenn man einen solchen Fund abliefert, in dem er genau beschrieben und fotografiert wird 8O ?

Die Staatsanwaltschaft macht es sich auch aus meiner Sicht da ein bisschen leicht. Selbst wenn man keine Einzelpersonen mehr dingfest machen kann, könnte man prüfen, ob denn die organisatorischen Abläufe im Museum den Regeln entsprechen. Und dafür sollte es einen Verantwortlichen geben :D .

Gruß

Altamura
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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von jschmit » Mi 14.09.22 16:53

Ich hätte zumindest auf irgendwas bestanden, schriftlich. Und sei es nur eine Quittung mit der Anzahl der Münzen. Aber das sagt sich natürlich leicht, wenn man noch nichts erwähnenswertes aus dem Boden gefischt hat. Da wäre es natürlich interessant, zumindest grob, zu erfahren wie der Ablauf war.

Mit der Staatsanwaltschaft gebe ich dir recht. Numismatiker gestorben - Fall geschlossen. Das ist dann etwas zu einfach. Auch das mit der Verjährung ist etwas eigen. Es mag sein, dass man niemanden mehr belangen kann und doch sollte man zumindest herausfinden warum 300 Münzen plötzlich "verschwunden" sind. Das muss ja herauszufinden sein, es liegt ja nicht nur an einer Person. Und dann kann man weiterschauen.

Ich würde da keine Münzen mehr abliefern, soviel steht fest. Sowas schadet dem Ruf gewaltig.
Grüße,

Joel

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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von kc » Mi 14.09.22 17:08

Ist wirklich eine Schande, da denkt man, dass die Münzen im Museum gut aufgehoben sind und vertraut eigentlich blind auf die ordnungsgemäße wissenschaftliche Aufarbeitung des Fundes (wahrscheinlich stellt man sich nicht mal die Frage, ob da evtl. was abhanden kommen könnte) und dann sowas. Das wird bestimmt kein Einzelfall sein. Ist die Bestätigung für viele Sondler, gefundene Schätze lieber selbst zu behalten. Oftmals sind die Funde dort auch viel besser aufgehoben als in irgendwelchen Museumskellern (vieles kann gar nicht bearbeitet werden, da die Mittel und Fachkräfte fehlen) und werden mehr wertgeschätzt.

Vielleicht sollte man die Gebeine des damaligen Schatzbearbeiters ausbuddeln, könnte sein, dass 300 CONSECRATIO-Münzen als Grabbeigabe gedient haben.

VG

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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von Zwerg » Mi 14.09.22 17:16

Ich kann jedem Sammler, der möglicherweise daran denkt, seine Münzsammlung einem Museum zu vermachen, nur dringend abraten.
Kleinere Museen haben weder das Wissen noch die Kapazitäten, außerdem nicht die entsprechenden Sicherungen für solch kleine Objekte.
Selbst mittelgroße Museen sind mit solchen Spezialobjekten überfordert.
Entweder selber veröffentlichen
viewtopic.php?f=85&t=65928&p=569044&hil ... le#p567139
und oder verauktionieren.
Ausgenommen sind die wirklich großen Sammlungen wie Berlin oder München - wenn das Material dort paßt.


Grüße
Klaus
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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von pottina » Mi 14.09.22 18:52

Hallo,

Danke ich von Anfang an wußte das ich die Münzen nicht wieder bekomme brauchte ich keine Quittung.
Das so viele Münzen aus dem Museum verschwinden das ich Anzeige erstatten muss konnnte ich nicht ahnen

Gruß, PoTTINA

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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von richard55-47 » Mi 14.09.22 19:20

