Gefütterte Münzen / subaerate Denare und Antoniniane
Moderator: Homer J. Simpson
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Re: Gefütterte Münzen
Frisch von der Numismata:
Gefütterter Denar, Claudius für Nero als Caesar, irreguläre Münzstätte, nach 51 n. Chr.
20 mm, 3,16 g, Stempelstellung 7-8h
Vs: NERO CLAVD CAES DRVSVS GERM PRINC IVVENT, drapierte Büste links
Rs: SACERD(os) COOPT(atus) IN OMN(ia) CONL(egia) SVPRA NVM(erum) EX S C
Priestergeräte: Schöpfkelle (simpulum) über Dreifuß neben Augurenstab (lituus) über Patera
Prototyp: RIC Claudius 77; Romanatic 889
Unter Claudius war der Anteil der gefütterten Münzen in Relation zu den offiziellen Denaren besonders hoch und ich halte es für gut möglich, dass auch dieses Stück noch unter Claudius entstanden ist.
Auf der Schläfe und auf der Rückseite auf Dreifuß und Schöpfkelle zeigt sich durch Abnutzung der Kupferkern. Die Münze ist also offensichtlich recht lange im Umlauf gewesen.
Grüße, Stefan
Gefütterter Denar, Claudius für Nero als Caesar, irreguläre Münzstätte, nach 51 n. Chr.
20 mm, 3,16 g, Stempelstellung 7-8h
Vs: NERO CLAVD CAES DRVSVS GERM PRINC IVVENT, drapierte Büste links
Rs: SACERD(os) COOPT(atus) IN OMN(ia) CONL(egia) SVPRA NVM(erum) EX S C
Priestergeräte: Schöpfkelle (simpulum) über Dreifuß neben Augurenstab (lituus) über Patera
Prototyp: RIC Claudius 77; Romanatic 889
Unter Claudius war der Anteil der gefütterten Münzen in Relation zu den offiziellen Denaren besonders hoch und ich halte es für gut möglich, dass auch dieses Stück noch unter Claudius entstanden ist.
Auf der Schläfe und auf der Rückseite auf Dreifuß und Schöpfkelle zeigt sich durch Abnutzung der Kupferkern. Die Münze ist also offensichtlich recht lange im Umlauf gewesen.
Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.
- Marcus Aurelius
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Re: Gefütterte Münzen
http://www.ebay.de/itm/SEPTIMIUS-SEVERU ... 337ea44343
Dieser Denar des Septimius scheint auf der Rückseite eine Stelle zu haben, wo Kupfer unter dem Silber zu sehen ist ( unterhalb des Kinns ) und wäre somit subaerat. Sieht das jemand anderes auch so, oder unterliege ich da einer optischen Täuschung ?
Grüsse
Marcus Aurelius
Dieser Denar des Septimius scheint auf der Rückseite eine Stelle zu haben, wo Kupfer unter dem Silber zu sehen ist ( unterhalb des Kinns ) und wäre somit subaerat. Sieht das jemand anderes auch so, oder unterliege ich da einer optischen Täuschung ?
Grüsse
Marcus Aurelius
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Re: Gefütterte Münzen
Stefan, wenn auch spät: Glückwunsch zu diesem Claudius - den hätte ich gerne.
Marc Aurel: Ich weiss nicht... IMHO handelt es sich um eine "unsaubere" Stelle, ansonsten erscheint mir dieser Septimius vollkommen "normal" und nicht gefüttert - vgl. insbesondere die Schrötlingsrisse!
Marc Aurel: Ich weiss nicht... IMHO handelt es sich um eine "unsaubere" Stelle, ansonsten erscheint mir dieser Septimius vollkommen "normal" und nicht gefüttert - vgl. insbesondere die Schrötlingsrisse!
- Marcus Aurelius
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Re: Gefütterte Münzen
nummis durensis hat geschrieben:Stefan, wenn auch spät: Glückwunsch zu diesem Claudius - den hätte ich gerne.
Marc Aurel: Ich weiss nicht... IMHO handelt es sich um eine "unsaubere" Stelle, ansonsten erscheint mir dieser Septimius vollkommen "normal" und nicht gefüttert - vgl. insbesondere die Schrötlingsrisse!
Die Risse sehen tatsächlich völlig normal aus, mir sahen die Ränder an besagter Stelle erhaben aus gegenüber der dunkleren Stelle, aber Fotos bzw. unterschiedliche Perspektiven von Münzen, können sehr irreführend sein, soviel habe ich in den letzten Wochen schon gelernt und auch des öfteren erfahren dürfen.
Gruss
Marcus Aurelius
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Re: Gefütterte Münzen
Dann zeige ich auch noch einen, den ich leider völlig überbezahlt habe, weil ich auf dem Verkäuferfoto ein Detail zu erspähen glaubte, das natürlich nicht da war. Es ist ein ganz normaler Hadrian. Naja, selbst schuld.
Olaf

