Mutter gottes auf Münzen des 14. und 15. jahrhunderts

Deutsches Mittelalter
klaupo
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Re: Mutter gottes auf Münzen des 14. und 15. jahrhunderts

Beitrag von klaupo » Mi 05.08.20 18:59

Hier ein etwas älteres sehr schönes Stück der Normannen auf Sizilien - Roger I Æ Trifollaro Mileto or Messina 1098-1101

https://www.zeno.ru/showphoto.php?photo=227582

Gruß klaupo

P.S. ... und bei den Ungarn hat sie es sogar auf eine Briefmarke geschafft!
Dateianhänge
1490-ND-1979_Patrona_Mathias_Stamp_n.jpg
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Re: Mutter gottes auf Münzen des 14. und 15. jahrhunderts

Beitrag von ischbierra » Mi 05.08.20 19:05

KarlAntonMartini hat geschrieben:
Mi 05.08.20 16:40
Theotokos...Grüße, KarlAntonMartini
Ephesus 431. Da hatte Nestorius mit Christotokos leider Pech.

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TorWil
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Re: Mutter gottes auf Münzen des 14. und 15. jahrhunderts

Beitrag von TorWil » Do 06.08.20 11:59

Hallo,

Die Darstellung der 'Gottesmutter' ist, soweit ich das im Überblick habe, in Deutschland erst im 16 Jhd. 'populär' geworden.

z.B. die Einführung der Mariengroschen in Goslar
Leider ist da mein Groschen auch ausserhalb der gewünschten Zeit (1506), aber noch mit schöner gotischer Schrift. Habe leider keine schöner erhaltene Münze in meiner Sammlung.
00558.r.jpg
Ich bin gespannt ob da noch jemand im deutschen MA fündig wird.

Grüße

TorWil

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Re: Mutter gottes auf Münzen des 14. und 15. jahrhunderts

Beitrag von ischbierra » Do 06.08.20 12:54

Im deutschen Mittelalter nicht, aber im normannischen Sizilien:
Roger I. 1073-1101, Trifollaro, Mileto 1098-1101, 9,35 gr., MEC 93
Dateianhänge
1072-1101 Roger I. Trifollaro, Mileto, Biag 1583(1).JPG
1072-1101 Roger I. Trifollaro, Mileto, Biag 1583(2).JPG
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Re: Mutter gottes auf Münzen des 14. und 15. jahrhunderts

Beitrag von Susat » Do 06.08.20 13:24

Es kommt aber doch einiges zu Tage zu diesem Thema. Ich bin überrascht, aber wenn nicht hier? wo dann? :-)
mit freundlichen Grüßen aus der alten Hansestadt Soest, susat

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Re: Mutter gottes auf Münzen des 14. und 15. jahrhunderts

Beitrag von jot-ka » So 09.08.20 18:04

Eine andere Version auf einem Pfennig aus
Sachsen-Wittenberg:

Vs.: Frauenportrait in einem gotischen Portal/Gehäuse
Rs.: in einem Vierpaß ein Wappen mit drei Querbalken und einer diagonalen Raute
0,273 g; 13,5 mm
Zeit (nach Dannenberg) um 1323
Dannenberg AS 56A
Thormann S 175

"Literatur: Boehme II/20. In dem Kopf der Vor-
derseite sahen Gaettens (Fund Pratau) und Thor-
mann (1982) die Muttergottes, umrahmt vom Süd-
portal der Stadtkirche St. Marien in Wittenberg,
deren Bau von Herzog Rudolf I. sehr gefördert
worden war.
Kommentar: Meinerseits käme für dieses Münz-
bild eher die Herzoginmutter Agnes in Betracht,
die am 11. Oktober 1322 verstorben und in der
damaligen Franziskanerkirche beigesetzt worden
war, sowie der im Jahre 1323 von Herzog Rudolf
für die Stadtkirche gestiftete Altar. ..."
Zitat aus:
Hans-Dieter Dannenberg
Die Denare der Nachbarn Brandenburgs
Anhalt
Sachsen-Wittenberg mit Brehna
Magdeburg
Numismatische Gesellschaft zu Berlin 2000, S. 112

Für einen Altar käme eine Darstellung der Agnes als Maria ebenfalls in Betracht.

Schöne Grüße
jot-ka
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AS56A.jpg

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Brakti1
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Re: Mutter gottes auf Münzen des 14. und 15. jahrhunderts

Beitrag von Brakti1 » Do 13.08.20 03:48

Müsste es nicht eher Gottesgebärerin als Mutter Gottes heißen?

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Re: Mutter gottes auf Münzen des 14. und 15. jahrhunderts

Beitrag von ischbierra » Do 13.08.20 09:30

Hallo Brakti1,
diesen Punkt hatte KAM oben schon angeschnitten (theotokos). Auf dem Konzil zu Ephesus 431 wurde die Frage diskutiert, ob Maria nun eine Gottesgebärerin (theotokos) oder "nur" eine Christusgebärerin (christotokos) ist, wie von Nestorius, dem Patriarchen von Konstantinopel vertreten. Das Konzil verwarf die Position Nestorius, der daraufhin den Patriarchenstuhl aufgab.
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Re: Mutter gottes auf Münzen des 14. und 15. jahrhunderts

Beitrag von jot-ka » Mo 24.08.20 17:11

Eine weitere Darstellung der Maria gibt es aus der Auvergne in Frankreich,
Bistum Clermont, 1100-1200. STA•MARIA / + VRBS•ARVERNA
https://www.ma-shops.com/schwarzkh/item.php?id=2311
- - -
Im Anhang die Mariendarstellungen aus Pommern.
Hermann Dannenberg Dbg. 371-375.
Bogislaw X., 1474-1523; Mzst. Stettin
Pommern_Maria.jpg
Dbg. 371: Goldgulden 1499 (99 über dem Wappen)
Dbg. 372, 373 undatierte Goldgulden.
Dbg. 374 Halbmark MVC (= 1000 + [5*100] = 1500)
Dbg. 375 Halbmark 1500
Schönen Gruß, jot-ka

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QVINTVS
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Re: Mutter gottes auf Münzen des 14. und 15. jahrhunderts

Beitrag von QVINTVS » Sa 03.10.20 11:07

Grüßt Euch,

am Donnerstag war ich auf einer Ausstellungseröffnung im Diözesanmuseum Augsburg. Der Titel lautet "Marien geprägt". Der Theologieprofessor Dr. Anton Ziegenaus hat in mehreren Jahrzehnten ein Sammlung mit Münzen zusammengetragen auf denen Maria abgebildet ist. Es beginnt mit byzantinischen Prägungen, wenigen deutschen mittelalterlichen Denaren des 10. Jh., gefolgt von ungarischen Denaren bis fast in die Gegenwart. Dazu gibt es einen Sammlungskatalog mit guten Münzabbildungen (178 Seiten, mit 511 beschriebenen und abgebildeten Münzen; Farbbilder, um 24 €). Die Sammlung wurde von unseren Vereinsvorstand des Schwäbischen Münzclubs, Ernst Stempfle, bearbeitet und mit Hintergrundinformationen bestückt.

Anbei der Link zur Ausstellung: https://www.museum-st-afra.de/home.html
Viele Grüße

QVINTVS

Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen,
und wer sie aufzuheben versteht,
hat ein Vermögen.

Jean Anouilh (franz. Dramatiker, 1910 - 87)

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