Mein Gutster, das kann ich leider so nicht stehenlassen.richard55-47 hat geschrieben: ↑Sa 03.12.22 16:29Ich sehe ja ein, dass ein E-bike für eingeschränkt leben müssende Personen ein Segen ist, aber für nicht eingeschränkte Leute?
Was soll der Quatsch von mountain-e-bikes? Übersetzt: Mit Motorkraft durch den Wald. Was soll ich davon halten, wenn knackgesunde 35-Jährige stolz vom Erwerb ihres mountain-e-bikes berichten, es aber vorziehen, von Eschweiler nach Düren über 22 Km plattes Land entlang der B264 zu fahren statt einen kleinen Umweg durch waldiges Gelände zu nehmen (Zitat: "Das ist uns zu anstrengend gewesen").
Und - ehrlich gesprochen - gehen mir diese "Sprüche", die man als e-biker manchmal zu hören bekommt, gewaltig auf die Nüsse.

Was hat das mit dem Alter oder mit der körperlichen Verfassung zu schaffen, ob man ein e-bike fährt oder nicht? Ich bezeichne mich selbst als Genussradler; den grössten Vorteil der e-bike-Mobilität sehe ich im erweiterten Aktionsradius. Da fahre ich mal eben von den Dauner Maaren bis zur Mosel (und zurück), und das ohne hinterher verschwitzt und müde in mein Campingbettchen zu fallen. Nach vier Jahren e-bike blicke ich jetzt immerhin auf knapp 12.000 Kilometer zurück. Vorwiegend fahre ich befestigte (Fahrrad)wege, aber wenn man bleistiftsweise in der Eifel abseits der Bahntrassen- und Flussradwege strampelt, geht es mit permanenter Boshaftigkeit bergauf und bergab.

Was allerdings stimmt: Manche sind mit einem e-bike schlichtweg überfordert. Insbesondere ältere Herrschaften, die nunmehr glauben, die Tour de Fronkreich mithalten zu können, weil sie einen Motor unter ihrem Popo haben. Ich kenne glaubhafte Schilderungen aus den Alpen, wo sich die Leute mit ihren Rädern per Gondel nach oben bringen lassen, und dann die Alpwiesen herunterbrettern und dabei kaum in der Lage sind, vor dem wandernden Fussvolk rechtzeitig zum Stehen zu kommen.
Es gibt leider rabiate Radfahrer, die sich rücksichtlos durch Wald und Flur bewegen. Genau so oft (oder besser: selten) begegne ich aber auch verständnislosen Wanderern und Spaziergängern, die es immer noch nicht begriffen haben, dass sie sich mittlerweile die Natur mit anderen Verkehrsteilnehmern teilen müssen.
In diesem Sinne einen besinnlichen zweiten Advent.
Grüsse
Rainer