Die Aufregung ist verständlich. Aber:
Die Staatsanwaltschaft ist kein "Schatzsucher". Ihre Aufgabe ist nicht, verschwundene Gegenstände aufzuspüren oder ein Organisationsversagen (mangelnde Kontrolle) im Museum aufzudecken, sondern eventuelle Straftaten zu verfolgen und vor Gericht zu bringen.
Das setzt voraus, dass
1. zweifelsfrei 7.790 Münzen dem Museum übergeben worden sind. Offensichtlich war die Übergabe eine Handlung unter Gentlemen, fomlos
ohne schriftlichen Beleg. Das ist sehr dünnes Eis, die fehlenden 300 Münzen als übergeben nachzuweisen.
2. ein Täter in Verdacht steht. Das kann prinzipiell jeder seit der Übergabe der Münzen im Museum Beschäftigte sein. Natürlich kann man den
Kreis einengen, z. B. wird der damalige (Chef-)Numismatiker eher in Frage kommen als beispielsweise der Pförtner. Das ist naheliegend, aber
dennoch Schlagen auf dem Busch und tut diesem ggfs. erheblich Unrecht.
3. die Tat - Diebstahl oder Unterschlagung - darf noch nicht verjährt sein. Da die 300 Münzen im Laufe von 12 Jahren in Verlust geraten sind,
muss man auch insoweit - in dubio pro reo - einem Täter schon glauben, dass der sich die Münzen zu einem so frühen Zeitpunkt
angeeignet hat, dass die Tat verjährt ist
4. der Täter, so er zweifelsfrei feststehen sollte, noch verfolgt werden kann. Dass ist bei dem Ableben des "Verdächtigen" schlechterdings
nicht möglich.

Versetzt euch doch mal in die Lage der Staatsanwaltschaft. Wo ist der Ermittlungsansatz, wie konkret schälen sich Verdächtige heraus? Wer alles in den 12 Jahren Zugang zu den Münzen hatte, lässt sich vielleicht noch eingrenzen, soweit der "offizielle Zugang" angesprochen ist. Ein nicht autorisierter Zugang wird wohl nirgendwo dokumentiert sein, das liegt in der Natur desselben. Soll jetzt bei jedem ehemaligen und den aktuellen Mitarbeitern sowie bei den Erben des Numismatikers eine Hausdurchsuchung vorgenommen werden? Das ist nicht verhältnismäßig, da spielt kein Richter, der das genehmigen müsste, mit. Und selbst wenn bei Mitarbeitern römische Münzen aufgefunden werden, ist noch nicht nachgewiesen, dass es diese 300 oder Teile davon sind. Wärt ihr als Staatsanwalt unter diesen Umständen in diesen Sachverhalt verbissen? Ich denke, nein.
Das müsste auch der bemühte Anwalt wissen. Die Beschwerde an die Generalstaatsanwaltschaft halte ich persönlich für unsinnig.

Die letzte Äußerung PoTTinas, er habe in der Gewissheit, die Münzen nicht zurückzubekommen, eine Quittung nicht für nötig erachtet, ehrt ihn. Das war aber blauäugig. Lässt er sich auch die Zahlung einer Geldschuld in bar nicht quittieren?
do ut des.

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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von pottina » Mi 14.09.22 19:35

richard55-47 hat geschrieben:
Mi 14.09.22 19:20

Die letzte Äußerung PoTTinas, er habe in der Gewissheit, die Münzen nicht zurückzubekommen, eine Quittung nicht für nötig erachtet, ehrt ihn. Das war aber blauäugig. Lässt er sich auch die Zahlung einer Geldschuld in bar nicht quittieren?

Du kannst doch nicht ernsthaft die Übergabe der Münzen mit einer Zahlung einer Geldschuld in bar vergleichen :?:

Gruß, PoTTINA

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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von pottina » Mi 14.09.22 19:42

richard55-47 hat geschrieben:
Mi 14.09.22 19:20

3. die Tat - Diebstahl oder Unterschlagung - darf noch nicht verjährt sein. Da die 300 Münzen im Laufe von 12 Jahren in Verlust geraten sind,
muss man auch insoweit - in dubio pro reo - einem Täter schon glauben, dass der sich die Münzen zu einem so frühen Zeitpunkt
angeeignet hat, dass die Tat verjährt ist
Das Museum hat 2019 die Anzahl von ca.7800 Münzen pupliziert :!:

Da ist nichts verjährt

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Re: PRESSESPIEGEL - Nur für archäologische Nachrichten

Beitrag von kiko217 » Mi 14.09.22 19:47

Das Frustrierende ist für mich Folgendes:

Pottina hat an das Gute im Menschen geglaubt und ist enttäuscht worden.

Den Vorgang finde ich einfach deprimierend.

Kiko

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