Verdreckter Stempel oder Legendenfehler?
Moderator: Homer J. Simpson
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Verdreckter Stempel oder Legendenfehler?
Hallo,
bei der Durchsicht meiner Probi stach mir die Vordereite des unten abgebildeten ins Auge. Offenbar ist es mir vorher nicht aufgefallen.
Haltet ihr das I dort, wo eigentlich ein F stehen sollte, für die Folge eines verdrecken Stempels oder hat sich hier ein Stempelschnitzer vertan?
Würde mich über erhellende Ansichten freuen.
mfg
Master-Jeffrey
bei der Durchsicht meiner Probi stach mir die Vordereite des unten abgebildeten ins Auge. Offenbar ist es mir vorher nicht aufgefallen.
Haltet ihr das I dort, wo eigentlich ein F stehen sollte, für die Folge eines verdrecken Stempels oder hat sich hier ein Stempelschnitzer vertan?
Würde mich über erhellende Ansichten freuen.
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- mike h
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Re: Verdreckter Stempel oder Legendenfehler?
Einen Fehler des Stempelschneiders halte ich nicht für wahrscheinlich.
Dazu ist der Abstand zwischen "F" und AVG zu groß.
Auch einen verstopften Stempel sehe ich da nicht.
Vielmehr sehe ich Hinweise dafür, das bei der Reinigung der Legende Teile des "F" weggeschnitzt worden sind. Ob das ein Versehen oder ein Unglück aufgrund von Korrosion ist, möchte ich jetzt nicht festlegen. Das kann man evtl unter dem Mikroskop erahnen.
Martin
Dazu ist der Abstand zwischen "F" und AVG zu groß.
Auch einen verstopften Stempel sehe ich da nicht.
Vielmehr sehe ich Hinweise dafür, das bei der Reinigung der Legende Teile des "F" weggeschnitzt worden sind. Ob das ein Versehen oder ein Unglück aufgrund von Korrosion ist, möchte ich jetzt nicht festlegen. Das kann man evtl unter dem Mikroskop erahnen.
Martin
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- Homer J. Simpson
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Re: Verdreckter Stempel oder Legendenfehler?
Ich würde doch einen zugesetzten Stempel vermuten.
Homer
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Re: Verdreckter Stempel oder Legendenfehler?
Das muss weder ein verstopfter Stempel sein noch von der Reinigung herrühren. Die Teile des Buchstabens können auch durch Korrosion einfach weggeplatzt sein.
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Re: Verdreckter Stempel oder Legendenfehler?
Das meine ich.....
Vor dem senkrechten Strich des "F" befinden sich zwei Narben, die die Enden der waagerechten "F"-Striche markieren könnten. Korrosion wird da wohl im Spiel gewesen sein.
Martin
Vor dem senkrechten Strich des "F" befinden sich zwei Narben, die die Enden der waagerechten "F"-Striche markieren könnten. Korrosion wird da wohl im Spiel gewesen sein.
Martin
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Re: Verdreckter Stempel oder Legendenfehler?
Vom "F" kann man zumindest noch Reste der Serifen erkennen, von daher sicher kein Legendenfehler.
Viele Grüße
Stefan
Viele Grüße
Stefan
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Re: Verdreckter Stempel oder Legendenfehler?
Gegen die Korrosion spricht die homogene Patina, die sich über die gesamte Münze erstreckt. Ich denke nicht, dass da ein Stück abgeplatzt ist und dann der Rest der Patina gleichmäßig drüber "gewachsen" ist. Die beiden Vertiefungen haben mich auch an einen Stempel denken lassen, der verdreckt war. Dann pack ich es mal unter verkorksten Stempel.
Vielen Dank für eure Einschätzungen.
mfg
Master-Jeffrey
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Re: Verdreckter Stempel oder Legendenfehler?
Dem hier in diesem und ähnlichen Fällen geäußerten Defekt eines verstopften Stempels als einzige Möglichkeit kann ich so grundsätzlich nicht folgen. Ich glaube, daß solche fehlenden Elemente der besonders in den Randpartien enhaltenen Legenden auch entstehen, wenn beim Prägeschlag das von innen nach außen drängende Material sich vom bereits mit diesem ausgefüllten Buchstaben(teil) durch Scherung getrennt hat. Die Trennflächen werden durch die unter Druck erfolgte Aneinanderreibung beider Flächen in der plastische Phase wunderbar eben sein. Nach Öffnung von Ma-/Patritze sollte wegen der nicht sehr steilen Flanken des Buchstabens dessen abgescherter Teil aus dem obigen, beweglichen Werkzeugteil (Hammer) herausfallen, - anders herum, wenn es den unten liegenden unbeweglichen Amboß betrifft, wird dieser abgescherte Rest im Werkzeug verbleiben und beim nächsten (bzw. den nächsten) Prägevorgängen als die bekannte "Verstopfung" wirken, denkt
drake.
