Schaukasten Weltmünzen
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Re: Schaukasten Weltmünzen
Wenn ich die bei den Leuten von Unionlatine oder CGB auf der WMF sehe, dann wird mir schwindelig. Interessant sind ja die vom Anfang bzw. Übergang. Ab 1804 geht das ja langsam. Die waren auch bis zum Ende im Umlauf. Die wurden doch erst im Krieg 1870 oder 1914 eingezogen, oder?
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Re: Schaukasten Weltmünzen
Die oberen beiden Reihen habe ich auch, aber unten die Stücke noch nie gesehen, Danke dafür!
Gruß Chippi
Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.
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Re: Schaukasten Weltmünzen
Hier ein maschinell umgeprägtes Exemplar: https://www.coinarchives.com/w/openlink ... 5a9b4dbc05Numis-Student hat geschrieben: ↑So 11.04.21 21:14Hallo Klaupo,
tolle Sache, vor allem die Erläuterung zu den im Zuchthaus umgearbeiteten UN Decime.
Hast Du zufällig auch eines der maschinell umgeprägten Stücke oder zumindest ein Bild ?
Schöne Grüße
MR
Offensichtlich wurden nicht mehr die Details geändert, sondern die gesamte Münze einfach mit neuen Stempeln überprägt.
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: Schaukasten Weltmünzen
Ich muß mich anscheinend aufgrund von aktuellen Infos korrigieren. Die Info zur Umwertung im Zuchthaus in Toulon, die ich bereits vor ca. 15 Jahren hier im Forum eingebracht habe, …
viewtopic.php?f=44&t=22106&p=169784&hil ... on#p169784
... wird mittlerweile als durch Belege nicht gesicherte Überlieferung bezeichnet.
Im Ausgleich dazu kann ich aber auf ein Bild einer deutlichen Überprägung (refrappage) verweisen:
http://vldsnumis.free.fr/1795_directoire.html
a.a.O. Unter Un Décime, Grand module, "refrappage" du 2 Décimes
Der Wissensstand hat sich offenbar in der jüngeren Vergangenheit vergrößert, und ich habe nicht Schritt gehalten – sorry!
Gruß klaupo
viewtopic.php?f=44&t=22106&p=169784&hil ... on#p169784
... wird mittlerweile als durch Belege nicht gesicherte Überlieferung bezeichnet.
Auch Gadoury schreibt nur: Un total de 15.767.716 monnaies a été surfrappé (d.h. überprägt), modifié (d.h. bearbeitet, s. Abb.) mais surtout refondu (i.e. eingeschmolzen und neu geprägt).Une légende veut que ces modifications auraient eu lieu au bagne de Toulon.
Im Ausgleich dazu kann ich aber auf ein Bild einer deutlichen Überprägung (refrappage) verweisen:
http://vldsnumis.free.fr/1795_directoire.html
a.a.O. Unter Un Décime, Grand module, "refrappage" du 2 Décimes
Der Wissensstand hat sich offenbar in der jüngeren Vergangenheit vergrößert, und ich habe nicht Schritt gehalten – sorry!
Gruß klaupo
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Re: Schaukasten Weltmünzen
Hallo Klaupo,
ich bin Dir dennoch sehr dankbar für diesen Beitrag. Ich habe soeben in den "numismatischen Ablagerungen" auf meinem Schreibtisch ebenfalls ein solches manipuliertes Stück gefunden. Bisher habe ich das Ding nicht wirklich beachtet und war davon ausgegangen, dass jemand aufgrund der schlechten Erhaltung die Wertangabe nachpunziert hat
Schöne Grüße
MR
ich bin Dir dennoch sehr dankbar für diesen Beitrag. Ich habe soeben in den "numismatischen Ablagerungen" auf meinem Schreibtisch ebenfalls ein solches manipuliertes Stück gefunden. Bisher habe ich das Ding nicht wirklich beachtet und war davon ausgegangen, dass jemand aufgrund der schlechten Erhaltung die Wertangabe nachpunziert hat
Schöne Grüße
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Re: Schaukasten Weltmünzen
Zeige mal zwei unscheinbare Sachen. Nach vier Wochen Rucksackreise durch Israel war ich bei Kumpels in Wien. Waren zusammen zum Tagesausflug in Bratislava. Da habe ich die Münze als Andenken mitgenommen. Der Händler hatte sich schon gewundert. Aber Zink in guter Erhaltung ist schwer zu finden. Kurze Daten:
Tschechoslowakei
2 Heller (Zn) 1924 (Kremnitz)
Otakar Španiel
KM# 5
Daneben noch ein tolles Buch, welches das erste Fachbuch Fokus Banknoten war. Als ich noch jung war, von einem sehr bekannten Mann geschenkt bekommen, welcher meinte "Das habe ich doppelt, überlasse ich ihnen. Ich weiß, es ist kein Deutsch, aber man entwickelt Geschick und mit der Zeit versteht man das." Vom Literarischen begleiten mich diese Worte noch bis heute. Schade, dass ich deswegen viel Kritik ernte
Bajer, Jan: Papírová platidla Československa 1919–1993. České republiky Slovenské republiky 1993–2003.
