Zum besseren Verständnis:
Octavian hatte seine Legionen (legio I ff.), Marc Antonius hatte seine Legionen (legio I ff.).
32/31 v. Chr. kam es unter Marc Anton zu einer massenhaften Ausprägung der Legionsdenare. Auf der Rückseite wurde jede der 23 Legionen Marc Antons genannt sowie zwei wichtige Unterabteilungen, die cohortes praetoriae (Schutzwache des Feldherren) und die cohortes speculatorum (berittene cohortes praetoriae). Marcus Antonius ließ die Denare wahrscheinlich im Winterfeldlager seiner Legionen zu Patras prägen (ein Teil könnte aber auch in kleinasiatische Prägestätten geprägt worden sein).
Beim Partherfeldzug 36 v.Chr. besaß Antonius ein Heer von ca. 100.000 Mann (60.000 Römer, 10.000 keltische und iberische Reiter sowie 30.000 Hilfstruppen). Livius schreibt, Antonius sei mit 18 Legionen aufgebrochen, Paterculus spricht nur von 13. Adolf Günther hat 16 ausgerechnet mit einer Stärke von 3.750 Männern pro Legion (Quelle: Schmolke, Der Partherkrieg des Marcus Antonius).
In Actium 31 v.Chr. verfügte Antonius hingegen über 110.000 Fußsoldaten (Römer und Hilfstruppen) und 12.000 Reiter – das entspricht 23 Legionen (zus. 122.000 Mann).
Plutarch (Vitae parallele/Antonius) erwähnt, dass bei der Schlacht allein 19 Legionen an Land zurückgelassen wurden und die ihr Lager nach der Niederlage kampflos aufgaben (68, 2). Antonius habe zuvor 20.000 schwerbewaffnete Legionäre plus 2.000 Bogenschützen abgezogen und auf seine Schiffe verteilt (64, 1).
Zimmermann (Zeitschrift für die Alterthumswissenschaft, Darmstadt, 1840, S. 653): „Wer bezweifelt, dass Antonius eine Macht von etwa dreissig Legionen allein besessen habe, weil in der Schlacht bei Actium des Antonius Landheer nur aus neunzehn Legionen bestand (Plut. Anton. 68.), bedenkt nicht, dass acht Legionen auf der Flotte kämpften (Oros. VI, 19.) und mehrere (nach Oros. VI, 19. vier) Legionen zum Schutze Aegyptens zurückgeblieben waren (Dio Cass. LI, 5.)“. Diese ägyptischen Legionen waren Lucius Pinarius Scarpus unterstellt. Als Octavian 30 v.Chr. Ägypten besetzte, ließ Scarpus Denare mit einer dem Sieger freundschaftlich entgegengestreckten Hand prägen.

Auf einem Mosaik in Cirta/Constantine sind die an der Seeschlacht von Actium beteiligten Schiffe dargestellt. Die beiden Schiffe (siehe Bild) sind der Flotte des Antonius zuzuordnen: Schiff 1 gehört zum ostmediterranen bzw. griechischen Schiffskontingent. Darauf weisen der Vordersteven mit rautenförmigem Abschluß sowie der darunter befindliche Delphin hin. „Bei dem Delphin mag es sich sogar … um ein dionysisches Element handeln, da auch Marcus Antonius in der Nachfolge der ptolemäischen Herrscher sich als Dionysos gerierte“. Das Abbild der Schlange am unteren Bug ist von einem östlichen Kriegsschiff übernommen. Das benachbarte Schiff 2 („Kleopatra-Schiff“) „besitzt einen nach außen gebogenen Steven, der in einer nur ansatzweise eingerollten Volute endet … [und] eindeutig auf ein ägyptisches Schiff [hinweist]. Er findet sich in in gleicher Weise auch an der … Prora-Kopfbedeckung der Berenike II. und an dem Schiff mit einer Krokodil-Bordfigur auf einem Relief aus Praeneste/ Palestrina aus der Zeit zwischen 40 und 30 v,Chr., das dem ägyptischen Kontingent der Flotte von Marcus Antonius zuzurechnen ist. … [Das] Schiff ist durch die großen, weitgeöffneten, langwimprigen und damit als weiblich charakterisierten Augen als Kleopatra erkennbar. Zusätzlich zum Hauptrammsporn (Embolon) ist noch ein Hilfsrammsporn (Proembolion) vorhanden, der in einem Wolfskopf ausläuft … womit in diesem Fall allerdings nicht, wie bei den Rammspornen der Schiffe rechts [Bild unten], die römische Staatswölfin gemeint ist. Vielmehr wird hier offenbar auf die zweite Wortbedeutung von ,Lupa‘, ,Prostituierte‘, angespielt [und] ihre Rolle als Geliebte des Marcus Antonius. … Aus dem Haufen Kriegswaffen in seinem Rumpf ragt ein römisches Feldzeichen (Vexillum) heraus. … Der Besiegtenstatus wird … durch die Beutewaffen angezeigt, … wobei die nichtmilitante Haltung auch durch die nach oben gerichteten , ungeordneten Speere bzw. Lanzen und die durcheinander geworfenen Schilde zum Ausdruck kommt“ (Hornig, Tierfiguren an Bordwänden antiker Schiffe,.in: Skyllis, Unterwasserarchäologie, 2/2001, S. 119 f.).


Mir gefällt die Münze! Alle Details gut erkennbar. Dass sie scharf gereinigt wurde ist der einzige Makel in meinen Augen. Aber die Oberfläche tönt in ein paar Jahren nach.