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Re: Gefütterte Münzen
Meiner Erfahrung nach können Schrötlingsrisse auf Bildern nur sehr wenig darüber aussagen, ob eine Münze subaerat ist oder nicht. Um das zu verdeutlichen sei mal der nachstehende Valerian gezeigt. Wenn man mal nur den Schrötlingsriss betrachtet würde man wohl nicht darauf kommen, dass ein unedler Kern darunter liegt.nummis durensis hat geschrieben:nicht gefüttert - vgl. insbesondere die Schrötlingsrisse!
Von den Bildern her würde ich - mit aller Vorsicht - davon ausgehen, dass der Septimius bei ebay gefüttert ist. Aber bei so kleinen Bildern ist das immer nicht ganz einfach zu sagen.
Grüße
Andi
P.S.: Ok, ich sehe gerade, dass das Bild auf der Vorderseite gerade beim Schrötlingsriss unscharf ist. Deshalb zu Demonstrationszwecken wohl nicht perfekt geeignet, aber ihr dürft mir glauben: Wenn man senkrecht von oben drauf schaut, sieht man nichts.
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Re: Gefütterte Münzen
der valerian ist ganz sicher nicht subaerat! 
diese roten stellen kommen bei hortfunden sehr oft vor, und du kannst sicher sein,dass unter ihnen wieder gutes silber zum vorschein kommt!
grüsse
frank

diese roten stellen kommen bei hortfunden sehr oft vor, und du kannst sicher sein,dass unter ihnen wieder gutes silber zum vorschein kommt!
grüsse
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Re: Gefütterte Münzen
Frank, deine geschätzte Meinung in allen Ehren, aber das Stück ist ganz sicher subaerat!!
Auf den Bildern mag es nicht perfekt zu erkennen sein, aber in der Hand sieht man es eindeutig, dass eine Schicht aus Silber über einem rötlichen Kupferkern liegt. Und ich hatte auch schon genug subaerate in der Hand, um mir zutrauen zu können, das zu erkennen.
Grüße
Andi
Auf den Bildern mag es nicht perfekt zu erkennen sein, aber in der Hand sieht man es eindeutig, dass eine Schicht aus Silber über einem rötlichen Kupferkern liegt. Und ich hatte auch schon genug subaerate in der Hand, um mir zutrauen zu können, das zu erkennen.

Grüße
Andi
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Re: Gefütterte Münzen
Ich glaube, diese Münze habe ich hier noch nicht gezeigt:
Marcus Antonius, Triumvir und Imperator, 44-30 v.Chr.
AE - silberplatierter Denar (Fouree), 18.2mm, 2.86g, 20°
32-31 v.Chr., ilegale Fälscherwerkstatt
Av.: ANT.AVG / III.VIR.R.P.C
Galeere mit Ruderern, Mast mit Bannern am Bug, Punktkreis
Rv.: LEG - VI
Legionsadler zwischen 2 Feldzeichen, Punktkreis
Ref.: für das Original: cf. Crawford 544/19; Sydenham 1223; BMCRR 197; RSC I 33 (Patrae,
32-31 BC)
Diese Münze zeigt schön die Folientechnik, die im Altertum benutzt wurde, um Denare zu fälschen. Vor der Prägung wurde die Bronzeeinlage in 2 überlappende Silberfolien eingehüllt. Dies hier ist ein seltenes Beispiel, wo die eine der 2 Silberfolien verschwunden ist, während die andere fast vollständig erhalten blieb. So kann man die Details der Technik gut erkennen.
Mit freundlichem Gruß
Marcus Antonius, Triumvir und Imperator, 44-30 v.Chr.
AE - silberplatierter Denar (Fouree), 18.2mm, 2.86g, 20°
32-31 v.Chr., ilegale Fälscherwerkstatt
Av.: ANT.AVG / III.VIR.R.P.C
Galeere mit Ruderern, Mast mit Bannern am Bug, Punktkreis
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Legionsadler zwischen 2 Feldzeichen, Punktkreis
Ref.: für das Original: cf. Crawford 544/19; Sydenham 1223; BMCRR 197; RSC I 33 (Patrae,
32-31 BC)
Diese Münze zeigt schön die Folientechnik, die im Altertum benutzt wurde, um Denare zu fälschen. Vor der Prägung wurde die Bronzeeinlage in 2 überlappende Silberfolien eingehüllt. Dies hier ist ein seltenes Beispiel, wo die eine der 2 Silberfolien verschwunden ist, während die andere fast vollständig erhalten blieb. So kann man die Details der Technik gut erkennen.
Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.
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Re: Gefütterte Münzen
Sehr schönes Stück, da jubelt das Fälscherherz
Gruss
Marcus Aurelius