Prag 2003.
Startet gut in die Woche ... und greift mich nicht an, weil ich Literatur gut finde
Tschechoslowakei
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Otakar Španiel
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Daneben noch ein tolles Buch, welches das erste Fachbuch Fokus Banknoten war. Als ich noch jung war, von einem sehr bekannten Mann geschenkt bekommen, welcher meinte "Das habe ich doppelt, überlasse ich ihnen. Ich weiß, es ist kein Deutsch, aber man entwickelt Geschick und mit der Zeit versteht man das." Vom Literarischen begleiten mich diese Worte noch bis heute. Schade, dass ich deswegen viel Kritik ernte
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- Atalaya (Mo 19.04.21 03:08) • Numis-Student (Mo 19.04.21 06:29)
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Re: Schaukasten Weltmünzen
Am Grunde der Moldau wandern die Steine,
Es liegen drei Kaiser begraben in Prag...
Tschechische Motive gefallen mir oft sehr. Auch in diesem Fall, so schön klar und einfach.
Grüße,
Atalaya
Es liegen drei Kaiser begraben in Prag...
Tschechische Motive gefallen mir oft sehr. Auch in diesem Fall, so schön klar und einfach.
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Et tant pis pour ceux qui s′étonnent // Et que les autres me pardonnent // Mais les enfants ce sont les mêmes // À Paris ou à Göttingen.
Barbara, 1964.
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Re: Schaukasten Weltmünzen
... und jetzt nehmen wir die Zahl im Kreis und den Brückenpfeiler darüber mit den beiden Bögen und voilà, haben wir die alte Form eines Reichsapfels. Hier aber kreativ umgesetzt, als ein republikanisches Bildmotiv.
Irgendwie erweckt diese Münze der tschechischen Republik den Eindruck, als ob das Ende der Monarchie dort besser verkraftet wurde, als in Österreich, wo die Gestaltung der ersten republikanischen Münzen noch unausgegorener wirkte und wo eine so souveräne und integrative Art der Bewahrung von Bildtraditionen nicht recht gelang. Stattdessen gab es viele Ecken und Kanten im Münzbild und die Suche nach gänzlich neuen Bildlösungen.
Österreich, Erste Republik, 2 Groschen, 1927, 3,3 g, 19 mm, KM 2837.
Grüße,
Atalaya
Irgendwie erweckt diese Münze der tschechischen Republik den Eindruck, als ob das Ende der Monarchie dort besser verkraftet wurde, als in Österreich, wo die Gestaltung der ersten republikanischen Münzen noch unausgegorener wirkte und wo eine so souveräne und integrative Art der Bewahrung von Bildtraditionen nicht recht gelang. Stattdessen gab es viele Ecken und Kanten im Münzbild und die Suche nach gänzlich neuen Bildlösungen.
Österreich, Erste Republik, 2 Groschen, 1927, 3,3 g, 19 mm, KM 2837.
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Re: Schaukasten Weltmünzen
Aha, ich sehe gerade, Otakar Španiel (1881-1955) war der Schöpfer dieses Münzbildes. Offenbar ein begabter Künstler, aufgewachsen im Kaiserreich und von Josef Tautenhayn ausgebildet. Kein Wunder, dass so jemand kluge Bildlösungen findet.
Wie sehen wohl andere Werke von Philipp Häusler aus? Der Groschen wirkt, als hätte sich ein Herrgottschnitzer auch mal als Medailleur versucht. Auch interessant in seiner Rohheit, aber jetzt nicht sehr subtil.
