Subferrate

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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harald
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Subferrate

Beitrag von harald » Mi 08.02.23 12:38

Da ich glaube, es dürfte zu den Subferraten noch viele offene Fragen geben, möchte ich näher auf dieses Thema eingehen.

Der Grund für deren Produktion war der Mangel an Kleingeld in den Provinzen.
Besonders stark war dieser Mangel um die Wende vom 2. zum 3. Jh.n.Chr.
Im mittleren Donauraum waren sowohl Sesterzen, als auch Asse und Dupontien auf subferrater Basis im Umlauf.

So wie die Gussbronzen waren auch die Subferrate von offizieller Seite toleriert.

Von diesen Subferraten, das sind Eisenmünzen mit einem Überzug aus dünnem Buntmetall, gibt es häufig Belege die darauf hinweisen, dass die Stempel von ansässigen Handwerkern frei geschnitten wurden.
Einige wenige Exemplare sind jedoch stilistisch so gelungen, als wären sie mit offiziellen Stempeln geprägt.
Das ist wohl auszuschließen und es lässt sich seit einigen Jahren ein antikes mechanisches Kopierverfahren nachweisen.

In einem Experiment im Kunsthistorischen Museum hat man Eisenschrötlinge geglüht und mit mehrmaligem Zwischenglühen auf die richtige Stärke gehämmert.
Danach wurden die Eisenschrötlinge mit einer Mischung aus Messingfeilspänen,
Borax und Wasser überzogen und dieses Gemisch wurde zum Schmelzen gebracht.
Das Ergebnis war ein dünner Überzug aus Buntmetall auf einem Eisenkern.

Ein weiterer Teil wurde in der Antike wohl auch mit einem dünnen Blech aus Buntmetall überzogen.Das führte zwar zu einer großeren Blechstärke,war aber sicher jene Variante, für die weitaus mehr Zeitaufwand benötigte.

Der Stempel bestand bei dem Versuch aus einem stabförmigen Standardstahl
mit einem Durchmsser von 25mm und einer Höhe von ebenfalls 25mm.
Dieser Stempelrohling wurde sehr hell geglüht, auf den Avers eines Dupontius
von Hadrian aufgelegt und mit einem schweren Hammer daraufgeschlagen.

Auf diese Art wurden von dieser Münze 5 Stempel abgenommen.

Die verkupferten Schrötlinge wurden schwach geglüht und beprägt.
Das Endprodukt waren geprägte Münzen, die in der Qualität der Prägung durchaus beachtenswert waren.

Aus einem dieser Stempel konnte auf diese Art eine größere Anzahl von Münzen hergestellt werden.
Mittlerweile wurde auch nachgewiesen, dass die Eisenstempel nach deren Abnutzung auch nachgeschnitten wurden.
Auf einigen Subferraten ist das heute noch besonders an den linearen Gewandfalten
der Reversdarstellungen gut erkennbar.
Dieses Experiment beweist auch, dass man mit geringen Aufwand und der nötigen metallurgischen Kenntnis schon in der Antike zu einem ansprechenden Ergebnis kommen konnte.

M. Pfisterer und R. Traum, Ein Experiment zur römischen Falschmünzertechnik
Technologische Studien 2/2005, KHM, Wien, S 72-85

Hier habe ich ein nicht allzu häufiges Beispiel für einen subferraten Sesterz, welcher wohl durch Abschlag eines barbarisierten Sesterzen des Commodus entstanden sein dürfte.

Grüße
Harald
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Subferrater Sesterz Commodus barb. Av.jpg
Subferrater Sesterz Commodus barb.  Rv.jpg
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Re: Subferrate

Beitrag von tilos » Mi 08.02.23 13:12

Prima, dass Du dieses hoch interessante Thema mal so detailliert vorstellst.

In verschiedensten Einzelbeiträgen haben ja subferrate Münzen eine Rolle gespielt, siehe hier:

search.php?keywords=subferrat

Beste Grüße
Tilos

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harald
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Re: Subferrate

Beitrag von harald » Mi 08.02.23 14:01

Ein weiteres Beispiel aus meiner Sammlung.
Vorbild war wohl ein Sesterz des Marc Aurel.

Grüße
Harald
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Subferrater Sesterz  Marc AurelAv..JPG
Subferrater Sesterz Marc Aurel Rv..JPG
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Re: Subferrate

Beitrag von tilos » Mi 08.02.23 18:06

Erstaunlich, dass sich der ganze Aufwand gelohnt haben soll. Bei subaeraten Silber- und Goldmünzen kann ich die Wertschöpfung gut nachvollziehen. Aber bei Eisenkernen, die m.E. nur mit höherem Aufwand herzustellen waren als Bronze- oder Kupferrohlinge, kann ich das im Moment nicht erkennen. Eisen war offensichtlich im Vergleich zu Bronze mit Abstand billiger, oder was wäre die Erklärung?

