Vorgebot

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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dictator perpetuus
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Re: Vorgebot

Beitrag von dictator perpetuus » Mo 31.03.25 00:49

Vielleicht hat auch der Einlieferer jemanden engagiert, das Stück hochzubieten. Es muss nicht das Auktionshaus manipulieren.
Das könnte auch bei den besten Häusern passieren.

Und manchmal gibt es auch wirklich Zufälle. Ich glaube bei Peus bin ich mal bei vier Münzen "zweiter" geworden, ohne zu ersteigern.
Wer da meine Bieternummer im Auge hatte, könnte auch denken, ich mogel irgendwie.

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Perinawa
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Re: Vorgebot

Beitrag von Perinawa » Mo 31.03.25 06:42

Ich habe mich heute morgen schweinisch gefreut:

https://www.biddr.com/auctions/savoca/b ... &l=6927388

Mein Vorgebot lag fast doppelt so hoch... :oops:
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Re: Vorgebot

Beitrag von Larth » Mo 31.03.25 10:16

Hallo Friedberg,
ich habe anhand der Fotos beim Denar der Kleopatra überhaupt keinen Zweifel an der Echtheit.

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Re: Vorgebot

Beitrag von prieure.de.sion » Mo 31.03.25 15:01

Ich habe auch bei dem einem oder anderem Auktionshaus den Verdacht, dass „befreundete Dritte“ Personen fleißig immer wieder mitbieten. Unbezahlte Münzen kommen vor - aber wenn bei manchen Auktionshaus halt gefühlt 50 Münzen in 3-4 Auktionen nacheinander immer wieder angeboten werden (obwohl versteigert) fällt einem der Glauben daran sehr schwer. Anfang des Jahres hatte ich bei einem Auktionshaus gesehen, dass Münzen versteigert wurden und keine 1-2 Tage später im eigenen Shop neu gelistet wurden. Hier kann man kaum von einem nicht zahlenden Kunden ausgehen.

Andererseits kann ich solche Gebote auch nachvollziehen. Ich biete auch generell, wenn Vorgebot, ein oder zwei Euro mehr. Sprich 91 Euro oder 111 Euro oder eben auch 151 Euro. Und ja - wenn dann jemand mit 150 Euro direkt kommt, dann gewinne ich mit meinen exakt 151 Euro und wurde bis zum Vorgebot vom anderen Interessenten hochgeboten.

Gerade solche Preise von 90, 100, 110 oder 150 oder eben knapp über 150, nämlich 170 Euro etc. sind Gebotssummen die recht häufig gesetzt werden. Man kann also hier in diesen Fall genauso gut von einem Zufall ausgehen.


Ich hatte mal darüber mit Simon (biddr) eine Unterhaltung. Laut seinen Aussagen - und das glaube ich ihm - wird da seitens der Plattform Betreiber (biddr) aktiv darauf geschaut und beobachtet. Sowas würde dann spätestens nach zwei, drei weiteren Auktionen auffallen. Wenn man einen Verdacht hat, kann man Simon gerne kontaktieren.


Es ist über so eine Plattform auch gar nicht so einfach selber zu bieten (als Auktionshaus). Man kann das ja nicht über einen einzigen Fake Account machen, der auf rund 500 Münzen von den Kelten bis zu modernen Münzen in einer Auktion auf alles bietet. Das würde schnell verdächtig werden. Also brauchst Du mehrere Pseudo-Accounts (bei biddr, Sixbid und Co), welche die Gebote in einem unauffälligen Rahmen abgeben. Und auch das fällt dann auf, wenn sich 10-20 neue Accounts anmelden, die dann ausgerechnet beim Auktionshaus Meier anfangen zu bieten.

Das klappt aber auch nur einmal. Denn wenn diese 10-20 neuen Accounts aktiv in Auktion 2 und Auktion 3 erneut anfangen auf alle möglichen Münzen zu bieten - fällt das dem Betreiber auch auf. Also brauchst Du für jede neue Auktion am besten neue Pseudo-Accounts. Was aber auch wieder auffällt, wenn zu jeder neuen Auktion des bestimmten Auktionshauses immer wieder sich neue User registrieren, die dann stramm bei einem Auktionsdhaus mitbieten.