Das hätte allerdings zur erkennbaren Konsequenz, daß von solchen "Aussetzern" vornehmlich die durch die amboßseitige Prägewerkzeughälfte hergestellten Münzseiten betroffen sind. Kann das jemand bestätigen? Oder steht meine "Theorie auf wackligen Füßen"?
drake.
Das hätte allerdings zur erkennbaren Konsequenz, daß von solchen "Aussetzern" vornehmlich die durch die amboßseitige Prägewerkzeughälfte hergestellten Münzseiten betroffen sind. Kann das jemand bestätigen? Oder steht meine "Theorie auf wackligen Füßen"?
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
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Re: Verdreckter Stempel oder Legendenfehler?
würde in diesem fall passen, und hört sich logisch an!
grüsse
frank
grüsse
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Re: Verdreckter Stempel oder Legendenfehler?
In obigem Zusammenhang kommt mir ein Anton des Claudius II. in den Sinn, dessen Ansicht bei manchen noch "unbescholtenen" Sammlern den Eindruck vermittelt, er wäre möglicherweise in seinem langen Leben durch einen zerstörerischen Schlag beid- und einseitig malträtiert worden, daß ihm nunmehr jegliche Prägung in diesem Bereich (und besonders die schöne Trophäe rückseitig) fehlt. Aber dies ist gewiß nicht der Fall, denn wenn man sieht oder weiß, daß hier der Prägestempel schräg aufgesetzt worden ist und dadurch die Münze in diesem Bereich erheblich dünner ausfiel als im Nachbarbereich, sowie viel Münzmetall seitlich aus der Kontur des Stempels herausgetreten ist, sie sozusagen einen "Rucksack" trägt, versteht man, warum die Prägekonturen fehlen: Sie wurden durch das starke, seitlich nach außen gerichtete Fließen des verdrängten Metalls vom stillstehenden Metall der Lettern in den entsprechenden Freiräumen beider Stempelhälften regelrecht großflächig abgeschert.
Mit einer gewissen Sicherheit kann man hier also nicht von verstopften Stempeln reden, schon gar nicht, wenn der Fehler beidseitig auftritt, wie hier zu sehen:
Grüße zu Abend und Nacht von
drake
Mit einer gewissen Sicherheit kann man hier also nicht von verstopften Stempeln reden, schon gar nicht, wenn der Fehler beidseitig auftritt, wie hier zu sehen:
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Re: Verdreckter Stempel oder Legendenfehler?
Schönes Beispiel für einen elementaren Fehler des "aequators" (= Münzarbeiter, der für die Justierung von Prägestempeln und Münzschrötlingen zuständig war [lat. aequare = nhd. gleichmachen, geradestellen, auf gleiche Stufe stellen]).drakenumi1 hat geschrieben:Mit einer gewissen Sicherheit kann man hier also nicht von verstopften Stempeln reden, schon gar nicht, wenn der Fehler beidseitig auftritt, wie hier zu sehen:
mit freundlichem Gruß
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Re: Verdreckter Stempel oder Legendenfehler?
Zu diesem Thema kann ich auch noch einen Antoninian des Tetricus I. zeigen, bei dem die Materialverdrängung-/ abscherung deutlich zu erkennen ist. Ich dachte bisher auch, das ein verstopfter Stempel die Ursache für dieses flaue Münzbild ist. Nachdem ich die Diskussion dazu mit Interesse verfolgt habe und die logischen Schlußfolgerungen verinnerlicht habe, bin ich wieder etwas schlauer geworden. Man lernt eben nie aus.
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Re: Verdreckter Stempel oder Legendenfehler?
Um Deine Frage mit einiger Sicherheit beantworten zu können, brauchte man noch das Av.-Bild und die Dicken links und rechts, also die Antwort darauf, ob der Prägestempel evtl. schräg aufgesetzt wurde.
Grüße von
drake
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(Baltzer von Platen/a. Rügen)
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Re: Verdreckter Stempel oder Legendenfehler?
daran soll es nicht scheiterndrakenumi1 hat geschrieben:Um Deine Frage mit einiger Sicherheit beantworten zu können, brauchte man noch das Av.-Bild und die Dicken links und rechts, also die Antwort darauf, ob der Prägestempel evtl. schräg aufgesetzt wurde.
Grüße von
drake
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