Atalaya
Wie sehen wohl andere Werke von Philipp Häusler aus? Der Groschen wirkt, als hätte sich ein Herrgottschnitzer auch mal als Medailleur versucht. Auch interessant in seiner Rohheit, aber jetzt nicht sehr subtil.
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Re: Schaukasten Weltmünzen
Das Krukenkreuz als Motiv soll von Ignaz Seipel vorgegeben worden sein, der Entwurf soll von dem Wiener Medailleur Rudolf Schmidt (1894-1980) stammen, der später auch einige Gedenkmünzen gestaltet hat. Aber etwas Genaues habe ich nicht gefunden, zumindest im Netz gibt es den Hinweis auf einen Aufsatz von Nora Strebl in MiÖNG 55 (2015), aber der ist nicht einsehbar. Grüße, KarlAntonMartiniAtalaya hat geschrieben: ↑Mo 19.04.21 11:18... und jetzt nehmen wir die Zahl im Kreis und den Brückenpfeiler darüber mit den beiden Bögen und voilà, haben wir die alte Form eines Reichsapfels. Hier aber kreativ umgesetzt, als ein republikanisches Bildmotiv.
Irgendwie erweckt diese Münze der tschechischen Republik den Eindruck, als ob das Ende der Monarchie dort besser verkraftet wurde, als in Österreich, wo die Gestaltung der ersten republikanischen Münzen noch unausgegorener wirkte und wo eine so souveräne und integrative Art der Bewahrung von Bildtraditionen nicht recht gelang. Stattdessen gab es viele Ecken und Kanten im Münzbild und die Suche nach gänzlich neuen Bildlösungen.
1927AV.jpg
1927RV.jpg
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Re: Schaukasten Weltmünzen
Als ich damals angefangen habe, habe ich mich gewundert, dass das Krukenkreuz auf dem 2er und 5er schon so früh drauf war. Denn das war doch das Symbol der Faschisten unter Schuschnigg. Und da war ja erst 1933/34 Beginn. Ds habe ich nie verstanden.
Krass is nur, wo ich mal gelesen habe, dass die auch bis 1942 umliefen. Zusammen mit denen aus dem Kaiserreich, Weimar, Danzig, Tschechien ... Anfang der 40er muss ja in den Portmonnais echt multi kulti geherrscht haben
Krass is nur, wo ich mal gelesen habe, dass die auch bis 1942 umliefen. Zusammen mit denen aus dem Kaiserreich, Weimar, Danzig, Tschechien ... Anfang der 40er muss ja in den Portmonnais echt multi kulti geherrscht haben
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Re: Schaukasten Weltmünzen
Dieser Kanal hier mit den ganzen Hintergründen ist super. Euch beide mag ich, weil ihr 'Sinn/Kosmos/Geschichte/Kunst' hinter allem toll findet. Macht mal weiter so
Zuletzt geändert von Basti aus Berlin am Mo 19.04.21 16:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schaukasten Weltmünzen
Du aber auch.
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Re: Schaukasten Weltmünzen
Gefunden ,KarlAntonMartini hat geschrieben: ↑Mo 19.04.21 14:12einen Aufsatz von Nora Strebl in MiÖNG 55 (2015)
ist aber für die Frage hier nicht ergiebig .
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Re: Schaukasten Weltmünzen
Bleiben wir mal bei den Objekten. Den Begriff Herrgottschnitzer hatte ich gewählt, weil der Zweier und der Fünfer buchstäblich wie ein Holzschnitt wirken: Große, flächige Formen und die Buchstaben eher eckig, vor allem auf dem Avers.
Österreich, Erste Republik, 5 Groschen, 1931, 3g, 17 mm, KM 2846.
Im Detail gibt es da einige Merkwürdigkeiten. Was sollen die überbetonten Ausläufe bei den Zahlen? Gerade bei der Zwei ist er doch vollkommen unerklärlich. Die wuchtigen Aufstriche der Buchstaben wirken ungelenk, gerade bei den "E"s. Über die völkische Sig-Rune des Avers' brauchen wir nicht zu sprechen, aber auf der Wertseite wird dann wieder ein normales "S" verwendet, so als ob man sich nicht einigen konnte. Der Arm der "7" ist auch überbetont.
Das 1 Groschen-Stück - leider habe ich keins - ist stilistisch ganz anders und wirkt eher wie eine konventionelle Münze. Keine Sigrune, eine eher detailliertere Tierdarstellung auf dem Avers und auf dem Revers moderne Schrift. Die 10 Groschen, kommen dann auf einmal mit Trachtenmädchen und Bergen daher und eine Sig-Rune hat man auch wieder untergebracht. Das Revers ganz klassisch mit einem Kranz aus Edelweißen.