Ergo - wenn man überlegt wie viele hunderte Münzen bei jeder Auktion eines einzelnen Auktionshauses angeboten werde und wie viele Fake-Accounts man haben müsste (und immer wieder neue), damit diese Accounts die Masse an Angebote hoch treiben - ist nicht nur ein immenser Aufwand, es würde auch einfach auffallen. Anders sieht es aus, wenn man die Auktion natürlich auf den eigenen Servern laufen lässt ohne jegliche Kontrolle durch Dritte. Da könnte man einfacher die Preise gezielt beeinflussen.


Aber es gibt ein einfaches Mittel dazu - einfach (hüstel) nur das bieten, was man maximal bezahlen möchte und wenn man den Betrag bezahlen muss man immer noch ein Lächeln im Gesicht hat.


PS: noch eine Anmerkung - es muss auch nicht immer das Auktionshaus sein! Es kann auch der Einlieferer mit einem Fake-Account sein, der seine Münzen nicht unter einem gewissen Preis verkauft haben will. Und weil das Auktionshaus dem Einlieferer mitunter keinen garantieren Verkaufspreis bietet - lässt er seinen Kumpel oder er selbst mit steigern. Ein Fall einer recht teuren Münze ist mir persönlich bekannt, wo der Einlieferer selbst mitgeboten hat, so dass der Mindestpreis für ihn erreicht wurde. Und sowas fällt dann natürlich auch schwer auf - bei sowas sind Plattformen wie biddr oder auch die Auktionshäuser recht machtlos.
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Re: Vorgebot

Beitrag von Numis-Student » Mo 31.03.25 15:28

prieure.de.sion hat geschrieben:
Mo 31.03.25 15:01
Ich habe auch bei dem einem oder anderem Auktionshaus den Verdacht, dass „befreundete Dritte“ Personen fleißig immer wieder mitbieten. Unbezahlte Münzen kommen vor - aber wenn bei manchen Auktionshaus halt gefühlt 50 Münzen in 3-4 Auktionen nacheinander immer wieder angeboten werden (obwohl versteigert) fällt einem der Glauben daran sehr schwer. Anfang des Jahres hatte ich bei einem Auktionshaus gesehen, dass Münzen versteigert wurden und keine 1-2 Tage später im eigenen Shop neu gelistet wurden. Hier kann man kaum von einem nicht zahlenden Kunden ausgehen.

Andererseits kann ich solche Gebote auch nachvollziehen. Ich biete auch generell, wenn Vorgebot, ein oder zwei Euro mehr. Sprich 91 Euro oder 111 Euro oder eben auch 151 Euro. Und ja - wenn dann jemand mit 150 Euro direkt kommt, dann gewinne ich mit meinen exakt 151 Euro und wurde bis zum Vorgebot vom anderen Interessenten hochgeboten.

Gerade solche Preise von 90, 100, 110 oder 150 oder eben knapp über 150, nämlich 170 Euro etc. sind Gebotssummen die recht häufig gesetzt werden. Man kann also hier in diesen Fall genauso gut von einem Zufall ausgehen.
.
Wenn die Münzen nach 1-2 Tagen schon im Shop stehen, wird es eher so sein, dass der Auktionator auch einen eigenen Handel hat und für den eigenen Ankauf selbst mitgeboten hat. :wink: Das machen durchaus viele Kollegen: wenn in einer Auktion Münzen für das eigene Shop-Publikum interessant sind, wird im eigenen Interesse mitgeboten... Entweder bekommt man Ware für den eigenen Shop oder man animiert doch noch den ein anderen Bieter, mehr zu bieten.

