Geschichte der Geldboerse

Wie zahlten unsere Vorfahren? Was war überhaupt das Geld wert? Vormünzliche Zahlungsmittel

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Erdnussbier
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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von Erdnussbier » So 28.05.23 00:32

Vielleicht wurde das auch erst aufgrund der DM Sonderausstellung in Betrieb genommen.
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Chippi
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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von Chippi » Mi 23.08.23 21:54

Ebenfalls ein Fund vom Trödelmarkt am Wochenende, ich schrieb schon woanders, dass das Wochenende für mein Geldbeutel eine Qual wahr, aber für 20€ wollte ich diese Geldkatze nicht liegen lassen, immerhin ein Original des späten 19.Jh.

Die Geldkatzen des mittleren und späten 19.Jh. waren meist Strick- und Häkelarbeiten, zum Ende des Jahrhunderts wurden die Arbeiten etwas gröber und die Farbübergänge waren nicht abgestimmt und weich, sondern scharf getrennt. Damit stammt meine Geldkatze aus der Zeit um ca. 1890.
Die Metallringe sind aus Eisen und wohl vernickelt, einer ist etwas angerostet, aber sonst ist sie in gutem Zustand und scheint vollständig zu sein.

Gruß Chippi
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Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von tilos » So 17.12.23 00:21

Dieses Stück habe ich kürzlich in Erfurt in einem Trödelladen erstanden.

Das Portemonnaie ist 5,2 x7,2 cm groß (ohne Verschluss) und 1,4 cm dick und besteht innen wie außen aus Leder. Aufgrund der geringen Größe der Innenfächer eignet es sich eher nicht für die Aufbewahrung von Scheinen. Die seinerzeitige Verwendung ist für mich somit ungeklärt.

Vielleicht hat jemand von euch eine Idee.

Grüße
Tilos

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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von Numis-Student » So 17.12.23 00:33

Hallo,

menes Erachtens eine Geldbörse um 1900: Das extra gesicherte Fach für ein oder zwei goldene 10-/20-Mark-Stücke, ein Fach für ein paar Silbermünzen zu 1, 2 oder evtl. 5 Mark und eines für einige wenige Kleinmünzen bis 10 Pfennig.

Auch mit wenigen Münzen darin hast Du mehr Kaufkraft, als Du zB auf dem Wochenmarkt brauchst.

Schöne Grüße
MR
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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von tilos » So 17.12.23 12:40

Danke für die Erklärung und Datierung! Dann ist es also eine "normale" Geldbörse der Zeit. Ich hatte schon überlegt, ob das vielleicht ein Puppen-Accessoir ist, was ja dann eher in die Sammlung meiner Frau gehören würde :wink:

Wir sind i.Ü. vom 26.-31. Dez. in Wien...

Beste Grüße
Tilos

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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von Lackland » So 17.12.23 16:13

Hallo,

Geldbörsen dieser Art gab man meines Wissens nach um 1900 den Dienstmädchen mit zum Einkaufen…

Viele Grüße

Lackland
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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von Numis-Student » Sa 04.05.24 15:08

Hier eine "Geldbörse" speziell für die italienischen Telefonjetons.
Voll bestückt mit einem Fassungsvolumen von 3x 5 Stück = 15 Stück.
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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von Numis-Student » Sa 21.09.24 14:31

Ein Neuzugang vom heutigen Flohmarkt:

Geldbeutel, Metall versilbert, erste Hälfte 20. Jhdt.
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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von Hessen62 » Sa 21.09.24 14:58

Geldkatze , tolles Stück
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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von Numis-Student » Sa 05.10.24 16:15

Heute gab es auf dem Flohmarkt wieder mal eine "klassische" Geldkatze...

Schöne Grüße,
MR
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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von tilos » So 16.03.25 19:36

Auch wenn nicht jeder perlenbestickter Beutel eine Geldkatze ist, anders als oft so auf Verkaufsplattformen beschrieben, möchte ich hier doch kurz einen solchen Beutel vorstellen. Es geht dabei konkret um die Frage, und das betrifft gleichermäßen auch perlenbestickte Geldkatzen, ob diese Stickereien in Handarbeit angebracht wurden? Oder gab es hierfür Ende des 19./ Anfang des 20. Jahrhunderts eine maschinelle Technik, die zum Einsatz kam?
Der hier abgebildete Beutel gehört einer Freundin, die diesen vor mehr als 50 Jahren als familiären Vorbesitz geschenkt bekam und nun an eine Enkelin weitervererben möchte. Die zunächst an mich herangetragene Frage, ob die Perlenstickerei Handarbeit sei oder maschinell hergestellt wurde, konnte ich leider nicht beantworten. Ich persönlich halte das zwar für Handarbeit, könnte das aber nicht exakt belegen.

Der Beutel müsste etwa aus den 1920er Jahren stammen?

Gruß in die Runde
Tilos


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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von Wurzel » So 16.03.25 21:46

Das sieht für mich gewebt aus...

hier mal Beispiele von Bandwebereien aus dem 19 Jahrhundert die heuite noch so auf historischen Webstühlen um Musuem Kafka in Wuppertal hergestellt werden.

Die Maschienen wurden mittels Lochkarten programmiert und konnten bereits komplexe Muster.

https://www.historischestickmuster.de/c ... ons/bander

Solltet ihr mal hier im Tal sein empfiehlt sich übriegns ein besuch im Museum für Frühindustrialisierung und dem Engelshaus...
Die Familie des bekannenten Friedrich Engels betrieb in Barmen (heute Wuppertal) eine Webereich und hatte eine weitere Niederlassung in England, die Friederich Engels leitete. Friedrich Engels unterstütze Karl Marx in seinem englischen Exil.


Museum für Frühindustrialieserung, dort gab es bei meinem letzten Besuch auch eine kleine Ausstellung von bergischen Münzwaagen

https://www.mi-wuppertal.de/engels-digital
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/

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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von Wurzel » So 16.03.25 21:47

Hoplla ich sehe gerade, das sind Perlen
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/

Altamura2
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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von Altamura2 » Mo 17.03.25 08:54

tilos hat geschrieben:
So 16.03.25 19:36
... ob diese Stickereien in Handarbeit angebracht wurden? Oder gab es hierfür Ende des 19./ Anfang des 20. Jahrhunderts eine maschinelle Technik, die zum Einsatz kam? ...
Wenn man der Aussage hier Glauben schenken darf (und ich wüsste nicht, warum man das nicht tun sollte :D ), dann gab es Ende des 19. Jahrhunderts wohl auch gewobene Perlbeutel, die besseren wurden aber handgestrickt: https://www.texthandwerkerin.de/gestrickte-perlbeutel/
Meine Frau sagt dann, dass das Gewebe hier nicht gewoben ist, also gestrickt :D .

Von diesen Perlbeuteln hatte ich noch nie etwas gehört oder gesehen. Das MAK in Wien besitzt zwar eine ordentliche Sammlung: https://sammlung.mak.at/de/search?q=per ... ction=desc , ausgestellt ist davon aber wohl leider nichts :| .

Gruß

Altamura

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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von tilos » Mo 17.03.25 17:33

Recht herzlichen Dank für die interessanten Erörterungen und die Links!

Der Beutel wurde offensichtlich rundgestrickt, es gibt keine Naht. Wie vermutet also Handarbeit, evtl. sogar schon aus dem 19. Jahrhundert.

Beste Grüße
Tilos

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