Der griechische Schaukasten
Moderator: Numis-Student
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Re: Der griechische Schaukasten
Eigentlich ist das ja kein Grieche i.e.S. aber bei Auktionen wird der Typ unter den Griechen angeboten und außerdem liegt Lydien ja durchaus in der Nähe von Ionien, also zeige ich ihn hier. Ein Siglos, bzw. Halbstater, gemeinhin dem letzten lydischen König Kroisos zugeschrieben, 15 mm, 5,5 Gr.
Irgendwann musste diese Münze sein, ich hab lange gewartet und hier habe ich dann für EUR 460 bei VCoins zugeschlagen.
Zur Bestimmung muss ich wohl keine Quellen mehr nennen, die Münze ist hinlänglich bekannt, einer DER Klassiker überhaupt.
Interessant ist, dass teilweise auch davon ausgegangen wird, dass der Typ noch unter den Persern in Sardes geprägt wurde, was aber nach dieser Quelle hier:
https://www.bundesbank.de/resource/blob ... h-data.pdf
wohl nicht mehr haltbar ist.
VG
Quinctilius
Irgendwann musste diese Münze sein, ich hab lange gewartet und hier habe ich dann für EUR 460 bei VCoins zugeschlagen.
Zur Bestimmung muss ich wohl keine Quellen mehr nennen, die Münze ist hinlänglich bekannt, einer DER Klassiker überhaupt.
Interessant ist, dass teilweise auch davon ausgegangen wird, dass der Typ noch unter den Persern in Sardes geprägt wurde, was aber nach dieser Quelle hier:
https://www.bundesbank.de/resource/blob ... h-data.pdf
wohl nicht mehr haltbar ist.
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Quinctilius
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Münzen sind Zeitzeugen, nicht nur Objekte.
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Re: Der griechische Schaukasten
Das ist ein schönes und sehr repräsentatives Exemplarquinctilius hat geschrieben: ↑Do 14.03.24 17:20... Ein Siglos, bzw. Halbstater, gemeinhin dem letzten lydischen König Kroisos zugeschrieben, 15 mm, 5,5 Gr. ...


Das mag 1991, dem Erscheinungsjahr des Artikels, vielleicht noch gegolten haben, inzwischen wird das aber wohl mehrheitlich anders gesehenquinctilius hat geschrieben: ↑Do 14.03.24 17:20... Interessant ist, dass teilweise auch davon ausgegangen wird, dass der Typ noch unter den Persern in Sardes geprägt wurde, was aber nach dieser Quelle hier:
https://www.bundesbank.de/resource/blob ... h-data.pdf
wohl nicht mehr haltbar ist. ...

Beispielsweise relativ aktuell von Matthias Hoernes, "Royal Coinage", in Bruno Jacobs und Robert Rollinger (Hrsg.), "A Companion to the Achaemenid Persian Empire", 2021. Dort schreibt er auf Seite 797 "As most scholars agree, the Sardian mint continued to strike croeseids for at least three decades after the death of Croesus, until almost the end of the sixth century BCE. ". Sieht man als Ausschnitt hier (ich hoffe zumindest, dass sich das reproduzieren lässt):
https://books.google.de/books?id=qZA7EA ... 22&f=false
Der Hang, Deine Münzen möglichst alt zu haben, stimmt da nicht immer mit dem aktuellen Stand der Wissenschaft überein

Gruß
Altamura
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Re: Der griechische Schaukasten
….zumindest liefen diese Münzen noch gleichzeitig mit den späteren achämenidischen Sigloi (Carradice I + II) und den Diobolen aus Phokaia um - zu sehen am Bayrakli Hort im Museum von Izmir. Darüber, das ich damals nur mein Handy dabei hatte, ärgere ich mich heute noch 
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Re: Der griechische Schaukasten
Ich habe es mittlerweile geschafft meinen Verlust bei den Chersonesos Hemidrachmen (5 zu den Fälschungen verschoben) und bei den Istros Drachmen (1 Drachme + 1 Hemidrachme zu den Fälschungen verschoben) zu kompensieren, außerdem meinen Verlust bei den Side Tetradrachmen (1 Post aus Italien gestohlen).