Vorsicht mit diesen krummen Vorgeboten, da haben die meisten Auktionshäuser keine große Freude mit...
Bei uns in den Geschäftsbedingungen steht ausdrücklich, dass alles, was keine Gebotsstufe ist, auf die nächste Stufe aufgerundet wird.
111 auf 120 und 151 auf 160 geht ja noch, bei 3001 auf 3200 wirds dann unbeabsichtigt schon etwas teurer ;-)

MR
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Numis-Student für den Beitrag:
prieure.de.sion (Mo 31.03.25 15:35)
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Vorgebot

Beitrag von prieure.de.sion » Mo 31.03.25 15:43

Numis-Student hat geschrieben:
Mo 31.03.25 15:28
Wenn die Münzen nach 1-2 Tagen schon im Shop stehen, wird es eher so sein, dass der Auktionator auch einen eigenen Handel hat und für den eigenen Ankauf selbst mitgeboten hat. Das machen durchaus viele Kollegen: wenn in einer Auktion Münzen für das eigene Shop-Publikum interessant sind, wird im eigenen Interesse mitgeboten... Entweder bekommt man Ware für den eigenen Shop oder man animiert doch noch den ein anderen Bieter, mehr zu bieten.
Da bin ich bei Dir - nur wenn das Auktionshaus die Münzen in der eigenen Auktion ersteigert um dann im eigenen Shop anzubieten - exakt diese eigene Shop Münze dann später in die eigene Auktion stellt - versteigert - und dann erneut im Shop auftaucht… dann wird es schon bisschen komisch - oder? Wieso sollte das Auktionshaus ein zweites Mal die Münze ersteigern für den eigenen Shop.

Und den Fall gab es Ende 24 / Anfang 25 - besagtes Haus hatte Münzen in der Auktion, dann im Shop, dann wieder in der Auktion und dann erneut im Shop.

Außer wir gehen davon aus, dass erst das Auktionshaus die Münze für den eigenen Shop ersteigert hat, ein Käufer im Shop die Münze gekauft hat, sich es anders überlegt hat, das Auktionshaus beauftragt hat die Münze in eine kommende Auktion aufzunehmen und dann das Auktionshaus erneut die Münze zum zweiten Mal ersteigert hat :D … wer das glaubt, glaubt auch an Osterhase und Weihnachtsmann in Personalunion.

Aber - beweisen ist müßig.
„Einfach“ das ausgeben, was man möchte und sich ein Limit setzen. Dann gebe ich auch bei Vorgeboten nur das aus, was mir gefällt.

Numis-Student hat geschrieben:
Mo 31.03.25 15:28
Vorsicht mit diesen krummen Vorgeboten, da haben die meisten Auktionshäuser keine große Freude mit...
Ich auch nicht mit deren exorbitanten Aufschlägen :P … sollen was tun für ihre 25%…

Numis-Student hat geschrieben:
Mo 31.03.25 15:28
Bei uns in den Geschäftsbedingungen steht ausdrücklich, dass alles, was keine Gebotsstufe ist, auf die nächste Stufe aufgerundet wird.
111 auf 120 und 151 auf 160 geht ja noch, bei 3001 auf 3200 wirds dann unbeabsichtigt schon etwas teurer
Da schaue ich natürlich vorher in die AGB… sowas geht meistens auch nur bei den „preiswerteren“ Auktionen mit 10-200 Euro Waren. Bei den qualitativ hochwertigeren Auktionen mit teureren Münzen sind die Schritte eh 50, 100 oder mehr Euro. Da drücke ich natürlich keine 1 am Ende. Die meisten streichen solche Gebote dann sogar.
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Re: Vorgebot

Beitrag von Perinawa » Mo 31.03.25 16:19

Da ich fast ausschliesslich Vorgebote abgebe:

Bisher ist nur zweimal der Endpreis auch gleich meinem Höchstgebot gewesen, davon einmal bei Leu. Ein paarmal war ich Zweithöchstbieter, aber meistens ging ich leer aus.

Ich habe nicht den Eindruck, dass da etwas faul ist bzw. getürkt wird.

Grüsse
Rainer
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Re: Vorgebot

Beitrag von Altamura2 » Mo 31.03.25 16:48

prieure.de.sion hat geschrieben:
Mo 31.03.25 15:01
... Ich habe auch bei dem einem oder anderem Auktionshaus den Verdacht, dass „befreundete Dritte“ Personen fleißig immer wieder mitbieten. ...
Wenn wir schon so schön dabei sind, alles nochmal durchzukauen, dann führe ich auch meine Spaßbieter wieder ins Feld :D (wir hatten das nämlich alles schonmal irgendwo 8) ).
Dem einen oder anderen mag es da einen gewissen Kitzel verschaffen, ein bisschen mitzubieten und andere damit etwas zu ärgern. Und wenn man doch aus Versehen etwas ersteigert, kann man das innerhalb von 14 Tagen ja wieder stornieren. (Ich erinnere mich aber nicht mehr, ob es auf meine Frage nach dem Anteil an solchen Stornierungen eine Zahl als Antwort gegeben hat :| .)