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Re: Subferrate

Beitrag von Rollentöter » Mi 08.02.23 18:27

Eisen war deutlich billiger als Buntmrtall (Kupfer oder Kupferlegierungen) und die YArbeitsschritte prinzipiell vergleichbar.
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Gruß

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Re: Subferrate

Beitrag von rosmoe » Mi 08.02.23 19:20

tilos hat geschrieben:
Mi 08.02.23 18:06
Erstaunlich, dass sich der ganze Aufwand gelohnt haben soll. Bei subaeraten Silber- und Goldmünzen kann ich die Wertschöpfung gut nachvollziehen. Aber bei Eisenkernen, die m.E. nur mit höherem Aufwand herzustellen waren als Bronze- oder Kupferrohlinge, kann ich das im Moment nicht erkennen. Eisen war offensichtlich im Vergleich zu Bronze mit Abstand billiger, oder was wäre die Erklärung?
harald hat geschrieben:
Mi 08.02.23 12:38
Der Grund für deren Produktion war der Mangel an Kleingeld in den Provinzen. Besonders stark war dieser Mangel um die Wende vom 2. zum 3. Jh. n. Chr. Im mittleren Donauraum waren sowohl Sesterzen, als auch Asse und Dupontien auf subferrater Basis im Umlauf.

So wie die Gussbronzen waren auch die Subferrate von offizieller Seite toleriert.
Ich denke, dass es wohl weniger auf den Metallwert angekommen ist, da die Produktion, wie Harald bereits erwähnt hat, nicht in Betrugs- oder Täuschungsabsicht vorgenommen wurde. Ausschlaggebend für die Ummantelung von Eisenkernen dürfte meiner Ansicht nach der Mangel an Kupfer gewesen sein. Eisen in Form von Altmetall dürfte dagegen ausreichend vorhanden gewesen sein. Benötigt wurde daher nur eine geringere Menge Kupferschrott.

P.S. Harald könntest du ev. Maße und Gewichte deiner beiden Subferraten angeben?
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Re: Subferrate

Beitrag von harald » Do 09.02.23 13:47

Kupfer und seine Legierungen waren sehr teuer.
Ich kenne eine hochwertige Bronzestatuette mit Sockelinschrift.
Darauf sind neben den Kosten für den Wachsmodellierer, dem Gießer und dem Spezialisten für Kaltarbeit auch die Materialkosten angeführt.
Diese machen 50% des Gesamtwertes aus.
Aus diesem Grund wurden auch Bronzebruchstücke immer beim Dorfschmied abgegeben.

Eisen kostete im Verhältnis dazu einen Bruchteil.

Die Maße:
Sesterz Commodus: 17,22 g, 31mm.
Sesterz Marc Aurel: 15,21 g, 28mm.

Grüße
Harald
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Re: Subferrate

Beitrag von rosmoe » Do 09.02.23 16:50

harald hat geschrieben:
Do 09.02.23 13:47
Kupfer und seine Legierungen waren sehr teuer.
Ich kenne eine hochwertige Bronzestatuette mit Sockelinschrift.
Darauf sind neben den Kosten für den Wachsmodellierer, dem Gießer und dem Spezialisten für Kaltarbeit auch die Materialkosten angeführt.
Diese machen 50% des Gesamtwertes aus.
Aus diesem Grund wurden auch Bronzebruchstücke immer beim Dorfschmied abgegeben.

Eisen kostete im Verhältnis dazu einen Bruchteil.

Die Maße:
Sesterz Commodus: 17,22 g, 31mm.
Sesterz Marc Aurel: 15,21 g, 28mm.

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Re: Subferrate

Beitrag von Lucius Aelius » Fr 17.02.23 07:02

rosmoe hat geschrieben:
Mi 08.02.23 19:20

harald hat geschrieben:
Mi 08.02.23 12:38
Der Grund für deren Produktion war der Mangel an Kleingeld in den Provinzen. Besonders stark war dieser Mangel um die Wende vom 2. zum 3. Jh. n. Chr. Im mittleren Donauraum waren sowohl Sesterzen, als auch Asse und Dupontien auf subferrater Basis im Umlauf.

So wie die Gussbronzen waren auch die Subferrate von offizieller Seite toleriert.
Ich denke, dass es wohl weniger auf den Metallwert angekommen ist, da die Produktion, wie Harald bereits erwähnt hat, nicht in Betrugs- oder Täuschungsabsicht vorgenommen wurde. Ausschlaggebend für die Ummantelung von Eisenkernen dürfte meiner Ansicht nach der Mangel an Kupfer gewesen sein. Eisen in Form von Altmetall dürfte dagegen ausreichend vorhanden gewesen sein. Benötigt wurde daher nur eine geringere Menge Kupferschrott.
Die Stichpunkte deuten offenbar in Richtung Markomannenkriege als Grund der Subferratenherstellung hin.
Einen Punkt möchte ich noch erwähnen : Schmelzpunkt von Bronze unter 1000°C, von Eisen über 1500.
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Gruss
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Re: Subferrate