Österreich, Erste Republik, 1/2 Schilling, 1925, 3g, 19 mm, KM 2839.
Beim halben Schilling wird es wieder formal und abstrakt, keine Sig-Rune, aber wieder schwere, dominante abstrakte Formen. Und das "Ö" von Österreich plötzlich als Ligatur?
Österreich, Erste Republik, 1 Schilling, 1925, 6g, 25 mm, KM 2840.
Beim Schilling wird es dann filigran bis zur Fragilität. Das Parlamentsbebäude als Symbol der Republik geht ja in Ordnung, aber was sollen dann auf einmal wieder die "zackigen" Buchstaben? Jetzt sogar mit römischem "V" für "U" und eine dritte Version von Österreich, nämlich mit ausgeschriebenem OE (auch bei den 10 Groschen).
Dieses Durcheinander hat mit den ruhigen Formen der imperialen Münztradition des Kaiserreiches kaum mehr etwas zu tun.
Österreich, Kaiserreich, Franz Joseph I (1848-1916), 1 Florin, 1881, 12,33g, 29,2 mm, KM 2222.
Zeigt aber auch keine Neigung, sich bei den etablierten republikanischen Münztraditionen amerikanischer oder französischer Schule zu bedienen.
Wenn uns jetzt noch jemand die tschechischen Münzen vorstellen würde, könnte man den Unterschied gut sehen... Leider habe ich sie (noch) nicht .
Viele Grüße,
Atalaya
Österreich, Erste Republik, 5 Groschen, 1931, 3g, 17 mm, KM 2846.
Im Detail gibt es da einige Merkwürdigkeiten. Was sollen die überbetonten Ausläufe bei den Zahlen? Gerade bei der Zwei ist er doch vollkommen unerklärlich. Die wuchtigen Aufstriche der Buchstaben wirken ungelenk, gerade bei den "E"s. Über die völkische Sig-Rune des Avers' brauchen wir nicht zu sprechen, aber auf der Wertseite wird dann wieder ein normales "S" verwendet, so als ob man sich nicht einigen konnte. Der Arm der "7" ist auch überbetont.
Das 1 Groschen-Stück - leider habe ich keins - ist stilistisch ganz anders und wirkt eher wie eine konventionelle Münze. Keine Sigrune, eine eher detailliertere Tierdarstellung auf dem Avers und auf dem Revers moderne Schrift. Die 10 Groschen, kommen dann auf einmal mit Trachtenmädchen und Bergen daher und eine Sig-Rune hat man auch wieder untergebracht. Das Revers ganz klassisch mit einem Kranz aus Edelweißen.
Österreich, Erste Republik, 1/2 Schilling, 1925, 3g, 19 mm, KM 2839.
Beim halben Schilling wird es wieder formal und abstrakt, keine Sig-Rune, aber wieder schwere, dominante abstrakte Formen. Und das "Ö" von Österreich plötzlich als Ligatur?
Österreich, Erste Republik, 1 Schilling, 1925, 6g, 25 mm, KM 2840.
Beim Schilling wird es dann filigran bis zur Fragilität. Das Parlamentsbebäude als Symbol der Republik geht ja in Ordnung, aber was sollen dann auf einmal wieder die "zackigen" Buchstaben? Jetzt sogar mit römischem "V" für "U" und eine dritte Version von Österreich, nämlich mit ausgeschriebenem OE (auch bei den 10 Groschen).
Dieses Durcheinander hat mit den ruhigen Formen der imperialen Münztradition des Kaiserreiches kaum mehr etwas zu tun.
Österreich, Kaiserreich, Franz Joseph I (1848-1916), 1 Florin, 1881, 12,33g, 29,2 mm, KM 2222.
Zeigt aber auch keine Neigung, sich bei den etablierten republikanischen Münztraditionen amerikanischer oder französischer Schule zu bedienen.
Wenn uns jetzt noch jemand die tschechischen Münzen vorstellen würde, könnte man den Unterschied gut sehen... Leider habe ich sie (noch) nicht .
Viele Grüße,
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Zuletzt geändert von Atalaya am Mi 21.04.21 09:40, insgesamt 1-mal geändert.
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