Gruss
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Re: Gefütterte Münzen
Ich glaube, da hat Frank für einmal zu wenig genau hingeschaut
Auf den Fotos ist zu erkennen, dass es sich nicht um Auflagen handelt, sondern dass die Silberschicht an diesen Stellen abgeplatzt ist.
Gruss, Pscipio

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.
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Re: Gefütterte Münzen
blödes smartfone im sonnenlicht!Pscipio hat geschrieben:Ich glaube, da hat Frank für einmal zu wenig genau hingeschautAuf den Fotos ist zu erkennen, dass es sich nicht um Auflagen handelt, sondern dass die Silberschicht an diesen Stellen abgeplatzt ist.
Gruss, Pscipio

grüsse
frank
Re: Gefütterte Münzen
Ich meine, gerade an den Schrötlingsrissen kann man einen Subaeraten entlarven. Schau' beispielsweise mal auf den Avers deines Valerian auf 9:00 h - hier sieht man gleich das unedle Kupfer schimmern. Ansich ist das ja auch logisch; durch den Schrötlingsriss schaust du ja quasi in den Kern der Münze, es sei denn, du schaust ausschliesslich "senkrecht von oben"andi89 hat geschrieben:Meiner Erfahrung nach können Schrötlingsrisse auf Bildern nur sehr wenig darüber aussagen, ob eine Münze subaerat ist oder nicht. Um das zu verdeutlichen sei mal der nachstehende Valerian gezeigt. Wenn man mal nur den Schrötlingsriss betrachtet würde man wohl nicht darauf kommen, dass ein unedler Kern darunter liegt.nummis durensis hat geschrieben:nicht gefüttert - vgl. insbesondere die Schrötlingsrisse!
Von den Bildern her würde ich - mit aller Vorsicht - davon ausgehen, dass der Septimius bei ebay gefüttert ist. Aber bei so kleinen Bildern ist das immer nicht ganz einfach zu sagen.
Grüße
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Re: Gefütterte Münzen
Gut, was den Riss bei 9 Uhr angeht, da magst du recht haben. Vielleicht ist es auch ein falscher Eindruck meinerseits, weil man Abplatzungen auf den Münzflächen mehr Beachtung schenkt. Ein Schrötlingsriss ist nunmal eine "fehlerhafte" Stelle, gut möglich, dass ich da bisher immer weniger drauf geachtet habe, als auf den Flächen, wo eine Fehlstelle in der Versilberung mehr auffällt.
Grüße
Andi
Ja, tut man bei Bildern(und nur auf die Bezog sich meine Aussage zu den Schrötlingsrissen) doch wohl tatsächlich, oder? Es sei denn, die sind aus irgendwelchen (sehr seltsamen) Perspektiven gemacht worden.nummis durensis hat geschrieben:... es sei denn, du schaust ausschliesslich "senkrecht von oben"
Grüße
Andi
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Re: Gefütterte Münzen
Mein numismatisches 2013 beginnt mit einem subaeraten Trajan, RIC 212, ein etwas selteneres Revers-Motiv.
Olaf
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