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Re: Der griechische Schaukasten
Deine Sammlung ist wahrlich umfangreicher als das Angebot vieler Münzhändler...
Gruß Chippi
Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.
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Re: Der griechische Schaukasten
Wirklich schöne Sammlung 
Aber warum denn so viele Münzen eines Typs? (Pamphylia)

Aber warum denn so viele Münzen eines Typs? (Pamphylia)
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Re: Der griechische Schaukasten
nach einem harten Bietergefecht kann ich meine kleine Griechenfamilie um ein Mitglied erweitern.
Hemidrachme/Triobol aus Sikyon, ca 330-280 v. Chr.
16 mm, 2,87 gr
Grüße
Alex
Hemidrachme/Triobol aus Sikyon, ca 330-280 v. Chr.
16 mm, 2,87 gr
Grüße
Alex
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Re: Der griechische Schaukasten
Stolzer Preis für ein stolzes Münzlein 
Gut zentriert sind die so gut wie nie, und in der Erhaltung mit der Tönung wirst du bestimmt so schnell kein schöneres Exemplar finden. Glückwunsch!

Gut zentriert sind die so gut wie nie, und in der Erhaltung mit der Tönung wirst du bestimmt so schnell kein schöneres Exemplar finden. Glückwunsch!
Grüße, Pinneberg
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Re: Der griechische Schaukasten
Ich gönne dir diese traumhaft schöne Münze von Herzen, aber sie nicht mein Eigen zu nennen, fällt mir auch etwas schwer. Denn zumindest ein bisschen trage ich an dem Bietergefecht Mitschuld.
Und den hohen Preis wert ist diese Münze allemal.
Daher Glückwunsch!!!
Und den hohen Preis wert ist diese Münze allemal.
Daher Glückwunsch!!!
antisto
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Re: Der griechische Schaukasten
Vielen Dank für die Blumen
Ja, der Preis war schon sehr speziell, aber ich konnte bei dieser Münze einfach nicht anders, als Erhaltungssammler muss man auch mal in den ganz sauren Apfel beißen
@anisto
Nochmal Danke an dich, du warst ein hochgradig fairer Mitbieter, dies haben wir auch sehr nett und kollegial geklärt
Grüße
Alex

Ja, der Preis war schon sehr speziell, aber ich konnte bei dieser Münze einfach nicht anders, als Erhaltungssammler muss man auch mal in den ganz sauren Apfel beißen

@anisto
Nochmal Danke an dich, du warst ein hochgradig fairer Mitbieter, dies haben wir auch sehr nett und kollegial geklärt

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Alex
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Re: Der griechische Schaukasten
Dann will ich meine nicht ansatzweise so attraktive Neuerrungenschaft bei derselben Auktion auch vorstellen:
Acht Prutot (warum diese Münze nicht mit vier Prutot bewertet wird, hat sich mir immer noch nicht erschlossen), Herodes I („der Große“), datiert RY 3 (38/7 v.C.), mit 8,85 g ungewöhnlich schwer für dieses Nominal, Hendin 5. Auflage 1169
AS
Acht Prutot (warum diese Münze nicht mit vier Prutot bewertet wird, hat sich mir immer noch nicht erschlossen), Herodes I („der Große“), datiert RY 3 (38/7 v.C.), mit 8,85 g ungewöhnlich schwer für dieses Nominal, Hendin 5. Auflage 1169
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antisto
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Re: Der griechische Schaukasten
Diese Münzen haben aber auch eine sehr große Gewichtsspanne. Bei David Hendin, "The Metrology of Judaean Small Bronze Coins", AJN 21, 2009, S. 105–121, geht die von 2,75 bis 11,46 Gramm

Gruß
Altamura
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Re: Der griechische Schaukasten
Dieses Stück fand über die Bucht mal zu mir. Die Erhaltung hatte es mir angetan, musste aber feststellen, dass man diese Stücke häufig in exzellenter Erhaltung findet.
Mesembria, Thrakien, Diobol, ca. 450-350 v.Chr. - ca. 10mm; 1,17g (SNG Cop.652)
Die Datierung schwankt von 6.Jh. bis 300 v.Chr., ich habe jetzt einfach die häufigste Einordnung wiedergegeben.
Gruß Chippi
Mesembria, Thrakien, Diobol, ca. 450-350 v.Chr. - ca. 10mm; 1,17g (SNG Cop.652)
Die Datierung schwankt von 6.Jh. bis 300 v.Chr., ich habe jetzt einfach die häufigste Einordnung wiedergegeben.
Gruß Chippi
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Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.
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Re: Der griechische Schaukasten
Und auch besonders häufig als Fälschung, dieser Typ gehört diesbezüglich zu den besonders verseuchten

Wenn Du hier auf https://www.forgerynetwork.com "mesembria diobol" als Suchbegriffe eingibst, dann wirst Du fündig

Die Münze hier kommt mir stilistisch etwas zu glatt vor, ich bin da misstrauisch.
Gruß
Altamura
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