Es bleibt aber immer noch meine Frage, ob man während des Bietens die krummen Vorabgebote sehen kann (und damit weiß, dass man das Ende der Fahnenstange erreicht hat) oder nicht. Weiß das jemand?
Numis-Student hat geschrieben:
Mo 31.03.25 15:28
... dass der Auktionator auch einen eigenen Handel hat und für den eigenen Ankauf selbst mitgeboten hat. ...
Hat nicht sogar mal jemand erzählt, dass bei manchen Auktionshäusern dieses "Selbstbieten" sogar in den AGBs steht? Dann dürfte man sich auch nicht beschweren :D .

Gruß

Altamura

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Re: Vorgebot

Beitrag von Zwerg » Mo 31.03.25 17:01

So als Anekdote
Der "alte Schulmann" in Amsterdam versteigerte natürlich immer mit Zigarre (nicht kalt!) und schlug regelmäßig zu

voor het huisje

Grüße
Klaus
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Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)

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Re: Vorgebot

Beitrag von Perinawa » Mo 31.03.25 17:36

tja, die Niederländer sind halt bescheiden. Ihnen reicht ein "Häuschen" ;)

de groetjes
Rainer
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Re: Vorgebot

Beitrag von richard55-47 » Mo 31.03.25 17:51

Lackland hat geschrieben:
So 30.03.25 22:50
antoninus1 hat geschrieben:
So 30.03.25 22:48
Der Gebotsverlauf bei der Münze von Eid Mar ist wirklich seltsam. Ein Gegenbieter hat Jochen hochgeboten bis 170 €. Dann konnte er sehen, dass Jochen mit 171 € führt. Das bedeutet, er konnte erkennen, dass er mit 180 € der Führende wäre. Und genau da hört er auf zu bieten. :?
Das habe ich auch gesehen. Problem nur: Es kann keine Absicht oder strafbare Handlung nachgewiesen werden.
Von Strafbarkeit will ich hier nicht reden. Aber zivilrechtlich wäre zu prüfen, ob das Gebot von (im obigen Beispiel:) 170,00 € nicht als Scheingeschäft im Sinne von § 117 BGB betrachtet werden kann. Sollte tatsächlich ein Zusammenspiel von Auktionshaus und Bieter zu Lasten des Vorbieters gegeben sein, wäre das Gebot von 170,00 € nichtig. Das Gebot von (im Beispiel:) 180,00 € ist davon allerdings nicht berührt. Es ist wirksam, denn der Vorbieter war ja auch ohne Mauschelei anderer bereit, den Betrag von 180,00 € auf den Tisch zu legen. Andererseits wäre er ohne Mauschelei günstiger gefahren.
Letztendlich haben Scheinbieter und Auktionshaus einen Vertrag zu Lasten eines Dritten geschlossen, Das BGB kennt einen solchen Vertrag nicht. Er ist von vornherein nichtig. Es schließt sich die Frage an, ob eine Schadenersatzpflicht des Bieters von 170,00 € und/oder des Auktionshauses gegeben ist. Der Schaden besteht in der Differenz zwischen letztem ehrlichen Gebot eines Dritten und dem letztendlich zu zahlenden Betrag.

Zur angeblichen Gepflogenheit von Auktionatoren, auf eigenem Namen mitzubieten:
https://www.google.com/search?client=fi ... steigerung

Ich denke, dass solche Handlungen in jedem Land verboten sind.
do ut des.

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Re: Vorgebot

Beitrag von Lackland » Mo 31.03.25 18:43

richard55-47 hat geschrieben:
Mo 31.03.25 17:51

Zur angeblichen Gepflogenheit von Auktionatoren, auf eigenem Namen mitzubieten:
https://www.google.com/search?client=fi ... steigerung

Ich denke, dass solche Handlungen in jedem Land verboten sind.
Dass Auktionshäuser ‚sich selbst‘ Ware zuschlagen, habe ich in der Vergangenheit tatsächlich mehrmals mitbekommen.