Beitrag von antoninus1 » Fr 17.02.23 09:04

harald hat geschrieben:
Do 09.02.23 13:47
Kupfer und seine Legierungen waren sehr teuer.
Ich kenne eine hochwertige Bronzestatuette mit Sockelinschrift.
Darauf sind neben den Kosten für den Wachsmodellierer, dem Gießer und dem Spezialisten für Kaltarbeit auch die Materialkosten angeführt.
Diese machen 50% des Gesamtwertes aus.
Aus diesem Grund wurden auch Bronzebruchstücke immer beim Dorfschmied abgegeben.
...
Weißt Du die Kosten? Das wäre sehr interessant.
Gruß,
antoninus1

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Re: Subferrate

Beitrag von rosmoe » Fr 17.02.23 13:13

Lucius Aelius hat geschrieben:
Fr 17.02.23 07:02
Die Stichpunkte deuten offenbar in Richtung Markomannenkriege als Grund der Subferratenherstellung hin.
Interessanter Aspekt. Aber warum sollte nur beim Kleingeld ein Mangel aufgetreten sein ?
Aus so krummem Holze, als woraus der Mensch gemacht ist, kann nichts ganz Gerades gezimmert werden. (Immanuel Kant)

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Re: Subferrate

Beitrag von harald » Fr 17.02.23 13:38

Weil Mittel- und Großbronzen im Vergleich zu Edelmetall in riesigen Mengen bis in die Grenzgebiete transportiert werden mussten.
Man bedenke das unterschiedliche Gewicht und die große Masse bei gleichem Wert im Verhältnis zu Denaren und Aurei.
Außerdem hatte die Bezahlung der Legionäre Priorität und die wurden ja in Edelmetall entlohnt.

Grüße
Harald

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Re: Subferrate

Beitrag von harald » Fr 17.02.23 13:45

antoninus1 hat geschrieben:
Fr 17.02.23 09:04
harald hat geschrieben:
Do 09.02.23 13:47
Kupfer und seine Legierungen waren sehr teuer.
Ich kenne eine hochwertige Bronzestatuette mit Sockelinschrift.
Darauf sind neben den Kosten für den Wachsmodellierer, dem Gießer und dem Spezialisten für Kaltarbeit auch die Materialkosten angeführt.
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Weißt Du die Kosten? Das wäre sehr interessant.
Eine Bronzestatuette aus dem 2.-3. Jh. in sehr gutem Stil und einem Gewicht von 1,6 Kg kostete 100 Sesterzen und 3 Denare, also 28 Denare,.
Davon betrugen die reinen Materialkosten 15 Denare und der Arbeitslohn für alle Experten zusammen 13 Denare.
(Aus Kellner, Schatzfund Weißenburg, S61, Fußnote 177)

Grüße
Harald
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Re: Subferrate

Beitrag von Steffl0815 » Fr 17.02.23 14:03

Ich denke auch dass die teils sehr weiten Transportwege für Kupfer bzw. Zinn eine große Rolle am Endpreis spielten. Je länger der Transportweg um so mehr Leute wollten daran auch was verdienen. Auch eventuelle Zollgebühren spielten anscheinend eine große Rolle, wenn z.B. Waren ins Reich importiert werden mussten. Da liegt es natürlich nahe, Materialen zu verwenden die vor Ort zur Verfügung stehen. Auch die vergleichsweise geringe Abbaumenge von Kupfer (ca.15000 to/Jahr, im 1.Jh.) zu (ca. 85000 to) Eisen wird sich im Preis wiedergespiegelt haben.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wirtsch ... chen_Reich


MfG Stefan
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– Ernst Ferstl-

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Re: Subferrate

Beitrag von Lucius Aelius » Sa 18.02.23 09:34

Stefan, allerdings muss auch gesagt werden, dass solche Zahlen seeehr mit Vorsicht zu genießen sind.
Das sind Hochrechnungen mit viel zu wenig Fakten. Strabo schrieb bspw, dass die Minen von Neukarthago in Spanien 400 Stadien gross waren und darin 40.000 Sklaven arbeiten. Manche versuchten daraus irgendwelche Fördermenge abzuleiten.

Der Transportweg hat sicherlich Einfluss auf den Endpreis, aber eher minimal denke ich. Grosse Kupferminen in Südspanien, grosse Silbermünzen in Nordspanien - das macht sich doch nichts aus. Und vielleicht hat man bspw. das zypriotische Kupfer per Schiff gleich bis zur Produktionsstätte gebracht, dann wäre es der billigste Transportweg.

Zoll: Der Boden gehörte dem römischen Volk, die Minen dem Kaiser, das geförderte Erz einem vom Kaiser bestellten Pächter. Da werden Zollgebühren u.U. nur eine minimale Rolle gespielt haben (oder gar keine?).

Fakt ist aber sicher, dass bei Kupfer die Nachfrage größer wie das Angebot war. Und das der (Haupt)grund des Kleingeldmangels war (aber nicht im kleingeldabhängigen Stadtmoloch Rom.
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Steffl0815 (Sa 18.02.23 10:28)
Gruss
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