Es stellt sich natürlich erst einmal die Grundsatzfrage: Was ist ‚eigene Rechnung‘? Oder kann zum Beispiel die Tochterfirma die Ware für den Shop legal erwerben?

Gut würde ich es finden, wenn die Händlerverbände diesbezüglich für ihre Mitglieder explizite Compliance- und Ethikregeln in ihre Statuten aufnehmen würden…

Viele Grüße

Lackland
„Das Leiden muss getragen werden, damit es vorübergeht.“
Dietrich Bonhoeffer

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Re: Vorgebot

Beitrag von prieure.de.sion » Mo 31.03.25 19:01

Altamura2 hat geschrieben:
Mo 31.03.25 16:48
Wenn wir schon so schön dabei sind, alles nochmal durchzukauen, dann führe ich auch meine Spaßbieter wieder ins Feld (wir hatten das nämlich alles schonmal irgendwo…
Und die kommen sicherlich auch noch dazu - was das Ganze einfach sehr komplex macht um einfach zu sagen - das ist „bewiesen“, dass das Auktionshaus… - es gibt da zu viele mögliche Erklärungen und Möglichkeiten.

Altamura2 hat geschrieben:
Mo 31.03.25 16:48
Dem einen oder anderen mag es da einen gewissen Kitzel verschaffen, ein bisschen mitzubieten und andere damit etwas zu ärgern. Und wenn man doch aus Versehen etwas ersteigert, kann man das innerhalb von 14 Tagen ja wieder stornieren. (Ich erinnere mich aber nicht mehr, ob es auf meine Frage nach dem Anteil an solchen Stornierungen eine Zahl als Antwort gegeben hat
Ist das (in Deutschland) tatsächlich bei einer Aktion so einfach mit dem Recht auf 14 Tage Widerruf.? Da geistert ja so einiges an Halb-Recht-Wissen irgendwelcher Urteils Zitate im Netz herum, gerade auch in Bezug auf Ebay Auktionen - aber auch Auktionen generell…?!

richard55-47 hat geschrieben:
Mo 31.03.25 17:51
Zur angeblichen Gepflogenheit von Auktionatoren, auf eigenem Namen mitzubieten:
Interessant.
Streut Kaviar unters Volk, damit der Pöbel ausrutscht... !

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Re: Vorgebot

Beitrag von Altamura2 » Mo 31.03.25 19:17

richard55-47 hat geschrieben:
Mo 31.03.25 17:51
...
Zur angeblichen Gepflogenheit von Auktionatoren, auf eigenem Namen mitzubieten:
https://www.google.com/search?client=fi ... steigerung
...
Ein paar Suchbegriffe in Google eingeben kann ich auch :D , aber welche Treffer aus der Liste sind denn nun hier relevant 8O ?
richard55-47 hat geschrieben:
Mo 31.03.25 17:51
Ich denke, dass solche Handlungen in jedem Land verboten sind.
Glauben hilft nicht, wissen muss man :D .

In den Auktionsbedingungen von Heritage, wie sie bei biddr eingesehen werden können, steht beispielsweise:
...
13. Notice of the consignor’s liberty to place bids on his lots in the Auction is hereby made in accordance with Article 2 of the Texas Business and Commercial Code.
...
21. From time to time, the Auctioneer, its affiliates, or their employees may consign items to be sold in the Auction.
22. From time to time, the Auctioneer, its affiliates, or their employees may place bids on lots in the Auction.
...
Ob solche AGBs nach deutschem Recht auch zulässig sind, weiß ich aber nicht :| .

Gruß

Altamura

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Re: Vorgebot

Beitrag von Perinawa » Mo 31.03.25 19:41

Lassen wir ganz unbürokratisch mal das "Recht" beiseite.

Ich gehe davon aus - und ging es auch bisher, dass ein Gebot bindend ist. Es sei denn, die Münze stellt sich im Nachhinein als Fälschung heraus o.ä..

Selbst wenn es rechtens ist/wäre, im Nachhinein zurückzutreten, sollte man sich fragen, ob man sich selbst einen Gefallen tut. Der Verkäufer kann einen auch von allen weiteren kommenden Auktionen ausschliessen...

Grüsse
Rainer
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